Hallo zusammen,
Vor einiger Zeit habe ich ein Schreiben von Intrum Justitia bekommen, in welchem Sie ~140€ für einen nicht bezahlten Ratenkauf aus dem Jahre 2013 gefordert haben. Auf den ersten Blick war ich natürlich geschockt, da es durchaus ja mal vorkommen könnte, dass man eine Rechnung vergisst.
Auf den zweiten Blick wurde ich jedoch stutzig, da ich einen solch geringen Betrag noch nie über Rate gekauft habe. Desweiteren wurde der Gläubiger an sich nicht genannt, sondern nur der Ratenkauf, sowie der Betrag.
Als Reaktion habe ich Intrum eine Mail geschrieben und Sie darum gebeten, mir doch bitte genau darzulegen woher und wie diese Forderung zustande kommt.
Auf diese Mail wurde nie in irgendeiner Form geantwortet. Gestern kam jedoch erneut ein Brief, indem nun 200€ gefordert werden. Desweiteren wird mit einem Ortstermin "gedroht" , der nochmals ~40€ kosten sollte, insofern ich nicht telefonisch Kontakt aufnehme.
Nun habe ich einmal auf deren Kundenportal nachgeforscht. Dort ist geschrieben, dass die Forderung durch eine Bestellung bei shop.bestseller.de entstanden sein soll.
Hier kann ich besten Wissens behaupten, dass ich dort nie bestellt habe und auch niemand aus meiner Familie.
Als Reaktion darauf habe ich nun erneut eine Mail an Intrum geschrieben, in welcher ich dieser Forderung widerspreche und mich weigere zu bezahlen. Dort habe ich die gleichen Gründe dargelegt, wie hier auch. Ich habe darauf verwiesen, dass mögliche Drohungen mit einem Schufa Eintrag oder Ähnlichem sofort bei meinem Anwalt landen. Außerdem habe ich Sie darauf aufmerksam gemacht, dass die Verjährungsfrist bereits in Kraft getreten ist (Wenngleich ich das nach Internetrecherche herausgefunden habe und mir nicht sicher bin ob das so richtig ist).
Hat denn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Habt ihr noch Tipps, wie ich mich gegen so etwas wehren könnte?
Und das wichtigste: Sollte ich telefonisch mit Intrum in Kontakt treten? Die Forderung ist sicherlich unberechtigt, aber dennoch habe ich kein großes Interesse daran, dass plötzlich ein dubioser Inkassoaußendienstler vor der Tür meiner Eltern steht.
Grüße
Marius
Intrum - unberechtigte Forderung
Darum geht es hier:
Der Threadstarter hat ein Schreiben von Intrum Justitia erhalten. Der Gläubiger fordert rund 140€ für einen angeblich nicht bezahlten Ratenkauf aus dem Jahr 2013. Es wird an der Richtigkeit der Forderung gezweifelt, da der Betrag ungewöhnlich niedrig ist und der genaue Gläubiger nicht genannt wird. Es wurde eine E-Mail an Intrum geschickt, aber keine Antwort erhalten. Intrum erhöht die Forderung und droht mit einem Ortstermin. Es wird von der Community empfohlen, nur schriftlich zu kommunizieren, keine telefonischen Kontakte zu führen und Beschwerde beim Aufsichtsgericht einzureichen. Eine mögliche Strafanzeige wegen Nötigung und Verdacht des Betrugs wird erwähnt. Außerdem wird geraten, die Eltern einzubeziehen und ihnen mitzuteilen, dass sie keine unbekannten Mitarbeiter ins Haus lassen sollen. Es wird auf die Möglichkeit eines Titels hingewiesen und die Verjährung der Forderung erwähnt.
Post vom Inkassobüro?
Post vom Inkassobüro?
Zitat:Hat denn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Das klingt wieder mal nach einer "versehentlichen" Personenverwechslung... Sowas kommt immer wieder mal vor.
Zitat:Habt ihr noch Tipps, wie ich mich gegen so etwas wehren könnte?
Ich würde machen:
1) Beschwerde ans Aufsichtsgericht und Antrag auf Bußgeld wegen Verstoßes gegen §11a RDG (siehe Google). Das kostet dich nur Briefporto.
2) Strafanzeige wegen Nötigung und Verdacht des Betruges. Vermutlich frei erfunden oder man will dir Schulden eines Fremden anhängen, den man nicht wiederfindet.
Zitat:Sollte ich telefonisch mit Intrum in Kontakt treten?
Definitiv nicht. Ausschließlich schriftlich kommunizieren.
Zitat:Die Forderung ist sicherlich unberechtigt, aber dennoch habe ich kein großes Interesse daran, dass plötzlich ein dubioser Inkassoaußendienstler vor der Tür meiner Eltern steht.
Ggf. dem Inkasso noch deutlich schreiben "Ich erteile hiermit all ihren Mitarbeiter ausdrücklich HAUSVERBOT. Sollten Sie es wagen, einen Mitarbeiter vorbei zu senden, werde ich umgehend die Polizei herbei rufen, Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch erstatten und ihre Mitarbeiter via Polizei vom Grundstück entfernen lassen."
Eltern auch entsprechend einweihen.
Ist in einem der Schreiben irgendwann mal ein Hinweis gefallen, dass die bereits einen Titel haben? Oder ist klar erkennbar, dass die noch keinen Titel haben?
Selbst wenn da irgendwas offen wäre: Ohne Titel ist eine Forderung aus 2013 erst mal höchstwahrscheinlich sowieso verjährt.
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Zuerst einmal Danke für die schnelle und durchaus hilfreiche Antwort.
Ich hatte als Jugendlicher bereits zwei mal Kontakt mit Inkasso Lindorff. Das war in beiden Fällen berechtigt, da ich jeweils vergessen hatte eine Rechnung zu bezahlen. In einem Fall habe ich die Forderung beglichen. Im anderen Fall waren die "Bearbeitungsgebühren" des Inkasso unverhältnismäßig hoch, weshalb ich einen Anwalt eingeschaltet habe und schlussendlich nur die eigentliche Rechnung plus ein paar Euro Mahngebühr gezahlt habe.
Beide Fälle liegen jedoch mindestens 5 Jahre zurück.
Da Lindorff scheinbar von Intrum übernommen wurde bzw. in irgendeiner Art und Weise mit ihnen verbunden ist, vermute ich, dass ich deshalb angeschrieben wurde.
Frei nach dem Motto: "Der vergisst öfters etwas und bezahlt dann nach Aufforderung. Versuchen wir unser Glück"
Von dem telefonischen Gespräch werde ich Abstand nehmen. Macht auch Sinn, da ich so bei Bedarf den gesamten Gesprächsverlauf vorlegen kann.
Meine Eltern sind bereits eingeweiht. Liegt vor allem daran, dass die Post an die Adresse meiner Eltern versand wurde und nicht an meine neue Adresse. An sich gibt es da auch keine Probleme. Dennoch ist es eben so, dass meine Eltern in solchen Fällen durchaus leichtgläubiger sind bzw. eher einzuschüchtern sind.
Ich werde nochmals eine Mail verfassen mit dem von dir vorgeschlagenen Inhalt bezüglich Hausverbot und der Konsequenz eines Anrufs bei der Polizei. Außerdem "drohe" ich zunächst nur einmal mit einer Beschwerde bei dem Aufsichtsgericht bzw. einer Strafanzeige. Sollten jedoch weitere Briefe und Aufforderungen kommen scheint mir das ein probates Mittel.
Wie genau stelle ich denn fest ob ein Titel vorhanden ist? Habe hier leider keine Ahnung..
In dem Schreiben ist jeweils nur die Sprache von einer außergerichtlichen Einigung, um die bestehenden Forderungen zu begleichen
-- Editiert von Ypk5 am 15.11.2018 16:52
Zitat:Frei nach dem Motto: "Der vergisst öfters etwas und bezahlt dann nach Aufforderung. Versuchen wir unser Glück"
Das mag sein, aber mit Spekulationen kommst du hier nicht weiter. Deswegen ja die Beschwerde ans Aufsichtsgericht. Denn dort müssen sie dann Farbe bekennen und klar darlegen, was das für eine Forderung ist. Dann sieht man weiter, was die Spekulationen angeht ;-)
Ich würde damit auch gar nicht drohen, einfach direkt abschicken. Deren gesetzliche Pflicht ist es, direkt mit erstem Anschreiben schon klar zu machen, um welchen Gläubiger es geht und woher die Schulden kommen. Das haben sie nicht gemacht. Also ab zum Gericht und beschweren. Die lernen es sonst nie und denken weiter, sie könnten dich verarschen.
Zitat:Macht auch Sinn, da ich so bei Bedarf den gesamten Gesprächsverlauf vorlegen kann.
Genau deswegen. Am Telefon wird man sowieso nur beschimpft, bedroht und eingeschüchtert, soll zu Panikreaktionen verleitet werden und bekommt teils absurde Ansagen. Schriftlich wagen die das (meistens) nicht.
Zitat:Dennoch ist es eben so, dass meine Eltern in solchen Fällen durchaus leichtgläubiger sind bzw. eher einzuschüchtern sind.
Dann ist es sogar noch einfacher für die Eltern. Wohnt hier nicht und wenn sie nicht in 5 Sekunden hier verschwunden sind, rufen wir die Polizei. Und dann auch direkt mit dem Handy anfangen, den Notruf zu wählen. Dann hauen die schon ab ;-)
Zitat:Wie genau stelle ich denn fest ob ein Titel vorhanden ist?
Manchmal am Wortlaut. Das Geld, was gefordert wird, kann auch auf eine ganz niedrige titulierte Forderung hinweisen. Der Sprung von ca. 140€ auf 200€ ist aber kurios. Eventuell kann man das auch mit in die Beschwerde ans Aufsichtsgericht verpacken, dass die offenbar frei erfundene Kostenpositionen einbuchen, um den Druck zu erhöhen.
Ansonsten: Wenn das Inkasso androht, "den gerichtlichen Weg" zu beschreiten, dann liegt noch kein Titel vor. Denn dann wollen die ja erst Mahnbescheid beantragen oder Klage einreichen.
Wenn die schreiben "titulierte Forderung" o.ä. Begriffe verwenden, dann liegt wohl ein Titel vor.
Oder auch, wenn sie ohne Einschränkung und Konjunktiv ankündigen, dass ein Gerichtsvollzieher vorbei kommen soll bzw. direkt gepfändet wird.
Die Androhung mit "Außendienst" deutet aber eher drauf hin, dass da nichts tituliert wurde und dass du erst mal eingeschüchtert werden sollst, um dann irgendwas zu unterschreiben. Tatsächlich ein "Schuldeingeständnis". Dass du also diese Schulden wirklich gemacht hast. Ich spekuliere hier etwas, im Endeffekt wie gesagt: Beschwerde ans Aufsichtsgericht, dann bekommt man raus, worum es geht.
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