Fahrradunfall

27. August 2011 Thema abonnieren
 Von 
jaca12
Status:
Frischling
(11 Beiträge, 2x hilfreich)
Fahrradunfall

Hallo!
Ich habe mir vor 5 Monaten ein vormontiertes Fahrrad bei einem "Supermarkt" gekauft, welches die Mitarbeiter dort noch zusammengeschraubt haben. Ich habe zuhause nochmal nachgeprüft, ob auch alle Schrauben fest sind und das waren sie, fester ging nicht. Es handelt sich um ein Damen-citybike mit 3 Gängen und rücktrittbremse.
Montag hatte ich es dann eilig und wollte bergauf an einer anderen Fahrradfahrerin vorbeifahren. Kurz darauf knackte es und ich bin nach unten weggesackt. Dann habe ich Mich an dem Lenker festgeklammert, der sich dann kurz darauf auch nach unten verabschiedet hat. Ich habe mir Prellungen am rechten Bein zugezogen und den linken Fuß aufgerissen. Meine neuen Schuhe sind dabei auch komplett kaputtgegangen.
Donnerstag musste ich dann ins Krankenhaus eingeliefert werden und wurde heute erst entlassen, weil daraus eine Blutvergiftung geworden ist.
Die Fahrradfahrerin, die mir am Unfallort geholfen hat, sagte, dass meine Gangschaltung kaputt zu sein scheint und deswegen die Kette rausgesprungen ist.
Noch am selben Tag habe ich das Fahrrad zurückgebracht, weil so etwas bei einem neuen Fahrrad nicht passieren darf. Der Verkäufer war ziemlich unfreundlich und meinte, dass das mein verschulden sei und er mir dann die reperaturrechnung zuschickt. Ich habe ihm gesagt, dass ich das sicherlich nicht zahlen werde, weil ich zwei Jahre Garantie habe und dass ich meine Schuhe ersetzt haben möchte.
Nun die Frage: kann ich irgendwelche Ansprüche geltend machen, wenn der mir nochmal blöd kommt?
Würde mich über eine Antwort sehr freuen

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-- Editiert jaca12 am 29.08.2011 20:50

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5 Antworten
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#1
 Von 
radfahrer999
Status:
Unparteiischer
(9031 Beiträge, 4877x hilfreich)

1.) Man kauft ein Fahrrad weder in einem "Supermarkt", noch in einem Discounter, noch bei Otto ode rNeckermannm noch sonst wo. Die meisten Discounterräder sind von extrem schlechter Qualität und die „Verkäufer" haben 0 Fachkompetenz! Man kauft ein Fahrrad in einem Fahrradladen oder bei einem Markenversender. Da greift aber das gleiche Problem, dass du gerade hast (Erläuterung folgt in diesem Beitrag)

2.) Was heißt nach unten weggesackt? Ist die Sattelstütze ins Sitzrohr gefahren und du nach unten geplumpst? Bei Billigrädern ist der Lenker nicht darauf ausgelegt so hohe Belastungen standzuhalten. Der Lenker bei Cityrädern hat meist einen höhenverstellbaren Vorbau. Bedingt durch die aufrechte Sitzposition wird dieser nicht wirklich belastet (je nach Fahrerinnengewicht 5 bis allerhöchstens 10kg). Wenn die Schraube nicht 100%ig festsitzt kann der Lenker durch hohe Stoß-bzw. Zugbelastung nach unten wegsacken. Auch werden billige Schrauben jenseits jeder Güte verwendet und die brechen auch schnell unter „hohen" Belastungen. Normal testet man so etwas indem man sich mit Schmackes von oben auf den Lenker stützt. (Die vordere Federung und die Reifen sollten diesen „Stoß" kompensieren können, zumal wenn er auf einer Grünstreifen anstatt auf Beton durchgeführt wird.)

3.) Rausspringende Ketten sind bei Billigrädern leider mehr Regel als Ausnahme, aber wenn die Kette abspringt solltest du das Fahrrad noch lenken können, lediglich der Antrieb ist dann „defekt". Die Kette kan idR problemlos (auch vom Laien) wieder aufgezogen werden.

4.) Verkäufer werden idR immer als „ziemlich unfreundlich" empfunden, wenn sie nicht genau das sagen was der Kunde hören möchte! In einem Punkt hast du recht. Das hätte nicht passieren dürfen. Aber warum ist dies passiert? Die Fahrräder in Supermärkten und Discountern sind IMMER und ausnahmslos „vormontiert". Das geht auch aus der Dokumentation hervor, die du mit dem Rad erworben haben solltest. D.h. dass es sich hierbei um ein "Bausatz" handelt. Um überhaupt einen Gewährleistungsanspruch zu erhalten,muss die Endmontage in einem entsprechenden Fachbetrieb erfolgen. D.h. du musst mit deinem Fahrrad aus dem Discounter in ein Fahrradladen gehen und es dir dort zusammenschrauben lassen. Diese Tätigkeit hast du selbstverständlich zu bezahlen. Wenn dir ein Unfall geschieht, dann musst du nachweisen können, dass es sich um einen Sachmangel handelt, denn der Händler wird darauf plädieren, dass du nur einen Bausatz erworben hast, für den korrekten Zusammenbau selbst verantwortlich bist und dass der Unfall in Folge einer nicht fachgerechten Montage erfolgt ist.

Bevor du fragst, JA das ist Methode und das machen die mit Absicht so...

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"Was spricht dagegen den Verstoß zuzugeben und die Knete zu überweisen?"

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#2
 Von 
jaca12
Status:
Frischling
(11 Beiträge, 2x hilfreich)

Ich bin im stehen angefahren, weil es leicht bergauf ging. Dann ist die Kette raus und ich bin halt nach unten weggesackt.

Tja, manche Leute, besonders als Studentin, haben halt nicht so viel Geld übrig, um in einem Fachhandel ein Fahrrad zu kaufen.

Trotzdem denke ich, dass ein Fahrrad schon eine Bremsung bei der man sich dann nach vorne legt aushalten sollte, ohne dass man sich dabei verletzt. Wozu werden solche Fahrräder sonst verkauft, wenn man damit eigentlich eh nicht fahren kann?

Also ich finde schon, dass man den Verkäufer als unfreundlich bezeichnen kann, wenn er mir unterstellt, dass ich das vorher mit Absicht kaputt gemacht habe..Klar habe ich das vorher mit Absicht kaputt gemacht, weil ich es so toll finde im Krabkenhaus zu liegen..der spinnt ja wohl

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1x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
radfahrer999
Status:
Unparteiischer
(9031 Beiträge, 4877x hilfreich)

quote:
Dann ist die Kette raus und ich bin halt nach unten weggesackt.

Fällt, soweit ich weiß, unter "Fahrfehler"..

quote:
Tja, manche Leute, besonders als Studentin, haben halt nicht so viel Geld übrig, um in einem Fachhandel ein Fahrrad zu kaufen.

Naja, aber "Geiz ist geil" hat nunmal auch Auswirkungen auf Qualität.. Studentin hin oder her. Die Discounterräder sind zwar günstiger als im Fachhandel aber auch sehr viel schlechter. Ich habe mal für eine Freundin, die Alleinerziehende Mutter ist und Hartz4 bezieht, ein 200€ Aldi Rad mit einem 500€ ZEG Rad verglichen. Mit ordungsgem. Zusammenbau wäre sie auch 250€ los. Ich habe ihr geraten das ZEG Rad auf Rate zu kaufen. ZEG Räder sind zwar auch nicht die Bringer, vom Preis Leistungsverhältnis her um besser als Discounterware..

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1x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
jaca12
Status:
Frischling
(11 Beiträge, 2x hilfreich)

Klar, ich dachte aber, dass so etwas für kurzstrecken reichen würde. Nur mal kurz einkaufen und zur Uni..kann man ja nicht ahnen, dass der lenker gar nichts aushält.

Habe mich übrigens vorher mal raufgelehnt, um zu testen, ob er hält und da hat es funktioniert.
Wenn der Verkäufer sich meldet und Geld für Ersatzteile verlangt, dann kann er das Fahrrad behalten..damit fahre ich sicherlich nicht mehr und Geld werde ich dafür erst recht nicht ausgeben.

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1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
radfahrer999
Status:
Unparteiischer
(9031 Beiträge, 4877x hilfreich)

quote:
Klar, ich dachte aber, dass so etwas für kurzstrecken reichen würde.

Sollte!

quote:
Wenn der Verkäufer sich meldet und Geld für Ersatzteile verlangt, dann kann er das Fahrrad behalten.

Und du hast X € für eine Lektion ausgegeben?! Evtl. solltest du das Rad nehmen, zu einem Fachhändler bringen und dich beraten lassen. Durch einige Modifikationen kann er da bestimmt noch was draus machen! Erwarte aber nicht so viel!

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