Ich habe bei einem Provider einen Cloud-Server gemietet, welcher monatlich abgerechnet wird und ohne Vertragslaufzeit ist. Ein Monatsbeitrag konnte nicht vom Konto eingezogen werden, was mir erst nach der Mahnung aufgefallen ist. Der Anbieter hat den Server eingefroren.
Nach der Bezahlung wurde der Server wieder frei gegeben. Aber: mit anderen Logindaten und anderer IP-Adresse. Alle Domains laufen nun ins Leere. Schlimmer noch: der Server wurde komplett zurück gesetzt, alle Daten sind weg. Ich wurde darüber nicht informiert. Auf dem Server liefen mehrere Webseiten und Projekte von mir, meine Programmierprojekte mit unendlichen Stunden Arbeit. Es lief darauf ein eigener Cloud-Server auf dem ich wichtige Dokumente und Bilder gespeichert habe. Zudem waren hier wichtige Backups für Kunden abgelegt worden. Alle existierenden Backups existieren nur auf dem Speicherplatz dieses Servers.
Der Anbieter sagt mir der Server wurde gelöscht aufgrund der unbezahlten Rechnung und die sind sich nicht sicher, ob die noch eine Sicherung herstellen können, da inzwischen 1,5 Monate vergangen sind.
Was kann ich tun? Wie soll ich mich verhalten?
Die Daten sind unersätzlich. Bilder meines verstobenen Vaters existierten nur in dieser Cloud, da ich mein Handy verloren habe.
Was ist, wenn die Daten nicht mehr hergestellt werden können? Steht mir Schadenersatz zu? Wie wird dieser beziffert?
Dürfen die Daten einfach so löschen, nur weil einmal die Zahlung nicht abgebucht werden konnte?
Datenverlust - Cloud Server gelöscht
Notfall oder generelle Fragen?
Notfall oder generelle Fragen?
WYas sagen denn die vertraglichen Bedingungen dazu?
ZitatSteht mir Schadenersatz zu? :
Vermutlich nicht. Zum einen hättest du ein Backup anlegen können. Zum anderen ist die Löschung selbst verursacht durch sie Nichtzahlung. Und bei gewerblichen Kunden gibt es da nun mal keinen Verbraucherschutz.
Also ich bin dort als Privatkunde registriert.
Es ist keine Nichtzahlung,sondern eine verspätete Zahlung. Ich war nur 2 Wochen zu spät mit der Zahlung, es kann doch nicht sein, dass die dann alle Daten vernichten!
Backups lagen auch auf dem Server. Zudem gibt es Images der Partition durch den Provider, die auch nicht mehr verfügbar sind.
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ZitatAlso ich bin dort als Privatkunde registriert. :
Ahhh jaaa ...
ZitatZudem waren hier wichtige Backups für Kunden abgelegt worden. :
ZitatIch war nur 2 Wochen zu spät mit der Zahlung, es kann doch nicht sein, dass die dann alle Daten vernichten! :
Doch natürlich. Auch 2 Wochen später ist nicht zum vereinbartem Termin.
Außerdem bekommst du im privaten Bereich eben nur den Cloud-Speicher zur Verfügung gestellt. Und den hast du umgehend wieder erhalten, nachdem du gezahlt hast.
ZitatAußerdem bekommst du im privaten Bereich eben nur den Cloud-Speicher zur Verfügung gestellt. Und den hast du umgehend wieder erhalten, nachdem du gezahlt hast. :
Korrekt. Gerade in dem Bereich ist es doch üblich, über die reine Bereitstellung des Speicherplatzes hinaus, weitere Service Level Agreements abzuschließen, welche genau solche Szenarien regeln.
Interessant wäre es zu wissen, wie es im Dienstleistungsvertrag genau beschrieben ist.
Sollte hier vermerkt sein, das es aufgrund von Zahlungsverzug oder einfieren des Konto zu Datenverlust kommen kann, hast du das wohl Akzeptiert.
Oder der Anbieter hatte dich im Vertrag hingewiesen, da du selber für das Backup verantwortlich bist, dann wäre der Anbieter aus dem Schneider.
ZitatWas ist, wenn die Daten nicht mehr hergestellt werden können? :
Dann sind die Weg und man hat Pech gehabt.
ZitatAlso ich bin dort als Privatkunde registriert. :
Wenn man betrügerisch / rechtsmißbräuchlich handelt, drocht nicht nur strafrechliche Verfolgung, sondern man kann Verbraucherrechte nicht gelgend machen, da sie einem nicht zustehen.
ZitatSteht mir Schadenersatz zu? Wie wird dieser beziffert? :
Zum einen steht einem her das betrügerische / rechtsmißbräuchliche Handeln im Weg.
Zum anderen - der wesentlichere Teil - hat man hier gegen die Kardinalpflichten verstoßen.
Von daher dürfte die Tendenz hier gegen 0 EUR gehen.
ZitatDürfen die Daten einfach so löschen, nur weil einmal die Zahlung nicht abgebucht werden konnte? :
Um das zu beurteilen müsste man den Wortlaut der jeweiligen Klauseln kennen.
Aber man kann das Prinzip "kein Geld = keine Leistung" mal als Richtlinie nehmen.
ZitatAber man kann das Prinzip "kein Geld = keine Leistung" mal als Richtlinie nehmen. :
Insbesondere ergibt sich (ohne entsprechende vertragliche Regelung, wofür die Wahrscheinlichkeit Null sein dürfte) auch keine "Aufbewahrungspflicht" nach Ende der Leistungspflicht, auch nicht für den Fall, daß der Betreffende vielleicht doch noch seine Rechnungen zahlt.
Im Gegenteil: man könnte sogar durchaus ein korrektes Vorgehen im Sinne des Datenschutzes argumentieren, wenn Daten gelöscht werden, sobald die Vertragsgrundlage entfällt.ZitatInsbesondere ergibt sich (ohne entsprechende vertragliche Regelung, wofür die Wahrscheinlichkeit Null sein dürfte) auch keine "Aufbewahrungspflicht" nach Ende der Leistungspflicht, auch nicht für den Fall, daß der Betreffende vielleicht doch noch seine Rechnungen zahlt. :
vielleicht hilft folgender Artikel weiter:
https://www.ferner-alsdorf.de/cloud-computing-it-vertragsrecht-anbieter-vorsichtig-loeschen-daten/
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