Hallo!
Ich suche nach Hilfe, da mein Vermieter leider sonderlich wenig Interesse an meinem Problem zeigt. Ich wohne seit drei Jahren in einer Wohnung, in der nun zum zweiten Mal Putz von der Decke gefallen ist. Beim ersten Mal war das Schlafzimmer betroffen, ca. 1x2 Meter und 3 cm tiefer Putz ist von der Decke gestürzt, glücklicherweise hat sich niemand verletzt und es wurde innerhalb eines Monats repariert.
Nun ist es wieder passiert! Dieses Mal im Wohnzimmer. Es kam heute ein Maler vorbei, der gesagt hat, es löst sich schon weiter und dass vermutlich alle restlichen Räume ebenfalls davon betroffen sind! Der Vermieter hat nur gesagt: "Der Vertrag wurde an den Maler abgegeben und die Küche und das Wohnzimmer müssen geräumt werden" - das war alles! Nichts zur lebensgefährlichen Situation für unser kleines Kind und nichts dazu, dass ein Stück sogar auf meinen Hinterkopf/Nacken gefallen ist!
Die Wohnung ist so nicht bewohnbar und ich habe vorgeschlagen, dass wir die Wohnung räumen und in 2-3 Wochen kündigen. Dazu gab es wenig Verständnis. Nun frage ich mich, ob ich Spielraum habe, die Wohnung fristlos zu kündigen, mir zeitgleich aber noch genug Zeit zu lassen, die Wohnung überhaupt zu räumen (also eben 2-3 Wochen)?
Wir haben kein Vertrauen in die Decke und in den Vermieter. Bitte daher dringend um Hilfe.
Schöne Grüße!
Massiver 2x2 Meter Putz fällt von der Decke
Fragen zur Miete?
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Wie willst du das begründen? Wenn du die Gefahr siehst, dass jemand durch herunterfallenden Putz verletzt wird, dann ist die Gefahr doch jetzt auch schon da. Dann müsstest du wirklich sofort dort raus und im Zweifel die Wohnung nur noch zum Räumen mit Kopfschutz betreten.Zitat :Nun frage ich mich, ob ich Spielraum habe, die Wohnung fristlos zu kündigen, mir zeitgleich aber noch genug Zeit zu lassen, die Wohnung überhaupt zu räumen (also eben 2-3 Wochen)?
Aus meiner Sicht solltet ihr in der Tat erst einmal da raus und ein Handwerker sollte unverzüglich die Wohnung sichern. Im Zweifel muss eben aller Deckenputz sofort abgeschlagen, der herunterfallen könnte. Die Neuverputzung kann dann notfalls später erfolgen. Alternativ könnte man vielleicht auch ein Netz von Wand zu Wand spannen, damit herunterfallende Teile im Netz landen.
Das ist ein bischen spärlich. Zum einen muss der Vermieter dafür sorgen, dass die Räume geräumt, nach den Arbeiten gereinigt und wieder eingeräumt werden. Der Mieter muss nur dulden aber nicht mithelfen. Zum anderen fehlen da Zeitangaben.Zitat :Der Vermieter hat nur gesagt: "Der Vertrag wurde an den Maler abgegeben und die Küche und das Wohnzimmer müssen geräumt werden" - das war alles!
Zitat :Wie willst du das begründen? Wenn du die Gefahr siehst, dass jemand durch herunterfallenden Putz verletzt wird, dann ist die Gefahr doch jetzt auch schon da. Dann müsstest du wirklich sofort dort raus und im Zweifel die Wohnung nur noch zum Räumen mit Kopfschutz betreten.
Wir wollen ja hier schleunigst raus - wir brauchen lediglich Zeit um die Sachen zu packen und wegzubekommen. Wenn es nach mir geht, noch heute. Aber das ist halt nicht ohne weiteres machbar. Haben allerdings schon mit Unternehmen Kontakt aufgenommen um alle Gegenstände in ein Lager zu bringen. Das wäre eben in etwa 2 Wochen.
Zitat :Das ist ein bischen spärlich. Zum einen muss der Vermieter dafür sorgen, dass die Räume geräumt, nach den Arbeiten gereinigt und wieder eingeräumt werden. Der Mieter muss nur dulden aber nicht mithelfen. Zum anderen fehlen da Zeitangaben.
Leider ist kein Zeitraum oder sonstiges genannt. Es beinhaltet lediglich einen kurzen Satz, wie von mir geschrieben.
Daher hab ich eigentlich auf ein Kompromiss des Vermieters gehofft, die Kündigung anzunehmen. Danach kann der Vermieter ja alles in gang setzen und spart dabei Geld. Da ich vermute das wir eine andere Wohnung oder ähnliches als Ersatz bekommen müssten? Zzgl der Transport und Temporäre Lagerung o.ae. der Möbel.
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Zitat :Das ist ein bischen spärlich. Zum einen muss der Vermieter dafür sorgen, dass die Räume geräumt, nach den Arbeiten gereinigt und wieder eingeräumt werden. Der Mieter muss nur dulden aber nicht mithelfen. Zum anderen fehlen da Zeitangaben.
Ich bin dem jetzt mit Nachdruck nachgegangen und alles was ich bekommen habe ist, das es intern besprochen werden muss und ich morgen mehr erfahre. Wo wir hin können etc. Schön. Was ist wenn jetzt weiter Putz runterfällt, auf mein klein Sohn? Sehr frustrierend. Wir sollten hier ja nicht weiter übernachten müssen.
Ich bin mir nicht sicher, ob dir ein Forum jetzt helfen kann. Rein rechtlich muss natürlich der Vermieter dafür sorgen, dass dort kein Putz runterkommt. Wenn eine akute Gefahr besteht, dann muss das auch sehr schnell geschehen.
Wenn ein Mieter aufgrund einer akuten Gefahr sich nicht mehr in der Wohnung aufhalten kann und z.B. Schadensersatz für eine Ersatzunterkunft will, dann wird es jedoch extrem kompliziert. Zum einen muss der Mieter natürlich die Gefahr beweisen. Zum anderen müsste er noch beweisen, dass der Vermieter den Mangel zu vertreten hat (siehe § 536a BGB). In diesem Fall bedeutet das, dass der Vermieter entweder von dem lockeren Putz wusste (also sehenden Auges eine Gefahr in Kauf genommen hat) oder sich in Verzug befindet (also nicht schnell genug reagiert). Ich sehe in diesem Fall hier noch nicht, wie dem Mieter ein solcher Beweis heute gelingen kann. Falls der Vermieter auch in den nächsten Tagen nicht angemessen reagiert, mag sich das ändern.
Versucht bitte, praktisch zu denken. Im Schlafzimmer wurde ja schonmal der Putz bearbeitet. Ist dort alles fest? Dann kann man sich da sicher aufhalten. Wie schon geschrieben kann man auch provisorisch Bereiche durch stabile Planen oder Netze schützen. Klar, alles nicht schön. Aber investiere bitte nicht ewig Zeit in eine zu 100% korrekte rechtliche Einordnung hier im Forum. Das ist ein Rechtsforum. Eigentlich brauchst du aktuell eher ein Handwerkerforum um einzuschätzen, welche Gefahr überhaupt besteht und wie vorläufige, schnelle Lösungen aussehen können.
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