Inkasso (Frage)

Du hast zunächst einmal das Recht, ihr einfach den Zutritt zu verweigern. Streng genommen hat sogar ein Gerichtsvollzieher nicht das Recht, einfach so reinzukommen. Das Problem bei Gerichtsvollziehern ist nur: Sie kommen ggf. mit Gerichtsbeschluss zur Wohnungsöffnung und Schlosser (und ggf. Polizei) wieder.

Insofern: Wenn die Dame wirklich eine Gerichtsvollzieherin/Zollmitarbeiterin ist und einen amtlichen Dienstausweis hat, dann sollte man die Tür öffnen und sich anhören, was sie will. Weiß man nicht, was das für Schulden sind, lässt man sich die Unterlagen zeigen und prüft alles gewissenhaft (insbesondere ob die Adressen usw. stimmen).

Obacht: manchmal geben sich Inkasso-Mitarbeiter als angebliche Gerichtsvollzieher aus. Daher: Wirklich Ausweis prüfen, Name notieren usw. Auf keinen Fall irgendwas unterschreiben, auch nicht, dass die Person da war. Gerichtsvollzieher brauchen keine Unterschrift von einer Person, die sie erst mal wegen Schulden besuchen. Einzig mögliche Ausnahme: Wenn sie auch direkt eine Vermögensauskunft abnehmen. Aber auch hier kannst du vorher Googlen, wie das Formular aussieht. Einfach so auf einem Tablet unterschreibt man nichts.

Stellt sich raus, dass es irgendeine Inkasso-Mitarbeiterin ist: Zutritt verweigern, Hausverbot aussprechen und ankündigen, dass man die Polizei ruft, wenn sie nicht sofort verschwindet oder nochmal auftaucht. Klar sagen: Schicken Sie mir Briefe und ansonsten verschwinden sie.

P.S.: Manchmal beschäftigen Unternehmen geschulte Sozialarbeiter. Beispielsweise kommunale Wohnungsgesellschaften. Die können mitunter auch mal vorbei kommen. Aber auch hier: Ausweis zeigen lassen und nichts unterschreiben. Wenn man Schulden hat und so jemand vorbei kommt, kann man das auch als Chance begreifen. Aber man muss auch solche nicht zwangsläufig reinlassen.

-- Editiert von mepeisen am 23.11.2018 14:28