Umgangsrecht, Umgangspflicht

25. Juni 2018 Thema abonnieren
 Von 
guest-12325.06.2018 20:09:08
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)
Umgangsrecht, Umgangspflicht

Hallo,

Ich (w.33) habe aus erster Ehe 3 Söhne (10, 9 und 6 Jahre). Aus schulischen Gründen und wegen sozialer Kontakte sind meine Jungs 9 km entfernt beim Vater geblieben. Das Wechselmodell lehnte er damals ab.
Soweit so gut.

Mein Exmann hat nun neue Partnerin in der Schweiz und ich bin seit Mai neu verheiratet und wir haben eine kleine Tochter zusammen von 7 Monaten. Meine Jungs hole ich regelmäßig alle 14 Tage von Fr-Sonntag und zusätzlich einen Nachmittag in der Woche.

Nun nagelt er mich auf meine Umgangspflicht fest, weil ich 2x die Umgangswochenenden nicht wahrnehmen konnte wegen Hochzeit und Urlaub. Ich habe ein Wochenende davon nachgeholt indem ich die jungs von Freitags-Dienstag hatte, also 5 Tage. Auf das Nachholen des anderen Wochenendes ging er gar nicht drauf ein.

Nun soll ich ihm einen Ungangsvereinbarung schreiben, aber meine Anwältin hält diese für zu schwammig.

Im September hat mein Ehemann wieder Urlaub und wir werden auch dort nocheinmal verreisen und meinem Exmann passt dies überhaupt nicht und er will nun seine Anwältin und notfalls das Gericht mit einer Umgangsvereinbarung beauftragen.

Ich finde es etwas lächerlich wegen einem Wochenende so einen Aufstand zu machen. Ihm geht es nur darum, dass er selbst Freizeit hat und alleine 1000km in die Schweiz zu seiner Freundin fahren kann.

Ich finde, er darf doch meinem Mann und mir keinen Urlaub verbieten wenn ich ihm danach Ersatzumgang anbiete oder sehe ich das falsch?

Hinzu kommt, dass bei unserer Tochter nun eine an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit festgestellt wurde und sie dieses Jahr wohl noch operiert wird und anschließend noch einige reha´s anstehen. Daraufhin meinte mein Exmann, dass auch das kein grund wäre Umgang meinerseits ausfallen zu lassen.

Ich bin echt sauer. Er wollte die Jungs bei sich haben damit er keinen Unterhalt zahlen muss und nun will er mich exakt so verpflichten als würden die Jungs von mir hauptsächlich betreut werden....

Hat jmd Rat für mich?

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6 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
HeHe
Status:
Richter
(8408 Beiträge, 3771x hilfreich)

An dem WE, an dem ihr in Urlaub fahren wollt, hättest du also normalerweise die Kinder?

Zitat:
Ich finde es etwas lächerlich wegen einem Wochenende so einen Aufstand zu machen. Ihm geht es nur darum, dass er selbst Freizeit hat und alleine 1000km in die Schweiz zu seiner Freundin fahren kann.


Das finde ich jetzt nicht lächerlich. Wenn es "dein" WE ist und du nicht kannst, dann musst du vor der Urlaubsplanung mit dem Ex-Partner absprechen, ob man tauschen kann oder -wenn nicht -deine Pläne ändern.
Zitat:

Er wollte die Jungs bei sich haben damit er keinen Unterhalt zahlen muss


Wenn das der Plan war, dann fehtl die Logik

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#2
 Von 
ratlose mama
Status:
Lehrling
(1346 Beiträge, 508x hilfreich)

Und warum war es nicht möglich, dass ihr deine 3 Kinder mit zur Hochzeit (ich hoffe es war nicht die eigene. Dann würde ich mir nämlich als Mutter die Frage stellen, wie sich meine Kinder dabei gefühlt haben nicht dabei sein zu dürfen) genommen habt und mit in den Urlaub?

Im allgemeinen: Deine Umgangszeit, deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Kinder betreut wrden, wenn du nicht kannst.

Ihr braucht eine verlässliche Umgangsvereinbarung, an die sich dann beide Seiten halten. Natürlich kann er dir und deinem Mann keinen Urlaub verbieten. Er darf aber durchaus darauf bestehen, dass du dich an eure Umgangsvereinbarung hälst (wie würdest du es finden, wenn er nun beschließt mit den Kindern für 6 Wochen in die Schweiz zu gehen und dadurch dein Umgang verschoben oder ausfallen würde?)

Das dein neues Kind mehrere Operationen vor sich hat ist bedauerlich. Allerdings müsstet ihr auch in einer intakten Familie eine Lösung finden, damit die anderen 3 nicht "hinten runter" fallen.

Du solltest mal den Blick ein wenig vom Ex wegnehmen und auf das Wohl und die Gefühle der 3 älteren Kinder lenken. Diese haben ja auch ein Recht darauf ihre Mama zu haben und so fühlen sie sich über kurz oder lang abgelehnt von der eigenen Mutter.

Ein Unterhaltssparmodell ist übrigens weder das WM, noch das "beisichbehalten" der Kinder. Ich gehe davon aus, dass du derzeit wegen des neuen Kindes keinen Unterhalt zahlen kannst.

Meine größere Sorge würde derzeit eher die sein, dass die Kinder über kurz oder lang nicht mehr zu dir kommen wollen oder der Vater mit ihnen in die Schweit ziehen könnte

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#3
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38392 Beiträge, 13990x hilfreich)

Warum kann man seine Kinder nicht in seine eigene persönliche Urlaubsplanung einbeziehen und den Urlaub in die Ferien legen? Wir haben in der BRF immerhin knapp 14 Wochen Schulferien, das sollte doch möglich sein.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
ratlose mama
Status:
Lehrling
(1346 Beiträge, 508x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Warum kann man seine Kinder nicht in seine eigene persönliche Urlaubsplanung einbeziehen und den Urlaub in die Ferien legen? Wir haben in der BRF immerhin knapp 14 Wochen Schulferien, das sollte doch möglich sein.

wirdwerden


Wenn ich den anderen Thread der TO betrachte, wohl aus ein und demsleben Grund, warum man die eigenen Hochzeit an einem Umgangswochenende lieber ohne die eigenen Kinder aus erster Ehe feiert ;-)

Mir tun in diesem Spiel die Kinder leid, die unter der Groll der KM ggü. dem KV leiden müssen

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#5
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38392 Beiträge, 13990x hilfreich)

ratlose Mama, wir sind uns ja wohl einig. Da wirft die Mutter ihrem Ex, bei dem die Kids leben, vor, er wolle feste Umgangszeiten, damit er sich in seiner Freizeit mit seiner Freundin verlustieren kann, aber genau das will sie doch auch. Freizeit ohne die Kinder. Also meine Kids hätten das nicht lange mitgemacht. Von der Hochzeit ausgeschlossen, vom Urlaub ausgeschlossen, das hinterlässt doch Spuren. Die Eltern der 3 Großen müssen eine belastbare Vereinbarung treffen, die den Kids gerecht wird. Und das bedeutet zunächst einmal, sie komplett ins Leben einzubeziehen, eben auch in Ereignisse wie Urlaub, Hochzeit, was weiss ich.

wirdwerden

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#6
 Von 
s.soeldner
Status:
Schüler
(153 Beiträge, 32x hilfreich)

Uff, da bin ich aber platt. Da hat ein Elternteil alle 14 Tage am Wochenende und an einem Nachmittag in der Woche Umgang und es geht tatsächlich darum, wie man den anderen Elternteil verpflichten kann sich nach den eigenen Wünschen zu richten und den Umgang mal so zu legen, wie es eben in diesem Falle der Mutter passt.

Ich gehe mal hier nicht auf die moralische Seite ein, also was ich davon halte, regelmäßig ohne die eigenen Kinder in den Urlaub zu fahren oder eben so wichtige Familienfeiern ohne Kinder zu feiern. Aber was um alles in der Welt hat denn Dein Ex mit deinen Befindlichkeiten zu tun. Wenn man nicht getrennt lebt, hat man seine Kinder 24/7 zu betreuen und wenn dann ein Ereignis bevorsteht, was eine Betreuung unmöglich macht, wie die Operation der Tochter (was mir wirklich leid tut), dann muss man selbst einen Weg finden, das zu lösen.

Was ist denn mit dem Vater der Tochter?? Kann er die Betreuung der Tochter bei der OP nicht übernehmen? Dann kannst du deine Kinder ja wie gewohnt betreuen. Deine Kinder sind jetzt auch nicht mehr so klein, die können durchaus auch zu einer Reha o.ä. mitgenommen werden (sofern sie ambulant ist). Wenn das alles nicht geht, dann kannst du entweder schauen, dass Du jemanden engagierst (Babysitter), der sich um die Großen kümmert oder Du schaust, dass sie bei Freunden bleiben oder ähnliches, eben alles, was in einer ganz normalen Familie auch der normale Organisations-Wahnsinn ist.

Urlaub ohne die Kinder, tja, das kann man sich als Mutter eben nicht oder nur unter sehr idealen Bedingungen leisten und ganz klar, das geht eben in diesem Falle nicht, wenn Du! nicht eine Ersatzbetreuung organisierst.

Dass Dein Ex-Mann die Kinder bei sich behalten hat, war ganz, ganz sicher kein Sparmodell, denn Du kannst ja mal mit deinen Großen shoppen gehen und mal für jeden Sportschuhe und Winterschuhe kaufen, dann siehst du ganz schnell, wer hier das Sparmodell fährt.

Nun kann ich doch nicht enden ohne die Moralkeule zu schwingen, denn das sind Eure Kinder, nicht die Kinder deines Mannes, die du gnädigerweise ab und an bespaßt. Du bist ihre Mutter - ebenso wie für deine kleine Tochter. Du hast Verantwortung für ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden. Nimm die Verantwortung wahr, was eben auch mal Verzicht bedeutet. Deine Kinder uind zwar alle vier tun mir wirklich leid!!

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