Hallo Leute,
ich habe momentan folgendes Problem. Ich habe eine kleine Software gekauft, nichts Weltbewegendes, preislich nur bei 40 Euro.
Das Problem das ich nur sehe, ist dabei folgendes. Es handelt sich bei der kleinen Firma, die derjenige betreibt, um ein Kleingewerbe. Gibt also nur den Programmierer selbst und sonst keine weiteren Angestellten. Die Software die er verkauft steuert Maschinen (CNC) aus dem Hobbybereich.
Doch leider kann man die Software nur nutzen, wenn der Lizenzschlüssel den man von Ihm erhält auch per Internet verifiziert wird. Das muss nur einmalig, nach der Installation erfolgen oder man erhält einen Schlüssel der auf die Hardware fixiert ist (also Mainboard, Festplatte usw..). Stellt normal kein Problem dar, da ja regulär gekauft. Aber...
Das Problem ist nun, sollte der Programmierer mal von dieser Welt scheiden, wird seine Frau oder Familie wohl diesen Server abschalten und sollte dann der Fall eintreten, das man die Software mal neu installieren muss (neue Festplatte, neuer Rechner oder wegen sonst was, was immer mal vorkommen kann), dann kann die Software nicht mehr als regulär gekaufte Version benutzt werden, da der Schlüssel nicht mehr verifiziert werden kann !
So gesehen haben dann hunderte von Anwendern das Programm für die Tonne gekauft.
Und das kann doch nicht in der EU/Deutschland rechtens sein ?
Das wäre ja genau so, als würde bei allen SAAB Fahrzeugen die Software der Steuereinheit den Dienst einstellen, nur weil SAAB Pleite ist.
Oder weil Siemens pleite geht, sind alle deren Steuerungen in den Maschinen dann nicht mehr lauffähig und das dürfte wohl eine Katastrophe für die Industrie darstellen.
Kann sowas rechtens sein? Denn soviel ich weiß, muss ein bezahltes Produkt auch nach der Liquidierung des Firma weiter funktionieren, das wäre aber in dem Moment einer Neuinstallation, trotz korrektem Schlüssel, nicht mehr der Fall !
Und nein ich will die Software nicht zurück geben, denn sie gefällt mir. :-)
Gruß
Dirk
Software nach Tod des Programmierers nicht mehr nutzbar
Probleme mit dem Gewerbe?
Probleme mit dem Gewerbe?
Warum sollte es nicht rechtens sein? Eine lebenslange Garantie müsste ausgehandelt sein. Wenn nicht, dann befinden wir uns im Bereich des allg. Vertragsrechts.
wirdwerden
es gibt unzählige Online-Spiele, wo irgendwann die Server abgestellt wurden/werden, warum sollte das nicht gehen?
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Zitat:Und das kann doch nicht in der EU/Deutschland rechtens sein ?
Doch, ist es.
Der Gesetzgeber sichert nicht gegen alles und jeden ab.
Zitat:Das wäre ja genau so, als würde bei allen SAAB Fahrzeugen die Software der Steuereinheit den Dienst einstellen, nur weil SAAB Pleite ist.
Falls dies von einem Server abhängig wäre, dann ist das tatsächlich so.
Zitat:Oder weil Siemens pleite geht, sind alle deren Steuerungen in den Maschinen dann nicht mehr lauffähig und das dürfte wohl eine Katastrophe für die Industrie darstellen.
Tja, das ist halt dann die Verwirklichung des unternehmerischen Risikos.
DIe Industrie hätte sich ja absichern können, wollten sie aber nicht weil das ja entsprechend mehr gekostet hätte.
Im übrigen wenn eine Firma pleite ist, dann ist auch kein Geld mehr da um die Server etc. zu finanzieren.
Wo soll denn das Gled dafür herkommen?
Es gibt etliche Beispiele renommierter Firmen, bei denen sogar Geräte nutzlos oder beschränkt nutzbar werden durch Serverabschaltung. Beispiele WebOS-Geräte von HP, Symbian von Nokia u.a.m. - und dabei existieren die Firmen sogar. Einen Lifetime-Support kann man aber nicht erzwingen, wenn dieser nicht vertraglich geregelt ist.
Abgesehen davon hat man mit dem Hersteller in der Regel eh keinen Vertrag.
Und wenn der Hersteller die Server erst nach Kauf abschaltet, dann war die Ware bei Übergabe unstrittig mängelfrei, sodaß man auch gegen den VK keine Ansprüche hat.
Man könnte nur dann evtl. ansetzen, wenn Hersteller (und ggfs. VK) bereits bei Verkauf nachweislich (!) wußten, daß die Server demnächst abgestellt werden. Das könnte dann Eingehungsbetrug sein.
Ansonsten spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Software längst veraltet ist, wenn der Autor verstirbt.
-- Editiert von TheSilence am 11.04.2016 17:56
Hallo,
Katastrophe ja, ist aber trotzdem so.Zitat:Oder weil Siemens pleite geht, sind alle deren Steuerungen in den Maschinen dann nicht mehr lauffähig und das dürfte wohl eine Katastrophe für die Industrie darstellen.
Genauso ist es mit Ersatzteilen, wenn der Hersteller pleite ist oder einfach nicht mehr nachproduzieren will, dann hat man halt Pech gehabt.
Und Softwarebereich ist das sogar wirklich üblich, siehe Microsoft (da werden Betriebssysteme schon nach kurzer Zeit nicht mehr gepflegt - Sicherheitsupdates etc.). Da gibt es aber eine Lösung: Nicht bei solchen Herstellern kaufen.
Stefan
Liebe(r) firefly,
kennst Du Data Becker - der Laden ist geschlossen, die Programme können nicht mehr aktualisiert werden. Natürlich ist es rechtens, dass eine Lizenz im Falle des Todes oder der Firmenpleite etc. verfällt. Genauso rechtens ist es, dass du die Software nutzt und dann die Software eines anderen Herstellers nutzt weil du zb. die andere Software besser findest. Da kann der Softwareentwickler der ersten Software auch nichts machen.
Solange es keinen Service- oder Wartungsvertrag gibt ist das alles so ok.
Im Übrigen könnte in einem solchen Fall §69d Abs. 1 UrhG
greifen... ob sich das bei einem 40€ Programm lohnt, ist wieder die andere Frage.
-- Editiert von JogyB am 12.04.2016 11:08
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