Sorgerecht im Trennungsfall ausschließen?

9. Februar 2006 Thema abonnieren
 Von 
Syrah
Status:
Frischling
(32 Beiträge, 1x hilfreich)
Sorgerecht im Trennungsfall ausschließen?

Hallo,

ich und der Vater unseres gemeinsamen Kindes planen, zu heiraten. So weit so gut. Ich komme aber leider aus einer Familie, in der ich so ziemlich alle Schattenseiten der Ehe kennen gelernt habe. Aus diesem Grund bestehe ich auf einem Ehevertrag, und dazu habe ich nun einige Fragen.

- Ist es möglich, von vorneherein festzulegen, daß mein zukünftiger Mann im Falle einer Scheidung das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder verliert?

- Ist es möglich, eine Klausel einzufügen, die dazu führt, daß, falls es zu einem Ehebruch mit "Folgen" (also z. B. außereheliches Kind, sexuell übertragbare Krankheiten, etc.) kommt, der verursachende Ehepartner jegliche Ansprüche auf das gemeinsame Wohnhaus und dessen Inventar verliert?

- Ist es möglich, eventuelle spätere Erbschaften vom gemeinsamen Vermögen auszuschließen?

- Kann man generell jegliche gegenseitigen Unterhaltsansprüche ausschließen (nicht die Ansprüche der Kinder, nur die der Ehepartner).

Vielen Dank im Voraus!!

Syrah

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26 Antworten
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#1
 Von 
Capitano
Status:
Lehrling
(1185 Beiträge, 497x hilfreich)

Eheverträge, die sittenwidrig sind, sind ungültig.

(Alles andere, was ich noch schreiben wollte, verkneif ich mir).

Eines möchte ich noch hinzufügen:
nach dem von Dir vorgesehenen Vertrag bestünde die Möglichkeit, dass bei einer Scheidung die Mutter mit den Kindern ohne Wohnung und Inventar da stünde; schon das wäre wohl unzumutbar!

-- Editiert von Mami 05 am 09.02.2006 15:55:07

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#2
 Von 
Eastwick
Status:
Frischling
(33 Beiträge, 22x hilfreich)

Also,ich hab ja auch schon viel erlebt und gesehen..aber wenn ich von vorneherein so denken würde,wäre es am besten ihr heiratet nicht...

lg
Eastwick

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#3
 Von 
Syrah
Status:
Frischling
(32 Beiträge, 1x hilfreich)

Also, vielleicht sollte ich noch einige Sachen anmerken, dann kann man das vielleicht besser verstehen:

Was das gemeinsame Haus betrifft: Das habe ich, einschl. Inventar, alleine bezahlt, bzw. von meiner Familie geschenkt bekommen. Ergo würde ich es dann auch ganz gerne behalten.

Was den anderen Punkt (also den mit dem unehelichen Nachwuchs) betrifft: Ich habe das selber als Kind erfahren, wie so etwas eine Familie zerstören kann. Ich glaube nicht an das Märchen des ewig treuen Ehemanns, habe damit eigentlich auch gar kein so großes Problem, das ist eben so. Aber ich würde meinen Kindern gerne ersparen, davon die Konsequenzen tragen zu müssen. Und die Sache ist nunmal die, daß die meisten Männer sich auf die Aussage ihrer (Interims-)Partnerin verlassen ("Klar, Schatz, natürlich nehme ich die Pille"), und es ist auch leider immer wieder so, daß Frauen sowas ausnutzen, insbesondere wenn der zum Vater auserkorene auch noch sehr wohlhabend ist. So war es jedenfalls in meiner Familie, und dem möchte ich nun vorbeugen.

Und was das Sorgerecht betrifft, da habe ich in meiner Bekanntschaft gerade einen Fall heftigsten Rosenkrieges, unter dem in erster Linie die Kinder leiden.

Dazu kommt, daß mein zukünftiger Mann aus einer sehr ländlichen, katholischen Gegend kommt und ich schlicht nicht möchte, daß mein Kind den dortigen Gepflogenheiten ungeschützt ausgesetzt ist. Insbesondere meine Schwiegereltern, die für den Fall, daß z. B. mein Mann das Sorgerecht hätte, wohl nur zu gerne auch meinen Sohn "umdrehen" würden, stören mich da. Und da mein Mann als Landwirt wohl kaum die Zeit hat, sich viel um seinen Sohn zu kümmern, würde er logischerweise seinen Eltern das Zepter überlassen. Es ist in der Familie noch nicht mal üblich, dafür zu sorgen, daß die eigenen Zähne gepflegt werden oder daß Hausaufgaben gemacht werden, dafür wir umso reichlicher gesoffen und dafür ist jedes Heckenfest gut. Abgesehen davon wird schön bigott in der Kirche gebetet, aber wo mein Schwiegervater seine Nächte verbringt, ist auch nicht so ganz klar... Nee, sorry, nicht mit meinem Kind!

Und, nicht daß mich jemand falsch versteht: Ich liebe meinen Mann, aber ich weiß auch, daß in Deutschland jede zweite Ehe geschieden wird, und daß es wohl blauäugig wäre, darauf zu wetten, daß es uns nicht treffen kann. Und es wäre auch blauäugig zu glauben, daß mein Mann nicht, sobald ich nicht mehr da bin, wieder in alte "Familien-Muster" zurück fällt.

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#4
 Von 
Capitano
Status:
Lehrling
(1185 Beiträge, 497x hilfreich)

Was Du willst, Syrah, auf den Punkt gebracht, ist:

Im Falle einer Scheidung gehören die Kinder Dir!

Und das ist (glaube ich) noch nicht einmal nach deutschen Recht vertraglich vereinbar
(zumal du ja wohl nicht ausschließen kannst, dass auch DU Ehebruch begehen könntest; in diesem Fall würdest Du also nach Deinem vorgeschlagenen Vertrag auf Haus und Inventar verzichten wollen?)


-- Editiert von Mami 05 am 09.02.2006 16:21:34

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#5
 Von 
Syrah
Status:
Frischling
(32 Beiträge, 1x hilfreich)

Nein, natürlich würde ich dann nicht auf Haus und Inventar verzichten wollen, aber ich habe das schließlich auch mit in die Ehe gebracht! Im Übrigen bezweifle ich, daß ich so dämlich wäre, bei einem Ehebruch (nein, ausschließen kann ich das für mich auch nicht mein ganzes Leben lang) Konsequenzen zu riskieren. Aber da es ja nunmal so ist, daß Männer in bestimmten Situationen nicht mit dem Kopf denken, möchte ich wenigstens schlimmere Folgen für mich und meine Kinder verhindern.

Im Übrigen verstehe ich nicht, was daran so schlecht sein soll, wenn eine Verhaltensweise (und ich meine damit nicht den Seitensprung generell, sondern wirklich nur den, der dauerhafte Konsequenzen hat), die der Familie ja nunmal auch in sehr drastischer Weise schadet, auch entsprechend drastische Konsequenzen für den Verursacher hat. So unfair ist das doch nun wirklich nicht, oder???

Außerdem: Männer verlangen doch auch in schöner Regelmäßigkeit den Verzicht auf alles Mögliche in ihren Eheverträgen. Dürfen Frauen das umgekehrt nicht, ohne daß das jemand sittenwidrig findet???

Grübel...

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#6
 Von 
Capitano
Status:
Lehrling
(1185 Beiträge, 497x hilfreich)

Moment mal,

ein Vertrag, speziell ein Ehevertrag, sollte ausgewogen sein.

Was Du willst, ist:

- Im Falle einer Scheidung bekommt die Mutter die Kinder und das Sorgerecht!
- Wenn der Vater fremdgeht, verliert der Vater alles, auch die Kinder!
- Wenn die Mutter fremdgeht, verliert auch der Vater alles, auch die Kinder!

Ich habe einen Buchtipp für Dich:

http://www.123recht.net/shop.asp?isbn=388104356X


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#7
 Von 
guest123-413
Status:
Schüler
(189 Beiträge, 67x hilfreich)

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#8
 Von 
Syrah
Status:
Frischling
(32 Beiträge, 1x hilfreich)

Falsch! Entweder willst Du mich nicht verstehen, oder ich habe mich immer noch nicht deutlich ausgedrückt.

- Wenn ich fremdgehe oder er, passiert gar nichts. Ich bin kein Traumtänzer der an die ewige Treue glaubt oder diese einfordert. Es geht einzig und allein um die so oft jetzt schon beschriebenen möglichen Folgen eines Seitensprungs. Das sollte dann für mich die gleichen Konsequenzen haben, wie für ihn, aber prinzipiell traue ich mir eher zu, meinen Verstand auch in einer solchen Situation zu gebrauchen, also wird der Fall wohl eher nicht eintreten.

- Ich finde, die Kinder gehören eher zur Mutter. Allemal bis zu einem gewissen Alter (welches Alter? Tja...).

Und zu den beiden letzten Punkten, in denen Du sagst, egal, was passiert, der Vater verliert alles: Er hätte dann wieder genauso viel, wie vor der Ehe! Also, wo ist das Problem?? Jeder Mann, der seinen Verstand beisammen hat, will das doch auch und regelt das in einem Vertrag!

Eigentlich möchte ich in meinem Ehevertrag nur dafür sorgen, daß ich im Falle einer Scheidung nicht anders gestellt bin, als jetzt vor der Ehe. Das kann doch eigentlich nicht zuviel verlangt sein, oder??? Jetzt habe ich ja auch das alleinige Sorgerecht. Und jetzt bin ich ja auch diejenige, die das Geld mitbringt. Wenn ich heirate, habe ich kein Problem, das zu teilen, aber sollte es eine Scheidung geben, möchte ich, bitteschön, den Status von vor der Scheidung, insbesondere auch bezogen auf mein Kind, wieder herstellen! Das kann ja wohl kaum sittenwidrig sein!

Übrigens: Mir ist sehr wohl bewußt, daß ich im Falle einer Scheidung sowieso höchstwahrscheinlich das Sorgerecht bekäme, aber der Weg dahin bedeutet auch jede Menge Ärger und Streß. Damit kann ich vielleicht gut leben, aber ich sehe es, wie gesagt, gerade in der Bekanntschaft, wie die Kinder bei solchen Streitigkeiten auf der Strecke bleiben.

Warum soll es also so schlecht oder sogar sittenwidrig sein, wenn man sich über solche Sachen rechtzeitig, solange sich alle noch lieb haben, Gedanken macht und diese Dinge regelt???

Und: Ich mache mir in der Tat große Sorgen, was wäre, wenn man sich trennt, und er hat das gemeinsame Sorgerecht. Ich meine, ich brauche nur das entsprechende Forum dazu hier anzuschauen, und die Probleme, die das geben kann, werden deutlich.

Ich weiß, daß es ein bischen merkwürdig klingt, daß ich mir jetzt, wo alles gut ist, darüber Gedanken mache, aber ich mache sie mir nunmal, das ist bei mir in anderen Punkten auch so.

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#9
 Von 
Capitano
Status:
Lehrling
(1185 Beiträge, 497x hilfreich)

@ Syrah

Deine Worte
'möchte ich, bitteschön, den Status von vor der Scheidung, insbesondere auch bezogen auf mein Kind'

Syrah,
es ist nicht DEIN Kind!
Es ist EUER Kind!

Und solange Du das nicht verstehst, wirst Du auch nicht verstehen, warum das, was Du vor hast, so nicht funktionieren wird.

Übrigens: mal darüber nachgedacht, dass der Vertrag auch unterschrieben werden muss? von BEIDEN?


P.S.
'er hat das gemeinsame Sorgerecht' - So eine Regelung gibt
es in Deutschland noch nicht!


-- Editiert von Mami 05 am 09.02.2006 18:29:08

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#10
 Von 
guest123-413
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Schüler
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#11
 Von 
python
Status:
Schüler
(492 Beiträge, 65x hilfreich)

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#12
 Von 
Roy Makaay
Status:
Frischling
(38 Beiträge, 0x hilfreich)

Klar, seh ich genauso.

Kein Risiko für Frauchen, dafür volles für den Zukünftigen.

Es geht nichts über ein vorausschauendes gerechtes Weibchen.
Was mich verwundert: Alleinges Sorgerecht für dich?
Kann man das nicht auch so hinbiegen, dass die Kinder einfach bei dem Nicht-Verursachenden bleiben und der dann das alleinige Sorgerecht bekommt?
Was ich noch ausschließen würde, das Umgangrecht.

Was ich so rauslese, kommst DU aus so einer chaotischen Familie, nicht dein Zukünftiger.
Der hat deinen Ausführungen nach, Familiensinn, der dir im Eifer des Geldes und Besitztümer, abhanden gekommen ist oder aber, dank deiner Vorfahren, erst gar nicht vorhanden war.


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#13
 Von 
Ralph K.
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 3x hilfreich)

... ähm ...

NUR DIE HÄLFTE ALLER ELTERN SIND MÜTTER ...

dem kind den vater "klauen", weil das eigene leben danebengeht ??? ...

wer schützt kinder vor solchen eltern ???

(gilt natürlich auch für väter, die solche verträge fordern und gilt auch für diejenigen, die solche verträge überhaupt unterschreiben ...)

-----------------
"... nur jeweils 50% der eltern sind mütter oder väter ..."

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#14
 Von 
Syrah
Status:
Frischling
(32 Beiträge, 1x hilfreich)

Also, entweder könnt Ihr nicht lesen, oder ich drücke mich konfus aus.

1. Ich habe es nicht nötig, irgendwen auszuquetschen, schon gar nicht meinen Mann. Das Geld kommt von meiner Seit, nicht von seiner. Ich bekomme jetzt ja auch keinen Unterhalt von ihm (auf meinen Wunsch, habe ich nicht nötig, während bei ihm das Geld knapp ist), und habe auch nicht vor, das im Falle einer Scheidung zu ändern. Gibt's hier etwa jede Menge frustrierte Ex-Ehemänner, die davon ausgehen, daß alle Frauen nur darauf aus sind, ihre Männer auszunehmen, um sich einen faulen Lenz zu machen??? Gibt's noch irgendwelche Klischees, die Ihr bemühen möchtet, weil's nicht in Eure Weltauffassung paßt, daß es auch mal umgekehrt sein könnte??

2. Ich betrachte mein Kind nicht als "Eigentum" oder Gegenstand, aber ich weiß, wie "link" Ex-Freunde/Ex-Männer werden können (okay, sicher auch Frauen, aber das ist ja nun nicht mein Problem; ich benehme mich nach Möglichkeit so, daß ich jederzeit meinen Anblick im Spiegel ertragen kann), und das, wenn's sein muß, auch auf Kosten der Kinder. Sicher trifft das nicht auf alle Männer zu, aber woher weiß man das vorher?? Wenn alles immer so rosig wäre, gäb's wohl kaum diese hässlichen Scheidungs- und Sorgerechtsprozesse?!?

3. Nö, ich habe keine Angst davor, daß mein Mann irgendwann fremd geht. Aber ich gehe davon, nüchternerweise, aus, daß er es irgendwann tun wird. Ist auch kein Riesenproblem, solange er eben "aufpaßt", das ist alles, was ich verlange. Warum ich davon ausgehe, daß er das tun wird? Weil bei Männern nunmal, wie auch bei Frauen, ein "biologisches" Programm abläuft, das ihnen sagt, sie sollen für möglichst viel Nachwuchs sorgen. Bei Frauen gibt es auch ein "Programm", das sagt aber nicht "Popp soviel Du kannst", sondern "Such Dir den "besten" Vater/Versorger für Deine Kinder". Auch wenn's Euch nicht paßt, das ist nunmal so.

Im Übrigen hatte ich auf rechtliche Hinweise gehofft, nicht auf Hetzpostings.
Wer meine Postings gelesen hat, kann daraus auch entnehmen, daß meine Familie nicht eben zerrütteter ist, als seine (aha, hier kommen also alle aus der perfekten, heilen Welt). Und anzunehmen, daß ICH (jaja, wahrscheinlich, weil ich eben eine Frau bin, und die machen sowas ja immer, nicht??) so einen Vertrag nur will, um jemanden auszunehmen, ist absurd. Wer lesen kann, ist eben klar im Vorteil...

Ich dachte, daß hier "Rechts-Profis" schreiben würden, aber offensichtlich ist hier das Interesse an einer ordentlichen Hetzjagd auch größer als das an einer sachlichen Diskussion. Ich find's ehrlich eine Sauerei, daß mir jedes Wort im Mund umgedreht wird, damit es auch ja alles in Euer Weltbild paßt...

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#15
 Von 
guest123-413
Status:
Schüler
(189 Beiträge, 67x hilfreich)

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#16
 Von 
Syrah
Status:
Frischling
(32 Beiträge, 1x hilfreich)

Danke für den Hinweis. Sollte ich Bedarf an weiterer, praktischer Lebenshilfe haben, wende ich mich vertrauensvoll an Dich...

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#17
 Von 
guest123-413
Status:
Schüler
(189 Beiträge, 67x hilfreich)

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#18
 Von 
guest123-1035
Status:
Student
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#19
 Von 
Mister XYZ
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Schüler
(206 Beiträge, 31x hilfreich)

Um das Ganze mal auf den Punkt zu bringen:

- Das Sorgerecht hat gegenwärtig die Mutter allein (§ 1626 BGB ), sofern die Eltern nicht nach Geburt der Kinder sog. Sorgeerklärungen bei einem Notar abgegeben haben. Dieses Sorgerecht geht bei einer Heirat auf den Vater mit über.
Die von Ihnen beabsichtigte Sorgerechtsklausel ist nichtig. Erst wenn Sie dauernd getrennt leben, können Sie beantragen, dass Ihnen das Sorgerecht allein übertragen wird.
- Die Ehebruchklausel ist obsolet, da das Haus und die Einrichtung als sog. Anfangsvermögen sowieso in Ihrem alleinigen Besitz verbleibt.
- Vereinbaren Sie mit Ihrem zukünftigen Mann Gütertrennung (geht nur beim Notar), dann ist das mit den möglichen Erbschaften auch geklärt.
- Es ist möglich, den nachehelichen Unterhalt schon jetzt in einer entsprechenden Vereinbarung auszuschließen. Nicht wirksam ausgeschlossen werden kann der sog. Trennungsunterhalt, also der Unterhalt zwischen dem Zeitpunkt der Trennung und dem der Scheidung.

FAZIT:
Ehevertrag beim Notar mit den vorgenannten Punkten und einer glücklichen Ehe steht nichts mehr im Wege.

Gruß
mister xyz

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#20
 Von 
Syrah
Status:
Frischling
(32 Beiträge, 1x hilfreich)

Hallo,

also, zur Frage, würde ich es anders machen, wenn die Ausgangslage umgekehrt wäre. Ich weiß nicht. Ehrlich nicht. Ich vermute mal, daß ich dann nicht so erpicht darauf wäre. Unterschreiben würde ich schon, weil ich ja dann wohl auch aus Liebe heiraten würde. Ob mir das dann im Scheidungsfall noch gefallen würde, wage ich aber zu bezweifeln.

Warum ist mir das mit dem Sorgerecht so wichtig. Eine Freundin von mir war 15 Jahre mit ihrem Traummann verheiratet. Beide haben zwei gemeinsame Söhne, 11 und 13 Jahre. Nie hätte sie geglaubt, daß sie sich mal scheiden lassen würde; logisch. Dann fing ihr Mann an, sie zu kontrollieren, ihr quasi zu verbieten, mit bestimmten Leuten wegzugehen und zu guter Letzt hat er angefangen zu trinken, ist mittlerweile schwerer Alkoholiker und hat mehrere Klinikaufenthalte hinter sich. Alleine diesen Mann aus der gemeinsamen Wohnung zu bekommen, obwohl er anfing, sie zu verprügeln, vor ihrer Wohnung zu randalieren, so daß unzählige Male die Polizei auf der Matte stand, war ein Riesenakt. Die Kinder haben jedesmal daneben gestanden. Der Vater ist in eine Wohnung ca. 200m von der alten Wohnung gezogen, um meine Freundin weiter terrorisieren zu können. Er sagt, er will dichter bei seinen Kindern sein, aber wenn er sie denn mal bei sich hat, ist er auch oft genug betrunken, und alles, was dann unternommen wird, ist Fußball im Fernsehen zu schauen. Er verfolgt meine Freundin nach wie vor und kümmert sich einen Dreck um Gerichtsurteile. Meine Freundin ist diejenige, die für den Unterhalt ihrer Familie arbeitet, nicht er. Unterhalt zahlt er nicht. Abgesehen davon, daß es meiner Freundin natürlich nervlich nicht wirklich gut geht, leiden die Kinder da ganz fürchterlich drunter. Der Vater nutzt jede Gelegenheit, um sein Umgangsrecht dazu zu nutzen, seiner Ex-Frau Steine in den Weg zu legen. Oder auch den Kindern im letzten Moment eine Unternehmung zu versauen, weil er genau weiß, daß er damit auch meine Freundin trifft. Insbesondere der jüngere Sohn hängt sehr an seinem Vater, deswegen möchte meine Freundin nicht wegziehen.
Ich kann nicht mehr zählen, wie oft meine Freundin mich schon mitten in der Nacht verzweifelt angerufen hat, weil er ständig anruft, vor der Tür steht, sogar durch ein Fenster in die Wohnung eingestiegen ist, usw. Die Polizei hat bisher nicht viel unternommen, wobei meine Freundin die auch nicht jedesmal ruft, weil dann die beiden Jungs wieder völlig durch den Wind sind.

Das ist doch eine furchtbare Situation! Als ich die beiden kennengelernt habe, war die Ehe noch in Ordnung, und ihr Mann ein sehr netter Kerl. Ich hätte ihm solche Aktionen im Leben nicht zugetraut. Und genau diese Tatsache macht mir Angst. Man kann in niemanden hineinschauen und sich sicher sein, daß sich dieser Mensch nie so benehmen würde. Und seit dieser Geschichte bin ich innerlich am Rotieren, wie ich sowas für mein Kind ausschließen kann.

Das mag ja alles sein, daß es viele Frauen gibt, die umgekehrt ihre Kinder dazu benutzen, ihre Ex-Männer unter Druck zu setzen und zum Zahlen zu bringen. Das heiße ich ja auch gar nicht gut. Aber ich für mich kann das ziemlich ausschließen, also stellt sich hier die Frage einfach nicht.

Es ist auch nicht so, daß ich meine Schwiegereltern nicht mag. Aber die Mentalität ist eine ganz andere, und ich möchte eben, daß mein Kind mit moderneren Werten groß wird. Ich möchte, daß es gefördert wird und später selber entscheiden kann, was es machen möchte. Vielleicht möchte er zur Kirche gehen, vielleicht aber auch nicht! Vielleicht möchte er eine Zeit ins Ausland gehen, vielleicht auch nicht. Vielleicht will er Landwirt werden, vielleicht aber auch nicht! Ich möchte, daß ihm die Welt offen steht, und er nicht durch kleinbürgerliche Weltvorstellungen gebremst wird und in eine Lebensform gezwängt wird, die er vielleicht gar nicht will. Und ich gehe davon aus, aus eigener Erfahrung, daß er wohl in meiner Familie freier wäre, als in der Familie meines Mannes. Ich möchte meinem Mann im Falle einer Scheidung gar nicht seinen Sohn entziehen, jedenfalls nicht für den Fall, daß er ihm weiterhin ein guter Vater ist.

Äh, und zu der Sache mit den Zähnen: Es ist nicht so schlimm, wenn das Putzen einmal vergessen wird, bestimmt nicht. Und ums Verwöhnen geht's auch nicht, das können die sowieso gar nicht so sehr, wie ich das kann;-). Aber in der ganzen Familie ist niemand über 30, der nicht schon den halben Mund voller Lücken hat, vom Zustand des kümmerlichen Restes mal ganz zu schweigen. Darauf achten die einfach nicht, warum, weiß ich nicht. Wenn ich meinen Mann nicht quasi zum Zahnarzt "geprügelt" (oh Gott, bitte legt das nicht auch schon wieder auf die Goldwaage) hätte, würde er heute genauso aussehen. Und das ist nur ein Punkt, der da sehr lax gehandhabt wird. Megaviel Alkoholkonsum ist ein anderer Punkt. Ich bin bestimmt kein Antialkoholiker, aber was zuviel ist, ist zuviel...

Naja, also soviel zum Hintergrund. Wobei, wie gesagt, ich wollte eigentlich keine Psychoberatung (das wäre vielleicht was für den Ex-Mann meiner Freundin...), sondern schlichte rechtliche Auskünfte.

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#21
 Von 
guest123-413
Status:
Schüler
(189 Beiträge, 67x hilfreich)

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#22
 Von 
guest123-413
Status:
Schüler
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0x Hilfreiche Antwort

#23
 Von 
Proggie
Status:
Beginner
(89 Beiträge, 37x hilfreich)

tja,

da kann ich mich ausnahmsweise mal 100prozentig Paini's Meinung anschliessen.

@Syrah :

das was Du hier darlegst ist aus meiner Sicht die denkbar ungünstigste Ausgangslage für eine funktionierende und glückliche Ehe.
Alles andere ist schon gesagt.

0x Hilfreiche Antwort

#24
 Von 
Syrah
Status:
Frischling
(32 Beiträge, 1x hilfreich)

Aha, wenn ein Mann sich über sowas vorher Gedanken macht, ist das verständlich. Schließlich muß Mann sich ja vor den berechnenden, ausnutzenden und kindentziehenden Müttern dieser Welt schützen. Und Gnade Gott der Frau, die auch noch von der Ehe oder Scheidung profitiert.

Sobald eine Frau sich über sowas Gedanken macht und genau das gleiche nicht möchte, wie jeder Mann, ist sie eine hysterische, psychopathische Zicke, deren Ehe sowieso scheitern wird, weil sie ja nicht die richtigen emotionalen Voraussetzungen dafür hat.

Ach so, jetzt habe ich's verstanden...

0x Hilfreiche Antwort

#25
 Von 
Capitano
Status:
Lehrling
(1185 Beiträge, 497x hilfreich)

also Syrah,

zugegebenermaßen gibt es viele Männer, die im Vorwege das Finanzielle geregelt wissen wollen (was aungesichts der Rechtsprechung auch verständlich ist).

Mir ist aber noch kein Mann begegnet, der ernsthaft versucht hätte, vertraglich regeln zu wollen, dass im Falle einer Trennung er, der Vater, das alleinige Sorgerecht erhält.

Also, Syrah, zieh hier bitte keine falschen Vergleiche.

Es wurde schon angedeutet, dass ein Vertrag, in dem vorab das Sorgerecht geregelt wird, sittenwidrig ist, da es u.U. gegen das Wohl eines Kindes sein kann.

0x Hilfreiche Antwort

#26
 Von 
python
Status:
Schüler
(492 Beiträge, 65x hilfreich)

--- editiert vom Admin

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Und jetzt?

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