Inkasso nach erster Mahnung obwohl schon bezahlt

11. April 2014 Thema abonnieren
 Von 
SteLi
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 14x hilfreich)
Inkasso nach erster Mahnung obwohl schon bezahlt

Hallo liebe 123recht-Community,

ich wende mich heute mit einem etwas komischen Fall an euch, da ich Hilfe bräuchte.

Ausgangslage ist wie folgt:
Ich habe ende letzten Jahres die Bank gewechselt und bei der Änderung der Kontodaten ist mir anscheinend die Meldung an den Energieversorger durchgegangen. Der gewählte Tarif beim Energieversorger ist ein so genannter "Online-Tarif", weswegen die Kommunikation per Mail statt per Post erfolgt. Daher bekam ich als der Lastschrifteinzug auf das alte Konto (welches nicht mehr existierte) nur als Mail. Mails mit Zahlungsaufforderung + Anhang landen bei mir nunmal im SPAM-Ordner (wen wunderts) so dass ich davon nichts mit bekam. Erst als dann eine Weile später tatsächlich ein Brief mit einer ersten Mahnung kam.

Hier habe ich die Zahlung zugegebenermaßen ein wenig verschlampt, bis mir siedend heiß die Mahnung wieder vor die Füße fiel. Die Frist war gerade 2 Tage drüber, ich habe sofort danach überwiesen und auch dem Versorger mitgeteilt, dass ich soeben überwiesen habe und man wenn Zahlungsprobleme auftreten sollten, man mir bitte einen Brief schreiben möge.

Vor 2 Tagen kam dann aber ein Brief vom Inkassobüro, welches die Zahlung plus ~54 Euro Inkassogebühren von mir verlangte. Einen Tag später kam ein zweiter Brief, dass der Energieversorger sie informiert hat, dass ich die dort offene Rechnung beglichen habe, sie fordern jetzt "nur noch" von mir die ~54 Euro Inkassogebühren.

Bin das erste Mal mit einem Inkassobüro konfrontiert, daher weiß ich gerade nicht so recht bescheid. Ich finde es ziemlich heftig, schon nach der ersten Mahnung ein Inkassobüro zu verständigen. Auch Inkassogebühren von ~54 Euro für eine ein zu treibende Forderung von ~93 Euro erscheint mir etwas unverhältnismäßig. Und zuletzt ich habe bezahlt, den Energieversorger darüber informiert, dass ich 2 Tage drüber bin, das Geld aber kommt und das Inkassobüro hat keinen Schlag getan, da war das Geld schon da, ist es wirklich rechtens, dass diese hier Geld verlangen?

Danke für eure Hilfe.

Gruß Stefan

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Post vom Inkassobüro?

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8 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Es braucht nur eine Mahnung.

Wie viel Zeit liegt zwischen deiner Überweisung und dem Brief des Inkassos? Auf wann ist der Brief des Inkassos datiert, wann ging er bei dir ein?

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"Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Sicherheit gibts nur beim Anwalt."

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#2
 Von 
SteLi
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 14x hilfreich)

Hallo Mepeisen,

das Zahlungsziel vom Energieversorger war der 01.04.2014
Überwiesen habe ich am 03.04.2014
eingegangen ist der Brief vom Inkasso am 09.04.2014
auf welchen Tag er datiert ist werde ich später noch nachsehen und nachliefern.

Gruß Stefan

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#3
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Naja, da liegt denke ich genug Zeit dazwischen. Ich würde dem Inkasso kurz den typischen Dreizeiler schreiben. "Hallo. Ich weise die Forderung vollumfänglich zurück. Ich untersage die Speicherung meiner personenbezogenen Daten und die Meldung an Auskunfteien. Einem Mahnbescheid werde ich widersprechen."

Mehr nicht, danach schweigen und die weiteren Bettelbriefe ignorieren. Kommt es zum gerichten Mahnbescheid, dem widersprechen.

Man kann auch etwas mit denen spielen: "Zur Prüfung der FOrderung weisen Sie nach, dass Sie beauftragt wurden, bevor die Zahlung angewiesen wurde, zudem legen Sie mir eine Vollmacht im Original vor. Ich verlange darüber hinaus eine Kopie des kompletten Vertrages zwischen Ihnen und Firma XYZ zur Prüfung, ob hier jemals eine Rechnung an Firma XYZ gestellt wird."

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"Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Sicherheit gibts nur beim Anwalt."

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#4
 Von 
SteLi
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 14x hilfreich)

Hallo Mepeisen,

danke für die Einschätzung. Ich habe mittlerweile auch schon ein wenig weiter gesucht, das scheint mir alles zusammen ziemlich suspekt.

Der Energieversorger ist Almado Energy und Inkassobüro ist die DTMI. Hatten wohl beide zumindest vorübergehend den gleichen Geschäftsführer und sitzen auch an der gleichen Postadresse die nur ein Briefkasten in Köln ist.

Dazu ist die DTMI wohl schon häufiger wegen solchem Verhalten aufgefallen.

Habe bei dem Energieversorger übrigens nun da ich weiß was das für ein Laden ist sofort gekündigt und werde mir nun einen seriöseren Anbieter suchen.

Gruß Stefan

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#5
 Von 
thehellion
Status:
Philosoph
(13873 Beiträge, 6410x hilfreich)

Die Inkassokosten sind zwar erlaubt werden allerdings mangels Durchsetzungsfhigkeit aufgrund der inkassounfreundlichen rechtsprechung kaum eingeklagt

http://inkassokosten.wordpress.com/

Am Besten Du weist die Forderung zurück
z.b so

"...Sehr geehrtes Inkasso Team - ich weise die Forderung vollumfänglich zurück - weitere Briefe Ihres Hauses sowie Ihrer Vertragskanzlei werden zu keiner Zahlung führen - einen gerichtlichen Mahnbescheid werde ich deshalb widersprechen - mit der Weitergabe meiner Daten bin ich gem BDSG nicht einverstanden - ich untersage expl die Kontaktaufnahme per telefon .."


Schriftlich retournieren !

Es ist jedoch nicht ausgeschlossen das das Inkassobüro das Schreiben ignoriert und trotzdem weitere Briefe auf den Sünder herabregnen lässt - oft wird z.b in einem weiteren Schreiben eine detailierte "Begründung" für die Zahlungsverweigerung eingefordert !
Eine Begründung oder ein erneutes Zurückweisen der Forderung ist jedoch nicht nötig

http://www.elo-forum.org/schulden/114457-vorgerichtliche-inkassogebuehren-umgehen.html

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"EX Inkasso MA - keine juristischen Fachkenntnisse "

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#6
 Von 
SteLi
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 14x hilfreich)

Hallo zusammen,

noch ein kurzer Nachtrag:
der erste Brief von der DTMI ist datiert auf den 03.04. und kam bei mir am 09.04. an
der zweite Brief von der DTMI ist datiert auf den 04.04. und kam bei mir am 10.04. an.

Hier hätte also angeblich die Post ne Woche gebraucht die Post von Köln nach Bonn zu bringen ...

Gruß Stefan

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#7
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Ich habe auch bei anderen Inkassos den Verdacht, dass Briefe ganz grundsätzlich rückdatiert werden. Um so zu tun, als sei alles fristgerecht. Der Verdacht lässt sich am Ende nicht beweisen.

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"Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Sicherheit gibts nur beim Anwalt."

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#8
 Von 
SteLi
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 14x hilfreich)

Danke für die Hilfe, hab jetzt erstmal das Ablehnungsschreiben aufgesetzt und denen gefaxt, ich werd euch auf dem laufenden halten wie es weiter geht.

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