Trennung innerhalb einer Wohnung zu anstrengend

16. Oktober 2008 Thema abonnieren
 Von 
Piaria
Status:
Frischling
(17 Beiträge, 1x hilfreich)
Trennung innerhalb einer Wohnung zu anstrengend

Hallo!

Eine Frau will sich acht Jahren nach dem Eheversprechen von ihrem Mann trennen.
Die beiden haben zwei Kinder (5 und 6 Jahre).
Es heißt oben bewußt nicht Ehe, denn es war nie eine wirkliche Gemeinschaft, jeder hat für sich gewurstelt, trotz drei Jahren Erziehungsurlaub der Frau gibt es z.B. kein gemeinsames Konto, die Frau hatte in dieser Zeit nur das Kindergeld zur Verfügung, um Lebensmittel für die Familie, Kleidung für sich und die Kinder, Kleinreparaturen in der Wohnung,... zu bezahlen. Die Ersparnisse der Frau wurden dabei komplett aufgebraucht.
Der Mann verdient gut, davon werden z.B. gemeinsame Urlaube und die laufenden Fixkosten der Wohnung bestritten.
Der Mann hat im gleichen Haus eine weitere eigene Wohnung, die er zum Schlafen nutzt (Kinder schreien nachts, er muss aber am nächsten Tag fit sein! Außerdem kann er sonst beim Einschlafen nicht fernsehen).
Die Versorgungsleistungen der gemeinsamen Wohnung wie gewaschene Wäsche und gedeckter Tisch nahm er aber gerne an.

Irgendwann gibt die Frau auch die letzte Hoffnung auf, dass sich dieser Zustand noch bessert und bittet den Mann, zukünftig nur noch in seiner Wohnung zu bleiben, da sie sich von ihm trennen will.

Sie möchte nicht ausziehen, da sie die Kinder nicht zurücklassen möchte, aber auch sonst der Mann die rechtliche Möglichkeit hätte, die Rückkehr der Kinder in die gemeinsame Wohnung zu fordern.

Der Mann läßt über seinen Anwalt mitteilen, dass seine eigene Wohnung so versifft sei, dass er dort nicht wohnen könne, er aber einer Trennung in der gemeinsamen Wohnung zustimme.

Da er einen Schlüssel zur Ehe-Wohnung hat, kommt und geht er, wie es ihm passt, um die Kinder zu sehen, um zu essen, um Wäsche zu waschen, um zu telefonieren...
Er schläft aber in seiner Wohnung.

Die Frau betritt die Wohnung des Mannes nicht, es ist ja nicht ihre. Auch früher war sie nie ohne ihn dort.

Die Frau hält diese Situation nicht mehr lange aus, sie hat keine Privatsphäre, während der Mann einen sicheren Rückzugsort hat.

Die Kinder leiden unter dieser angespannten Stimmung ebenso. Die Frau hat nichts gegen den Kontakt der Kinder mit dem Vater, sie würde gerne die Vorteile, die sich aus zwei Wohnungen in einem Haus ergeben, für die Kinder nutzen, aber daran hat der Mann kein Interesse, weil das seinen Auszug aus der Ehe-Wohnung vorantreiben würde.

Einem Auszug der Frau mit den Kindern stimmt der Mann nicht zu.

Wie kommt die Frau aus dieser Situation raus, ohne die Kinder zurückzulassen??????

Die Rechtsanwältin der Frau sieht außer einem Antrag an das Gericht (was sie aber wegen den Anhörungen nicht empfiehlt) keinen Weg.

Habt Ihr einen Idee?
Der Mann ist auch anwaltlich, rechtlich nicht untermauerte Vorschläge wie "einfach Schlösser austauschen" gehen daher nicht.

Danke,
piaria

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7 Antworten
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#1
 Von 
guest123-2096
Status:
Schüler
(269 Beiträge, 89x hilfreich)

--- editiert vom Admin

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#2
 Von 
Piaria
Status:
Frischling
(17 Beiträge, 1x hilfreich)

Hallo Horst,

die Anwältin hat den Mann aufgefordert, er hat das aber durch seinen Anwalt ablehnen lassen, weil seine Wohnung "zu versifft" ist. Es liegt halt überall Altpapier und Abfall herum, ein gründliches Aufräumen täte es.
Laut Gesetz hat die Frau halt nicht das Recht, die Wohnungsschlüssel zurückzufordern, denn es handelt sich um die Ehe-Wohnung.
Eine Unterhaltsregelung für die Kinder, die die Frau vorgeschlagen hatte, z.B. jeden zweiten Tag Frühstück mit Papi, lehnt dieser ab, er möchte lieber - zum Wohle der Kinder - eine offizielle Regelung. Das machen gerade die Anwälte aus, es wird auf jedes zweite Wochenende beim Vater hinauslaufen, wobei dieser aber schon angekündigt hat, dass er das nicht immer einhalten wird können.

Danke,
piaria

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#3
 Von 
mikkian
Status:
Bachelor
(3868 Beiträge, 471x hilfreich)

Wenn das Zusammenleben unzumutbar ist, gibt es die Möglichkeit, per Gericht die eheliche Wohnung einem Ehepartner zuweisen zu lassen. Dies wird hier sicherlich die Frau sein, weil sie (offenbar unstrittig) die Kids versorgt und der Mann ja zudem eine Ausweichwohnung hat. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich ein Gericht von der Ausrede *siffig* beeindrucken lässt. Muss Männe halt mal zum Feudel greifen...

Und ebenso wie Horst sehe ich keinen Grund, diesen Weg nicht zu beschreiten. Die Kinder werden durch die ständigen häuslichen Spannungen sicherlich mehr beeinträchtigt, als wenn eine klare räumliche Trennung vollzogen wird.

Merkwürdig, dass der Mann bezüglich des Wohnens so rumeiert, beim Umgang aber eine klare Regelung möchte - um dann wieder zu sagen, dass er die nicht einhalten kann.

Das Ganze klingt nicht grade nach einer einfachen Situation... Aber in erster Linie muss sich die Frau mal klar werden, was sie will. Und das dann auch mit Nachdruck verfolgen.

Grüße

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#4
 Von 
guest123-2096
Status:
Schüler
(269 Beiträge, 89x hilfreich)

--- editiert vom Admin

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
guest123-2096
Status:
Schüler
(269 Beiträge, 89x hilfreich)

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#6
 Von 
mikkian
Status:
Bachelor
(3868 Beiträge, 471x hilfreich)

M. W. muss das weitere - getrennte - Zusammenleben unzumutbar belastend und keine einvernehmliche Einigung möglich sein, um eine Zuweisung zu beantragen. Belastend ist sicher nicht nur körperliche Gewalt... Könnte mir vorstellen, dass in so einem Fall zusätzlich auch eine Sofortentscheidung möglich wäre.

So, wie die Lage hier geschildert wurde, sollte es ausreichend Argumente auf Zuweisung der Ehewohnung geben. Ob das in der Sache allerdings wirklich zielführend ist und die Situation entspannt, sehe ich auch sehr skeptisch angesichts der Tatsache, dass die andere Wohnung offenbar im gleichen Haus ist. Für die Kids hingegen ist das natürlich grundsätzlich ideal - wenn die Erwachsenen angemessen damit umgehen.

Grüße

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#7
 Von 
Piaria
Status:
Frischling
(17 Beiträge, 1x hilfreich)

Hallo!

Gewaschen oder gekocht wird schon lange nicht mehr gemeinsam. Gegessen ebenfalls nicht.
Momentan hat man den Eindruck, dass mein Mann es mir möglichst schwer machen will. Darum will er auch nicht meinen Wunsch nach eigener Wohnung und Privatshäre erfüllen.
Eine eigene Wohnung wäre kein Problem, aber dann müßte ich die Kinder zurücklassen.
Die Argumentation vor Gericht mit dem Wohl der Kinder könnte durchgehen, meine Chancen sind deutlich größer, aber so gut wie sicher ist es halt nicht.
Viele Grüße,
piaria

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