Artikel defekt nach 9 Monaten - keine Reklamation

3. Juni 2019 Thema abonnieren
 Von 
Grinsekatze247
Status:
Beginner
(51 Beiträge, 0x hilfreich)
Artikel defekt nach 9 Monaten - keine Reklamation

Hallo zusammen,
ich habe vor 9 Monaten eine sehr teure Brotdose für meine Tochter gekauft, die nun bereits kaputt ist und sich wegen abgebrochenen Teilen nicht mehr schließen lässt. Also habe ich beim Hersteller reklamiert.
Seine Aussage: Da es schon länger als 6 Monate her ist, ist er nicht mehr zu einer Gewährleistung verpflichtet.
Was ist denn aus den 12 oder 24 Monaten geworden? Ist das richtig so?
Er bietet mir zwar aus Kulanz eine andere Box an, aber die ist viel größer und noch schwerer und nicht für den Kindergarten geeignet.

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8 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17399 Beiträge, 5951x hilfreich)

Zitat (von Grinsekatze247):
Also habe ich beim Hersteller reklamiert.
Was hat der Hersteller damit zu tun? Hast du direkt beim Hersteller gekauft? Dein Ansprechpartner wäre der Verkäufer. Oder gibt der Hersteller freiwillig eine Garantie? Evtl. für den Zeitraum von 6 Monaten? Was steht dazu in dessen Garantiebedingungen?

Zitat (von Grinsekatze247):
Was ist denn aus den 12 oder 24 Monaten geworden? Ist das richtig so?

Meinst du die Sachmängelhaftung oder was sonst???
Die Sachmängelhaftung existiert nach wie vor. Bringt dir aber nichts, denn nach Ablauf von 6 Monaten musst DU beweisen, dass die Brotdose bereits beim Kauf defekt war. Kannst du das? Ausserdem ist dazu der Verkäufer der Ansprechpartner, nicht der Hersteller.

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#2
 Von 
Grinsekatze247
Status:
Beginner
(51 Beiträge, 0x hilfreich)

Zitat (von -Laie-):
Zitat (von Grinsekatze247):
Also habe ich beim Hersteller reklamiert.
Was hat der Hersteller damit zu tun? Hast du direkt beim Hersteller gekauft? Dein Ansprechpartner wäre der Verkäufer. Oder gibt der Hersteller freiwillig eine Garantie? Evtl. für den Zeitraum von 6 Monaten? Was steht dazu in dessen Garantiebedingungen?

Zitat (von Grinsekatze247):
Was ist denn aus den 12 oder 24 Monaten geworden? Ist das richtig so?

Meinst du die Sachmängelhaftung oder was sonst???
Die Sachmängelhaftung existiert nach wie vor. Bringt dir aber nichts, denn nach Ablauf von 6 Monaten musst DU beweisen, dass die Brotdose bereits beim Kauf defekt war. Kannst du das? Ausserdem ist dazu der Verkäufer der Ansprechpartner, nicht der Hersteller.


Habe beim Verkäufer reklamiert, der hat mich an den Hersteller verwiesen - "um den Aufwand gering zu halten, hat der Hersteller dies angeboten."
Also habe ich jetzt quasi Pech gehabt?
Natürlich war sie nicht defekt als ich sie bekommen habe, aber die Halterung der Verschlüsse ist porös geworden, eine inzwischen komplett weggebrochen, die zweite folgt bald.

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#3
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17399 Beiträge, 5951x hilfreich)

Zitat (von Grinsekatze247):
Natürlich war sie nicht defekt als ich sie bekommen habe, aber die Halterung der Verschlüsse ist porös geworden,
Es KANN ein Sachmangel sein, dass nicht geeignete Materialien verwendet wurden, aber das musst DU beweisen. Kannst du das nicht, dann hast du Pech gehabt.

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#4
 Von 
guest-12303.07.2019 16:29:14
Status:
Lehrling
(1396 Beiträge, 429x hilfreich)

Zitat (von Grinsekatze247):
Also habe ich jetzt quasi Pech gehabt?
Quasi. Also nicht ganz: Man kann immer noch den Nachweis antreten, dass der Fehler bereits bei Übergabe der Ware vorlag.

Zitat (von Grinsekatze247):
Habe beim Verkäufer reklamiert, der hat mich an den Hersteller verwiesen
Das könnte ein Ansatzpunkt sein. Ist der Prozess soweit nachweisbar? Damit wäre der Hersteller Erfüllungsgehilfe des Händlers geworden. Was hat der Hersteller genau geschrieben? War es eine gänzliche Verweigerung?

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#5
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17399 Beiträge, 5951x hilfreich)

Zitat (von Guruhu):
Das könnte ein Ansatzpunkt sein. Ist der Prozess soweit nachweisbar? Damit wäre der Hersteller Erfüllungsgehilfe des Händlers geworden.
Ähm, nein.

Signatur:

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0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
guest-12303.07.2019 16:29:14
Status:
Lehrling
(1396 Beiträge, 429x hilfreich)

Zitat (von -Laie-):
Zitat (von Guruhu):
Das könnte ein Ansatzpunkt sein. Ist der Prozess soweit nachweisbar? Damit wäre der Hersteller Erfüllungsgehilfe des Händlers geworden.
Ähm, nein.


Komisch, denn §278 BGB lässt diese Option durchaus offen. Die Bedeutung des Konjunktiv ist soweit bekannt?

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#7
 Von 
Sir Berry
Status:
Unparteiischer
(9326 Beiträge, 3004x hilfreich)

Zitat (von Guruhu):
Komisch, denn §278 BGB lässt diese Option durchaus offen.


Der Händler ist aber weder Schuldner noch gesetzlicher Vertreter. Allein aus der Tatsache, dass er sich der Sache aus Kulanz annimmt würde ich das nicht ableiten wollen.

@ Grinsekatze:
Sachmängelhaftung bedeutet das die Ware bei Übergabe frei von Sachmängeln ist.
Eine Verschlechterung im Laufe der Zeit ist davon nicht erfasst (Ausnahme: der Grund für diese Verschlechterung lag bereits bei Übergabe vor (schlechtes Material)).

Berry

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#8
 Von 
guest-12303.07.2019 16:29:14
Status:
Lehrling
(1396 Beiträge, 429x hilfreich)

Zitat (von Sir Berry):
Der Händler ist aber weder Schuldner noch gesetzlicher Vertreter. Allein aus der Tatsache, dass er sich der Sache aus Kulanz annimmt würde ich das nicht ableiten wollen.
Der Händler schuldet grundsätzlich die Übernahme der Haftung für Sachmängel. Mindestens noch 3 Monate, vermutlich sogar noch 15. Dass die Beweislast beim Kunden liegt, ist ein anderes Thema.

Mit der Kulanz bin ich sogar d´accord. Darum schrieb ich, wie sich die Kommunikation exakt darstellte. Handelt es sich um Kulanz, Garantie oder eben die Sachmangelhaftung? Ist letzteres der Fall, hätte der Händler in meinen Augen das Anliegen mit einem: "Bitte treten Sie die Beweisführung an, ..." abfangen müssen.

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