Liebe Forummitglieder,
dieser Post wird wohl etwas länger, ich würde mich aber freuen wenn ich Eure Meinung dazu erhalten könnte, schon mal vielen Dank dafür.
Nun zur Sache: Meine Tochter ist im Mai diesen Jahres 18 geworden. Bin bereits im April zum Anwalt wegen Neuberechnung – die Kleinigkeiten erspare ich hier. Meine Exfrau wurde angeschrieben und gebeten ihre Gehaltsunterlagen zu erbringen. Wir bekamen dann ein Nachweis ihrer Arbeitgeberin das sie 398,- Euro im Monat verdient, so das meine Ex sagt sie könnte kein Unterhalt leisten – das alte elendige Spiel. Dazu muss man wissen, das meine Ex und ihre Arbeitgeberin seit über 25 Jahren befreundet sind, mehr sag ich jetzt nicht dazu.
Mein Anwalt hat sie dann aufgefordert, da sie wieder verheiratet ist, und keine weiteren Kinder oder hilfsbedürftige Personen betreut, eine Stellungnahme abzugeben, was sie in den letzten 12 Monaten getan hat um eine Vollzeitstelle zu bekommen, da auch sie gesteigert Unterhaltspflichtig ist. Außerdem sollte ihr Ehemann seine Gehaltsunterlagen vorzeigen, damit festgestellt werden kann in wie weit er ihr Unterhalt/Taschengeld zahlen könnte.
Nun sollte meine Tochter noch ihre Unterhaltsberechtigung nachweisen, Abschlusszeugnis, Bewerbungen, evtl. Schule - es kam aber nichts. Nach mehrmaligen verstrichenen Aufforderungen habe ich dann den Unterhalt – Titel abgelaufen – auf Anraten meines Anwalts eingestellt. Plötzlich kam ein Brief vom Jugendamt – war uns aber auch schon klar.
Jetzt sieht es nach langem hin und her so aus. Ich habe nun das Zeugnis, und eine Anmeldung zur Höheren Handelsschule meiner Tochter. Leider keine Schulbescheinigung ob sie auch wirklich angenommen wurde, da der Notendurchschnitt hart an der Grenze ist. Ich habe keine Stellungnahme meiner Ex, der Ehemann weigert sich sein Gehalt offen zulegen (wen wunderts). Und die aktuellen Steuerunterlagen sind auch noch nicht da.
Dafür habe ich eine, in meinen Augen abenteuerliche Berechnung des Jugendamtes über den von mir zu zahlenden Kindesunterhalt erhalten.
Jugendamt berechnet den zu zahlenden Unterhalt folgendermaßen:
Jahresnetto / 12 = 3092,- bereinigtes Einkommen, ohne nachgewiesener Abzüge (Steuervorrauszahlungen etc.).
Wir haben aktuell in diesem Jahr (bin auch wieder verheiratet) Einkommensteuerrückzahlung und –vorauszahlung in Höhe von 5000,- Euro zu leisten. Das geht doch wohl von meinem Nettolohn ab, zumindest Anteilsmäßig. Außerdem fehlt die Pauschale für Arbeitsmittel etc. ?%. Dann steht dort plötzlich „Summe bereinigtes Netto der Eltern: 3491,58. Aha, die 398,- meiner Ex wurden hinzugezählt – ist ja auch ok.
Dann geht es weiter mit Unterhaltspflichtig ist der Vater
(nichts von der Mutter), und man ordnet mich – Nach Berechnung mit Gleichrangigen (was auch immer das heißt? Tochter ist einziges Kind) in DT Stufe 10 ein (570,- €, also bei 3500,- Netto(!)).
Danach folgt die Zeile Berechneter Unterhalt für privilegierte Volljährige 536,- abzüglich Kindergeld 77,- = zu zahlender Unterhalt vom Vater 459,-.
Wenn der Bedarf meiner Tochter bei 570,- oder 536,- € (?) liegt, wo ist dann der Beitrag meiner Ex. Hier wird mir der komplette Unterhalt aufgebürdet. Im Anschreiben des JA stand das meine Ex Naturalienunterhalt leistet, nur leider fehlt jegliche Summe in welchem Umfang. Dies muss ja wohl noch berücksichtigt werden. Und wenn ich schon alles zahlen soll laut dieser Berechnung, dann ja wohl bitte mit 154,- € Abzug des vollen Kindergeldes. Mit Verlaub, ich habe das Gefühl das ich hier mal wieder eine feministische Kampfhenne beim JA erwischt habe, währe ja nicht das erste Mal.
Was meint ihr zu der Berechnung des JA, ich jedenfalls werde es so nicht hinnehmen. Momentan bin ich versucht es auf ein Gerichtsverfahren ankommen zu lassen, um an die Stellungnahmen meiner Ex ranzukommen, bzw. ihr bei weiterer Weigerung ein fiktives Gehalt anrechnen zu lassen.
Bin mal gespannt was mein Anwalt sagt.
Grüße