Kranke Nachbarin

14. Juli 2005 Thema abonnieren
 Von 
Merline
Status:
Student
(2412 Beiträge, 277x hilfreich)
Kranke Nachbarin

Hallo, ich denke, mein anliegen passt am besten in die Mietsache.
Seit 8 Wochen wohne ich nun hier, und alles ist bestens. Vor 6 Wochen wurde abends meine direkte Nachbarin(6 Familienhaus) abgeholt. Ich erfuhr später, das es wohl öfter vorkommt, und sie manisch depressiv sei. Nun ist sie seit 2 Wochen wieder hier, und seit 4 Tagen bekommt niemand mehr im Haus richtigen Schlaf. Ist es ihre Hund, der Stunden bellt, entweder im Treppenhaus, oder im Garten, weil sie ihn vergißt, oder sie hoch- und runter rennt, in einer Tour......Türen knallt.....etc.
Gestern dann der Höhepunkt.sie ist echt am durchdrehen. Tagsüber informierten wir die Polizei, die auch 3 Stunden bei ihr blieb, Arzt, und Ordnungsamt. Sie wollte sich aber nicht einweisen lassen.....und zwangseinweisung gehe wohl nur, wenn akute Gefahr für Leib und Leben für sie oder Hausbewohner bestünde.

Ich verließ meine Wohnung nicht mehr....und die ganze Nacht war die Hölle los hier. Sie randalierte in ihrer Wohnung......und stundenlang, trepp auf , trepp ab......sturmklingeln bei wahlweiser Nachbarn etc.

Müssen wir Mieter das nun hinnehmen, wer weiß wie lange noch?
Okay..es besteht ja Hoffnung, das sie irgendwann jemanden angreift(ist auch schon vorgekommen)dann würde sie ja eingewiesen. Ich finde es schlimm, das man ihr nicht helfen kann..............finde es unverantwortlich, diese Frau alleine zu lassen.....habe Angst vor ihr........und die Ruhestörung ist die Hölle.

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11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Odil
Status:
Student
(2165 Beiträge, 852x hilfreich)

Hallo Merlin,
wie Du richtig sagst, ist die Frau krank.
Von daher ist die Frage, ob Ihr das so hinnehmen müsst, vielleicht nicht die wichtigste Frage.
Es ist für dich und die anderen Bewohner sicher keine angenehme Situation, aber man
kann ja nicht alle Menschen, die nicht
funktionieren ausgrenzen und irgendwo *aufbewahren.*
Offensichtlich halten die zuständigen Stellen
sie ja noch für allein lebensfähig.
Hat sie schon eine Betreuerin zugewiesen
bekommen? Ansonsten mal bei der Stadt/ Gemeinde erkundigen, ob man sie auf diese Weise unterstützen kann

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#2
 Von 
Merline
Status:
Student
(2412 Beiträge, 277x hilfreich)

Hallo Odil,
wir wollen sie nicht ausgrenzen, sie ist eigentlich eine total nette, leibenswürdige Person.....nur wenn sie einen Anfall bekommt....wir wissen, das sie dann ja nicht mehr weiß was sie tut.
Also sonst war es immer so, das der Ex Mann dazu kam, wenn die Polizei und das Amt da sind....er oder die Kinder haben es immer geschafft, sie zu einer einweisung zu bewegen.
Aber derzeit sind Kinder mit Ex Mann im Urlaub......und sie müßte dann zwangseingewiesen werden. Und das ist wohl das Problem. Also ich she es so, das sie nicht alleine bleiben kann, in ihrer Wohnung....der Arzt druckst etwas herum, darf uns ja auch keine Auskunft geben.

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#3
 Von 
karamel
Status:
Lehrling
(1774 Beiträge, 293x hilfreich)

Mal etwas provokant gefragt: müssen denn die Mitmieter die Lärmbelästigung, wenn sie denn wiederholt auftritt, einfach hinnehmen? Immerhin hält sich diese Frau ja keineswegs an die Ruhezeiten, auch wenn sie nichts dazu kann. Aber kann man das wirklich den anderen Mietern dauerhaft zumuten? Ist schon hart...

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#4
 Von 
Merline
Status:
Student
(2412 Beiträge, 277x hilfreich)

Nun ja......müssen wir wohl. Heute Morgen verließ sie das Haus....ließ in ihrem Abstellraum(unter dem Dach)die Tür offen stehen......und Kerzen brennen.Sie kam nach 2,5 Stunden erst wieder.
Sie ist wirr im Kopf, redet nur wirres Zeug, zertrümmert ihren Hausrat....und die Polizei sagt.....solange es ihre Gegenstände sind, kann man nix machen.
Ich finde es verantwortungslos, die Frau sich selbst zu überlassen.....aber eben war einer vom Kreisordnungsamt da.........vielleicht kommt ja nun Bewegung in die Sache..........zum Wohle meiner Nachbarin, und der nächtlichen Ruhe der Hausbewohner

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#5
 Von 
karamel
Status:
Lehrling
(1774 Beiträge, 293x hilfreich)

Schlimm, dass die Frau so sich allein überlassen wird. Wie können Exmann und Kinder wegfahren, ohne zumindest einen Ansprechpartner für solche Fälle zu benennen?

Schlimm aber auch für die Nachbarn. Denn bei aller Nächstenliebe ist das schon heftig und, wenn dann Kerzen angelassen werden, hochgefährlich. Zum Glück hat sie die Tür aufgelassen...

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#6
 Von 
Thomasovic
Status:
Praktikant
(760 Beiträge, 172x hilfreich)

Zitat:
"Sie wollte sich aber nicht einweisen lassen.....und zwangseinweisung gehe wohl nur, wenn akute Gefahr für Leib und Leben für sie oder Hausbewohner bestünde."


Ist denn das keine akute Gefahr für Leib und Leben unbeaufsichtigt in einem Lagerraum Kerzen brennen zu lassen???




-----------------
"ego lavo meum manus endo innocentia"

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#7
 Von 
Odil
Status:
Student
(2165 Beiträge, 852x hilfreich)

Hallo Karamel,
zu Deiner Äußerung:

*Immerhin hält sich diese Frau ja keineswegs an die Ruhezeiten, auch wenn sie nichts dazu kann.*
muss ich etwas sagen.

Wenn Du oder ich eine Herzattacke bekommen würden
(ich weiss, das ist makaber)
und jemand würde sich darüber aufregen,

dass wir vielleicht nach einem Arzt
schreien und dabei Lärm machen ,
und uns nicht mal an die Ruhezeiten halten.
so würden wir diesem Jemand ja ganz sicher
das nötige Mitgefühl absprechen.

Nicht anders ist es in diesem Fall und für diese Frau.
Manche Probleme der anderen müssen wir mittragen, wir leben in dieser Gesellschaft.

Damit will ich nicht sagen, dass ich nicht verstehen kann, dass so etwas störend ist und auch Angst macht.
________
und zu dem Verhalten des Exmannes: Auch
dieser hat mal das Recht sein eigenes Leben zu führen (zumal er den Urlaub sogar mit seinen Kindern vebringt).
Er kann nicht die ganze Verantwortung für die Frau übernehmen. Schon gut , dass er überhaupt Kontakt hält.

Also nicht ganz so streng sein!
Liebe Grüße!
Odil

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
karamel
Status:
Lehrling
(1774 Beiträge, 293x hilfreich)

Hallo Odil,

bitte - wenn schon, dann vollständig zitieren. Es geht ja um fortwährenden Lärm über mehrere Nächte hinweg. Insofern finde daher den Vergleich mit der Herzattacke unpassend, die ja akut und keine dauerhafte Erkrankung ist.

Ich habe was dagegen, jetzt plötzlich in die Intoleranz-Schublade gesteckt zu werden. Die Frage ist doch, ob das <strong>auf Dauer</strong> für die Mieter zumutbar ist. Weißt du, Alkoholismus ist auch eine Krankheit. Aber wenn der Alkoholiker neben dir, so wie bei mir früher, Nacht für Nacht im Suff an deine Tür hämmert, klingelt und rumschreit, kann ich das doch nicht dauerhaft hinnehmen, mit der Begründung, dass das die Gesellschaft mitzutragen hat. Wenn das so wäre, hätte man Merline vor ihrem Einzug doch darauf hinweisen müssen.

Der Exmann hat sicher das Recht auf ein eigenes Leben. Die Exfrau ist aber offensichtlich hilflos und hat das Recht darauf, dass jemand nach ihr schaut und im Zweifelsfall für sie sprechen kann (im Sinne von Entscheidung zu ihrem Wohl treffen). Das kann der Exmann sicher nciht allein tragen. Aber es kann doch nicht sein, dass dann einfach niemand zuständig sein will!

Gruß karamel

0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
Odil
Status:
Student
(2165 Beiträge, 852x hilfreich)

@ Karamel
Da haben wir uns diesmal nicht verstanden:
Was ich mit dem Beispiel sagen wollte, ist
dass die Frau nicht an Ruhezeiten denken kann, genausowenig (ein anderes Beispiel)
wie ein Baby vor dem Schreien überlegt, welche Zeit es ist.
Es geht also nicht darum, wieviel Lärm und über welche Zeitdauer etwas macht.

Es geht um den Einfluss, den jemand wie diese Frau auf ihr Handeln nehmen kann, wenn sie ihre Krisen bekommt (ist ja offensichtlich bei ihr nicht immer so)

Und: Ja es wäre schön, wenn es für alle Menschen immer jemanden geben würde, der zuständig ist.
Wie schwer das aber für die anderen ist, diese Aufgaben zu erfüllen, und das oft über viele Jahre weiss man nur, wenn man damit zu tun hat.
Ich habe da beruftlich einen Einblick. Die möchte ich sagen, dass ich Deine Beiträge
immer sehr gut gefunden habe.
Gruß
Odil

0x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
Merline
Status:
Student
(2412 Beiträge, 277x hilfreich)

Nun ja..also es ging hoch her nochmals heute.......wieder einmal die Polizei über Stunden im Haus.......Amtsarzt, sozialer Dienst......es sind wieder Sachen vorgefallen....und an Odil: Diese Frau ist nicht mehr zurechnungsfähig......während ihrer akuten Zeit......könnte jetzt hier Beispiele nennen noch und nöcher......würde aber das Forum sprengen.

Nach etwa 5 stündigen Aufenthalt von 3 Polizisten, Arzt etc. hat sie freiwillig einer Einweisung zugestimmt.

Für uns bedeutet dies nun erst mal Ruhe, bis sie sich wieder entlassen läßt.....da freiwillig rein, kann sie auch freiwillig wieder raus.

Ich wünsche ihr, das sie einmal soweit durchhält, das es wirklich längere Zeit mal anhält......und sie sich auf normalem Level befindet. Und ich glaube kaum, das es niemanden hier mitnehmen würde, nächtliche randalen, klingeleien ausfälle etc. über Tage/Nächte standzuhalten.

Ich für mich, die das das erste mal mitmachte, bin schockiert, über die Ohnmacht, nicht helfen zu können..........und genauso auch abgenervt, tagrlang nie mehr als eine Stunde schlafen zu können.

Und dauerhaft ist es kein Zustand.

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
karamel
Status:
Lehrling
(1774 Beiträge, 293x hilfreich)

Hallo Merline,

ich hoffe, ihr findet Frieden und die Nachbarin erhält die Behandlung, die sie benötigt und die ihr dauerhaft zu einem einigermaßen erträglichen Leben verhilft.

@Odil - da haben wir uns echt ein bisschen missverstanden. Ich habe mich schon gewundert... :) . Die Frau kann natürlich überhaupt nichts dafür und ist auch nicht verantwortlich zu machen, ebenso wenig ihre Angehörigen. Meine Frage (ich schrieb ja: mal provokant gefragt...) bezog sich darauf, dass es bei aller Toleranz einfach ein Zustand ist, der auf Dauer den anderen Mietern nicht zugemutet werden kann. Das klingt natürlich egoistisch - die Frau ist krank. Wir leben glücklicherweise auch nicht in einem Staat, der Behandlungen gegen den Willen des Betroffenen zwangsweise anordnet. Doch wann ist die Grenze erreicht, wo der Kranke selbst nicht mehr beurteilen kann, was zu seinem Besten ist, wo man ihn und andere durch das Sich-Selbst-Überlassen solchen Gefahren aussetzt, dass es verantwortungslos wäre, ihn in dieser Situation nicht mitzunehmen und eine Behandlung sicherzustellen? Kann man wirklich von anderen verlangen, damit zu leben, nächtelang wachgehalten zu werden? Ein schwieriges Thema, was wir hier auch schon öfter hatten!

Die Geschichte mit dem Alkoholiker habe ich selbst erlebt. Eigenartigerweise hat der Mann am nächsten Tag abgestritten, überhaupt am letzten Abend ausgegangen zu sein. Der Vermieter, eine Genossenschaft, hat ihn zwar immer wieder ermahnt, aber tatsächlich passiert ist nichts. Ich bin letztendlich ausgezogen. Wenn die Nerven blank liegen und man Angst hat, hört das Verständnis für die Krankheit des Nachbarn irgendwann mal auf und macht einer ungemeinen Wut Platz.

Hoffen wir also das Beste in diesem Fall!

In diesem Sinne ein gute und ruhige Nacht,
karamel

P.S. Danke für die Blumen, Odil. Dito!

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