Hitlergruß im Unterricht - wie muss Lehrer reagieren?

21. Mai 2007 Thema abonnieren
 Von 
floxx
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Hitlergruß im Unterricht - wie muss Lehrer reagieren?

Liebe Teilnehmer,

ich habe diverse Erfahrungen mit rechtsgesinnten Jugendlichen im Unterricht gemacht. Bis jetzt waren zum Glück keine Hardcore-Nazis darunter. Ich frage mich aber, ob ich nicht vor einem Dilemma stehen werde, falls doch mal der "Ernstfall" eintritt.

Beispiel: Ein erwachsener Schüler zeigt im Unterricht den Hitlergruß. Dies ist fraglos strafbar. Muss ich das auch zur Anzeige bringen oder darf ich als Pädagoge darauf verzichten, wenn ich Hoffnung habe, den Schüler durch persönliches Einwirken, Unterrichtsgespräche etc. zu einer Meinnungsänderung zu bewegen? Das wäre ja nach einer Anzeige sicher nicht mehr so leicht möglich.

Neben der rechtlichen Seite würden mich auch Ansichten über die moralische Seite dieser Frage sehr interessieren.

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16 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Mareike123
Status:
Unparteiischer
(9585 Beiträge, 1711x hilfreich)

Eine Anzeigepflicht für (begangene) Straftaten gibt es generell nicht (Ausnahmen für einige sehr wenige, wenn die Tatausübung noch verhindert werden kann, Beispiel Mord).

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#2
 Von 
AxelK
Status:
Philosoph
(13038 Beiträge, 4439x hilfreich)

Ganz ehrlich: Wer als Erwachsener soweit geht, in der Öffentlichkeit - und dazu zähle ich auch die Schulklasse - den Hitlergruß zu zeigen, oder sonstige Naziparolen zu verbreiten, der läßt sich durch Unterrichtsgespräche nicht zu einem Umdenken bewegen. Ich fürchte, das entspringt wohl eher Ihrem Wunschdenken, als der Realität. Das allermindeste, was ich an Ihrer Stelle tun würde, wäre, die betreffende Person vom Unterricht auszuschließen. Vermutlich würde ich auch Anzeige erstatten.

Gruß,

Axel

-----------------
"Rechtschreibfehler dienen der allgemeinen Belustigung. Wer welche findet, darf sie gerne behalten."

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#3
 Von 
ikarus02
Status:
Master
(4412 Beiträge, 1086x hilfreich)

Die nächste Klassenreise sollte nach Auschwitz/Birkenau gehen!
Die Kosten sind gering, der Schock aber meist heilsam!
Leider erfahren unsere Jugendlichen viel zu wenig von den Verbrechen der Nazis.
Leider ist für jeden Mist Geld da, nur für Bildung und Erziehung wird viel zu wenig getan.
Gruß!

-----------------
"behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest."

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#4
 Von 
Wicky79
Status:
Schüler
(240 Beiträge, 43x hilfreich)

Erfahren zu wenig von den Verbrechen der Nazis würd ich nicht sagen. Zumindest vor 10 Jahren wurde man noch damit massiv konfrontiert. Fing im 5. Schuljahr an und ging über die restliche Schulzeit. Fächer wie Deutsch, Geschichte und Sozialwissenschaften haben sich bei mir nahezu ausschließlich damit beschäftigt.
Ist aber auch schon 10 Jahre her.

Gruß
Daniel

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#5
 Von 
Araval
Status:
Schüler
(180 Beiträge, 44x hilfreich)

Wicky, das war bei mir genauso, ab Klasse 5: Drittes Reich bis zum Umfallen.
Ich bin kein Lehrer, aber wenn so etwas im Unterricht vorkommt würde ich das in der Klasse sofort thematisieren.
Ausserdem würde ich die Eltern informieren und denjenigen so ca. 8 Wochen nachsitzen lassen. In der Zeit dürfte er sich dann mit der jüngsten deutschen Geschichte beschäftigen (unter Aufsicht).

-----------------
"Offizieller Sponsor des Bundesfinanzministeriums"

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#6
 Von 
guest-12317.01.2012 17:13:52
Status:
Schüler
(468 Beiträge, 187x hilfreich)

da es in der Ursprungsfrage ja um erwachsene Schüler geht, bringt es m.E. wenig bis nichts, die Eltern zu informieren.

Ich kann mich eigentlich nur Axel anschließen, denn ein 'Bekehren' durch eine Lehrkraft ist wohl reines Wunschdenken...darum: mindestens des Unterrichts verweisen, wahrscheinlich auch Strafanzeige!

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#7
 Von 
Araval
Status:
Schüler
(180 Beiträge, 44x hilfreich)

Warum des Unterrichts verweisen? Das ist in meinen Augen eine Belohnung des Schülers.
Bei mir würde der sitzen und schwitzen :)

Und sorry, hatte überlesen, dass es erwachsene Schüler sind.

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#8
 Von 
Agenor
Status:
Praktikant
(690 Beiträge, 161x hilfreich)

@Wicky
Also, bei mir sind es mehr als 10 Jahre her. Aber die Geschichtsbuecher damals sowie heute (Realschule und Gymnasium) beinhalten so was wie "Jaeger und Sammler" bis zum "Alten Ägypten".
2WK kommt da nicht vor - eigentlich erst ab Klasse 8 oder 9(?). Hat dein Lehrer unabhaengig vom Lehrplan gearbeitet oder habt ihr dann ueber das Mittelalter, Industrialisierung oder 1WK nichts gelernt? Wenn doch, dann kann's ja doch nicht so viel gewesen sein.

Ach ja, ich schreibe hier fuer BW. Mag in anderen Bundeslaendern dann ja anders sein.

Gruss
Agenor

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#9
 Von 
Wicky79
Status:
Schüler
(240 Beiträge, 43x hilfreich)

@Agenor das war in NRW. Die Grundzüge in Geschichte liefen wie von dir beschrieben (Jäger, Sammler-1. WK). Es kam aber immer wieder zunächst die Weimarer Republik und im Anschluß das 3. Reich dran. Wie aber auch bereits geschrieben haben auch Fächer wie Deutsch, Politik und Sozialwissenschafften das Thema massiv behandelt. Ob das dem Lehrplan entsprach kann ich nicht beurteilen.

-- Editiert von Wicky79 am 24.05.2007 21:44:39

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#10
 Von 
guest123-998
Status:
Schüler
(410 Beiträge, 53x hilfreich)

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#11
 Von 
guest123-1660
Status:
Bachelor
(3594 Beiträge, 1142x hilfreich)

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#12
 Von 
guest123-998
Status:
Schüler
(410 Beiträge, 53x hilfreich)

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#13
 Von 
guest123-1660
Status:
Bachelor
(3594 Beiträge, 1142x hilfreich)

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#14
 Von 
guest123-998
Status:
Schüler
(410 Beiträge, 53x hilfreich)

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#15
 Von 
guest123-1660
Status:
Bachelor
(3594 Beiträge, 1142x hilfreich)

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#16
 Von 
guest123-1299
Status:
Student
(2376 Beiträge, 252x hilfreich)

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