der Mutter das Kind entziehen

18. September 2003 Thema abonnieren
 Von 
guest-12311.05.2009 17:53:03
Status:
Frischling
(45 Beiträge, 33x hilfreich)
der Mutter das Kind entziehen

Hallo 123rechtler,

mein mann hat einen 13-jährigen sohn aus der ersten ehe, den er alle 14 tage an den wochenende sieht. er zahlt reichlich für kind und km. trotzdem hat er den eindruck, dass das kind auf dem selbstfindungstrip der leiblichen mutter auf der strecke bleibt.
- seine schulleistungen werden schlechter
- sie arbeitet den ganzen tag
- er ist, wenn er aus der schule kommt mit essen und schulaufgaben auf sich gestellt
- bis zum abend hat er keine ansprechpartner
- auch sonst unternimmt sie nichts mit ihm, weil sie keine lust hat
- die wohnung ist dreckig usw.
- sie "erzieht " ihn nicht, weil es ihr zu anstrengend ist oder sie nicht da ist ...

kann der kv was dageben machen ?
kann er die mutter irgendwie dazu zwingen, da gute worte leider nicht helfen ?
die mutter scheint, trotz der ganztagsarbeit und seinen geldern von ca. 800,00 € nicht mit geld umgehen zu können. sie leiht sich sogar von ihrem sohn geld aus ! (der sohn bekommt reichlich geld von vater und grosseltern bei den besuchen zugesteckt)

der kv möchte nicht, dass der junge noch weiter in der schule absagt und auch sozial abrutscht.

wir würden den sohn auch zu uns nehmen, aber er will nicht von der schule und seinen freunden weg und findet das "gammeln" bei der mutter natürlich sehr bequem und angenehm. ich würde mich freuen, wenn ihr mir paar tiips geben könnt.

gruss jessica

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6 Antworten
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#1
 Von 
Theodor
Status:
Schüler
(177 Beiträge, 66x hilfreich)

Es hängt vom Kindeswillen und vom Kindeswohl ab.
Wenn der Sohnemann zu euch möchte und es sein wahrer, unbeeinflussbarer Wille ist, und es für das Kind besser wäre, dann kommt er zu euch.
Das wird ein elendiglicher schmutziger Kampf, falls die Mutter es nicht möchte.
Es sollte sehr, sehr gut überlegt und vorbereitet werden.
Als ersten Schritt würde ich mal zum Jugendamt gehen, aber nur mit vernünftigen klaren und belegbaren Tatsachen, und erst wenn der Junge mal von euch unbeeinflusst etwas dazu gesagt haben wird.
Meint Theo

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#2
 Von 
Fran_zi
Status:
Schüler
(292 Beiträge, 9x hilfreich)

Also ich muss dazu auch mal was sagen, zumindest zu dem Punkt, auf sich allein gestellt usw...
Der Junge ist 13 und somit wohl in der Lage, sich mit Einschränkungen allein zu versorgen, wenn er aus der Schule kommt. Auch mit den Hausaufgaben müsste das in dem Alter allein klappen, finde ich. Seid Ihr denn sicher, dass die Mutter ihm kein Essen vorbereitet????
Was das Arbeiten der Mutter angeht... wollen die unterhaltszahlenden Väter nicht immer, dass die Mütter arbeiten, um entsprechend weniger Unterhalt zahlen zu müssen? Meistens heißt es doch, sie sollen nicht so faul sein. Tun sie es dann, wird es mit Vernachlässigung gleichgesetzt??? Verkehrte Welt.
Den Rest bzgl. Schule sollte weiter beobachtet werden, dennoch würde ich nicht gleich so drastisch gegen die Mutter angehen. Der Sohn scheint sich wohl zu fühlen, ist das nichts?
Dreckige Wohnung ist relativ und eine subjektive Einschätzung. Ob ein 13-jähriger regelmäßig mit seiner Mutter etwas "unternehmen" möchte, sei dahin gestellt. Ob sie ihn nicht erziehen "will", so wie Ihr schreibt... Könnt Ihr das beurteilen, nachdem Ihr den Jungen nur alle 14 Tage seht?
Sorry, das ist meine subjektive Meinung (und kein Angriff) ;) auf Deine subjektiven Einschätzungen, die - wie ich finde - auf keinem festen Fundament gebaut sind.

Fran_zi
Allein erziehende Mutter, die wieder voll arbeitet, seit ihr Sohn 2 Jahre alt ist...

P.S. Übrigens... mit dem Geld leihen. Hast Du Deinen Mann noch nie gefragt: "Kannst Du mir mal 20 Euro geben? Kriegst sie heute abend zurück, wenn ich bei der Bank war." Dies kommt bei mir und meinem Freund ab und an mal vor. Ich finde das völlig normal. Man kann immer mehr daraus deuten, wenn man sich nur genug Mühe gibt...........

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#3
 Von 
guest-12311.05.2009 17:53:03
Status:
Frischling
(45 Beiträge, 33x hilfreich)

fran_zi,

natürlich will mein mann, dass die km arbeitet, aber nicht auf kosten des jungen, der dann vernachlässigt word.
außerdem finde ich, dass ein kind mit 13 jahren auch "geleitet" und "erzogen" werden muss. wie soll er je sonst, die einfachen lebensregeln mit anderen menschen lernen (zuverlässigkeit, rücksichtnahme, pflichten, die jeder mensch übernehmen muss, usw. ) wenn der junge 1- tage alleine wäre, aber die ganze woche ohne aufsicht und zuspruch -
und was das geld leihen angeht:
das ausleihen von geld sehe ich nicht dramatisch, wenn es unaufgefordert zurückgegeben wird, auch bei ehepartnern.
und für jeden, besonders für ein taschengeldpflichtiges kind, sind 75,00 € nicht einfach zu ignorieren. der mutter wurde sogar die kreditkarte entzogen - daher meine sorge, dass das kind zu kurz kommt und zur nebensache für die mutter -
irgendwann könnten diese signale nicht korrigierbar sein - dann haben alle wieder weggesehen oder zu spät reagiert - sollten eltern nicht die signale der kinder rechtzeitig sehen und vorzeitig reagieren ?!
mein mann und ich sehen diese schon, aber uns sind scheinbar die hände gebunden-

gruss jessica

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#4
 Von 
manson
Status:
Schüler
(173 Beiträge, 60x hilfreich)

Hmm...also ich stimme Fran-zi zu, es kann doch der Mutter nicht zum Vorwurf gemacht werden, daß sie arbeiten geht. Ich denke es ist gerade für alleinerziehende Mütter nicht einfach, alles in den Griff zu bekommen und das heißt doch noch lange nicht, daß aus ihm ein schlechter Mensch wird. Die Frage ist auch, ob der Junge sich überhaupt in dem Maße von Ihnen "leiten" läßt, wenn er bei Ihnen untergebracht wird. Gerade in dem Alter werden Jugendlich größtenteils von Ihrem Umfeld (Freunde) beeinflußt, da haben nicht nur alleinerziehende Mütter Probleme mit schlechteren Noten und "Aufmüpfigkeit", sondern auch ganz normale "intakte Familien". Wenn er jetzt in ein völlig neues Umfeld ziehen muß ohne es wirklich zu wollen, da er in seinem alten glücklich ist, können alle Ihre Bemühungen ins volle Gegenteil umschlagen. Mit 13 ist man schon recht selbständig und wenn er sich teilweise selbst versorgen muß, ist das eigentlich schon eine Möglichkeit, daß er später auch alleine zurechtkommt. Ich finde eher bedenklich, daß der Junge vom KV und den Großeltern anscheinend großzügig mit Geld versorgt wird, in dem Alter nicht gerade hilfreich, wenn ihm sorgfältigen Umgang mit Geld beibringen möchte...

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#5
 Von 
kobold
Status:
Schüler
(319 Beiträge, 28x hilfreich)

So, nun mein Senf als Scheidungskind :
Ich war fünf Jahre alt, als sich meine Eltern haben scheiden lassen. Ich habe bei meiner Mutter gelebt, wurde bis zu meinem 13ten Lebensjahr von meinen Großeltern tagsüber betreut und ab meinem 14ten war ich Schlüsselkind. Meine Mutter arbeitete täglich zehn Stunden und legte viel Wert auf gemeinsame Freizeit. Soweit so gut. Der Nachteil war in der Tat die mangelnde Kontrolle, denn was ich in meiner Jugend an Mist gebaut habe geht auf keine Kuhhaut. Irgendwann mit sechsundzwanzig habe ich dann doch noch die Kurve gekriegt, aber ich kämpfe noch heute mit meinen Altlasten und mit verschiedenen Dingen, die nicht zuletzt als Folge eines Mangels in der Erziehung darzustellen wären.
Die andere Seite : Meine Mutter hat hart geschuftet um uns eine gewisse Unabhängigkeit aufzubauen und zu erhalten, sie hat mir immer das Gespräch angeboten und es selbst gesucht, ich habe mich niemals vernachlässigt gefühlt, aber mein Charakter und die Freilebigkeit sind kollidiert. Ich trage einen großen Teil der Schuld an dem was ich verbockt habe, meine Mutter ihren kleinen Teil. Aber jetzt mal wirklich : Als oppunierender Teenager nutzt man jede Chance, weiß alles besser und macht alles nach eigenem Stil. Ob die Erziehung gut oder schlecht ist, stellt sich erst viele Jahre später raus. Ich will und kann meiner Mutter keinen Vorwurf machen, da sie immer nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt hat. Oder um mal kurz caritativprosaisch zu werden : Der von Euch ohne Schuld ist werfe den ersten Stein...
Über Erziehung läßt sich streiten und ich denke es gibt beinahe so viele Ratgeber zu diesem Thema wie Steuerratgeber in Deutschland. Erziehung wird von so vielen Faktoren beeinflusst, nicht nur von den Charaktären der Beteiligten, auch von den Umgebungsbedingungen, den Wünschen, dem Vorspiel etc.pp.

Andreas, Vater von fünf Kindern, zwei aus Konkursmasse übernommen, drei selbst gezeugt...Altersspektrum von 8Monaten bis vierzehn Jahre.

Sorry, aber wegen derartiger Unzulänglichkeiten ... redet miteinander, das soll Wunder wirken, schliesslich habt Ihr Euch mal gemocht.


-----------------
"Jede Information ist nur so gefährlich wie die Intension des sie Erfahrenden oder des Informanten"

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#6
 Von 
Fran_zi
Status:
Schüler
(292 Beiträge, 9x hilfreich)

"Kobold", ein sehr schöner Beitrag. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen. :)

Fran_zi

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