Hallo, ich bräuchte ganz dringend mal eure Hilfe, weil ich langsam wirklich verzweifle.
Seit über 25 Jahren leben nun schon mein Vater und ich in diesem Haus. Bis vor kurzem hat mein Bruder hier auch mit gewohnt. In all diesen Jahren gab es nie Probleme mit der Vermieterin, da wir wirklich pflegeleichte Mieter sind und alles was uns möglich war selbst gemacht haben. (oder auch mussten, weil sie leider recht Geizig war und nur an die Mieteinnahmen interessiert war). Nun ist leider der Fall eingetreten, dass unsere altere Vermieterin gestorben ist und ihre Tochter bzw. der Mann ihrer Tochter die Immobilie nun übernommen haben. Da sie selbst nichts damit zu haben wollten, wurde diese zum Verkauf inseriert und nach einigen Interessenten die aufgrund des Zustandes des Hauses und der Arbeit die zum Modernisieren hier reingesteckt wurden eher abgeschreckt waren, gab es nun Interessenten die das Haus gekauft haben und so wie es aussieht auch selbst bewohnen wollen. Dementsprechend wird im Laufe des Jahres bald wohl eine Eigenbedarfsklage eintrudeln und wir werden auf kurz oder lang raus müssen.
Nun aber zum eigentlichen Problem, was mich sehr stark psychisch belastet und auch immer wieder dazu führt, dass ich eine Panikattacke bekomme: Der Wohnungsmarkt scheint aussichtslos zu sein und die Sorge ist groß, dass wir nichts finden werden. Schon bei der Bekanntgabe, dass das Haus verkauft werden soll, haben wir geschaut. Dadurch das mein Vater gesundheitlich angeschlagen ist, er deswegen auch damals in Frührente gehen musste und das Treppensteigen ihm starke Probleme bereitet, ist der Markt schon deutlich limitierter. In diesem Haus hat er das Glück, dass sein Schlafzimmer unten ist und er somit nicht in die oberste Etage muss. Mit seinem über 60 Jahren ist diese Situation eh schon schwer für ihn, zumal er viel Arbeit und Energie reingesteckt hatte, dieses Haus zu etwas zu machen, wo man sich wohlfühlt und geborgen fühlt. Um einigen Kommentaren vorzubeugen: Das Haus wurde uns vorher nie zum Kauf angeboten. Unsere alte Vermieterin wollte es nie verkaufen und selbst jetzt geht der Kauf eher von Mann, als von der Tochter selbst aus. Gleichzeitig besteht auch das Problem, dass eine neue potentielle Bleibe nicht zu weit weg sein sollte. Er hat einen Nebenjob, denn er trotzt seiner gesundheitlichen Defizite durchführen kann und dort wäre ein Wechsel für ihn eine Zumutung.
Auch dadurch, dass mein Vater Frührentner ist, sind die finanziellen Mittel nicht derartig hoch, dass man mal eben ohne Probleme etwas für über 1000€ Mieten kann. (hier zahlen wir nicht mal 800€ aktuell). Ich würde zwar mit umziehen, um meinen Vater gerade in der Anfangszeit zu unterstützen, möchte mir aber selber gerne in naher Zukunft was Eigenes suchen, sobald ich mehr in der Berufswelt verankert bin. Demnach müsste es auch etwas sein, was er alleine bzw. mittels einer kleinen finanziellen Unterstützung von meiner Schwester und mir langfristig bezahlen könnte.
Hinzu kommt auch noch, dass noch zwei Hunde da sind, was noch mehr Vermieter abschreckt. Bei vielen Anzeigen stand schon direkt der Vermerk, dass Haustiere/Hunde nicht gestatten seien und wenn es mal nicht dort stand gab es bei einer Nachfrage direkt deswegen die Absage, weil die Vermieter es nicht wollten. Wie gesagt, wir schauen schon länger und bisher sieht die Situation derartig aussichtslos aus, dass mich täglich Ängste und Sorgen dahingehend plagen, dass wir nie was finden werden und im schlimmsten Falle unsere Hunde abgeben müssten, was für mich der endgültige Gnadenstoß wäre.
All dies führt dazu, dass ich wirklich dem Tag entgegenfürchte, an dem die Eigenbedarfskündigung kommt und wir ein finales Datum haben, wo wir das Haus verlassen müssen. Nun würde es mich interessieren, wie realistisch stehen die Chancen, dass man über die Frist hinaus wohnbleiben könnte, wenn man wirklich nichts vergleichbares oder ansatzweise passendenes findet? Am schönsten wäre es natürlich für uns, wenn wir hier wohn bleiben könnten, aber da ein Härtefall ungewiss ist und die Käufer selbst einziehen wollen, sehe ich dafür eher schwarz. Und natürlich möchte den Käufern auch nicht den Traum vom Eigenheim verbauen.
Wie können wir uns generell am besten Verhalten, wenn die Kündigung kommt?
Ich wäre über jede Hilfe und jeden Vorschlag sehr dankbar, da ich mittlerweile nicht mehr schlafen kann und aufgrund der „Ungerechtigkeit" mit mittlerweile auch der Antrieb dafür fehlt, etwas zu tun. (Ungerechtigkeit ist der natürlich das Falsche Wort, da prinzipiell jeder das Recht hat, eine Immobilie zu kaufen und dann darin zu wohnen, aber aktuell fühlt es sich wirklich so an).
Eigenbedarfskündigung: Was tun, wenn man nichts findet?
3. April 2024
Thema abonnieren
Frage vom 3. April 2024 | 15:16
Von
Status: Frischling (1 Beiträge, 0x hilfreich)
Eigenbedarfskündigung: Was tun, wenn man nichts findet?
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#1
Antwort vom 3. April 2024 | 15:28
Von
Status: Unbeschreiblich (33829 Beiträge, 17595x hilfreich)
Als erstes könnte man zunächst mal eine Rechtsschutzversicherung abschließen - viele Kündigungen sind wegen Formfehlern nichtig, was man als Laie nicht unbedingt erkennt. Zum anderen will man ja offenbar die Härtefalleinwendung erheben - auch da ist anwaltliche Hilfe nützlich, und im Falle einer Räumungsklage erst recht. Im Übrigen könnte man neben den sozialen Gründen für eine Härtefalleinwendung die gesundheitliche Schiene prüfen - auch da hilft ein Anwalt weiter. Wichtig ist, dass Sie jetzt eine RSV abschließen und nicht erst, wenn die Kündigung da ist - dann zahlt sie nämlich nicht.
-- Editiert von User am 3. April 2024 15:42
#2
Antwort vom 3. April 2024 | 20:00
Von
Status: Unbeschreiblich (128239 Beiträge, 40958x hilfreich)
ZitatWie können wir uns generell am besten Verhalten, wenn die Kündigung kommt? :
Diese durch juristisch Kundige prüfen lassen.
Das geht z.B. auch gleich hier https://www.frageinen-anwalt.de/
oder hier: [link=https://www.123recht.de/forum_forum.asp?
forum_id=79]https://www.123recht.de/forum_forum.asp?forum_id=79[/link]
ZitatDer Wohnungsmarkt scheint aussichtslos zu sein und die Sorge ist groß, dass wir nichts finden werden. :
Suchradius erweitern.
ZitatHinzu kommt auch noch, dass noch zwei Hunde da sind, was noch mehr Vermieter abschreckt. :
Ja, ist leider so.
Man sollte sich überlagen, ob man nicht schon jetzt mal nach einem Ersatzheim für die Hunde schaut.
Noch unsicher oder nicht ganz Ihr Thema?
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#3
Antwort vom 4. April 2024 | 13:32
Von
Status: Unbeschreiblich (36537 Beiträge, 6165x hilfreich)
Es ist also noch gar nichts Konkretes bekannt. Deine Panikattacken sind kein mietrechtliches Problem.Zitatund so wie es aussieht auch selbst bewohnen wollen. Dementsprechend wird im Laufe des Jahres bald wohl eine Eigenbedarfsklage eintrudeln und wir werden auf kurz oder lang raus müssen. :
Sehr realistisch. Man könnte zB. jetzt beginnen, die Nachweise zu Absagen zu sammeln. Man sollte weitersuchen, weiterhin Nachweise sammeln. Man sollte auch einen größeren Umkreis in die Suche nehmen.Zitatwie realistisch stehen die Chancen, dass man über die Frist hinaus wohnbleiben könnte, wenn man wirklich nichts vergleichbares oder ansatzweise passendenes findet? :
uU gibts auch Nebenjobs für deinen Vater etwas entfernt. Dann würde evtl. aus Zumutung eine Umgewöhnung. Wie alt bist du, dass du erst mehr in der Berufswelt verankert sein müsstest? Kannst du sonst nicht allein in Vaters Nähe wohnen?
Wie kommst du darauf? Das stellst du oder dein Vater doch nicht fest.Zitataber da ein Härtefall ungewiss ist :
Das ist schlecht. Daran solltest du zuerst arbeiten.Zitatda ich mittlerweile nicht mehr schlafen kann und aufgrund der „Ungerechtigkeit" mit mittlerweile auch der Antrieb dafür fehlt, etwas zu tun. :
- Allgemein: Eigenbedarfskündigungs-Verfahren können sich über Jahre hinziehen.
- Manchmal ist der neue Eigentümer bereit, auch nach entspr. Wohnung zu suchen. Schließlich möchte er ins Haus und nicht lange Zeit am Gericht verbringen.
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