Musste Insolvenz anmelden

2. Oktober 2013 Thema abonnieren
 Von 
Blacky1974
Status:
Schüler
(183 Beiträge, 296x hilfreich)
Musste Insolvenz anmelden

Hallo an alle,

vor 3 Jahren musste ich private Insolvenz anmelden. Allerdings war dies nicht meine Schuld. Meine Sachen konnte ich gut in Raten abbezahlen, was da noch offen war.

Der Knaller kommt aber. Meine Mutter wurde auf einmal pflegedürftig und lebt jetzt seit 3 Jahren in einem Heim, wo es ihr gut geht.

Wir hatten damals zusammen eine Generalvollmacht vor dem Notar gemacht, wo es auch um die finanziellen Sachen ging.

Leider konnten 2 offenstehende Mieten von meiner Mutter, einige Anwaltskosten und einige andere Sachen nicht mehr von ihr bezahlt werden.

Ein Fernstudium welches zwar auf mein Namen lief, aber sie bezahlt hat (weil sie mir das schenken wollte) und ich ja die Sachen geliefert bekommen hatte, war ebenfalls noch mit dabei.

Die Hausverwaltung, der Anwalt usw. was da noch war, wollten dann von mir alle plötzlich das Geld haben. Da ich nur über ein geringes Einkommen verfüge, blieb mir nichts anderes übrig, als netterweise auch private Insolvenz anzumelden. Ich fand die Sache damals nicht sehr lustig, zumal das Verhältnis zu meiner nicht leiblichen Mutter (Adoption) auch angespannt gewesen ist.

Man hat mir schon gesagt, das ich leider keine Möglichkeit habe, da noch rauszukommen, sondern eben die Insolvenz durchlaufen lassen soll und dann wäre es gut.

Ist das wirklich rechtlich so richtig? Meine Mutter ist pflegedürftig (78 Jahre) und dement.

Leider kann ich auch nichts mehr machen, da ich im Nachhinein bei dem Durchsehen der Unterlagen fast vom Stuhl gefallen bin, als sie von mir eine Lebensversicherung gekündigt hat (mit meinen Namen, aber ihre handschriftliche Unterschrift) war es und das Geld einkassierte. Ich wußte gar nicht das ich eine Lebensversicherung hatte, anscheinend hat die mal mein Vater (der nicht mehr lebt) bei der DEKRA für mich abgeschlossen.

Es liegt ja jetzt auch einige Jahre zurück und ich denke, ich kann da auch kein Schadensersatz von irgendeiner Seite fordern. Das gefälschte Schreiben habe ich noch von meiner Mutter. Zudem hat sie auch noch ein ganzes Teil Post, was an mich adressiert war, einbehalten. Das Vertrauen ist weg. Vielleicht hat jemand schon einen ähnlichen Fall durchgemacht, ich finde es nur arg schäbig, wenn man selber alles ordnungsgemäß macht, so hinter gangen zu werden und dann auch noch für Schulden, die man nicht verursacht hat, gerade stehen muss. Nochmals werde ich auf sowas bestimmt nicht hereinfallen. Hoffe der Thread ist nicht solange geworden.

Gruß Blacky

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3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
little-beagle
Status:
Student
(2181 Beiträge, 1248x hilfreich)

Die Geschichte passt nicht.

quote:
Wir hatten damals zusammen eine Generalvollmacht vor dem Notar gemacht, wo es auch um die finanziellen Sachen ging.


Wer hat wem eine Generalvollmacht ausgestellt? Du Deiner Mutter? Deine Mutter Dir? Gegenseitig?

quote:
Die Hausverwaltung, der Anwalt usw. was da noch war, wollten dann von mir alle plötzlich das Geld haben.


Auf welcher Grundlage?

quote:
eider kann ich auch nichts mehr machen, da ich im Nachhinein bei dem Durchsehen der Unterlagen fast vom Stuhl gefallen bin, als sie von mir eine Lebensversicherung gekündigt hat (mit meinen Namen, aber ihre handschriftliche Unterschrift) war es und das Geld einkassierte.


Wenn Deine Mutter von Dir eine Generalvollmacht hat(te), durfte sie das. Das ist ja grade der Sinn einer Generalvollmacht, dass sie in DEINEM Namen Geschäfte machen darf. Dazu gehört auch, Deine Lebensversicherung zu kündigen.

Du hättest evtl. Anspruch auf Schadenersatz, also das ausgezahlte Geld. Aber wenn Deine Mutter nichts mehr hat...

Mir ist aber nicht klar, warum Du in die Insolvenz getrieben worden sein sollst, wenn es nicht um Deine Schulden geht. Oder hat Deine Mutter auf Deinen Namen Geschäfte abgeschlossen? Und falls ja, warum um alles in der Welt hast Du ihr eine Generalvollmacht ausgestellt?




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#2
 Von 
Eidechse
Status:
Senior-Partner
(6998 Beiträge, 3920x hilfreich)

quote:
Die Hausverwaltung, der Anwalt usw. was da noch war, wollten dann von mir alle plötzlich das Geld haben.


Wenn das alles Verbindlichkeiten der Mutter waren, dann haftet das Kind dafür aber nicht automatisch. Daran ändert sich auch nichts, wenn das Kind eine Generalvollmacht zur Regelung der Angelegenheiten der Mutter hat. Da müssen schon selbständige Verpflichtungstatbestände dazu kommen. Entweder fehlt hier ein Teil der Geschichte, das Kind hat alles falsch verstanden und eingegeschätzt oder, falls es sich hat rechtlich beraten lassen, wurde falsch beraten.

quote:
Man hat mir schon gesagt, das ich leider keine Möglichkeit habe, da noch rauszukommen, sondern eben die Insolvenz durchlaufen lassen soll und dann wäre es gut.

Ist das wirklich rechtlich so richtig? Meine Mutter ist pflegedürftig (78 Jahre) und dement.


Die Demenz der Mutter ist für das eigene Insolvenzverfahren völlig egal. Ein laufendes Insolvenzverfahren kann man nur in engen Grenzen beenden. Wenn es ein Verbraucherinsolvenzverfahren ist, dann geht das nach geltendem Recht nur über eine Einverständniserklärung aller Gläubiger oder durch Wegfall des Eröffnungsgrundes. Man muss dann aber wissen, dass es keine RSB gibt, sprich die ganzen Schulden bleiben.

quote:
Leider kann ich auch nichts mehr machen, da ich im Nachhinein bei dem Durchsehen der Unterlagen fast vom Stuhl gefallen bin, als sie von mir eine Lebensversicherung gekündigt hat (mit meinen Namen, aber ihre handschriftliche Unterschrift) war es und das Geld einkassierte. Ich wußte gar nicht das ich eine Lebensversicherung hatte, anscheinend hat die mal mein Vater (der nicht mehr lebt) bei der DEKRA für mich abgeschlossen.


Sorry, aber bei der DEKRA gibt es keine Lebensversicherungen. DEKRA ist sowas wie der TÜV und hat rein gar nichts mit Versicherungen zu tun.

Im Übrigen halte ich es für fraglich, ob es wirklich Ihre Lebensversicherung war. Wenn es Ihre Versicherung gewesen wäre, dann hätten Sie Versicherungsnehmer sein müssen. Das war aber ja wohl nicht der Fall, weil Sie selbst sagen, dass der Vater diese mal abgeschlossen hat, also wird er wahrscheinlich ursprünglich Versicherungsnehmer gewesen sein und im Zuge des Erbes nach seinem Tod dann wahrscheinlich die Mutter.

Sollten Sie als versicherte Person benannt worden sein, ist es nicht Ihre Lebensversicherung. Da müsste schon ein unwiderrufliches Bezugsrecht für Sie eingeräumt gewesen sein. Das muss jedoch explizit erklärt werden. Fehlt eine solche Erklärung und man wird nur als Bezugsberechtigter benannt, dann handelt es sich um ein widerrufliches Bezugsrecht, dass jederzeit widrrufen werden kann. In einem solchen Fall, konnte und durfte Ihre Mutter die Versicherung kündigen und das Geld einziehen. Das ist zumindest die rechtliche Seite. Ob man das moralisch toll findet, ist was anderes. Aber Sie wussten ja selbst nichts von der Versicherung. Wenn Sie die Versicherung hätten bekommen sollen, dann hätte es nahe gelegen, dass Ihnen mal irgendwann von der Existens der Versicherung durch Ihren Vater berichtet worden wäre.

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#3
 Von 
Blacky1974
Status:
Schüler
(183 Beiträge, 296x hilfreich)

Huhu,

also was soll jetzt an meiner Geschichte nicht passen? Irgendwo wurde da auch was mißverstanden.

Die Generalvollmacht wurde vor einem Notar gemacht, für den Fall das meine Mutter nicht mehr alleine handeln konnte und da ich die einzige Angehörige bin, bei mir das quasi alles haften blieb und ich dann auch den schwarzen Peter geszogen habe, sieht wohl so ganz danach aus.

Man hatte mir damals in dem Fall bei der Schuldnerberatung auch die Insolvenz vorgeschlagen, damit nicht noch evtl. Gläubiger auf die Idee kommen, statt sich von meiner Mutter das Geld sondern eher von mir zu holen, durch die damalige Generalvollmacht.

Sorry Dekra natürlich nicht, auch irgendwas mit D, glaube dann war es Debeka oder so ähnlich, hab ich jetzt nicht mehr im Kopf.

Mittlerweile hab ich die Vollmacht nach dem ganzen Theater an eine gesetzliche Betreuerin abgegeben und die macht das nun alles. Allerdings wollte sie auch erst von mir das Geld haben, weil ich Vollmacht vorher hatte.

Ich weiß nicht, ob ich im allgemeinen rein rechtlich komplett falsch beraten worden bin oder was ich da sonst noch für Möglichkeiten gehabt hätte. Doofheit von mir natürlich, das ich ein Teil habe auf meinen Namen laufen lassen, kommt auch nicht mehr. Für die Zukunft war mir das ein Denkzettel.

Habe damals alles selber alleine gemacht, die ganzen Versicherungen die meine Mutter nicht mehr gebraucht hat gekündigt und die ganze Wohnung aufgelöst, so fast ganz alleine ohne jegliche Hilfe und dann sollte man noch den Kopf frei haben für irgendwelche Schulden meiner Mutter...

Gruß Blacky

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