Zwielichtige Mahnung (Vertrag von vor 5 Jahren)

19. März 2019 Thema abonnieren
 Von 
GioMate
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)
Zwielichtige Mahnung (Vertrag von vor 5 Jahren)

Hallo Zusammen,

Ich habe am vergangenem Freitag einen beunruhigenden/suspekten Brief bekommen und möchte dazu gerne eure Meinung hören

Ich und meine Schwester haben vor ca. 7 Jahren über meinen Vater (wir waren zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig) einen Fitnessvertrag abgeschlossen. Nach 2 Jahren wurde fristgerecht gekündigt, die Kündigungen liegen mir jedoch gerade nicht mehr vor (es kann sein dass ich irgendwo noch die Bitte auf Kündigung habe und/oder eine Kündigungsbestätigung, das weiß ich jedoch noch nicht und kann das auch erst nächste Woche suchen). Jedenfalls kam vor einigen Tagen dann ein Brief an uns beide mit einer „Letzte(n) außergerichtliche(n) Mahnung" (das ist übrigens der erste Brief den wir bekommen haben) mit der Aufforderung den offenen Betrag in den nächsten 10 Tagen nach Ausstellung des Briefes (der übrigens nicht per Einschreiben kam) an ein Konto zu überweisen. Aufgelistet sind dann auf 3 Zetteln offene Beiträge der letzten 5 Jahre, für jeden Monat einzeln plus schlussendlich Mahngebühren vom 22.02.2019 (?) sowie vom 13.03.2019, den fälligen Gesamtbetrag darf ich mir anscheinend selbst zusammenrechnen. Unabhängig davon gibt es einige weitere Ungereimtheiten:

- Ich habe am Tag der Ausstellung der Mahnung das Fitnessstudio besucht um das es nur gehen kann (es lief bis vor einigen Monaten noch unter einem anderen Namen und hat jetzt den neuen Namen auf dem Briefkopf). Es handelt sich um eine mittelgroße Kette die in mehreren norddeutschen Städten Studios betreibt. Auf Nachfrage konnte man mir keinen Vertrag oder sonstige Unterlagen vorlegen, der alte Betreiber hat wohl einige bürokratische Fehler gemacht und es seien viele ehemalige „Mitglieder" (die teilweise wohl keinen Vertrag dort hatten) abgemahnt worden. Mir wurde Verständnis entgegengebracht und es scheint einen „Sammeltermin" am kommenden Donnerstag zu geben (wobei ich theoretisch spätestens am Freitag das Geld überweisen müsste).

- Der Briefkopf weißt auf die göttinger Zentrale hin (unter Angabe einer falschen Nummer) die absolut keine Ahnung hat worum es geht, es scheint als ob sich dort viele Personen schon gemeldet haben.
Auf einer Seite ist das braunschweiger Studio angegeben, jedoch unter Angabe einer hannoverschen Adresse.
Der Brief ist nicht unterschrieben oder sonstiges, es ist auch kein Ansprechpartner oder Sonstiges angegeben.

- Laut Onlinerezensionen scheint es auch hin der Vergangenheit viele Situationen gegeben zu haben in denen es um nicht eingehaltene Rücksprachen etc. geht, immer mit der Verweis auf den Betreiber.

Der Brief wirkt zunehmend skurriler, jedoch sind der neue Name des Fittnessstudios angegeben sowie eine deutsche Kontonummer und die Angabe des zugehörigen Amtsgerichtes. Grundsätzlich schwache Gründe, möchte mir jedoch unter allen Umständen einen Schufa-Eintrag sparen.

Wie wäre jetzt ein erstes Vorgehen? Wie sollte man reagieren? Da ich studiere zögere ich noch etwas direkt zu einem Anwalt zu gehen da Erstberatungsgespräche schon bis zu 200€ kosten können laut Internet.

Ich hoffe ich habe diesen etwas verwirrenden Sachverhalt so gut es geht klar machen können und dass ihr Vorschläge habt welche Schritte man jetzt gehen sollte.

Lieben Dank schonmal!

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7 Antworten
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#1
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10635 Beiträge, 4200x hilfreich)

Man schreibt dem Inkasso einmalig, dass keine offene Forderung besteht, da der Vertrag vor mehr als 5 Jahren fristgerecht gekündigt wurde.
Dann vorerst Ende der Kommunikation, es sei denn Du brauchst neue Brieffreunde.

Wenn Du die Kündigungsbestätigung, oder ähnliches noch finden solltest, wäre das natürlich top, falls nicht braucht man das dem Inkasso aber auch nicht auf die Nase binden.

Davon mal abgesehen.

Zitat (von GioMate):
Aufgelistet sind dann auf 3 Zetteln offene Beiträge der letzten 5 Jahre


Die ersten beiden Jahre sind verjährt, falls denn ein Vertrag noch bestehen würde.

Und noch was, ich kenne es in der Regel so, dass solche Studios eine Einzugsermächtigung haben und man nicht den Beitrag selbst überweißt, war das bei euch auch so, soll das Inkasso doch mal erklären, weshalb die Abbuchungen ausblieben, wenn der Vertrag doch angeblich nicht gekündigt ist.



-- Editiert von spatenklopper am 19.03.2019 14:27

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#2
 Von 
GioMate
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)

Erstmal danke! Tatsächlich lag keine Einzugsermächtigung vor soweit ich das beurteilen kann sondern es wurde zuerst bar im voraus gezahlt. Bis jetzt konnte mir aber noch niemand irgendwelche unterschriebenen Unterlagen vorzeigen. Hätte ich den Namen des alten Studios nicht noch im Hinterkopf gehabt und hätte dann damit über eine Google-Suche nicht den aktuellen Namen herausgefunden gäbe es keine Rückschlüsse darauf dass ich überhaupt jemals dort angemeldet war.

Mir fällt außerdem gerade auf dass ein Inkasso-Unternehmen tatsächlich nur angedroht und noch nicht eingeschaltet wurde.

-- Editiert von GioMate am 19.03.2019 15:06

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#3
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16166x hilfreich)

Ist das zufällig Fittnessking?

Signatur:

Mitglied im AK Inkassowatch. Anfragen per PM. Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Siche

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#4
 Von 
GioMate
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)

Nein die sind es nicht, möchte auch ungern den echten Namen des Unternehmens hier los werden. Bzw. darf ich das gar nicht oder?

-- Editiert von GioMate am 19.03.2019 15:10

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#5
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16166x hilfreich)

Es spricht nichts dagegen. Ich frage deswegen,. weil die genannte Kette auch etwas abgezogen hat. Da konnten die Leute sogar am Ende die Kündigung beweisen und trotzdem versuchte ein Inkasso teils Beiträge für 8 Jahre und mehr einzufordern.

Ich würde einmalig schriftlich klar Position beziehen. Beispielsweise:
"Wertes Unternehmen. Ich bin ziemlich überrascht. Wie sie an den Unterlagen sehen können, ist dieser Vertrag vor vielen Jahren gekündigt worden. Offenbar handelt es sich um einen Fehler. Ich erwarte ihr Erledigt-Schreiben. Falls Sie weiterhin rechtswidrig versuchen, diese Forderung aufrecht zu halten, muss ich von einem Betrugsversuch ausgehen und werde ohne weitere Ankündigung Strafanzeige erstatten wegen Verdacht des gewerblichen Betruges. Ich diskutiere nicht und ihre Drohungen mit einem Inkassobüro schüchtern mich auch nicht ein."

Dann abwarten. Parallel nochmal die Unterlagen recherchieren wegen der Kündigung. Ideal wäre es, wenn du die Kündigungsbestätigung findest.

Signatur:

Mitglied im AK Inkassowatch. Anfragen per PM. Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Siche

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#6
 Von 
GioMate
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)

Es handelt sich um (das jetzige) Fitnessloft. Sollte die Kündigung nicht mehr auffindbar sein (das ganze ist immerhin über 5 Jahre her), gibt es überhaupt noch einen Ausweg? Vor allem frech finde ich die Tatsache Mitgliedsbeiträge zu verlangen für eine Leistung die gar nicht mehr geboten wird (schließlich hat sich der betreiber gewechselt). Außerdem konnte mir bis jetzt noch kein laufender Vertrag vorgezeigt werden.

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#7
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16166x hilfreich)

Es gibt einen Ausweg. Das wäre das Rechtskonstrukt der Verwirkung. Das würde ich aber nicht ohne Anwalt machen. Ein Selbstläufer ist das leider auch nicht.

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