Betrugsvorwüfe und Drohung mit Anwalt und Polizei bei Privatkauf

Guten Tag,
Ich fürchte ich muss etwas ausholen um alles zu schildern.

Vor kurzem hab ich eine Suche bei Ebay Kleinanzeigen gesehen und mich darauf hin bei dem Käufer gemeldet. Es geht um eine Sammlung von Magic Karten. Nach kurzem Kontakt hab ich meine alte Sammlung, die seit Jahren auf dem Dachboden steht, geholt und mir ein Bild davon gemacht was ich für welchen Preis verkaufen möchte.

Nun mein großer Fehler: Während ich die Karten duechgeguckt habe bin ich auf recht seltene Booster (kleine Packung mit je 10 Karten) gestoßen und vor Freude hab ich das dem Käufer geschickt, da dieser sich selbst als Leidenschaftlicher Sammler ausgab. Danach habe ich genauer geschaut was die ganzen Sachen ungefähr Wert sind und mir war klar dass ich die besagten Karten erstmal nciht verkaufen will.

Ich habe dem Käufer dann ausdrücklich geschrieben dass ich jetzt eine "Liste mit allem was dabei ist" schicke und er mir dann einen Preisvorschlag machen soll. Ich habe dann Fotos von allem was ich verkaufe gemacht und kurz darunter geschrieben worum es sich handelt also die genaue Anzahl der Booster. In dieser Liste, die für mich ausschlaggebend war, habe ich logischerweise die seltenen Booster nicht aufgeführt, da ich diese erstmal in Ruhe prüfen wollte und nicht verkaufen.

Kauft man alles was in meiner Liste aufgeführt war zu Mindestpreisen bei ebay, sind das circa 340€. Ich hatte 300€ vorgeschlagen damit ich Handlungsspielraum habe. Der Käufer akzeptierte sofort. Also war der Preis nicht mal exorbitant hoch für das was ich tatsächlich verkaufen wollte.

Hierzu sei gesagt dass der Käufer laut eigener Aussage die Preise aller Karten kennt und "faire Preise" macht.

Am nächsten Tag habe ich dem Käufer dann die Sendungsnummer gegeben und keine 5 Minuten später kam die Frage ob denn auch der seltene Booster vom früheren Foto enthalten sei. Ich verneinte, sagte dass dieser ja deutlich mehr Wert sei als der gesamte Rest der Sammlung und ich den auch nicht zum Verkauf aufgelistet hatte.

Dann begannen Drohungen mit Polizei, Anwalt. Er wolle die Karte einklagen, oder das Geld um eine neue zu kaufen. Hat mich als Verbrecher und Betrüger bezeichnet und mich gefragt ob die "Masche" öfter funktioniert.

Ich habe nochmal betont dass es von mir aus eindeutig war, dass der seltene Booster nicht enthalten ist. Dass ich bereit bin die Sendung zurück zu nehmen und dem Käufer sein Geld zu schicken, wenn es da zu einem Missverständnis kam, habe ich natürlich auch mehrmals vorgeschlagen.

Am nächsten Tag hat der Käufer die Sendung bei Paypal als nicht erhalten markiert. Darauf hin habe ich die Konfliktlösung von Paypal eingeschaltet und kurz geschildert was los ist und die Sendungsnummer mitgeteilt.

Am nächsten Tag kontaktiert mich der Käufer erneut und behauptet, dass nicht nur der seltene Booster fehlen, sondern auch ein Großteil der Karten die abgebildet waren. Das Paket war zu dem Zeitpunkt (und auch immernoch) in Zustellung. Die Behauptung ist auch gelogen, ich habe sogar Zeugen die dabei waren als ich das Paket gepackt und weggebracht habe.

Ich habe erstmal den Kontakt abgebrochen da ich nciht das Gefühl hatte, dass eine vernünftige Konversation zu stande kommt. Danach habe ich nochmal geschrieben und erneut betont dass ich keine bösen Absichten oder ähnliches hatte und für mich der Kauf eindeutig war. Ich habe sogar ein bezahltes Rücksendeetikett dazu geschickt, falls der Käufer mich wirklich missverstanden hat und um ihm dann noch mehr Ärger zu ersparen. Daraufhin wieder nur die Drohung dass alles weitere vor Gericht geklärt wird.

Ehrlich gesagt wirkt es auf mich einfach so als würde der Käufer mich abzocken wollen. Faire Preise wären das jedenfalls nicht, FALLS ich jemals vorgehabt hätte den Booster mit zu verkaufen.

Wie sieht das rechtlich aus? Da ich ja explizit eine Liste gemacht habe in welcher alles was im Kauf eingeschlossen ist aufgelistet wurde, habe ich nicht mal daran gedacht noch zu erwähnen dass die vorherigen Booster nicht enthalten sind. Der Käufer besteht darauf dass er den Preis für "alles" bezahlt hat.


Kleine Ergänzung:

Im Paypal Käuferschutz steht, dass in folgenden Fällen kein Käuferschutz besteht:

"Der Käufer möchte den Artikel nicht mehr, nachdem er ihn erhalten hat, oder der Artikel entspricht nicht den Erwartungen des Käufers, obwohl der Artikel in der Artikelbeschreibung zutreffend beschrieben wurde;

Die Artikelbeschreibung ist für beide Seiten missverständlich. Beispielsweise hat der Artikel scheinbar eine andere Farbe als angeboten; er ist in den Augen des Käufers hellgrün, der Verkäufer definiert die Farbe in der Produktbeschreibung aber als Türkis."

Das sind ja nun, meiner Meinung nach, die relevanten Punkte. Auch wenn es bei diesem Problem kein Recht auf Käuferschutz seitens Paypal besteht, wäre ich trotzdem bereit die Retour zu akzeptieren. Möchte ja nicht dass jemand total unzufrieden mit seinem Kauf ist.


-- Editiert von Shroomyx am 10.12.2020 16:57