Intrum Justitia - Citibank

29. Oktober 2013 Thema abonnieren
 Von 
guest-12328.10.2020 10:00:57
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 1x hilfreich)
Intrum Justitia - Citibank

Guten Morgen, ich habe folgendes Anliegen:

bis 1997 war ich Kunde der Citibank und zum damaligen Zeitpunkt (20 Jahre alt) mit ca. 50.000 DM verschuldet bei diversen Gläubigern. Aufgrund Arbeitslosigkeit brach mein komplettes Kartensystem zusammen und ich habe mich jahrelang weder um Mahn- noch Vollstreckungsbescheide gekümmert und alles in den Papierkorb geworfen. Das Girokonto bei der Citibank wurde damals gekündigt. Unterlagen liegen mir nicht vor.



2004 bin ich dann aufgewacht und habe mit allen Gläubigern Ratenzahlungen sowie Vergleiche geschlossen. Bis auf eine Ratenzahlung bei der Creditreform ist alles seit 3 Jahren beglichen und die Schufa sauber.

Mit Schreiben vom 25.10.2013 erhalte ich von der Intrum Justitia eine Forderungsaufstellung. Es handelt sich hierbei um mein Girokonto mit Dispo, welches damals von der Citibank gekündigt wurde und ich nicht beglichen habe. Leider habe ich hier gar keine Unterlagen mehr und weiß auch nicht, ob sie einen Titel gegen mich erwirkt haben.

Kurios finde ich, dass die Intrum Justitia sich nach so vielen Jahren meldet und ich in dem Schreiben nichts von Vollstreckungsbescheid oder Titel lese:

"Sehr geehrte Frau ...,
gerne senden wir Ihnen die gewünschte Forderungsaufstellung zu, der Sie die noch offene GEsamtforderung entnehmen können.
Wurde bezüglich der Rückführung der noch offenen Summe noch keine Vereinbarung getroffen, bitten wir Sie, die Zahlung sofort vorzunehmen beziehungsweise uns unter o. a. Telefonnummer zu kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen"

Und jetzt die Forderungsaufstellung,
18.08.2000 Konto mit Hauptforderung 2.373,11,
29.08.2000 1. Mahnung CB (ACHTUNG UND LETZTE)
ab 01.09.2000 bis einschließlich heute monatliche Kontoführungsgebühren 3,07 €
und regelmäßige Verzinsung 5 Prozentpunkte über dem Basiszins aus Hauptforderung seit 18.08.2000

Forderungsstand 25.10.2013 5.096,25 € (zzgl. 0,30 € täglich an Zinsen).


Ich habe diese Angelegenheit komplett verdrängt und dachte ich wäre jetzt langsam durch mit allen. Und jetzt das.
In der kompletten Aufstellung sind keinerlei GV-Kosten, EMA-Gebühren, Verwaltungsaufwände, sonstiges.
Nur die montalichen Kontoführungsgebühren von 3,07 und die Verzinsung. Es stand auch nie ein GV bei mir vor der Tür und ich habe definitiv seit 2004 nie etwas erhalten.

Bitte nicht falsch verstehen. Selbstverständlich werde ich auch die Schuld begleichen, aber ich möchte nicht unnötig Geld zahlen, welches denen nicht zusteht (wie z. B. Zinsen, die nach 3 Jahren verjähren ohne Anerkennung durch Zahlung oder ähnliches).

Was soll ich jetzt tun?
Warum melden die sich erst 13 Jahre später???

Ich danke herzlich für Eure Ratschläge

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10 Antworten
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#1
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16167x hilfreich)

Du bist dir sicher, dass die Citibank nie bedacht wurde? Die Hauptforderung stimmt in etwa? Hinsichtlich Verjährung: Forderungen aus Krediten (Dispo...) verjähren nach Kündigung nach insgesamt 13 Jahren. Das ist wohl der Hauptgrund, warum sie sich jetzt melden.

Ich würde denen kurz schreiben. "Hallo. Ich bitte Sie um einen Nachweis der Kündigungs-/Mahnschreiben, die die Citibank versandt hat. Vorsorglich mache ich von meinem Rückhaltungsrecht Gebrauch. Darüber hinaus weise ich Kontoführungsgebühren zurück. Ich weise zudem bereits sämtliche Zinsen jenseits 5% über Basiszins und von vor 2010 (Verjährung) zurück. Ihre korrigierte Forderungsaufstellung möchten Sie bitte beilegen. Bis zur Klärung untersage ich die Speicherung meiner personenbezogenen Daten und die Meldung an Auskunfteien."

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"Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Sicherheit gibts nur beim Anwalt."

-- Editiert mepeisen am 29.10.2013 08:50

-- Editiert mepeisen am 29.10.2013 08:51

0x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
guest-12328.10.2020 10:00:57
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 1x hilfreich)

Hallo Tao, vielen Dank für die prompte Rückantwort.
Ja, ich habe die Citibank nie bedacht und bis heute haben sie weder gepfändet noch in irgendeiner Form geschrieben.

Etwas verwunderlich finde ich, dass Intrum keine Fristen in dem Schreiben setzt. Geht es denen lediglich darum, dass ich durch irgendeine Anerkennung durch Zahlung, Ratenzahlung etc. die eventuell verjährten Zinsen anerkenne?

Was könnten das für Kontoführungsgebühren sein? Die monatliche Aktualisierung der Excel-Liste?

Was könnte mich für ein worst case scenario erwarten, wenn ich jetzt um o. g. Angaben (Nachweis Kündigungs/Mahnschreiben) bitte und Kontoführungsgeb. und die Zinsen zurückweise? Ignorieren sie mein Schreiben und schicken mir sofort den GV? Ich bin gerade auf den Besten weg, alles zu bereinigen, Probleme durch Neueinträge der Schufa oder Anforderung einer EV würde mich um 2-3 Jahre zurückschießen und wäre für mich der absolute GAU.

Wie sehen Sie/wie seht Ihr einen eventuellen best case?

Das Schreiben kam gestern und ich bin seit 24 Std. total durch den Wind und mit der Situation überfordert.

VIELEN LIEBEN DANK!!!

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0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16167x hilfreich)

quote:
Was könnten das für Kontoführungsgebühren sein? Die monatliche Aktualisierung der Excel-Liste?

So in etwa. Nichts, was man wirklich bezahlen muss. Das ist so eine der typischen Erfindungen der Inkasso-Branche.

quote:
Ignorieren sie mein Schreiben und schicken mir sofort den GV?

Ne, mangels Titel wird das nicht passieren. Zuerst brauchen sie einen Titel. Da sie sich ausgerrechnet jetzt melden, deutet das darauf hin, dass sie die Verjährung sehen. Wie gesagt wäre es 31.12.2013 verjährt (13 Jahre). Wahrscheinlich wäre es, dass direkt ein Mahnbescheid noch vor Jahreswechsel folgt.
Wenn die nie ordnungsgemäß gemahnt haben damals, ist es sogar längst verjährt, denn dann gelten nur die 3 Jahre. Aber es wäre evtl. leicht gefährlich, sich darauf zu verlassen.

Könntest du denn die 2300€ bezahlen? Zinsen seit 2010 würden sich auf Gesamtbetrag von 2.834,27€ summieren. Dann kann man direkt im Schreiben ein entsprechendes Angebot machen. Also gar nicht lang rumfackeln: "Hallo. Kontoführungsgebühren, Inkassokosten weise ich zurück. Zinsen von vor 2010 weise ich aufgrund von Verjährung zurück. Ich biete Ihnen an, den Betrag von XXX€ zu zahlen gegen ein Erledigungsschreiben und Versicherung, dass keine Auskunftei-Einträge vorgenommen werden." Oder "Ich biete Ihnen an, in Raten zu je monatlich XXX€ zu zahlen. Bis zum Gesamtbetrag der Hauptforderung zzgl 5% über Basiszins seit 1.1.2010. Sämtliche Überweisungen sind zuerst auf die Hauptforderung, dann auf die Zinsen zu verrechnen."

Hoffe, das sind genug Tipps für dich.

Mach dir keinen Kopf.

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"Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Sicherheit gibts nur beim Anwalt."

-- Editiert mepeisen am 29.10.2013 14:30

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#4
 Von 
thehellion
Status:
Philosoph
(13873 Beiträge, 6410x hilfreich)

Verlink doch mal die Forderungsaufstellung

(NAMEN ABDECKEN )

-----------------
"Privatmeinung - keine juristischen Fachkenntnisse "

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#5
 Von 
guest-12328.10.2020 10:00:57
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 1x hilfreich)

mepeisen & thehellion - DANKE

ich hoffe, Streamfile klappt, mache es zum ersten mal

https://www.streamfile.com/pickup/SI9j9z6UMng2


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1x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
toschm
Status:
Schüler
(419 Beiträge, 88x hilfreich)

quote:
So in etwa. Nichts, was man wirklich bezahlen muss. Das ist so eine der typischen Erfindungen der Inkasso-Branche.


Sieht doch dann schon garnicht mehr so sehr schlimm aus die Forderungsaufstellung, wenn die Kontoführungsgebühren & Zinsen "rausgestrichen" werden.

Kontoführung: 112x3,07 = 343,84€

Verjährte Zinsen = 1593,2€


Wünsche Dir viel Erfolg

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0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
thehellion
Status:
Philosoph
(13873 Beiträge, 6410x hilfreich)

Schriftlich :

Einrede der Verjährung bezüglich der verjährten Zinsen sowie der Kontoführungsgebühren

Die Kontoführunsgebühren sind auch dann nicht zu zahlen wenn diese nicht verjährt sind

Kontoführungsgebühren sind nicht durchsetzungsfähig

Die gebühren des ext Inkassounternehmens kann man ebenfalls streichen

Wie sieht Dein Schufa Score aus ?
Besteht EV ?
Versuch evtl eine Vergleich auszuhandeln !

NICHTS im Zusammenhang mit dem Inkassoladen Unterschreiben ( Schuldanerkenntnisse etc ) !!!!!



-----------------
"Privatmeinung - keine juristischen Fachkenntnisse "

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
guest-12328.10.2020 10:00:57
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 1x hilfreich)

Hallo Thehellion,

Schufa frei. Score liegt bei ca. 96.
Keine EV

Das ist ja jetzt auch mein Problem.

Gestern in der Post das nächste Schreiben:

"um über die weitere Vorgehensweise entscheiden zu können, benötigen wir noch folgende Unterlagen:
- Lohn/Gehaltsabrechnung
- Liste sämtlicher Verbindlichkeiten
- Nachweise der Verbindlichkeiten in Kopie
- Auflistung Ihrer monatlichen Einnahmen und Ausgaben.

Erst nach Vorlage dieser Unterlagen, wofür wir uns eine Frist bis zum 04.11.2013 (sehr kurzfristig, habe ja noch nicht mal das erste Schreiben fertig, datiert ist es vom 25.10. - angekommen 30.10. - Briefumschlag hat gar keinen Stempel) notiert haben, können wir in Absprache mit unserer Auftraggeberin über weitere Maßnahmen entscheiden.
MfG, ..."

Anlage ist eine Selbstauskunft


Danke für Rückantwort.



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0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
guest-12328.10.2020 10:00:57
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 1x hilfreich)

PS: Den Betrag auf einmal zahlen, könnte ich nicht. 500 Euro in den nächsten zwei monaten und 500 Euro im Januar und Februar könnte ich zusammenkratzen. Sprich 1000 Euro. Wäre das realistisch?

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0x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16167x hilfreich)

Ich würde eisern sparen, also Geld zusammenhalten, ansonsten aber noch nichts zahlen. Warte am besten ab, was von denen kommt. Einfach deinen Brief losschicken und auf deren Forderungen nicht eingehen. Du bist sowieso nicht verpflichtet, dich derart gläsern zu machen.

Bevor du die Vollmacht nicht hast, machst du gar nichts. Wenn sie einen Mahnbescheid losschicken, aber die Vollmacht trotz Aufforderung verweigert haben, einfach widersprechen. Du bist dann durchaus im Recht.

Ich würde nun ein Schreiben, wie ganz am Anfang rausschicken. Also Anfordern der entsprechenden Nachweise.

Beispiel:
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Hallo. Ich bitte Sie um einen Nachweis der Kündigungs-/Mahnschreiben, die die Citibank versandt hat. Vorsorglich mache ich von meinem Rückhaltungsrecht Gebrauch. Darüber hinaus weise ich Kontoführungsgebühren und Inkassogebühren zurück. Ich weise zudem bereits sämtliche Zinsen jenseits 5% über Basiszins und von vor 2010 (Verjährung) zurück. Mangels ordnungsgemäßer Mahnung dürfte auch der Rest verjährt sein. Ihre korrigierte Forderungsaufstellung möchten Sie bitte beilegen. Bis zur Klärung untersage ich die Speicherung meiner personenbezogenen Daten und die Meldung an Auskunfteien
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"Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Sicherheit gibts nur beim Anwalt."

-- Editiert mepeisen am 31.10.2013 09:21

-- Editiert mepeisen am 31.10.2013 09:35

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