Inkassounternehmen will für Unitymedia Geld trotz Widerrufs

7. Februar 2018 Thema abonnieren
 Von 
cerajo
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Inkassounternehmen will für Unitymedia Geld trotz Widerrufs

Hallo,

ich habe folgendes Problem:

Im Mai letzten Jahres habe ich bei einem Haustürgeschäft einen Auftrag an Unitymedia über Internet und Telefon vergeben. Diesen Auftrag habe ich einen Tag später per E-Mail widerrufen. Es kam dann auch eine Bestätigung von demjenigen, mit dem ich das Haustürgeschäft abgeschlossen habe, dass der Widerruf gültig ist. Leider habe ich nur noch meine Widerrufsmail, während die Bestätigung gelöscht wurde. Etwa drei Wochen später kam dann noch mal eine Auftragsbestätigung von Unitymedia mit der Möglichkeit zu widerrufen. Ich habe dann noch mal widerrufen. Dann kam Anfang August plötzlich eine erneute Auftragsbestätigung, in der mein Name und meine Telefonnummer falsch geschrieben waren und mit falscher Bankverbindung. Zusätzlich wurde mir Hardware zugeschickt. Ich habe an einen Fehler bei Unitymedia geglaubt und der Firma einen Brief zugeschickt, dass ich keinen Auftrag erteilt habe und dass sie mir irrtümlicherweise Hardware zugeschickt hätten und diese gerne zurückhaben könnten. Auf die Idee diese sofort zurückzuschicken bin ich nicht gekommen, weil ich nicht auf den Portokosten sitzen bleiben wollte, da ich es nicht als meinen Fehler ansah. Das Paket steht bis heute noch ungeöffnet bei mir herum, weil mir Unitymedia nie geschrieben hat, dass sie es zurückhaben wollen.

Ich habe dann noch Rechnungen von Unitymedia erhalten und die Firma auch einmal angerufen, wobei ich meine Adressdaten korrigiert habe. Man sagte mir bei dem Anruf, dass man den Fehler korrigieren würde. Leider ist dies offensichtlich nicht passiert. Ich bekam weitere Rechnungen und Mahnungen, bis man mir den Vertrag "gekündigt" hat. Mehrmals habe ich an Unitymedia geschrieben und auf den Fehler hingewiesen. Einmal sogar per Einschreiben. Leider kamen weiterhin nur Mahnungen und Rechnungen. Nun kam eine Forderung vom Inkassounternehmen Kohl über etwas über 500 Euro.

Meine Fragen:
Wie sieht es rechtlich aus? Muss ich den Betrag zahlen? Habe ich damit, dass ich das Paket nicht zurückgeschickt habe den Vertrag angenommen? Ist es schlimm, dass ich die Antwortmail nicht mehr habe? Wieviel würde mich ein gerichtliches Verfahren im ungünstigen Fall, dass ich unterliege, kosten?

Viele Grüße!

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1 Antwort
Sortierung:
#1
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16167x hilfreich)

De falschen Daten führen mich zur Vermutung, dass dieser Vertreter nicht ganz koscher war. Dass er nach deinem sofortigen Widerruf einfach mit gefälschten Daten einen neuen Vertrag abschloss und deine Unterschrift gefälscht hat, um die Provision nicht zu verlieren. So etwas ist leider schon öfter vorgekommen.

Für die Zukunft: Man schließt an der Haustüre keine Verträge ab. heutzutage mit dem Internet ist das Unsinn. Bis auf ganz wenige Firmen gibt es nichts Seriöses an Haustürgeschäften. Und diese ganz wenigen Firmen, die gezielt (aber auch IMHO ausschließlich auf Bestellung) Vertreter nach Hause schicken, die sind dafür auch durchaus bekannt: Thermomix, Vorwerk oder Tubberware. Oder natürlich Handwerker, die vor Ort etwas besichtigen, wenn man sie um ein Angebot für eine Leistung gebeten hat.

Alles andere in Zukunft wegschicken.

Wenn ich mit der Vermutung richtig liege:

1. Ab zur Polizei und Strafanzeige wegen Verdacht des Betruges gegen den (unbekannten?) Vermittler. Ich würde das begründen damit, dass der Verdacht besteht, dass aufgrund deines sofortigen Widerrufs der Drücker absichtlich nochmals einen neuen Vertrag begründet hat. Dass er absichtlich falsche Namen und Bankverbindungen verwendet hat, damit es nicht so schnell auffliegt und man dich und deinen Widerruf u.ä. nicht zuordnen kann. Es muss ja auch ein entsprechender gefälschter Vertrag existieren, wenn du damals so etwas mit völlig falschen Daten nicht unterschrieben hast.

Sprich: Er hat auf deine Kosten wohl Provisionen erschwindelt. Ob das stimmt, wird man dann ermitteln.

2. Dem Inkasso würde ich schreiben, "Zum allerletzten Mal: Es gibt keinen Vertrag. Ich habe soeben Strafanzeige erstattet bei Polizeidienststelle XYZ, Aktenzeichen ABC. Sie werden mich in Ruhe lassen, ansonsten werde ich Beschwerde beim Aufsichtsgericht einreichen und gegen Sie Strafanzeige wegen Nötigung erstatten. Wenden Sie sich gefälligst an den unbekannten Betrüger, der mit falschen Daten einfach Verträge abschließt und Provisionen erschwindelt."

Sollte ein Mahnbescheid kommen, würde ich dem widersprechen.

Sollte geklagt werden, würde ich jeglichen vertrag bestreiten. Die müssten dann ja die Vertragsformulare vorlegen und dann gibt es zwei Möglichkeiten:
A) Es ist das Original. Dann stellt sich die Frage, wieso die Daten in deren System falsch waren und wieso dein Widerruf nicht umgesetzt wurde.
B) Es ist eine Fälschung.
Das ungeöffnete Paket würde ich dann zur mündlichen Verhandlung mitnehmen und im Beisein des Richters dem gegnerischen Anwalt übergeben :-)

So würde ich vorgehen.

Signatur:

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