Fixe Nebenkosten sehr hoch

9. Juni 2012 Thema abonnieren
 Von 
Totetz
Status:
Frischling
(12 Beiträge, 1x hilfreich)
Fixe Nebenkosten sehr hoch

Hallo,

wir wohnen seit 01.12.11 in unserer neuen Wohnung (73qm, 2 Personen) und haben mit Vertragsunterzeichnung damals eine Nebenkostenvorauszahlung von 109 Euro vorgeschlagen bekommen.
Nun haben wir für 2011 die Abrechnung bekommen und sollen 29 Euro nachzahlen, das heißt wir haben fixe Nebenkosten von 138 Euro im Monat. In diesen Nebenkosten sind KEINE Gas- und Stromkosten enthalten; einen Aufzug gibt es ebenfalls nicht! Diese rechnen wir direkt mit dem Versorger ab und zahlen hierfür 120 Euro im Monat, womit wir auch gut hinkommen.

Mir erscheinen die fixen Nebenkosten sehr hoch und offenbar wird hier einfach schlecht gehaushaltet. Auch die plötzliche Erhöhung von knapp 25% macht mich stutzig und ich fühle mich getäuscht.

Hier die Posten unserer Abrechnung p. Monat:
- Beleuchtung Flur/Hof (etwa 1,70)
- Wasser/Schmutzwasser pauschal für 2 Personen (keine Wasseruhr vorhanden (etwa 27 Euro)
-Niederschlagswassser (etwa 4,5 Euro)
- Schornsteinfeger (1,8)
- Emmissionsmessung (3)
-Grundsteuer (27)
- Straßenreinigung(1)
- Müllgebühren (17)
- Thermenwartung (5)
- Gehwegreinigung (3)
- Gartenkosten (13)
- Hauswart + Hofreinigung (7,8)
- Antenne/Kabel (14)
- Gebäudeversicherung (11,65)
- Haftpflichversicherung (0,7)

Lohnt sich der Gang zum Anwalt oder sind solche hohen fixen Nebenkosten mittlerweile normal? Bei unseren vorherigen Wohnungen war es immer deutlich weniger.

Vielen Dank für eure Mühe

Totetz

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16 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Liane46
Status:
Student
(2979 Beiträge, 1378x hilfreich)

quote:
Lohnt sich der Gang zum Anwalt oder sind solche hohen fixen Nebenkosten mittlerweile normal?


Der Gang zum Anwalt lohnt immer........für den Anwalt. Vor allen Dingen bei den Menschen, die nicht in der Lage sind, in der Betriebskostenverordnung (http://www.mietrecht-einfach.de/betriebskostenverordnung/paragraph-2-aufstellung-der-betriebskosten.html) nachzuschlagen, ob die Positionen überhaupt dort vorkommen.

Da hier Dinge auftauchen (Hausmeister, Gartenpflege, etc.), die in anderen Häusern von den Mietern erledigt werden, darf man sich nicht wundern, wenn man dafür bezahlen muss.

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#2
 Von 
Totetz
Status:
Frischling
(12 Beiträge, 1x hilfreich)

Danke für diese konstruktive und dabei sehr nett formulierte Antwort. Offenbar definierst du ein Beratungsforum als Plattform für Allwissende. Leider bin ich dies nicht und habe daher deshalb diese Frage gestellt.
Für mich steht im Fokus, ob es rechtens ist, dass innerhalb so kurzer Zeit die Nebenkosten um 25% gestiegen sind.

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#3
 Von 
RedTigerchen
Status:
Schüler
(167 Beiträge, 30x hilfreich)

huhu,
es kommt halt auch drauf an welche nk ihr in eurer alten wohnung zahlen musstet. es gibt schon positionen auf der neuen die sehr gut in der alten nicht vorhanden gewesen sein könnten.

schaut euren mietvertrag an, was steht da unter nebenkosten.. schaut den alten mietvertrag an und vergleicht mal.

ein vm kann die vorauszahlung ja auch nur schätzen, gerade wenn es um verbrauch geht der nach tatsächlichen verbrauch abgerechnet wird (wasser z.b mit wasseruhr)
evtl. war das in der alten wohnung anderst.. berechnung nach einem anderen verteilerschlüssel.. z.b personenzahl

es gibt also viele gründe wieso diese wohnung *teurer* ist als die alte und auch gründe wieso ihr 29.-€ pro monat mehr zahlen müsst.

und die aussage von liane ist völlig richtig.. schaut euch den link an und lest...

gruss RT


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" <- nix rechtsexpertin, spreche nur aus eigener erfahrung und stundenlangen bücher/internet durchwüh"

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#4
 Von 
Barni Gröllheimer
Status:
Lehrling
(1441 Beiträge, 278x hilfreich)

quote:
2,19 Euro pro Quadratmeter und Monat im Durchschnitt

(dmb) Mieter zahlen in Deutschland durchschnittlich 2,19 Euro pro Quadratmeter im Monat für Betriebskosten. Rechnet man alle denkbaren Betriebskostenarten zusammen, kann die so genannte zweite Miete bis zu 2,94 Euro pro Quadratmeter und Monat betragen . Dies sind Ergebnisse aus dem aktuellen Betriebskostenspiegel, den der Deutsche Mieterbund jetzt auf Grundlage der Abrechnungsdaten des Jahres 2009 vorlegt.


Ich gehe mal davon aus, dass die Wohnung eher im städtischen Bereich liegt wg. Grundsteuern etc..

Incl. Heizkosten, je nach dem was für ein Haus bzw. für eine Wohnung, kommt man da auf ca. € 3,00 je m² und Monat.

Also schon im "oberen Bereich" aber beispielsweise in München völlig normal, da wird es eher noch teurer (Aufzug etc.)

Die 25% höheren BK sind meines Wissens zulässig (der VM finanziert ja die VZ ein Jahr vor, ist also so ne Art "Bank").

Anders wäre es wenn z.B. € 50,00 Vorauszahlung und real
€ 150,00, das wäre klar eine Täuschung über die realen Kosten der Wohnung !

-- Editiert Barni Gröllheimer am 09.06.2012 15:09

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#5
 Von 
guest-12311.06.2012 09:58:36
Status:
Praktikant
(571 Beiträge, 281x hilfreich)

Sie können auch Einsicht in die Rechnungen verlangen bevor man einen RA bemüht. Da können Sie dann schon feststellen, ob die Abrechnung so stimmt.

Ich kann aber nicht sehen, dass hier irgendwelche Posten abgerechnet werden, die nicht auf den Mieter um gelegt werden dürfen.

Auch wenn bei Vermietung das Prinzip der Wirtschaftlichkeit gilt, braucht der VM nicht den billigsten Anbieter zu nehmen. die meisten Positionen beziehen sich eh auf Gebühren, bei denen der VM kaum Einfluß auf die Kosten nehmen kann (Schornsteinfeger, Müll, usw.)

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#6
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119525 Beiträge, 39735x hilfreich)

1. Man prüft was genau an Nebenkosten im Mietvertrag vereinbart ist.
2. Dann prüft man anhand der Betriebskostenverordnung ob diese korrekt sind.
3. Man informiert den Vermieter, das man in die Abrechnungsunterlagen Einsicht zwecks prüfung nehmen möchte.

Dann sieht man, ob korrekt abgerechnet wurde.



quote:
oder sind solche hohen fixen Nebenkosten mittlerweile normal?

Du solltest realisieren, das die Nebenkosten naturgemäß VARIABEL sind und nicht fix.



quote:
Anders wäre es wenn z.B. € 50,00 Vorauszahlung und real € 150,00, das wäre klar eine Täuschung über die realen Kosten der Wohnung !

Das ist schlicht falsch.

Der Vermieter muss überhaupt keine Vorauszahlung nehmen.
Wenn er eine Vorauszahlung nimmt, kann er die Höhe beliebig festlegen.

Das die Nebenkosten in der Endabrechnung dann X% der Vorrauszahlung betragen, ist juristisch nicht zu beanstanden.
Schlieslich kommen genug Elemente dort vor, deren Höhe vorher nicht bekannt ist.





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"Die Beiträge stellen ausschließlich meine persönliche Meinung/Interpretation dar !

"

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#7
 Von 
Liane46
Status:
Student
(2979 Beiträge, 1378x hilfreich)

quote:
Für mich steht im Fokus, ob es rechtens ist, dass innerhalb so kurzer Zeit die Nebenkosten um 25% gestiegen sind.



Deine Nebenkosten sind nicht um 25% gestiegen! Du hast eine Vorauszahlung geleistet und die war zu gering! Jetzt kam die Abrechnung und die hat eine Nachzahlung für dich ergeben.

Aber noch einmal, wer sich als Mieter verwöhnen lässt, muss dafür bezahlen!

Ich wohne in einer gleich großen Wohnung wie ihr. Meine kalten Betriebskosten liegen bei 870,14 € für das ganze Jahr 2011.

Wenn es dich interessiert kann ich dir gerne eine Kopie meiner Abrechnung mailen, dann kannst du sehen, bei welchen Positionen du mehr als das Doppelte bezahlst.

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#9
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119525 Beiträge, 39735x hilfreich)

wer sich als Mieter verwöhnen lässt, muss dafür bezahlen!
Selbst ohne 'Verwöhnfaktor' sind die Nebenkostnen nicht gerade gering ...





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"Die Beiträge stellen ausschließlich meine persönliche Meinung/Interpretation dar !

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#10
 Von 
Totetz
Status:
Frischling
(12 Beiträge, 1x hilfreich)

Warum regiert hier eigentlich dieser patzige Umgangston? Wem meine Frage nicht passt, der antwortet doch bitte gar nicht erst!

Uns war vor Einzug nicht die Höhe der einzelnen Posten bekannt, nur welche es sind und die Gesamtsumme. Ich würde auch selber draußen fegen und den Garten machen, aber wir werden diesbezüglich ja auch nicht gefragt von Seiten der Hausverwaltung und den anderen Mietern ist es bis dato offenbar egal gewesen.

Wir bezahlen pro qm 3,50 Euro Nebenkosten, daher halte ich meine Nachfrage hier schon für berechtigt.
Für eine Stadt wie Hannover halte ich das für ziemlich hoch.

Meine Frage ist beantwortet, denn ich weiß nun, dass es juristisch alles so korrekt ist. Ich bezahle also weiter meine Nebenkosten und kann mir alternativ eine andere Wohnung suchen, in der die Mieter weniger "verwöhnt" werden.

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#11
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119525 Beiträge, 39735x hilfreich)

quote:
denn ich weiß nun, dass es juristisch alles so korrekt ist.

Eigentlich kannst du das noch gar nicht wissen? Oder hast du schon Einsicht in die Oroginal-Belege genommen?



quote:
Warum regiert hier eigentlich dieser patzige Umgangston?

Na rate mal? Hier antworten auch Vermieter - denen ist es halt nicht immer recht wenn Zweifel an der Tätigkeit des 'Kollegen' geäustert werden.



quote:
Wem meine Frage nicht passt, der antwortet doch bitte gar nicht erst!

Meinungsfreiheit gilt halt auch für Vermieter ...





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"Die Beiträge stellen ausschließlich meine persönliche Meinung/Interpretation dar !

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#12
 Von 
Totetz
Status:
Frischling
(12 Beiträge, 1x hilfreich)

Das leuchtet natürlich ein!
Da hilft nur das Eigenheim.

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#13
 Von 
maltafan69
Status:
Frischling
(35 Beiträge, 24x hilfreich)

"da hilft nur das Eigenheim": kann ich nur beipflichten und wärmstens empfehlen! Von Hannoverschen Vermietern und Ihren Märchenstunden kann ich ein Lied singen... Was hilft: Eigentum vor den Toren der Landeshauptstadt. Top-Preis-Niveau, monatlicher Abtrag für eine vergleichbare Immobilie liegt bei ca. 60% der bisherigen Miete. Kein Ärger mit Nebenkostenabrechnungen u.s.w. Super Verkehrsanbindungen und.... Freiheit (in 6 Wochen bin ich selbst soweit)! Weg von Vermietern, die einem das Blaue vom Himmel erzählen, sobald sie eine ordentliche Gehaltsabrechnung zu sehen bekommen:-) Löchrige, zügige Bruchbuden werden dort als sanierte Top-Immobilien angeboten, NK-Abrechnungen dem momentanen Kontostand angepasst u.s.w. Einige wenige sind empfehlenswert, sonst Finger weg! Die Immobilienpreise und nicht zuletzt die einmalig günstigen Bankkonditionen lassen einem keine andere Wahl! Viel Glück! Ehemaliger Hanno-Mieter, bald NI-Eigentümer:-))

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#14
 Von 
guest-12321.01.2018 10:47:44
Status:
Student
(2202 Beiträge, 627x hilfreich)

Dass du das durch 12 Monate teilst, macht das etwas unübersichtlich.
- Grundsteuer (27)
- Müllgebühren (17)

umgerechnet also 324 € Grundsteuer und 204 € Müll für 73 qm.
Da solltest du mal nachhaken.
Hast du einen Nachbarn, der selbst Eigentümer ist?


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#15
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47482 Beiträge, 16806x hilfreich)

quote:
umgerechnet also 324 € Grundsteuer


Das deutet auf eine relativ neue Wohnung hin, wobei ich dann erwarten würde, dass diese einen Wasserzähler hat.

Auch die Müllgebühren kann man natürlich überprüfen.

Sollte sich nach Einsicht in die Abrechnungsunterlagen herausstellen, dass alles richtig ist, dann ein Tipp für den nächsten Mietvertrag: Lass Dir eine alte Nebenkostenabrechnung zeigen, bzw. lass Dir schriftlich garantieren, dass die Nebenkostenvorauszahlung die erwartete Höhe der Nebenkosten widerspiegelt.

Der Vermieter darf nämlich die Nebenkostenvorauszahlung deutlich zu niedrig ansetzen. Das wird vom BGH nicht als Täuschung gewertet, sofern nicht andere Dinge hinzukommen, wie z.B. eine abgegebene Garantie.

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