Fristsetzung hinfällig, aufgrund einmalig falscher Adressangabe?

21. März 2024 Thema abonnieren
 Von 
Narmak89
Status:
Frischling
(26 Beiträge, 3x hilfreich)
Fristsetzung hinfällig, aufgrund einmalig falscher Adressangabe?

Hallo,

Es ist eine lange Geschichte, die ich versuche möglichst kurz zu halten und auf das wesentliche zu reduzieren.

Mai 2022 Vertragsunterschrift bei einer Fertighausfirma für ein Einfamilienhaus.

Katastrophale Planung bis März 2023, Architekt wird rausgeschmissen, es stellt sich heraus, das eklatante Fehler gemacht wurden und wir bei null mit dem neuen Architekten anfangen müssen.
Wurden auch ganz offensichtlich und nachweislich mehrfach belogen.

Juni 2023 Übermittlung der neuen Adresse per Mail.
Kurz darauf erste Rechnung, die an die neue Adresse kam, der ich am 03.07.2023 widersprochen haben.

Dezember 2023 wir machen die Bemusterung, dabei fällt auf, dass immer noch unsere alte Adresse vermerkt ist. Diese wird korrigiert und die Unterlagen sollen uns zur Unterschrift zugeschickt werden.
Die Korrektur haben wir als Scan im Anschluss bekommen.

Zwei Wochen nach dem Termin erhalten wir noch Farbmuster, die von der Fertighausfirma beauftragt worden sind.

Ende Dezember 2023 frage ich zum ersten Mal nach den Unterlagen. Mail bleibt unbeantwortet.

Anfang Januar 2024 wir werden nach unserer Adresse gefragt, weil die Unterlagen wohl zurück kamen. Die Unterlagen gingen an unsere alte Adresse.

Am 15.01. schicke ich erneut per Mail unsere bereits zweimal mitgeteilte Adresse, vertippe mich aber bei der Hausnummer. Also anstatt Straßenname 35 schreibe ich Straßenname 34.

Am 19.01. erhalte ich eine Mail mit anderen Unterlagen, in der noch immer unsere alte Adresse steht.

Es folgen weitere Mails, in denen ich um die Unterlagen bitte. Teilweise wird vertröstet, teilweise bleiben die Mails unbeantwortet.
Ab diesem Zeitpunkt führe ich keine Telefonate mehr mit der Firma und mache alles schriftlich.

Eine Mail meinerseits vom 31.01. bleibt unbeantwortet, woraufhin ich am 08.02.2024 eine Frist bis zum 22.02.2024 setze mir die Unterlagen zukommen zu lassen und sonst mit einer Ablehnung der Leistung drohe.

Am 20.02. versucht man mich telefonisch zu erreichen, ich gehe nicht ran.

Am 21.02. kommt die Nachfrage per Mail, ob die Unterlagen angekommen seien.

Am 23.02. schreibe ich äußerst aufgebracht, dass icj die Unterlagen noch nicht erhalten habe, ich nicht verstehen kann, wieso man die Unterlagen nicht als Paket nachverfolgbar oder zumindest mal als Mail verschickt hat. Ich schreibe zudem, dass eine Fortführung des Projektes für mich nicht mehr zumutbar ist und ich mich diesbezüglich rechtlich beraten lassen werden.

Kurz darauf kommt ein Anruf vom Geschäftsführer der Firma, er hört sich alles an und möchte eine Lösung finden, die für alle keine zusätzlichen Kosten verursacht.
Er verspricht eine Rückmeldung in der nächsten Woche.

Drei Wochen später habe ich noch keine Rückmeldung und frage erneut nach.

Heute, wieder eine Woche später, kam eine Mail, die sehr lückenhaft und zum Vorteil der Firma die Kommunikation seit letztem Jahr November darstellt.

Am Ende wird meine Mail vom 23.02. als Kündigung interpretiert und gemäß der Vertragsbedingungen die Zahlung der bereits erbrachten Leistungen gefordert.

Ich plane nicht mehr zu bauen, hatte den Kredit bis Ende 2024 mit 1.2% Zins auf 25Jahre gesichert, der ist futsch. Die Kosten, die für den Kredit entstanden sind, möchte ich garnicht zusammenrechnen...

Mit neuem Kredit ist der Bau auch einfach nicht mehr finanzierbar...

Das Problem ist jetzt die falsch übermittelte Adresse. Kann man mir daraus ein Strick drehen?
Ich habe drei Nachweise, dass die Firma meine richtige Adresse hatte (Rechnung von Juni 23, ausgefülltes Dokument Dezember 23 und Nachweis der Zustellung der Farbmuster von UPS vom 19.12.23), nur bei der letzten Mail habe ich mich bei der Hausnummer vertippt.

Was meint ihr, kostet der Tippfehler mich einen fünfstelligen Betrag?

In der Mail von heute, waren als Anhang die Unterlagen, die ich seit fast drei Wochen angefordert habe.
Wieso ich die Unterlagen nicht vorab per Mail bekommen habe, wollte ich noch erfragen.
Interessanterweise steht in den Unterlagen eine Frist, bis zu der ich diese zurückschickt haben muss, die ist zufällig zwei Tage Erhalt der Mail abgelaufen.

Danke schonmal im Voraus!

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1 Antwort
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(124090 Beiträge, 40322x hilfreich)

Zitat (von Narmak89):
Das Problem ist jetzt die falsch übermittelte Adresse. Kann man mir daraus ein Strick drehen?

Es dürfte durchaus möglich sein.
So was ist schließlich der Job des Anwaltes der Gegenseite.



Zitat (von Narmak89):
Es folgen weitere Mails, in denen ich um die Unterlagen bitte.

Bitten muss keiner erfüllen – nicht mal Weihnachtmann und Christkind. Und bei den
letztgenannten ist es ja immerhin deren Job …



Zitat (von Narmak89):
Am Ende wird meine Mail vom 23.02. als Kündigung interpretiert

Verständlich ...
Zitat (von Narmak89):
Ich schreibe zudem, dass eine Fortführung des Projektes für mich nicht mehr zumutbar ist




Ich würde meinen, man sollte da jetzt nicht mehr selber rumwursteln, sondern mal einen Profi machen lassen.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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