(Sorgerecht) - Informationen kommen zu spät oder gar nicht

4. Juni 2020 Thema abonnieren
 Von 
guest-12322.01.2022 23:10:43
Status:
Frischling
(12 Beiträge, 0x hilfreich)
(Sorgerecht) - Informationen kommen zu spät oder gar nicht

Hallo zusammen,

ich bin Vater einer schulpflichtigen Tochter und seit mehreren Jahren getrennt lebend von der Kindesmutter. Es besteht das gemeinsame Sorgerecht und das Umgangsrecht wird von mir lückenlos in Anspruch genommen. Die Kindesmutter ist seit einigen Jahre verzogen und wohnt nun 1 Autostunde mit meiner Tochter entfernt weit weg.

Die Problematik ist, dass ich Informationen (Schule, Kindergarten, erwähnungswerte Arztbesuche etc) nicht oder verspätet erhalte. Ich hatte nun auch schon 2 Jare lang probiert, in aller Ruhe diese Problematik mit der Kindesmutter zu besprechen und sie gelobte stets Besserung. Nun ist es zwar so, dass wenn Elterngespräche ich eine kurze Rückinfo telefonisch erhalte (meist stark verspätet) aber sicherlich wäre ich auch gerne selbst beim Elternabend dabei gewesen.

Derzeitig steht bei der Kindesmutter wieder ein Umzug an, Schulanmeldung / Schulabmeldung stört wohl keinen ?! Ärzte operieren meine Tochter ohne mein Wissen. Klar Eingriffe von Notwendigkeit benötigen nicht meiner Zustimmung, aber wie sieht es aus bei Eingriffen mit möglichen Risiken...

Am Wochenende durfte ich nun ein Schriftstück unterschreiben zur Notbetreuung während der Corona-Pandemie. Habe ich mir so gedacht, wunderbar meine Tochter geht seit 6 Wochen zur Notbetreuung und jetzt soll ich zustimmen. Ich hätte meine Tochter in diesem Zeitraum betreuen können, aber mich hat niemand vorher in Kenntnis gesetzt.
Es ist auch nichts unterschrieben worden, dass die Mutter schulische Angelegenheiten selbst bestimmen soll/darf.

Wie geht man mit solchen Problemen in Bezug auf Sorgerecht um? Sicherlich ich könnte nun die Landesschulbehörde in Kenntnis setzen, jeden Arzt verklagen - aber es geht ja ums Kindeswohl und nicht um den eigenen EGO.

Hatte vor 2 Jahren schon die Problematik beim Jugendamt erleutert, diese empfahlen lediglich nur einen sozialen Dienst um Streitigkeiten zu schlichten. Es sind aber keine Streitigkeiten (in dem Sinne) vorhanden, sondern ich werde anscheinend bewusst aus solchen Entscheidungen rausgelassen.

Ich hatte mir gedacht ich beantrage Akteneinsicht beim Jugendamt (evt. gibt es sogar Urkundenfälschung) und würde ein offz. Elterngespräch beantragen.

Vielleicht hat der ein oder andere mehr Ideen, weil "reden" stößt augenscheinlich auf taube Ohren und in Sachen Familienrecht und Schritte die man einleiten könnte, habe ich wirklich 0 Ahnung (da bin ich ehrlich).

Danke im Vorraus.



-- Editiert von Emskopp am 04.06.2020 21:55

-- Editiert von Emskopp am 04.06.2020 21:57

-- Editiert von Emskopp am 04.06.2020 21:59

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3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3089x hilfreich)

Vielleicht hilft eine Mediation - nicht unbedingt durch das Jugendamt, welches von manchen als parteiisch angesehen wird. Je nach Gusto kann man Pfarrer oder sonstige Seelsorger ansprechen, den Kinderschutzbund, Erziehungsberatungsstellen, etc. Da gibt es viele Möglichkeiten.

Wichtig ist halt, daß es um das Wohl des Kindes geht - das Kind selbst sollte bei solchen Gesprächen natürlich nicht anwesend sein. Es muß nicht unbedingt (noch mehr?) mitbekommen, daß die Erwachsenen/Eltern die Probleme zwischen sich nicht alleine geregelt bekommen....

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#2
 Von 
Zuckerberg
Status:
Lehrling
(1909 Beiträge, 1138x hilfreich)

Zitat:
Wie geht man mit solchen Problemen in Bezug auf Sorgerecht um? Sicherlich ich könnte nun die Landesschulbehörde in Kenntnis setzen, jeden Arzt verklagen - aber es geht ja ums Kindeswohl und nicht um den eigenen EGO.
Wow. Das ich sowas hier tatsächlich mal lesen darf...

Dem Beitrag über mir schließe ich mich an.

Das "Problem" klingt für mich klein genug, um es irgendwie zu verkraften, auf Besserung zu hoffen oder diese auf der zwischenmenschlichen Ebene anzustreben. Ich glaube Ihnen gerne, dass Sie das schon versucht haben und das zurzeit wenig vielversprechend wirkt. Aber wenn Sie hier rechtliche Möglichkeiten (gegen die Mutter?) ausloten wollen, dann riskieren Sie doch, dass diese ihrerseits auf diesen Weg umschlägt. Dann streiten sie sich vor Gericht über das Sorgerecht. Das bringt nichts außer sehr hohen Kosten.

Sie wünschen sich hier offenbar mehr Kooperation. Das ist ganz praktisch gesehen schwierig durchzusetzen, auch für ein Gericht.

Die Idee, hier einen Dritten für die Vermittlung zu nutzen, klingt gut. Sie sprechen von einem "offz. Elterngespräch" beim Jugendamt. Was meinen Sie mit "offz." eigentlich? Soll das "offiziell" bedeuten? So ein Elterngespräch kann insofern leider nicht offiziell sein, als dass die Mutter nicht dazu verpflichtet ist, daran teilzunehmen. Gegen deren Willen geht es nur übers Gericht.

Ich verstehe auch nicht ganz, wo Sie Akteneinsicht nehmen wollen? Beim Jugendamt werden normalerweise keine Akten über die Erziehungsarbeit der Mutter geführt. Sollte das hier anders sein?

Ich würde vor allem darauf setzen, dass sich viele solcher Fragen in Zukunft anders gestalten werden, weil das Kind älter wird und die Angelegenheiten in dessen Leben von einer anderen Natur sein werden. Auch wird das Kind immer mehr einen eigenen Überblick darüber haben, ein Handy besitzen und vielleicht von sich aus diese Angelegenheiten an Sie herantragen. Zumindest könnte man das hoffen.

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
smogman
Status:
Student
(2778 Beiträge, 914x hilfreich)

Ich betrachte das eher im etwas größeren Stil und halte diese Problematik für ein gesellschaftliches Problem. Es ist auch in Zeiten der gemeinsamen Sorgeerklärung nicht miteinader verheirateter Eltern noch nicht an allen Stellen angekommen, dass auch Väter ihre Kinder erziehen, wenn sie nicht mit diesen zusammenleben. Gerade an den Stellen, an denen sorgerechtliche Entscheidungen getroffen werden, ist es ein großes Unding, dass noch immer harte Fakten durch familienrechtlich unzulässiges Verhalten geschaffen werden können. Umzüge, An- und abmeldungen in der Kita und Schule, selbst schwere medizinische Eingriffe. Hier muss eine viel härtere Schiene her, um endlich ein gesellschaftliches Umdenken zu erzeugen. Denn ansonsten bleiben gerade Menschen wie der TE, die eben nicht versuchen diese Problematiken mit der Brechstange zu lösen, auf der Strecke.

Ich würde den betroffenen Stellen unmissverständlich klar machen, dass sie ihre Kompetenzen im Einzelfall komplett übertreten und diese 2 oder auch 3mal ermahnen, diese nun einzuhalten. Ich kann akzeptieren, dass die Mitte 20er Lehrerin oder Kita-Erzieherin keine familienrechtliche Ausbildung besitzt, aber nach Hinweis ist ein gerechtfertigter Wunsch zu berücksichtigen. Bei Ärzten frage ich mich auch manchmal, ob sie sich neben ihrer medizinischen Kompetenz schon mal mit dem Thema Haftung beschäftigt haben. Eine Kinder-OP ohne Einwilligung eines sorgebrechtigten Elternteils kann das Karriereende für einen Mediziner sein.

Der Fahrplan lautet: Bestimmt, zielstrebig, aber freundlich bei Personen, die das gemeinsame Sorgerecht eventuell nicht beachtet haben (Lehrer, Erzieher, Meldebehörde, Arzt, etc.) auf selbiges hinweisen und fragen, wie es sich aus deren Sicht verhält, wie es dazu kommen konnte und wie es in Zukunft ablaufen wird. Ist solch eine Person uneinsichtig oder gar nicht gesprächsbereit, ist man an eine inkompetente Person geraten. Bei diesen kann man sich zeitraubende Versuche ersparen, hier hilft nur das Erhöhen des Drucks durch Vorgesetzte oder den Rechtsweg. Das Kindeswohl ist durch dieses Verhalten zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt. Es ist höchstens dann beeinträchtigt, wenn eben ein sorgeberechtigter Elternteil außen vorgelassen wird.

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