Rechnung ungerechtfertigt

16. Januar 2008 Thema abonnieren
 Von 
tscheibieh
Status:
Frischling
(11 Beiträge, 0x hilfreich)
Rechnung ungerechtfertigt

Hallo, in Fortsetzung zu einer von mir schon mal gestellten Frage mit genauen Details:
Auf meinem Betrieb war der Antrieb eines Rolltores defekt. Der ehemalige Hersteller des Tores hat den Reparaturdienst aufgegeben und hat mich an eine andere Firma verwiesen. Denen habe ich den Schaden geschildert und sie haben dann gesagt, sie würden ein Auftragsfax schicken und dann den für mein Gebiet zuständigen Kundendienstmonteur vorbeischicken. Ich habe nach der Telefonnummer des Monteurs gefragt, um diesem den Schaden genau schildern zu können. Die Herausgabe der Nummer wurde verweigert.

Dann kam das Auftragsfax. Ohne jeglichen allgemeinen Geschäftsbedingungen oder dergleichen "Wir werden kurzfristig einen Monteur zur Reparatur der Toranlage einplanen"
"Unsere Abrechnungssätze Anfahrpauschale: 69,90 Euro
Stundenverrechnungssatz 49,90 Euro"

Im vorgesehen Feld habe ich den Schaden nochmals geschildert und den Hersteller und Typ des Antriebs genannt. Und ausdrücklich um einen Rückruf auf handy gebeten, um mit dem Monteur alles absprechen zu können und evtl. Unklarheiten über den Defekt zu klären.

Ich habe den Auftrag gegeben, aber versäumt nach den Kostenfür einen neuen Antrieb zu fragen. Ich wußte aber, dass ein identischer bei einem Kollegen vor 3 Jahren 500 Euro kostete.

Der Monteur rief dann kurz an und meldete sich zur Reparatur an. Er ließ mir garkeine Gelegenheit zur Schadensschilderung..

Am genannten Tag konnte ich ihn gerade noch abfangen, als er wieder den Hof verlassen wollte. Er hatte den antrieb geprüft und für defekt befunden.. nichts anderes hatte ich ja auch diagnostiziert und mitgeteilt. Den Antrieb würde es nicht mehr geben und man müßte einen anderen mit adapter nehmen. ich bekäme ein Angebot..
Ich hatte den genauen Typ des Antriebs genannt. Der Firma war vor dem Besuch klar, dass es sich um einen antrieb handelt, den es nicht mehr gibt und der sich auch nicht mehr reparieren lässt.
Ich bekam dann ein Angebot:
Ein Pauschalpreis für den Wechsel des Antriebs in Höhe von über 2600 Euro....
Ich hatte eine Auftrag auf STUNDENLOHNBASIS gegeben.
Und ich habe mich dann anderweitig erkundigt. In der Tat braucht man einen anderen Typ mit Adapter. Die Preisangebote bewegten sich zwischen knappen 1000 und 1200 Euro.
ich habe dann der Firma gedanklich 1500 Euro zugestanden und kam immer noch auf einen kalkulierten Arbeitslohn von 1100 Euro.. 22 kalkulierte Stunden für den Tausch eines Antriebs.
Dazu kamen zweimal Anfahrtspauschale..
EINMAL anfahren und dann auch reparieren hätte genügt.
Und ein Angebot für einen angeblich nicht vorhandenen Hauptschalter. Alles in Allem brutto über 3600 Euro. Ein Preis, für den man ein komplettes neues Tor dieser Größe eingebaut bekäme..
Der Hauptschalter befindet sich direkt neben dem Außentaster ..
wieso ihn der Monteur nicht sah ist mir ein Rätsel.

Ich hatte einen Monteur zur Reparatur laut Angebot (Stundensatz 49,90) angefordert.
Nicht zur Schadensdiagnose (war ja schon von mir erfolgt und geschildert) mit anschließendem Abweichen vom akzeptierten Ursprungsangebot.
Da diese 2. Angebot abwich, fühlte ich mich nicht mehr an die Auftragsvergabe gebunden.

Kurz darauf kam die Rechnung. 0,5 Std Arbeitslohn und Anfahrtspauschale. Mit Rapportzettel auf dem stand: "Es war niemand anwesend".

Die Reparatur ist mittlerweile durch eine andere Firma erfolgt. Preis für den Antrieb ca 1000 Euro und der Antrieb war in 4 Stunden gewechselt.
Alles in Allem 1200 Euro gegenüber dem Angebot von über 2600 der anderen Firma.

Mittlerweile habe ich die Mahnung über die 0,5 Std und die Anfahrtspauschale..
ich kann aber nicht erkenennen, in welcher Form diese Abzockerfirma für mich tätig war.

Die sind ganz offensichtlich nicht gekommen um zu reparieren sondern nur um die Grundlage für ein Abzockangebot zu legen...

Was nun? Zahlen oder drauf ankommen lassen?







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3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Was weiss ich?
Status:
Student
(2270 Beiträge, 802x hilfreich)

Er wartet eine halbe Stunde und schreibt dann auf den Zettel, dass niemand anwesend war, obschon du ihn noch angetroffen hast? Sehr merkwürdig. Hast du ihm irgendetwas unterschrieben? Nein? Gut!

Ich würde der Firma schreiben, dass du ihre Forderung vollumfänglich zurückweist. Du hättest mit der Auftragsvergabe den Defekt des Tores ausreichend geschildert, so dass für die (Fach-) Firma hätte ersichtlich sein müssen, dass der Antrieb, den es nicht mehr gibt, durch einen anderen hätte ausgetauscht werden müssen. Für die Inaugenscheinnahme und somit (letztendlich)
kostenpflichtigen Kostenvoranschlag gibt es keine schriftlich Vereinbarung.

Ich hatte das mal, dass ein Rohr verstopft war und bat einen Monteur mit einer Kamera zu kommen, weil diese Rohr schon häufiger verstopft war. Sie kamen natürlich zu zweit. Der Azubi stand die ganze Zeit mit den Händen in der Hosentasche rum und schaute zu (so wie ich auch). Auf dem Auftragszettel schrieb ich dann, dass die Stunden vom Azubi nicht bezahlt werden würden, da dieser nicht von mir angefordert. Auf der Rechnung standen dann selbstverständlich die Stunden vom Azubi. Sollte fast 100 EUR fürs Zuschauen bezahlen. Habe die Forderung abgewiesen udn Restbetrag überwiesen. Ist nie was von gekommen.

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"Scientia potentia est."

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#2
 Von 
tscheibieh
Status:
Frischling
(11 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo,

er hat nicht mal diese halbe Stunde gewartet.
Ich war höchstens 10 Minuten nicht vor Ort.
Länger konnte der Monteur auch nicht anwesend gewesen sein.
Seine "Arbeit" beschränkte sich auf das Drücken auf den Knopf um zu merken, dass der Antrieb defekt war.

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
fridolin501
Status:
Lehrling
(1016 Beiträge, 583x hilfreich)

@ Was weiß ich?:

Weil es Spaß macht, zu sehen, dass andere sich auch wehren:

Ich hatte eine FA beauftragt, Deckel für bereits vorher eingebaute Rollandenkästen zu montieren, da wir noch keine Panzer haben. Es kam ein Monteur und ein weiterer Mitarbeiter, befestigten 45 Minuten lang die Deckel und führen wieder. Die FA befindet sich ca. 5 Minuten entfernt.

Rechnung: 6 Std. inkl. An- und Abfahrt.

Bezahlt habe ich großzügig 4 Std. (auch schon zu viel!), dann:

- Mahnbescheid wegen der 4 Std.
- Widerspruch
- Klage
- selbst ohne RA wegen des minimalen Streitwertes
und schließlich nach Hinweisen des Gerichts:
Die FA zog ihre Klage zurück wegen des zu hohen Kostenrisikos.

Das war dann am Ende doch sehr vernünftig! :cheers:



-- Editiert von fridolin501 am 17.01.2008 12:41:00

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