Hallo zusammen,
Ich lebe seit Monaten mit meiner Frau in Trennung, wir haben zwei Kinder und ein abbezahltes Haus. Zunächst haben wir die Trennung im eigenen Haus versucht, nach einer Eskalation bin ich nachts ausgezogen, um die Kinder zu schützen. Aktuell ist meine Wohnsituation improvisiert, meine kompletten Sachen befinden sich noch im Haus. Der Versuch, eines Nestmodells (damit ich Zeit mit den Kindern verbringen kann und auch noch etwas vom Haus habe) mit festen, wechselnden Zeiten im Haus scheitert daran, dass sie das Haus nicht räumt (angeblich) mangels einer alternativen Übernachtungsmöglichkeit. Sie sagt, ich könnte ja jederzeit wieder einziehen, wäre ja kein Problem, ich mache dies nicht, um die Kinder zu schonen.
Nun habe ich vor, eine eigene Wohnung anzumieten, um den Kindern und mir wieder einen Raum zum Leben zu geben. Mittelfristig ist aber mein Plan, ihren Teil vom Haus zu übernehmen und dort wieder einzuziehen (wenn sie etwas anderes gefunden hat).
Nun zur Frage:
Immer wieder liest man ja, man soll die eheliche Wohnung nicht verlassen, zusätzlich gibt es ja diese 6 Monatsfrist. Zum Schutz der Kinder sehe ich mich aber dazu gezwungen, nicht mehr im Haus zu übernachten. Mit dem Anmieten einer neuen Wohnung symbolisiere ich ja ggf., dass ich endgültig aus dem Haus raus will (aber ich will ja ggf. später wieder rein). Aber auch wenn ich die Wohnung habe, gehört mir ja noch ein halbes Haus.
Welche Nachteile entstehen mir (mit dem Hintergedanken, später das Haus komplett zu übernehmen)….
a) …durch meinen Auszug im Bezug auf das Haus generell/sofort?
b) ….durch meinen Auszug nach mehr als 6 Monaten?
c) …durch das Anmieten einer eigenen Wohnung?
Verschärft das Anmieten der Wohnung die möglichen Nachteile extrem, da ich symbolisiere, raus zu wollen (was ja mittelfristig nicht so ist)? Welche Optionen hat sich der Gesetzgeber ansonsten hierzu überlegt?
Ich bin Euch sehr dankbar für kurzfristige Antworten - es stehen kurzfristig Entscheidungen an…
Ansgar
-- Editiert von User am 28. Juli 2023 06:39
Nachteile durch Auszug aus ehelichem Haus
Notfall oder generelle Fragen?
Notfall oder generelle Fragen?



Hier wäre eine individuelle Rechtsberatung notwendig, die im Forum nicht geleistet werden darf. Bitte wende Dich unverzüglich an einen Rechtsanwalt.
Überlege folgendes:
Kannst du dir das Haus alleine leisten? Sicher?
(evtl. schon mal mit einer Bank sprechen.)
Ist es überhaupt für die Zukunft sinnvoll, so ein großes Haus zu haben?
Kann sich deine Frau das Haus alleine leisten? Sicher?
Wollt ihr beide das Haus (alleine)?
Kannst du dir das Haus nicht sicher leisten, was häufig der Fall ist, wenn man realistisch rechnet, dann muss es entweder verkauft werden, oder deine Frau muss dir Miete = Nutzungsentschädigung für deine Hälfte zahlen, oder sie muss es dir abkaufen.
Du solltest das mit deiner Frau besprechen. Was kann sie sich leisten? Was will sie? Was willst du? Könnt ihr da grundsätzliche Einigkeit erzielen?
Eine Frau mit Kindern aus einem Haus zu bekommen, das verkauft werden soll, ist immer schwierig und oft langwierig, wenn sie sich weigert, auszuziehen. Daher ist es besser vorher eine Einigung zu erzielen.
Vielleicht schreibst du erst mal was dazu, bevor man weiter nachdenkt ...
Auf Frag-einen-Anwalt.de antwortet Ihnen ein Rechtsanwalt innerhalb von 2 Stunden. Sie bestimmen den Preis.
Wir sind hier aber in einem Rechtsforum und nicht in einer Eheberatung.ZitatÜberlege folgendes: :
Nein. Eine Trennung kann durchaus zeitlich befristet sein. Das geht auch mit/ohne Haus und mit/ohne KinderZitatVerschärft das Anmieten der Wohnung die möglichen Nachteile extrem, :
Ein ganz weites Feld--- kommt halt drauf an.ZitatWelche Optionen hat sich der Gesetzgeber ansonsten hierzu überlegt? :
Das habe ich so pauschal noch nie gelesen.ZitatImmer wieder liest man ja, man soll die eheliche Wohnung nicht verlassen, :
Wenn man seine Kinder schützen will, sollte man sie mitnehmen...
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen!
Eine Finanzierung wäre tatsächlich gesichert, generell ist das Haus für mich (auch aktuell noch) eine gute Anlage. Gleichzeitig würde so unseren Kindern ihr Heim bleiben, zumindest in der Zeit mit mir. Wenn die Kids groß sind , kann man über die weitere Verwendung entscheiden.
Die Wohnung werde ich zunächst trotzdem nehmen, um kurzfristig einen neues Zuhause zu haben. Scheinbar entstehen mir hierdurch ja keine Nachteile, ist für mich auch eigentlich alternativlos. Sicherheitshalber werde ich meiner Frau innerhalb der ersten 6 Monate ein Schreiben mit Eingangsbestätigung zukommen lassen, in dem ich meine Absicht, ins Haus zurückzukehren kundtun werde.
Danke nochmal an alle!
Man liest doch, dass es abbezahlt ist... Welche Finanzierung? Und was hat irgendeine Finanzierung mit deiner Frage zur Trennung und dem Schutz der Kinder zu tun?ZitatEine Finanzierung wäre tatsächlich gesichert, :
Also anmieten? Ja, das wird meist so gemacht, wenn man sich räumlich trennt.ZitatDie Wohnung werde ich zunächst trotzdem nehmen. :
Wieso sicherheitshalber?ZitatSicherheitshalber werde ich meiner Frau innerhalb der ersten 6 Monate ein Schreiben mit Eingangsbestätigung zukommen lassen, in dem ich meine Absicht, ins Haus zurückzukehren kundtun werde. :
Du bist ausgezogen, ihr seid bereits getrennt--- jetzt geht es darum, eine Trennungsauseinandersetzung über alles in die Gänge zu bringen, die dann zum Scheidungsantrag (von einem Anwalt) möglichst einvernehmlich und fertig sein sollte.
...kundtun...Eingangsbestätigung...innerhalb 6 Monate... was soll das?
Was bedeutet eigentlich: ihren Teil vom Haus?ZitatMittelfristig ist aber mein Plan, ihren Teil vom Haus zu übernehmen und dort wieder einzuziehen (wenn sie etwas anderes gefunden hat). :
Wie sind denn die Eigentumverhältnisse dort?
ZitatMan liest doch, dass es abbezahlt ist... Welche Finanzierung? Und was hat irgendeine Finanzierung mit deiner Frage zur Trennung und dem Schutz der Kinder zu tun? :
Das Haus ist zwar abbezahlt, aber um ihre Hälfte zu übernehmen, müsste ich natürlich einen neuen Kredit aufnehmen.
Die Kinder sollen vor unseren Streitereien geschützt werden, das war der Hintergrund warum ich ausgezogen bin. Sie sieht dies leider anders, und meint, ich könnte ja wieder einziehen (und verläßt das Haus nicht). Zusammen unter einem Dach geht aber für mich nicht mehr, da die Kinder zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wurden und von ihrer Seite auch instrumentalisiert wurden.
ZitatAlso anmieten? Ja, das wird meist so gemacht, wenn man sich räumlich trennt. :
So ist es angedacht.
ZitatWieso sicherheitshalber? :
Du bist ausgezogen, ihr seid bereits getrennt--- jetzt geht es darum, eine Trennungsauseinandersetzung über alles in die Gänge zu bringen, die dann zum Scheidungsantrag (von einem Anwalt) möglichst einvernehmlich und fertig sein sollte.
...kundtun...Eingangsbestätigung...innerhalb 6 Monate... was soll das?
Soweit ich gelesen habe, muss man innerhalb von 6 Monaten seinen Willen, zurückkehren zu wollen, äußern, um keine Ansprüche zu verlieren. Geht nicht um das Eigentum, sondern die Wohnsituation. Dem möchte ich entgegenwirken und "einen Fuß in der Tür behalten".
Trennungs- bzw. Scheidungsfolgenvereinbarung streben wir beide gerade an, das Thema mit dem Haus ist Teil davon.
ZitatWas bedeutet eigentlich: ihren Teil vom Haus? :
Wie sind denn die Eigentumverhältnisse dort?
Haus wurde während der Ehe gebaut und abbezahlt, wir leben in Zugewinngemeinschaft und stehen beide im Grundbuch. Somit 50%.
Na, dann...nun ist doch alles klar. Ganz oben klang es so, als würde schon Zeitnot bestehen...
Schreib ihr, dass du beabsichtigst, das Haus zu übernehmen, mit den Kindern dort wohnen zu bleiben.
Schreibs ihr jetzt... oder schreibs ihr jeden Monat...oder schreibs in die jeweilige Trennungsvereinbarung als Punkt X. Schreibs in jede Vereinbarung, die ihr macht. Es wird nicht bei der ersten bleiben.
Noch ganz ohne BGB-Bezug geht das.
Und wenn es dann Zeit ist für den Scheidungsantrag, wird ein Anwalt nötig und der wird das auch noch juristisch sauber formulieren.
ZitatSchreib ihr, dass du beabsichtigst, das Haus zu übernehmen, mit den Kindern dort wohnen zu bleiben. :
Und die Frau wäre damit einverstanden?
Kann ich mir nicht vorstellen.
Vermutlich will die Frau genau das selbe, auch dort wohnen bleiben.
Vermutlich nicht. Ich kann mir das auch nicht vorstellen.ZitatUnd die Frau wäre damit einverstanden? :

Aber der TE will doch nur ---zunächst--in der 6-Monats-Frist kundtun, was er will---
Was die Ehefrau will, wird sie auch irgendwann kundtun...
Sie selbst wird das Haus aus finanzieller Sicht nicht übernehmen können. Sie sieht aber auch den Vorteil, dass die Kinder ihr lieb gewonnenes Zuhause nicht verlieren. Und von mir hängt auch Herzblut drin ...
Ok, und die Kinder bleiben dann bei dir?
Dann sollte deine Frau ausziehen und sich eine Wohnung suchen.
Das ist wohl zunächst aus deiner Sicht gesehen, oder?ZitatSie selbst wird das Haus aus finanzieller Sicht nicht übernehmen können. :
Wie das dann schlussendlich entschieden und umgesetzt wird----und wann !!--- ist doch jetzt noch gar nicht abzusehen.
Natürlich und sehr verständlich! Den willst du ja auch. Wie alt sind denn die Kinder?ZitatSie sieht aber auch den Vorteil, dass die Kinder ihr lieb gewonnenes Zuhause nicht verlieren. :
Deshalb bietet sie dir vermutlich an, wieder einzuziehen?ZitatUnd von mir hängt auch Herzblut drin ... :
uU könnte man grundsätzlich vereinbaren, dass man seine Streitigkeiten nicht eskalieren lässt und vor allem nicht in Gegenwart der Kinder. Kostet gar nichts.
ZitatOk, und die Kinder bleiben dann bei dir? :
Das ist nich zu klären. Zumindest reden wir über einen Teil der Zeit.
ZitatZitat (von Ansgar4711): :
Sie selbst wird das Haus aus finanzieller Sicht nicht übernehmen können.
Das ist wohl zunächst aus deiner Sicht gesehen, oder?
Sie war bereits bei der Bank. Parallel hat sie für sich inzwischen eine (Kauf)Alternative gefunden und mir das Haus zugesagt.
ZitatZitat (von Ansgar4711): :
Sie sieht aber auch den Vorteil, dass die Kinder ihr lieb gewonnenes Zuhause nicht verlieren.
Natürlich und sehr verständlich! Den willst du ja auch. Wie alt sind denn die Kinder?
Beide sind Anfang der Pubertät, Haus ist oft Dreh- und Angelpunkt mit Freunden.
ZitatZitat (von Ansgar4711): :
Und von mir hängt auch Herzblut drin ...
Deshalb bietet sie dir vermutlich an, wieder einzuziehen?
Das ist so - sie hängt auch weniger dran. Wir haben da inzwischen wieder eine ganz gute Kommunikation (diesbezüglich).
ZitatuU könnte man grundsätzlich vereinbaren, dass man seine Streitigkeiten nicht eskalieren lässt und vor allem nicht in Gegenwart der Kinder. Kostet gar nichts. :
Das ist ein guter und vernünftiger Vorschlag...vor dem Hintergrund hochkochender Emotionen hapert es dann aber an der Umsetzung, insbesonderein der Vergangenheit....
Auf jeden Fall musst du wirklich sicher sein, dass du dich finanziell nicht übernimmst. Du musst immerhin ein halbes Haus finanzieren und dann noch den ganzen Unterhalt zahlen.
Wenn du das Wechselmodell anstrebst, dann ist es mit dem Unterhalt günstiger.
Seit 1 Woche ist aber schon viel passiert. Sie war bei ner Bank. Sie hat ein Kaufangebot erhalten. Sie hat dir das Haus zugesagt. Das klingt, als würdest du sie dann auszahlen sollen.
Aber was, wenn du das Haus nach reiflicher Überlegung und Rechnerei auch nicht willst? Und auch ne Alternative suchst/findest?--->Was dann?---> siehe #15 von @lyra82
Was dann ganz oft ist:
Haus wird verkauft, Erlös wird geteilt, Kinder leben dann da und/oder dort, suchen sich evtl. zeitweise das *beste für sich und die Freunde* raus.
Stellt man aber den Schutz der Kinder und deren gegenwärtige Wünsche als Priorität vorne an... wird das nichts mit einer möglichst einvernehmlichen Ehescheidung.
Spannung/Streit/Verzögerung setzen dann leider (unbewusst) immer die Kinder. Fatal für alle.
Früh-Pubis kann man fragen, denn die haben ja Kenntnis vom Ehe-Stunk. Es wären nicht die ersten Kinder, die mit der Mutter mitziehen, und auch nicht die letzten, die beim Vater bleiben...oder umgedreht. Und schon gar nicht ist es selten, dass das tolle Wechselmodell nach Herzen ausgenutzt wird. Die Freunde wechseln oder gehen mit.ZitatDas ist nich zu klären. :
Fortschritt/Zukunft ergibt sich iaR durch Gespräche, Variantenvergleiche, zeitliche Schrittfolgen, Pausen, Empörungen, Vereinbarungen, neue Ideen---alles dabei. Leben eben... noch gänzlich ohne Anwälte und Gericht.
Ergänzung: Leider hatte ich nicht gelesen, was du heute nacht schon so *entschieden* und in anderen neuen Beiträgen geäußert hast.
Denn man tau.
Vielen Dank an Euch für Eure Anregungen und Meinungen!
Tatsächlich gefällt mir die Geschwindigkeit, mit der wir uns gerade durch Raum und Zeit bewegen, auch nicht. Allerdings läuft aktuell alles darauf zu, dass ich Ihre Haushälfte übernehme und sie hat eine kleineres Haus bereits gesichert.
Notartermin (zunächst mal zum vorzeitigen Zugewinnausgleich bzw. Gütertrennung ) steht an, darin wird auch das Haus übertragen. Dann dürfte das Thema Wohnen geklärt sein.
Und jetzt?
- Keine Terminabsprache
- Antwort vom Anwalt
- Rückfragen möglich
- Serviceorientierter Support
- Kompetenz und serviceoriente Anwaltsuche
- mit Empfehlung
- Direkt beauftragen oder unverbindlich anfragen
Jetzt Anwalt dazuholen.
Für 60€ beurteilt einer unserer Partneranwälte diese Sache.
- Antwort vom Anwalt
- Innerhalb 24 Stunden
- Nicht zufrieden? Geld zurück!
- Top Bewertungen
-
3 Antworten
-
7 Antworten
-
3 Antworten
-
3 Antworten
-
43 Antworten