Erpressung durch den Auftraggeber ?

26. Mai 2022 Thema abonnieren
 Von 
guest-12304.06.2022 08:05:46
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Erpressung durch den Auftraggeber ?

Folgende Situation :

München ist ein Markt mit überdurchschnittlichen Preisen für Handwerksleistungen.

Die Vorgeschichte :

2022 - Der Subunternehmer geht auf das Angebot ein, Aufträge für eine Firma auszuführen. Abgerechnet wird nach der Preisliste des Auftraggebers. Der Subunternehmer hat nur Kleinwerkzeuge, aber kein Gerüst und keinen Lastenaufzug. Den Aufzug besitzt der Auftraggeber bereits. Der Subunternehmer hilft dem Auftraggeber Gerüst zu kaufen um damit zu arbeiten (ein zweiter Subler nutzt auch das Gerüst). Um den Transport der sperrigen Teile vom Lager zu Baustellen und zurück zu erledigen, stellt der Auftraggeber auch einen Transporter.
Nach mehreren erledigten Aufträgen ist dem Subunternehmer klar, dass die Vergütung nach der Preisliste wirtschaftlich eine Sackgasse ist und angemessene Gewinne nicht möglich sind. Der Auftraggeber (Vertrieblerstruktur) schöpft die Sahne ab und es bleibt der kalte Kaffee.
Der Subunternehmer hat andere Aufträge und sagt dem Auftraggeber bereits vor dem Beginn der Tätigkeit, dass er auch Verpflichtungen habe und bereits zugesagte Aufträge abarbeiten muss. Der Auftraggeber ist damit einverstanden.
Nach einer Abwesenheit von 2 Wochen kehrt der Subunternehmer mit 2 Arbeitern nach München zurück um ein neues Projekt zu beginnen. Nach mehreren Tagen ist die Hälfte getan und der Subunternehmer fährt zu seiner Baustelle und lässt die 2 Arbeiter die restliche Arbeit erledigen. Er hat einige lange Arbeitstage und kommuniziert nur sporadisch mit einem der Vertriebler (Auftraggeber) in München aber nicht mit dem zweiten. Das regt den zweiten Vertriebler auf und er beleidigt den Subunternehmer am Telefon als er anruft. Das ist dem Subunternehmer zu viel !
Der Subunternehmer erklärt dem Auftraggeber, dass er keine weiteren Aufträge mehr ausführen wird.

Was dann geschieht :

Der Auftraggeber erklärt, dass er für das Gerüst, den Aufzug und den Transporter rückwirkend Miete verlangen wird und der Betrag wird sich mit den noch offenen 2 Rechnungen decken. Es wird behauptet, dass die Abwesenheit des Sublers von 3 Tagen sich negativ auf die Qualität der Arbeit ausgewirkt hat.
Drei Tage später schreibt der Subunternehmer die Rechnung für den letzten Auftrag. Es entstehen mehrere Telefonate mit beiden Vertrieblern (Auftraggebern). Dem Subunternehmer wird erklärt, dass es sicher zu einem Rechstreit kommen wird bei dem er nicht gewinnen kann (das hat der Anwalt des Auftraggebers angeblich bestätigt) und es wird sehr lange dauern bis der Sachverhalt geklärt ist. Also wird vom Auftraggeber folgender Vorschlag unterbreitet :
Der Auftraggeber wird auf die angekündigte Miete verzichten, wenn der Subunternehmer auf eine alte Forderung (aus 2019) verzichtet. In diesem Fall, erklärt der Auftraggeber, wird er die letzte Rechnung vollständig bezahlen.
Der Subunternehmer verfasst eine Verzichtserklärung für die alte Forderung und sendet sie dem Auftraggeber.

Frage :
Ist es ein erpresserisches Handeln durch den Auftraggeber ?
Wie ist die rechtliche Position des Subunternehmers ?

Probleme mit dem Gewerbe?

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2 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120355 Beiträge, 39879x hilfreich)

Zitat (von Subunternehmer):
Nach mehreren erledigten Aufträgen ist dem Subunternehmer klar,

Warum erst so spät?



Zitat (von Subunternehmer):
Ist es ein erpresserisches Handeln durch den Auftraggeber ?

Ist nicht erkennbar.



Zitat (von Subunternehmer):
Wie ist die rechtliche Position des Subunternehmers ?

Da wäre relevant was sich im Wortlaut in den uns unbekannten vertraglichen Vereinbarungen / Absprachen / Nutzungsbedingungen findet und wie man das beweisen könnte

Wenn wir dieses kennen, können wir zielführend weiter diskutieren.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32293 Beiträge, 5678x hilfreich)

Zitat (von Subunternehmer):
Der Subunternehmer verfasst eine Verzichtserklärung für die alte Forderung und sendet sie dem Auftraggeber.
Was steht dort drin? Etwa: Ich verzichte auf meine Forderung in Höhe von x€ aus 2019. Mehr nicht?
Oder akzeptiert der Sub durch seine Unterschrift den Vorschlag des Auftraggebers zur Güte und Endung des Debakels?
Eigentlich schon Ende Gelände.

Ich sehe keine Erpressung, sondern ein übliches Gebaren, wenn man nicht mehr miteinander kann oder will. Dass nun die bekannten Preise von München schuld seien, ist nicht nachvollziehbar. Im ganzen Land ist das zu verzeichnen, wenn die Handwerker denn überhaupt leisten.
Zitat (von Subunternehmer):
Der Auftraggeber (Vertrieblerstruktur) schöpft die Sahne ab und es bleibt der kalte Kaffee.
Selten ist es andersrum. Das wissen Subs eigentlich.

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

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