VPN-Dienst anbieten

10. März 2016 Thema abonnieren
 Von 
bz93
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)
VPN-Dienst anbieten

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich (Deutscher Staatsbürger) plane einen Internet-Anonymisierungsdienst (Ein VPN) zu starten. Als zahlender Nutzer dieses Dienstes erhält man Zugriff auf meine Server (Standort in Rechenzentren in Deutschland, EU, USA und anderen Ländern) und kann seinen gesamten Internetverkehr darüber leiten. Bei allen Aktivitäten, welche der Nutzer nun im Internet durchführt erscheint nicht mehr die IP-Adresse seiner Internetverbindung sondern die meines Servers. Wärend dies die Privatsphere der Nutzer stärkt, ist es über einen solchen Dienst möglich, das dieser mit unter für illegale Aktivitäten in verschiedenen größenordnungen, von Urheberrechtsverletzungen über Computersabotage bis hin zur Verbreitung von Kinderpornographie, missbraucht werden kann. Natürlich bin in so einem Fall ich der Ansprechpartner für die Ermittlungsbehörden und Abmahnanwälte.

1. Ist es unbedenklich, einen Anonymisierungsdienst in Deutschland zu betreiben, ohne die Aktivitäten (und IP-Adressen) der Nutzer in Log-Dateien aufzuzeichenen? Das Nicht-Aufzeichnen der Aktivitäten macht es im Falle einer Anfrage durch Ermittlungsbehörden unmöglich, Festzustellen, welcher Nutzer die fragwürdige Tätigkeit über meinen Server ausgeführt hat.

2. Bin ich für die Aktivitäten meiner Nutzer haftbar zu machen, da ich den Verantwortlichen nicht benennen kann?

3. Muss ich befürchten, das mein Server im Falle eines Falles beschlagnahmt wird? Muss ich befürchten, das alle meine Server (Auch die, die mit dem Anonymisierungdienst nichts zu tun haben) beschlagnahmt, ich verhaftet und meine Wohnung durchsucht wird?

4. Wie kann ich mich davor schützen?

Die Lage ist vermutlich mit dem betreiben eines TOR-Exitnodes vergleichbar. In der Vergangenheit (2006/2007) gab es beschlagnahmungen und hausdurchsuchungen bei Tor-Exitnode-Betreibern.

Beste Grüße
mm93

-- Editier von mm93 am 10.03.2016 22:51

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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
TheSilence
Status:
Lehrling
(1650 Beiträge, 1045x hilfreich)

Wie du schon selber sagst, wenn deine IP als Quelle bei Straftaten wie Kinderpornographie auftaucht, werden selbstverständlich deine Server durchsucht/beschlagnahmt/etc. werden. Da nutzt es dir dann wenig, wenn du am Ende als unschuldig aus der Sache herauskommst, dein Geschäftsmodell dürfte damit hinüber sein (oder kannst du ständig neue Server nachkaufen?).

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#2
 Von 
bz93
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Vielen Dank für Ihre Antwort!
Was ist wenn die Server als VPS betrieben werden?

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
radfahrer999
Status:
Unparteiischer
(9031 Beiträge, 4877x hilfreich)

Zitat (von mm93):
Wie kann ich mich davor schützen?

Imho gar nicht!

Signatur:

Wenn dir die Antwort nicht gefällt, solltest du die Frage nicht stellen... ;-)

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#4
 Von 
bz93
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Aber kann ich rechtlich für die Schandtaten meiner Kunden drangekriegt werden?

0x Hilfreiche Antwort


#6
 Von 
TheSilence
Status:
Lehrling
(1650 Beiträge, 1045x hilfreich)

Zitat:
Zivilrechtlich ggf. als Mitstörer, strafrechtlich ggf. wegen Beihilfe.


Im Normalfall nicht, sonst würde sich die Telekom auch jedes mal strafbar bzw. zivilrechtlich haftbar machen, wenn einer ihrer Nutzer über deren Anschluß Straftaten begeht.

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
maestro1000
Status:
Lehrling
(1300 Beiträge, 731x hilfreich)

Moin,
die AGBs und Datenschutzbedingungen von lokalen Wettbewerbern könnten erste Anhaltspunkte geben, was alles protokolliert wird. Wenn man da Kunde ist, kann auch ein datenschutzgemäßes Auskunftsbegehren, welche Daten die alle über einen speichern, interessant sein.
Die Vorposter haben schon einige Punkte genannt. Ich würde auch empfehlen, sowas nicht als One-Man-Show sowie mit einem gehörigen unternehmenstauglichen Startkapital anzufangen.
Die organisatorische und technische Bearbeitung von Behördenanfragen aus allen Teilen der Welt wird schnell Personal binden, inbesondere juristische Fachpersonal. Einige Länder scheren sich nicht um deutsche Behörden, die fragen direkt und sehr bestimmt nach.

Bei einem US-Server muss man davon ausgehen, dass der Provider auch kurz- bis mittelfristig im Geheimen dazu verpflichtet wird Deine Maschine anzuzapfen, sobald der erste böse Bube darüberreitet.



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