Monika Mumm, Coeo und Karna Bank

8. April 2019 Thema abonnieren
 Von 
Fribs373
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Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)
Monika Mumm, Coeo und Karna Bank

Liebes Forum,

mittlerweile habe ich herausfinden können, dass es sich bei Schreiben von der Kanzlei Mumm offenbar um unseriöses Vorgehen handelt.

Mein Fall: Ich habe ein Schreiben von Fr. Mumm erhalten, in dem ca. 450 € (davon rund 100 € Mahnkosten) im Namen von coeo Inkasso eingefordert werden. Diese Forderung geht auf eine angebliche Bestellung bei real.de aus dem Frühjahr 2018 zurück. Real hat die Forderung wohl ihrerseits an die Klarna Bank (und die wohl weiter an Coeo) abgetreten.

Fakt ist, dass ich in 2018 weder irgend etwas bei Real bestellt oder geliefert bekommen habe. Auch habe ich bis heute - also vor dem Schreiben von Frau Mumm - keinerlei Rechnungen oder Mahnungen hierüber erhalten.

Ich habe heute den Kundenservice von Real kontaktiert, mit der Bitte um Prüfung dieser angeblichen Bestellung. Es könnte sich ja um einen versehentlichen Irrläufer handeln.

Weiterhin habe ich an die Kanzlei Mumm per Mail geschrieben und mitgeteilt, dass ich die Forderung (aus o.g. Gründen) umfänglich zurück weise.

Weiterhin denke ich darüber nach, den Fall, sollte er sich nicht durch Irrtum o.ä. klären lassen, polizeilich zur Anzeige zu bringen - Frage ist nur, wer hier eigentlich angezeigt werden soll...

Real: Vermutlich eher nicht. Obwohl ich auf Rechnungsstellung und Lieferung bestehen könnte, was ja bislang nicht passiert ist. Allerdings benötige ich den fraglichen Artikel nun überhaupt nicht. Zumindest auf Aufklärung bzw. Liefernachweis sollte ich aber drängen.

Karna Bank: Wohl eher nicht, die haben die Forderung ja nur übernommen und weitergegeben. Aber: Gilt in solchen Fällen eigentlich keine Sorgfaltspflicht, sprich, müssen die nicht prüfen, ob derartige Forderungen überhaupt gerechtfertigt sind?

Coeo Inkasso: Siehe Karna Bank, da gilt wohl dasselbe.

Monika Mumm: Das letzte Glied in der Kette, kann man hier klagen? Oder Meldung bei der Anwaltskammer?

Auffällig finde ich schon, dass sich im Netz sehr viele Fälle mit derselben Kombination (ausser Real, das ursprüngliche Unternehmen wechselt von Fall zu Fall) von Karna, Coeo und Mumm finden lassen. Ist das eine Masche? Wenn ja, ist für mich absolut nicht verständlich, warum das immer noch so funktioniert.

Gruß

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7 Antworten
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#1
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Zitat:
Fakt ist, dass ich in 2018 weder irgend etwas bei Real bestellt oder geliefert bekommen habe.

Und auch nichts per Karte eingekauft nehme ich an? Wobei mir neu wäre, dass Klarna bei Kartenzahlungen im Supermarkt eine Rolle spielt.

Zitat:
Weiterhin denke ich darüber nach, den Fall, sollte er sich nicht durch Irrtum o.ä. klären lassen, polizeilich zur Anzeige zu bringen - Frage ist nur, wer hier eigentlich angezeigt werden soll...

Kommt ja drauf an, was man herausfindet oder was nicht.
Auf jeden Fall der unbekannte Schuldner, also Nutznießer dieses Einkaufs.

Wenn sich herausstellt, dass die böswillig versucht haben, dir die Schulden anzuhängen, dann halt das Inkasso bzw. diese lustige Anwältin. Wegen versuchten Betrugs und Nötigung. Ob an der Front viel passiert, sei aber dahin gestellt. Am Ende reden die sich halt mit "War ja nur ein Versehen" heraus... Kann man dann drüber denken, was man will.

Zitat:
Ist das eine Masche?

Das sind halt die normalen Wege. Klarna arbeitet mit Coeo zusammen und die mit der Mumm. Deswegen sind die Fälle zahlreich. Spannend ist aber nicht, wie zahlreich die Fälle sind, denn da sind ja auch viele drin, wo die eigentliche Hauptforderung durchaus eine Berechtigung hat. Spannend ist doch eher, wie oft dieses "Wir versuchen, die Schulden einem Dritten anzuhängen, wenn wir den echten nicht wiederfinden" vorkommt. Ob da also eine gewisse Absicht dahinter steckt.

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#2
 Von 
Fribs373
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)

Erstmal danke für die Hinweise.

Zitat (von mepeisen):
Und auch nichts per Karte eingekauft nehme ich an?


Nicht, dass ich mich erinnern könnte. Einkäufe bei Real tätigt meist meine Frau, und das in der Regel (old-school) in bar.

Update: Weder mein Name noch meine Mail-Adresse sind bei Real bekannt, und die angesprochene Lieferung lässt sich bislang auch nicht nachvollziehen. Mal schauen, was passiert.

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#3
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Zitat:
Update: Weder mein Name noch meine Mail-Adresse sind bei Real bekannt, und die angesprochene Lieferung lässt sich bislang auch nicht nachvollziehen. Mal schauen, was passiert

Hast du diese Info schriftlich? Oder nur per Telefon?

Auf jeden Fall mal die Anwältin direkt damit konfrontieren. Ich würde das so formulieren:

"Werte Anwältin. Laut ihrer Mandantin ist ihr weder mein Name, noch meine eMail-Adresse bekannt. Sie werden aufgefordert, sich unverzüglich binnen 14 Tagen zu erklären und mir nachzuweisen, was für eine Bestellung ich da getätigt haben soll. Bei Weigerung ergeht Strafanzeige wegen Verdacht des gewerblichen Betruges und ein Antrag auf Entzug ihrer Zulassung bei der zuständigen Anwaltskammer."

Ruhig deutlich werden. Die Anwältin droht ja auch immer und teilt kräftig aus, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

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#4
 Von 
Fribs373
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)

Zitat (von mepeisen):
Hast du diese Info schriftlich? Oder nur per Telefon?


Tja, bislang nur telefonisch, jedoch durchaus glaubwürdig und von mittlerweile 2 verschiedenen Mitarbeitern im Real-Kundenservice. Werde mich also darauf beziehen.

Angesichts der Frechheit, mit der hier seitens Fr. Mumm vorgegangen wurde, habe ich mich entschlossen, mich entsprechend dem obigem Wortlaut per Einschreiben bei der Dame zu melden.

Danke für den Tip. So Zeug gehört zum Glück nicht zu meiner normalen Beschäftigung und es ärgert mich, dass ich mich mit solchem Mist überhaupt beschäftigen muss. Vielleicht sollte ich meine Tätigkeits-Zeit in Rechnung stellen...

Gruß

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#5
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Private Zeit ist (leider) nichts wert.

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#6
 Von 
Fribs373
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)

Nach einiger Zeit nun für die, die es interessiert, ein Update:

Nachdem ich mich am Telefon mit einer Mitarbeiterin der Real-Rechtsabteilung zunächst darauf geeinigt hatte, weitere Informationen sowie eine Einstellung des Verfahrens zu erwirken, wenn ich Anzeige erstatten würde, habe ich ebendies getan. Bei der zuständigen Polizei-Dienststelle an meinem Wohnort riet man mir, von den beteiligten 4 Instanzen Anzeige gegen Frau Mumm zu erstatten.

Nach einiger Zeit erhielt ich dann eine Mail von Real, dass man die Forderung nun doch nicht einstellen könne, obwohl mir bereits telefonisch bestätigt wurde, dass ich als Kunde bei Real überhaupt nicht existiere, und ich den Fall nun weiter mit der Klarna Bank erörtern solle. Ich erhielt einen Link zum Service-Portal der Klarna Bank, wo mir mitgeteilt wurde, dass ich mich zunächst einmal als Kunde dort registrieren müsse. Wie zynisch. Ich habe dann ein weiteres Schreiben an Real geschickt und eine Frist gesetzt, mir nun endlich Details zur behaupteten Bestellung und Liefer-Adresse zukommen zu lassen.

Da ich darauf keine Antwort erhielt und nun auch überhaupt keine Lust mehr hatte, mich von der Klarna Bank dann an das Inkasso-Unternehmen und von dort an Frau Mumm weiterreichen zu lassen (wohlgemerkt immer noch ohne irgendwelche Unterlagen zu Bestellung und/oder Lieferung), habe ich mich dazu entschlossen, jetzt eine Klage gegen Real einzureichen, um so die Angelegenheit zum Ende zu bringen. Man kann davon ausgehen, dass die zumindest das Geld, was man mir aus der Tasche zu ziehen versucht, bereits erhalten haben.

Als ich dieses Thema jedoch mit meinem Anwalt besprechen wollte, winkte der nur ab. Sein Rat: Liegenlassen.
- Frage: Und wenn nun ein Mahnbescheid kommt?
- Antwort: Ist unwahrscheinlich. Und wenn das tatsächlich passieren sollte, dann das Feld "Ich widerspreche der Forderung umfänglich" ankreuzen, unterschreiben und zurück. Dadurch müsste der Gegner seine Behauptung beweisen, und spätestens dann ist Ruhe.

Ich hätte zwar einen klaren Abschluß bevorzugt, aber was soll's. Ich habe anderes zu tun. Betrüger, alle miteinander.

Gruß

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#7
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Wieso telefonierst du nur mit diesen Leuten? Schriftlich kommunizieren! Am Telefon wird man nur verarscht.

Zitat:
Ich hätte zwar einen klaren Abschluß bevorzugt

Das ist natürlich weiterhin möglich. Dass dein Anwalt abwinkt, liegt wohl eher darin, dass der Streitwert vergleichsweise niedrig ist.

Du hast ja nun auch Strafanzeige erstattet. Gut so.

Ansonsten kannst du auch beim fürs Inkasso zuständigen Aufsichtsgericht Bußgeld wegen Verstoßes gegen §11a RDG beantragen. Einfach mal Googlen. Begründen kann man das relativ leicht. Dir werden sämtliche Angaben, was das für eine Forderung sein soll und wie die zustande gekommen sein soll, gleich mehrfach verweigert. Das Inkasso wird dann zur Stellungnahme aufgefordert und spätestens dann sollten die nicht nur endgültig Ruhe geben, sondern auch klar machen, dass es "ein Versehen" gewesen sei. Oder wie auch immer die sich sonst da rausreden wollen.
Genau dasselbe kann man auch noch in Richtung Anwaltskammer schicken, die für die Mumm zuständig ist. Für Anwälte ist das gleichbedeutend in §43d BRAO geregelt.

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