Bewerbung nach 10 Jahren Arbeitslosigkeit

15. Oktober 2019 Thema abonnieren
 Von 
guest-12313.05.2022 14:50:32
Status:
Beginner
(88 Beiträge, 0x hilfreich)
Bewerbung nach 10 Jahren Arbeitslosigkeit

Da ich selber keinen Rat habe, hoffe ich das ihr uns helfen könnt. Folgender Fall:
Die Tochter (34) meiner Freundin ist seit 10 Jahren arbeitslos. Anfangs fing es normal an. Sie verlor ihren Job (Mitarbeiterabbau), fand lange nichts. Dann kam ein Schicksalsschlag nach dem anderen und sie bekam Depressionen. Später Sozialphobie und Rückenprobleme. Sie war jahrelang in Therapeutischer Behandlung, auch stationär. In diesen 10 Jahren war sie hauptsächlich krank, bezog aber nach 1 Jahr ALG II. In dieser Zeit kümmerte sie sich auch um die Heimpflege ihrer Großmutter. Was bedeutet, das sie 10 Jahre lang eigentlich keine anderen Jobs/Praktikas etc. machte. Nun ist sie wieder fit genug, um arbeiten zu können. Doch was genau soll sie in eine Bewerbung rein schreiben, damit es nicht so aussieht, als hätte sie 10 Jahre lang auf der faulen Haut gelegen? Und was soll sie beim Vorstellungsgespräch wiedergeben?
Habt ihr da Tipps für sie? Danke im voraus.

-- Editiert von Moderator am 16.10.2019 16:06

-- Thema wurde verschoben am 16.10.2019 16:06

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11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
HeHe
Status:
Richter
(8410 Beiträge, 3772x hilfreich)

Das ist zwar keine arbeitsrechtliche Frage, aber trotzdem vorweg: Lügen sollte sie in der Bewerbung genauso wenig, wie sie die komplette eigene Krankengeschichte auflisten sollte.

Die Erklärung über die "Auszeit aus gesundheitlichen Gründen" (ohne Nennung der Diagnose) kann man im Bewerbungsgespräch anbieten. Die Pflege von Angehörigen ist dagegen nichts, was man verheimlichen müsste!

Lies dir mal die Links hier durch, da findest du evtl. Formulierungstipps:

https://karrierebibel.de/luecken-im-lebenslauf/#Tricks-wie-Sie-die-Brueche-im-Lebenslauf-heilen
https://arbeits-abc.de/lange-krankheit-im-lebenslauf-erwaehnen/

.

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#2
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17444 Beiträge, 6490x hilfreich)

... es gibt vielleicht Bewerbungstrainings für die junge Frau. Wenn ihr nicht gerade in einem dafür zu kleinen Ort wohnt.

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#3
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32202 Beiträge, 5658x hilfreich)

Zitat (von Pan8dora):
In dieser Zeit kümmerte sie sich auch um die Heimpflege ihrer Großmutter.
Das nennt sich in Bewerbungen *Pflege von Angehörigen*.

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#5
 Von 
Spejbl
Status:
Praktikant
(834 Beiträge, 149x hilfreich)

Da bietet sich vielleicht der Begriff "Arbeitssuchend" an.

Auch, daß gesundheitliche Probleme eine Rolle dabei spielten, kann man durchaus erwähnen. Das nennt sich dann aus "gesundheitlichen Gründen". Ohne dabei aber genauer darauf einzugehen. Das kann ggf. in einem Vorstellungsgespräch genauer erläutert werden. Aber auch nur, wenn seitens des Arbeitgebers danach gefragt wird.

Vielleicht ist auch mal ein Bewerbungstrainig ganz gut.

Am Sonsten kann man nach der Divise verfahren: Man muß nicht Alles sagen, was wahr ist. Aber das, was man sagt, muß wahr sein. Lediglich, wenn es Nachfragen gibt, sind Ergänzungen angebracht.

-- Editiert von Spejbl am 15.10.2019 16:44

Signatur:

Jeder für sich allein, ist nichts. Zusammen aber, sind wir ein unschlagbares Team!

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#6
 Von 
guest-12328.05.2020 09:37:38
Status:
Student
(2498 Beiträge, 511x hilfreich)

Ist die Tochter der Freundin schwerbehindert oder einem schwerbehinderten Menschen gleichgestellt. Im Positivfall gibt es sogenannte Nachteilsausgleiche, die möglicherweise in dieser schweren Situation helfen.

Abgesehen hiervon, wenn es keine gangbare Alternative gibt, wäre die Bewerbung bei einem Arbeitnehmerüberlassungsunternehmen (Zeitarbeitsfirma) vielleicht angezeigt (auch wenn ich von diesen Unternehmen alles andere als angetan bin). Dort wird mitunter der Lebenslauf nicht so hoch bewertet wie woanders und es kein ein Wiedereinstieg in das Berufsleben sein.

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#7
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32202 Beiträge, 5658x hilfreich)

Zitat (von Spejbl):
Begriff "Arbeitssuchend"
10 Jahre arbeitsuchend---? Das soll sie in die Bewerbung bzw. den Lebenslauf schreiben?
Ist das wieder dein Ernst? Oder eher wider den Ernst?
Zitat (von Spejbl):
Das nennt sich dann aus "gesundheitlichen Gründen".
10 Jahre aus gesundheitlichen Gründen ohne Beschäftigung?
Sollte es nach einer solchen Bewerbung jemals zu einer Einladung zwecks V-Gespräch kommen sollte...dann kann sie ALLES erzählen.

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#8
 Von 
Spejbl
Status:
Praktikant
(834 Beiträge, 149x hilfreich)

Zitat (von Anami):
Das soll sie in die Bewerbung bzw. den Lebenslauf schreiben?


Neben der Pflege von Angehörigen und der gesundheitlichen Problematik. Du würdest das wahrscheinlich so formulieren: "Ich habe mich in Bezug auf das Inanspruchnehmen von staatlichen Zuschüssen weitergebildet und -entwickelt und dabei praxisnah Einkünfte erziehlt. Ich habe gehartzt." :neck: .

Zitat (von Anami):
Sollte es nach einer solchen Bewerbung jemals zu einer Einladung zwecks V-Gespräch kommen sollte...dann kann sie ALLES erzählen.


Warum soll es kein V-Gespräch geben? Und Alles erzählen? Naja, so ein Arbeitgeber ist ja zunächst noch keine Vertrauensperson wie z.B. ein Seelsorger. Also, da würde ich schon Vorsicht walten lassen.

Wenn man da 10 Jahre im Lebenslauf ignoriert, ja gut, geht auch. Dann wird sich ein Arbeitgeber aber vielleicht schon fragen: Ja, was hat der denn verbockt, daß er sooo geheimnisvoll macht. Also, da braucht man nicht ganz so zugeknöpft sein.

Lücken im Lebenslauf werfen nun einmal in der Regel Fragen auf.


-- Editiert von Spejbl am 15.10.2019 18:14

Signatur:

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#9
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32202 Beiträge, 5658x hilfreich)

Zitat (von Spejbl):
Wenn man da 10 Jahre im Lebenslauf ignoriert, j
Wer hat denn empfohlen, die 10 Jahre zu ignorieren?
Zitat (von Spejbl):
Lücken im Lebenslauf werfen nun einmal in der Regel Fragen auf.
Genau. Und WER hat Lücken empfohlen?
Zitat (von Spejbl):
Du würdest das
Nö. Würde ich nicht. Ich habe oben geschrieben, wie das zu nennen wäre. So würde ich das auch in eine Bewerbung schreiben.

Wer in seine Bewerbung 10 Jahre Arbeitssuchend und/oder 10 Jahre aus gesundheitlichen Gründen arbeitsuchend schreibt---- der wird mM auf jeden Fall nicht eingeladen, um ihm evtl. ne Stelle anzubieten. Das wird kein V-Gespräch werden. Da wird man höchstens gucken wollen, was das fürn Typ ist...

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#10
 Von 
guest-12325.02.2020 18:38:59
Status:
Schüler
(298 Beiträge, 104x hilfreich)

Zitat (von Pan8dora):
Doch was genau soll sie in eine Bewerbung rein schreiben, damit es nicht so aussieht, als hätte sie 10 Jahre lang auf der faulen Haut gelegen?
...
In dieser Zeit kümmerte sie sich auch um die Heimpflege ihrer Großmutter.


Die Wenigsten liegen "10 Jahre lang auf der faulen Haut".

In den Lebenslauf gehören nicht nur Ausbildung, bezahlte Jobs und Praktika, sondern auch Pflege von Angehörigen, Kinderziehungszeiten, ehrenamtlichen Tätigkeiten, berufliche oder medizinische Rehabilitation, private Weiterbildungen ...

Beispiele:
"Auszeit aus gesundheitlichen Gründen
• volle Einsatzbereitschaft nach erfolgreicher Rehabilitation
"
Damit kann sie längere Klinikaufenthalte umschreiben.

"Haushaltshilfe und Kinderbetreuung in einem privaten Haushalt"
Wenn sie z.B. regelmäßig und in größerem zeitlichen Umfang, die Kinder von Verwandten unentgeltlich betreut hat.

"Orientierungsphase"
z.B. nach einem Umzug
Nicht zu oft verwenden und nur für Lücken von wenigen Monaten. Für längere Lücken - wo ihr wirklich keine andere "Tätigkeit" einfällt - besser "arbeitssuchend" schreiben. Das ist heutzutage auch kein Manko mehr.


Als zusätzliche Informationen kann sie auch Hobbies, aktive Vereinsmitgliedschaften etc. aufführen, wenn sie entweder für die angestrebte Stelle relevant sind oder um die sogenannten Soft Skills zu belegen.

Alle Angaben müssen natürlich der Wahrheit entsprechen.

Für die Gestaltung des Lebenslaufs, kann ich den Europass empfehlen. Er berücksichtigt auch Sprachkenntnisse, digitale Kompetenzen etc.

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#11
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8071x hilfreich)

Angesichts der Krankengeschichte ist es sehr realistisch, dass hier eine Förderung zur Integration in Arbeit durch die Reha-Stelle der Agentur für Arbeit möglich ist. Auch mit 34 ist eine Ausbildung (eben hier als Umschulung) machbar, bei Interesse einfach da ansprechen.

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