PayPal - Kreditkartenrückbuchung durch Käufer nach vier Monaten

13. Dezember 2019 Thema abonnieren
 Von 
Sarin
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)
PayPal - Kreditkartenrückbuchung durch Käufer nach vier Monaten

Hallo,

vorab ein kräftiges Dankeschön an alle, die sich die Zeit nehmen, mir zu helfen.

Vor 5 Monaten habe ich einen Account eines Onlinespiels für mehrere hundert Euro verkauft. Käufer kam aus den USA, bezahlt hat er mit PayPal "an Freunde und Familie". Eigentlich meide ich PayPal wie die Pest, da ich den Käufer jedoch aus besagtem Spiel schon lange kannte und ihm vertraute, war ich mit der Zahlungsmethode einverstanden.
Im November bekam ich eine email von PayPal:

Zitat:
Guten Tag, X!

Einer Ihrer Käufer hat für diese Transaktion einen Fall eröffnet. Das bedeutet, dass der Käufer sein Finanzinstitut angewiesen hat, die Zahlung für diese Transaktion zu stornieren.

Wir wollen Ihnen helfen und sind in Verhandlung mit dem Finanzinstitut Ihres Käufers.

Hier die Details zum Fall:

Bearbeitungsnummer: x
Name des Käufers: x
E-Mail-Adresse des Käufers: x
Transaktionscode des Käufers: x
Ihr Transaktionscode: x
Transaktionsdatum: x. Juli 2019
Transaktionsbetrag: x
Strittiger Betrag: x

xxx USD wurde Ihrem PayPal-Konto aus folgenden Gründen belastet:

Sonstiges.

Darüber hinaus ist eine Rückbuchungsgebühr von 10,00 USD von Ihrem PayPal-Konto abgebucht worden. Unter bestimmten Umständen wird diese Gebühr Ihrem PayPal-Konto später wieder gutgeschrieben.

Wenn das Finanzinstitut dem Fall zu Ihren Gunsten entscheidet, benachrichtigen wir Sie, sobald die Zahlung auf Ihrem PayPal-Konto eingeht.

Vermutlich kommt dies für Sie überraschend. Wenn Ihr PayPal-Konto durch diese Rückbuchung ein Minus aufweist, bitten wir Sie, sich bei Ihrem PayPal-Konto einzuloggen und das Guthaben wieder aufzufüllen.

Wir melden uns per E-Mail bei Ihnen, wenn wir weitere Informationen von Ihnen benötigen.

Vielen Dank für Ihre Geduld.

Viele Grüße

Ihr PayPal-Team



Nachdem ich den Fallverlauf unter "Konfliktlösungen" bei PayPal anschaute, sah ich, dass PayPal angibt, schon 10 Tage zuvor eine email an mich gesendet zu haben. Nächster Schritt im Fallverlauf "Warten auf Antwort des Verkäufers" und, 5 Tage später, wieder "E-Mail an Verkäufer gesendet". Bekommen habe ich jedoch keine dieser beiden emails, erst die dritte erreichte mich. Der Eintrag "Warten auf Antwort des Verkäufers" ließ mich hoffen, dass PayPal auf meine Stellungnahme zum Fall wartet und ich entsprechend eine Chance habe, den "Fall" zu gewinnen. Nachdem ich den Support anschrieb und fragte, was da los sei, wurde mir geschrieben, dass der Fall ohne Anforderung von Informationen bearbeitet wurde, da es sich um eine Zahlung an "Freunde und Familie" handele und somit weder Käufer- noch Verkäuferschutz bestünde. Außerdem handele es sich um eine Kreditkartenrückbuchung und ich solle doch bitte außerhalb von PayPal weiter vorgehen.
Vor einigen Tagen forderte PP mich telefonisch dazu auf umgehend das saftige Minus des Kontos auszugleichen und drohte natürlich auch gleich mit Inkasso. Als ich versuchte, der Dame den Fall zu erläutern, bekam ich außer weiteren Drohungen keinerlei aufklärende Antwort. Sie teilte mir mit, ich solle später noch einmal anrufen und den Fall der Käufer- & Verkäuferschutzabteilung schildern und Bescheid geben, zu wann ich das Minus ausgleichen kann/werde.
Als ich kurze Zeit später mit einem anderen Mitarbeiter telefonierte, klärte der mich darüber auf, dass der Käufer eine geklaute Kreditkarte benutzt habe und der Besitzer dieser die Rückbuchung angefordert hat.

Es gibt mehrere Punkte, die mich sehr irritieren:

1. Warum zeigt mir der Fallverlauf an, dass PayPal mir emails geschickt hat, die ich nie bekommen habe, und anschließend auf meine Antwort gewartet habe? Später wird mir dann erzählt, dass keine Informationen angefordert werden, da PayPal sich sowieso nicht weiter mit dem Fall auseinandersetzt, weil es eine Zahlung an Freunde und Familie war und entsprechend nicht abgesichert ist.

2. Warum werde ich nicht gleich darüber aufgeklärt, dass die Zahlung von einer gestohlenen Kreditkarte kam? Es erweckt den Anschein, als ob der Mitarbeiter mir dies nur erzählt hat, damit ich nicht weiter Fragen stelle, wie "Mit welcher Begründung möchte der bitte sein Geld wieder haben?" und ich mich damit abfinde.

3. Warum steht der Fall noch immer unter dem Reiter "Wird geprüft" unter "Konfliktlösungen", mit dem Grund "Artikel nicht erhalten", wenn der Fall für PayPal doch angeblich klar ist, da Zahlung von geklauter Kreditkarte kam?

4. Warum sagt man mir sowohl

Zitat:
Der Käufer hat angegeben, dass er den Artikel nicht erhalten hat.

Wir haben Ihre Angaben überprüft und festgestellt, dass die Zahlung in diesem Fall nicht abgedeckt ist. Wir können die Zahlung aber möglicherweise vom Finanzinstitut des Käufers wiedererlangen.

Nachdem wir das Problem für Sie bei dem Finanzinstitut des Käufers gemeldet haben, kann es bis zu 75 Tage dauern, den Fall zu klären. Wenn wir die Zahlung in Höhe von X USD zurückerhalten können, wird das Geld Ihrem PayPal-Konto gutgeschrieben.


, als auch, dass PayPal absolut nichts weiter unternehmen wird und ich den Fall außerhalb PayPals klären soll?


Mir ist schon lange bewusst, dass PayPal ihre Kunden/Opfer gerne an der Nase herumführt, aber wie sieht die Rechtslage tatsächlich aus? Bleibe ich auf dem Schaden sitzen und muss PayPals Schikane ertragen? Wie sollte ich mich verhalten?

Besten Dank.


-- Editiert von Sarin am 13.12.2019 22:09

Probleme mit dem Gewerbe?

Probleme mit dem Gewerbe?

Ein erfahrener Anwalt im Internetrecht gibt Ihnen eine vertrauliche kostenlose Einschätzung!
Ein erfahrener Anwalt im Internetrecht gibt Ihnen eine vertrauliche kostenlose Einschätzung!
Kostenlose Einschätzung starten Kostenlose Einschätzung starten



3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119450 Beiträge, 39730x hilfreich)

Ich gehe davon aus, das man das Paypalkonto nicht mehr benötigt?


Dann alles per Screenshot / Ausdruck sichern. Man schreibt man Paypal, das man deren wirre Aussagen nicht nachvollziehen kann, das man nicht dafür verantwortlich ist wenn diese gestohlenen Kreditkarten akzeptieren, das man doch die unsubstantiierten Behauptungen doch erst mal bitte beweisen möge und das hier wohl eher der Käufer / Dieb der Schädiger ist der in Anspruch zu nehmen wäre.

Das man sich weitere Bettelbriefe verbitte und darauf auch nicht durch Zahlung reagieren werde. Das auch das einschalten eines Inkassos keine Änderung bringt und man das gerne durch alle gerichtlichen Instanzen klärt.

Das man die Einmeldung an Auskunfteien untersagt und im Fall des missachten ohne weitere Kommunikation Anwalt und Gericht mit Abwehr auf deren Kosten beauftragen wird.


Das ganze mit Zustellnachweis versenden.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Sarin
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)

Zitat (von Harry van Sell):
Ich gehe davon aus, das man das Paypalkonto nicht mehr benötigt?


Leider würde ich tatsächlich nur ungern momentan komplett auf PP verzichten, aus verschiedenen Gründen. Hinzukommt, dass der zurückgebuchte Betrag schon teils ausgeglichen wurde, durch noch vorhandenes PayPal Guthaben und weitere Verkäufe in der Zwischenzeit. Gibt es Wege, PayPal auf zivilisierte Art und Weise klarzumachen, dass ich ihr Problem nicht auf meinen Schultern tragen werde?

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119450 Beiträge, 39730x hilfreich)

Zitat (von Sarin):
Gibt es Wege, PayPal auf zivilisierte Art und Weise klarzumachen, dass ich ihr Problem nicht auf meinen Schultern tragen werde?

Keine wirklich realistischen ...


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

Und jetzt?

Für jeden die richtige Beratung, immer gleich gut.
Schon 266.691 Beratungen
Anwalt online fragen
Ab 30
Rechtssichere Antwort in durchschnittlich 2 Stunden
107.850 Bewertungen
  • Keine Terminabsprache
  • Antwort vom Anwalt
  • Rückfragen möglich
  • Serviceorientierter Support
Anwalt vor Ort
Persönlichen Anwalt kontaktieren. In der Nähe oder bundesweit.
  • Kompetenz und serviceoriente Anwaltsuche
  • mit Empfehlung
  • Direkt beauftragen oder unverbindlich anfragen
Alle Preise inkl. MwSt. zzgl. 5€ Einstellgebühr pro Frage.

Jetzt Anwalt dazuholen.

Für 60€ beurteilt einer unserer Partneranwälte diese Sache.

  • Antwort vom Anwalt
  • Innerhalb 24 Stunden
  • Nicht zufrieden? Geld zurück!
  • Top Bewertungen
Ja, jetzt Anwalt dazuholen