ALG II GKV u. Bewerbung

3. Mai 2009 Thema abonnieren
 Von 
dirk2001
Status:
Frischling
(16 Beiträge, 0x hilfreich)
ALG II GKV u. Bewerbung

Hallo erstmal!


Fand die Tips hier im Forum immer gut und hoffe Ihr könnt mir jetzt auch helfen!
Also, ich habe im August'08 endlich meinen ALG II Antrag gestellt. Ich sage endlich, weil ich schon seit Frühjahr 2004 keine Tätigkeit mehr ausgefüllt habe und in der Zwischenzeit auch keine Hilfe beansprucht habe. Das ich letztlich doch einen Antrag stellte, lag primär an meiner gesundheitlichen Situation, welche ich ohne Krankenversicherung nicht beheben lassen kann. Dieser Antrag wurde nun auch Mitte März bewilligt, unter der Bedingung das ich eine Bestätigung des Arbeitsamtes und die einer Krankenversicherung (Barmer) beschaffe.
Ersteres war auch kein Problem, mit der KV verzögerte sich das allerdings. Ich bekam keine Bestätigung, stattdessen sollten meine Daten zur weiteren Prüfung und Bearbeitung an die Zentrale geleitet werden. Grund sei die lange Zeit in der ich nicht versichert sei, 2000 laut KV (familienversichert, war damals 23). Die Verzögerung mit der Bescheiningung war nicht das Problem, sondern viel mehr die Tatsache das sie mich nur unter der Bedingung "mich rückversichern zu lassen" wieder aufnehmen wollten. Konkret zum 01.04.2007, also ganze 16 Monate vor der Bewilligung meines Antrages und Übernahme der Beiträge. Beiträge die ich für den Zeitraum aber halt nicht hatte, Beiträge welche die Arge -laut KV- auch nicht übernehmen würde, aber letztlich Beiträge die ich auch von keinem bezahlt haben will, weil ich es irgendwo nicht einsehe. Der Grund dafür ist meine Krankengeschichte und das Verhalten meiner KV im Laufe der Zeit. Wie gesagt, laut KV war ich seit 2000 nicht mehr versichert, mMn stimmt das so nicht, da ich erst zum Jahreswechsel 2002/2003 davon in Kenntnis gesetzt wurde nicht mehr versichert zu sein und aufgefordert wurde meine Versichertenkarte zurück zu geben. In der Zwischenzeit bekam ich noch 2000 eine Zuschlagsbewilligung für Zahnersatz, 2002 wurde die Behandlung einer lebensgefährlichen Gewebekrankheit übernommen, ebenso wie die weitere notwendige regelmässige medikamentöse Behandlung und egal wie man es auslegt, hatte ich auch schon vor 2000 gewaltige psychische Probleme und eine ausstehende Folgeoperation. Jetzt könnte man meinen, ich sollte mich freuen das mir die Kosten seitens der KV nicht nachträglich in Rechnung gestellt werden, aber dies fällt mir schwer zu glauben, da sie meinem Bruder -welcher ebenfalls eine Weile unversichert war- umgehend eine Ambulanzfahrt in Rechnung gestellt haben und bei mir lief das immerhin knapp drei Jahre. Daher vermute ich eher, dass ich eben wegen der Umstände doch noch bis 25 familienversichert war und dann raus genommen wurde. Gut, ich konnte die Beiträge nicht seperat bezahlen, mein Verschulden, aber besser ist mein Gesundheitszustand dadurch natürlich nicht geworden und eben deswegen seh ich es nicht ein für nicht erhaltene Leistungen mich rückversichern zu lassen, egal wer es bezahlen würde, gerade weil ich in den letzten Jahren so manches Mal eine KV nötig gehabt hätte. 2007 kam dann noch die Pflichtversicherung und ich dachte (wie anscheinend viele) das ich wieder in die GKV komme, aber geändert hatte sich eigentlich nichts, nach wie vor forderten sie einen Mindestbeitrag von ~125€. Auf weitere Anfrage hin wurde mir gesagt das sie mich aber aufnehmen müssten, ja, wenn denn jemand die Beiträge bezahlt. Nun würde dies die Arge tun, aber das reicht immer noch nicht.
Mittlerweile hat sich die Arge an mich gewendet, ich solle eine Bewerbung ausfüllen, damit ich dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung gestellt werden kann. Das war natürlich zu erwarten, ist auch im Prinzip okay, nur habe ich halt eigentlich gedacht das meine gesundheitlichen Probleme (welche ja der Grund sind wieso ich keine Arbeit hatte, die KV Beiträge nicht zahlen konnte und somit meinen Antrag gestellt habe) Vorrang bekommen und zuerst geklärt werden könnten/sollten.

Bin nun ehrlich gesagt ein wenig ratlos was ich tun soll. Komme ich wirklich nicht mehr ins KV-System ohne das jemand 2000€ hinblättert? Und kann ich wirklich wieder in die Arbeitswelt geschickt werden, ohne das meine gesundheitlichen Probleme ausgeräumt sind? Weil wenn das die einzigen Optionen sind, hat sich meine Situation zum Vorjahr nicht wirklich verbessert.

Danke schonmal und sorry das es so lang geworden ist.

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3 Antworten
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#1
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

@dirk

quote:
Daher vermute ich eher, dass ich eben wegen der Umstände doch noch bis 25 familienversichert war und dann raus genommen wurde.


wie kommst du denn zu dieser annahme?
sgb V, §10, abs.2, nr 3 und 4 liegt nicht vor. also ist familienversicherung bis 23 möglich nach eben §10, abs.2, nr 2. länger nicht

wenn ich das richtig lese, liegt keine anerkannte schwerbehiderung nach sgb IX vor.

zu den fragen

quote:
. Komme ich wirklich nicht mehr ins KV-System ohne das jemand 2000€ hinblättert?


ja. ansonsten wird die gkv demnächst wohl mit den rechnungen zu den behandlungen *vor der tür stehen*...

quote:
Und kann ich wirklich wieder in die Arbeitswelt geschickt werden, ohne das meine gesundheitlichen Probleme ausgeräumt sind?


ja. es sei denn, du bist aktuell arbeitsunfähig erkrankt (bescheinigung) oder es läuft das rentenverfahren wg erwerbsminderung. dann erfolgt die mögliche verweisung ins sgb XII.

warum wurde bisher kein antrag wegen erwerbsminderung gestellt? gdb beantragt?

sunbee



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"Meine Beiträge stellen lediglich eine persönliche Meinung dar und sind keine Rechtsberatung.
"

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#2
 Von 
dirk2001
Status:
Frischling
(16 Beiträge, 0x hilfreich)

Danke erstmal sunbee,

Also, zu der Annahme kam ich da mir erst 2003 gesagt wurde das ich nicht mehr krankenversichert war. In der Zwischenzeit wurden alle Behandlungen übernommen. Das ich durch das Filtersystem gerutscht sein soll fällt mir halt schwer zu glauben, da sie wie gesagt bei meinem Bruder sofort interveniert haben und selbst mir bei meiner ersten Operation (als ich 15 und versichert war) zunächst nachstellten "ich sei nicht versichert". Will sagen, die wissen anscheinend schon was läuft. Zudem haben sie noch den Zuschlag für meine Kronen bewilligt (sowas wird doch sicher geprüft), die Medikamente, lief alles weiter und selbst als ich letztens bei der KV war wurde nichts darüber gesagt.
Aber nun gut, es ist ja nicht so als ob ich das aberkannt haben will, ich habs viel mehr erwähnt eben weil wie du sagtest "annerkannte Schwerbehinderung", meine Mutter sowas ähnliches meinte, dass eben bei laufender Behandlung vor Ablauf der Familienversicherung, diese ggfs. verlängert werden kann/muss. Sie ist sich da aber nicht sicher und vielleicht ist das rechtlich auch falsch, aber Sinn macht es durchaus und aus meiner Sicht hielt ich mich halt auch noch für versichert und wurde dann prompt mit einer lebensgefährlichen Krankheit sitzen gelassen.
Einen Antrag auf Erwerbsminderung habe ich auch gestellt, allerdings zu einem Zeitpunkt wo ich nicht mehr versichert war und somit die Erkrankungen auch nicht diagnostizieren/attestieren lassen konnte. Also schrieb ich die Sachen auf (teils in Laiensprache), bekam 30 anerkannt, was aber letztlich wenig Sinn macht. Mag sein das Tinnitus keiner erwerbsmindernde Krankheit ist, aber ein Herzklappenfehler scheint mir schon ein anderes Kaliber, was aber mit meinem Herzen das Problem ist kann ich nicht sagen da ich keinen Ultraschall bzw. nähere Untersuchungen machen lassen konnte, eben weil nicht krankenversichert. Auch bekam ich zehn Prozent anerkannt für "psychische Probleme", ein breiter aber völlig nichtssagender Begriff. Tatsächlich ist es eher so das diese zehn Punkte mein ganzes Leben kontrollieren. Seit 15 Jahren gehe ich praktisch nicht mehr aus dem Haus. Wenn ich doch mal raus musste fühl ich mich unwohl, ums seicht auszudrücken, ich fühl mich beobachtet (auch wenns Schwachsinn ist) und wie in einer Zelle, meine Gedankengänge sind chaotisch, Gedächtnisprobleme, Konzentrationsschwächen, Antriebslosigkeit, meine kognitiven Fähigkeiten sind sehr eingeschränkt (so kann ich zB ein Buch lesen und weiss gar nicht mehr was auf der Seite vorher stand), es wirkt alles so surreal und irgendwie bin ich auch gar nicht mehr richtig "da". Natürlich hatte ich auch Depressionen und suizidale Tendenzen, dass ist alles nicht ausgräumt, aber ich habe gelernt damit zu leben. Was nicht mit mir stimmt kann ich ohne Arzt nicht sagen, aber als gesund würde ich mich nun wirklich nicht bezeichnen. Ich will hier auch gar nicht rumheulen oder auf Mitkleid plädieren, ich weiss das vieles meine Schuld ist und ich so manches versäumt habe, aber ich glaube halt auch das wenn ich nicht wieder ins Versichertensystem komme für mich der Zug wohl endgültig abgefahren ist. Ich habe ja schonmal probiert mein Leben zu ändern, wieder raus zu gehen, zu arbeiten, aber letztlich gings mir nur schlechter und auf genau das selbe läuft das hier im Moment hinaus; Keine Krankenversicherung und eine Tätigkeit mit der ich wieder Jahre in den Sand setze.

Kann ich denn nicht irgendwie eine ärztliche Untersuchung fordern oder sowas in der Art, dass das anerkannt und behandelt werden kann?

Danke fürs lesen!

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#3
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

@dirk

wieso nicht ins system kommen?
die gkv ist bereit dich aufzunehmen, vereinbare ratenzahlung.

wenn du zum arzt gehst, lass dich arbeitsunfähig schreiben und dann sag dem sb in der arge, dass du bereit bist, dich dem ärtztlichen dienst zu stellen.
an deiner stelle würdeich eine reha im bereich psychatrie anstreben. die gehen meist so 8 bis 12 wochen und dort bekommst du sicher hilfe. ein aufenthalt in einer akut psychatrie wäre auch eine option. viele psychische oder psychatrische erkrankungen sind behandelbar. lass dir helfen und mach nicht alles gleich runter, was schwierig ist :)

ein gdb 30 ist keine anerkannte schwerbehinderung im sinne des sgb IX, das geht ab gdb 50 wenn man den ausweis bekommt. stell antrag auf verschlimmerung.


sunbee

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"Meine Beiträge stellen lediglich eine persönliche Meinung dar und sind keine Rechtsberatung.
"

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