Vermieter lügt über Renovierungsvereinbarungen

Liebe Gemeinde,

der von mir hier: https://www.123recht.net/Nebenkostenabrechnung-von-Gartenpflege-trotz-Ausschluss-im-Vertrag-rechtens-(nach-Auszug)-__f534221.html besprochene Fall geht leider sehr unschön weiter.

Aufgrund der Diskussion wurde die Gartenpflegekosten sowie die nach wie vor säumigen Kautionsrückzahlungen vom Vermieter eingefordert. Dieser antwortete nun mit einer wahren Räuberpistole.

Also, kurz noch einmal zur Vorgeschichte. Bei der Wohnungsübergabe (Sommer 2017) waren der Vermieter, seine Frau, seine Tochter und eine "Freundin" anwesend. Auf Seiten der Mieter, das Mieterpärchen.

Es wurde sehr kleinlich jedes "Bohrloch" fotografiert, in das Übergabeprotokoll aufgenommen und letztlich als Ist-Zustand von beiden Parteien unterzeichnet. Dann gab es ein halbes Jahr lang keinen Kontakt, bis die Mieter dann nach Verstreichen der Halbjahresfrist die Kaution zurückforderten.

Nun die Antwort des Vermieters:

1) Die Mieter hätten sich bei der Übergabe unter Zeugen (dies wird permanent erwähnt!) bereiterklärt, die Kosten für die Beseitigung der Schäden zu übernehmen. Dies ist eine Lüge, da der Mieter keinerlei solcher Aussagen getätigt hatte. Es wurde bis auf das Übergabeprotokoll auch nichts schriftlich festgehalten oder gar unterschrieben! Vielmehr hat der Mieter bei den meisten Schäden angeführt, dass diese bereits bei Einzug vorlagen und der Vermieter dies mit "alten Fotos" abgleichen wollte.

2) Es wurden Reparaturen an der Elektrik und den Sanitäranlagen in Rechnung gestellt, die nicht einmal im Übergabeprotokoll als Mangel erwähnt wurden. Weiterhin wurde der "verwilderte Garten" sarniert, der auch nicht als Mangel im Protokoll stand. Im Gegenteil wurde vor Ort sogar noch gelobt, dass der Rasen vom Mieter frisch gemäht wurde! Freundlicherweise wurden diese Kosten als Nebenkosten ausgewiesen (siehe andere Thema) um dem Mieter steuerliche Vorteile einzuräumen (dies ist ja wohl an Sarkasmus nicht mehr zu toppen!)

3) Angeblich wurde dem Mieter im Oktober bereits eine entsprechende Aufrechnung per Post übersandt, wo die "unter Zeugen übernommenen Kosten der Reparaturarbeiten" von der Kautionszahlung abgezogen werden sollten. Dieses Schreiben wurde nun vorgelegt, allerdings hat der Mieter ein solches Schreiben nie bekommen. Interessanter Weise wurde auch bei der Kautionsrückforderung des Mieters vom Vermieter nicht auf dieses Schreiben verwiesen.

Es drängt sich der Verdacht auf, der Vermieter möchte auf Kosten des Mieters sein Haus aus den 70er Jahren renovieren und hat versäumt innerhalb der Halbjahresfrist Forderungen zu stellen. Da mit einer Zustimmung des Mieters bei regulären, fristgerechten Reparaturforderungen niemals zu rechnen gewesen wäre, wird nun dieses Lügenkonstrukt erstellt, bei dem der Mieter "unter Zeugen!" dies alles mündlich bestätigt hätte, auch Reparaturen, die gar nicht im Protokoll auftauchten! Wahrscheinlich wird durch die überzogenen Forderungen auf einen Vergleich vor Gericht spekuliert, um wenigstens einen Teil der Kosten dem Mieter nachträglich aufzudrängen. Das ist doch astreiner Betrug?

Ich bitte um Einschätzung des Rechtssituation (mir platzt im übrigen gleich die Halsschlagader!)

Danke!

-- Editiert von Mayonaut am 03.04.2018 20:32