Horrende Freenet DSL-Rechnung

16. Januar 2009 Thema abonnieren
 Von 
Simone Pollin
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)
Horrende Freenet DSL-Rechnung

Hallo zusammen,
ich habe ein dickes Problem und brauche ganz dringend einen Rat. Der Fall ist etwas kompliziert.

Seit ca. 2 Jahren bin ich Kundin bei Freenet und hatte immer eine DSL-Flat (FreenetKomplett). Nun bin ich zum Jahresende umgezogen und mein Anschluss mit mir. Laut Callcenter war mein alter Tarif von 19,90 € nicht mehr verfügbar und weil ich keine 30 € zahlen wollte, fragte ich den Mann in der Leitung nach einer Alternative. Dieser empfahl mir einen Tarif für knapp 25 €, bei dem ich eine Telefonflat dabei hätte. Dass meine DSL-Flat dadurch erlischt und ich einen Minutentarif habe, sagte er mir nicht. Der Wechsel passierte zum 18.12.08.

Die Tatsache, dass ich jetzt pro Minute Internet 2,9 Cent bezahlen sollte, bemerkte ich kurz nach meinem Umzug. Ich habe sofort online einen Tarifwechsel vorgenommen, FreenetKomplett für 30 € mit allem, verfügbar ab 13.01.09.

Dazwischen war ich nur noch sporadisch im Internet, muss aber zugeben, dass ich Blödie aus alter DSL-Flat-Gewohnheit nicht gepeilt habe, an meinem Laptop die Online-Verbindung zu trennen. Der Zähler lief also wohl lustig weiter. Das bemerkte ich aber erst, nachdem ich Anfang Januar einen Anruf einer Freenet-Mitarbeiterin bekam, die mir besorgt erklärte, meine Kosten wären in die Höhe geschnellt und ich solle bedenken, dass ich einen Minutentarif habe und immerhin hätte ich ja schon einen Wechsel beantragt.

Das war also schonmal der 1. Schock, durch meine eigene Dummheit wohl aber nicht zu ändern. Ein Vertreter des Callcenters nannte mir einige Tage später eine Rechnungssumme von rd. 500 €.

Die Internet-Verbindung in meinem Laptop habe ich dann natürlich jedes Mal, wenn ich aus dem Netz gegangen bin, abgetrennt. Trotzdem hat Freenet in der folgenden Zeit (ca. 1,5 - 2 Wochen) Zeiten von 7 Std. bis 24 (!) Stunden durchgehend weiter über 2,9 Cent/Min. abgerechnet. In diesem Umfang, gerade nachts, war ich definitiv nicht online und es bestand auch keine Internet-Verbindung.

Hinzu kommt, dass ich aus dem Vertrag-Kauderwelch (ein riesen Durcheinander von Bestellungen und Kündigungen zu unterschiedlichen Daten) entnehme, dass bereits seit dem 09.01. wieder eine Flatrate bestand. Im Online-Einzelverbindungsnachweis wurden aber auch danach (!) noch die Tage bis einschl. 12.01. mit jeweils 24 Std. abgerechnet.

Heute habe ich dann die Rechnung bekommen - satte 1.100 €!!! Ich wollte einen Blick in die Online-Verbindungsnachweise werfen, aber die Daten waren allesamt gelöscht, da ich keine Speicherung beantragt hatte (wer weiß auch sowas?!) und die Einzelverbindungen lt. Freenet nach der Löschung auch nicht mehr nachvollzogen werden können.

Meine Fragen: Wer hat die Beweispflicht, zu welchen Zeiten ich im Internet war? Liegt bei der Firma Freenet ein Einzelverbindungsnachweis vor, auch wenn sie behaupten, sie würden die Daten löschen (ich kann mir kaum vorstellen, dass dort nichts gespeichert wird). Gibt es eine Möglichkeit, eine solche Einzelaufstellung im Detail anzufordern?

Was mach ich bloß, was mach ich bloß? Muss ich die Summe grundsätzlich abbuchen lassen und dann eine Rechnungsreklamation hinschicken? Lohnt sich ein Anruf im Callcenter? Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass sich die Summe reduzieren lässt?

Danke und viele Grüße,
Simone

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9 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Mr.Cool
Status:
Richter
(8429 Beiträge, 3449x hilfreich)

Oh je - das sieht übel aus.

Vermutlich hast du einen Router und der ist vermutlich nach altem Tarifmodell immer noch 24h im DSL angemeldet hat. Mußte denn nicht etwas umgestellt werden nach dem Umzug/Tarifwechsel?

Grundsätzlich bist du selbst verpflichtet dich über deinen Vertragsstatus und die Kosten zu informieren und die richtigen Einstellungen (nach Anleitung) vorzunehmen. Andererseits hat Freenet eine Mitwirkungspflicht und muß Dir die richtigen Zugangsdaten und Einstellungen für den Router (Samsung oder Fritzbox???) liefern.
Versuche damit anzusetzen und weise darauf hin nicht ausreichend informiert worden zu sein(vermutlich auch nicht wegen der notwendigen neuen Routereinstellungen) und du als Laie kein Verschulden hast und bitte um Überprüfung der Angelegenheit und Vorschlag zu den Kosten.

-----------------
"Vernunft ist wichtiger als Paragraphen"

-- Editiert von Mr.Cool am 16.01.2009 11:36

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#2
 Von 
Simone Pollin
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Vielen Dank für die Antwort,
genauso sieht der Fall auch aus, mir hat keiner irgendwas gesagt.
Bin ja mal gespannt, ob das zieht...

Lieben Gruß,
Simone

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
steffen_bs
Status:
Beginner
(149 Beiträge, 128x hilfreich)

Nur noch mal kurz als kleine Anmerkung: Die Verbindungsdaten sind garantiert nicht gelöscht!!!!

Mit Wirkung vom 01.01.2008 wurden alle Telekommunikationsanbieter und Internetprovider dazu verpflichtet, sämtliche Verkehrsdaten 6 Monate zu speichern.
Das heißt, sobald Sie sich mit Ihrer IP-Adresse im Netz anmelden, wird dies von Freenet gespeichert.
Nicht nachzuvollziehen ist (angeblich!!), auf welchen Seiten der User surft, dennoch müsste Ihnen Freenet ganz genau sagen können, wann Sie im Netz waren!

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Mr.Cool
Status:
Richter
(8429 Beiträge, 3449x hilfreich)

@Simone: "Sagen" muß es dir auch niemand, da du dir die Informationen u.U. abholen mußt. Überprüfe alle Infos bei deinem Freenet-Account zu Vertrag und Einstellungen und sichere alle Seiten (evtl. ausdrucken).
Freenet trifft eine erhebliche (Mit-)Schuld, da man dich in irgendeiner(!!!) Form über die Vertragsinhalte und notwendigen Änderungen informieren müßte. Das kann aber auch über bereitgestellte Inhalte auf den Freenet-Vertragsstatus-Seiten sein, die man sich selbst abholen muß.
Noch ein Hinweis - dokumentiere die Routereinstellungen, ggf. mit einem Fachman aus dem Bekanntenkreis. Wenn Sprache und Internet über eine Verbindung (VC oder PVC) gegangen sind, kann man Sprache(Flat) und Internet(Minutenabrechnung) nicht trennen und die Internetrechnung wäre unrichtig, da man Traffik der Sprachflat über Internetminuten doppelt berechnet hätte! Es kann also auch ein Abrechnungsfehler bei Freenet liegen.


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"Vernunft ist wichtiger als Paragraphen"

-- Editiert von Mr.Cool am 16.01.2009 12:43

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
guest-12313.09.2012 15:30:27
Status:
Praktikant
(935 Beiträge, 302x hilfreich)

Sofort eine Rechnungsreklamation vornehmen und Abbuchung untersagen. Bei strittigen Rechnungsbeträgen ist das günstig für die eigene Position und es können vorerst keine Mahnverfahren und Sperren eingeleitet werden!

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#6
 Von 
Wellkamp
Status:
Praktikant
(961 Beiträge, 462x hilfreich)

> Mit Wirkung vom 01.01.2008 wurden alle Telekommunikationsanbieter und Internetprovider dazu verpflichtet, sämtliche Verkehrsdaten 6 Monate zu speichern.

Aber erst ab 1.1.2009 besteht eine Verpflichtung, davor war es freiwillig.

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Andre31
Status:
Beginner
(72 Beiträge, 28x hilfreich)

Evtl. den Verbraucherschutz zu Rate ziehen.

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
Mr.Cool
Status:
Richter
(8429 Beiträge, 3449x hilfreich)

@Simone:
Du solltest unbedingt noch mal den genauen Zeitablauf und deine Geräteausstattung(Samsung-Router?) posten. Je nach Router ist Freenet für eine korrekte Konfiguration verantwortlich. Daher ist es auch wichtig die Routereinstellungen zu sichern, damit Freenet nicht nachträglich die Einstellungen manipuliert, sofern nicht schon geschehen.

Leider ist die Situation vermutlich sehr komplex. Eine Möglichkeit wäre noch die Redaktion von Teltarif.de für den Fall zu interessieren. Damit besteht eine bessere Wahrscheinlichkeit auf eine Kulanzregelung. Ohne öffentlichen Druck ist Kulanz bei Freenet ein Fremdwort!

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"Vernunft ist wichtiger als Paragraphen"

0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
er0307
Status:
Beginner
(88 Beiträge, 14x hilfreich)

So ohne weiteres kann von aussen nicht auf Router zugegriffen werden.

Eine Sicherung der Konfiguration ist sinnvoll.

Das Problem wird sein, das sich Freenet darauf berufen wird, das der Router (Fritz!) bei der Einrichtung den User warnt wenn er einen Flat-Tarif einstellt. Und das muss der User, Laie oder Profi) immer selbst beachten.

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