Hallo zusammen,
ich habe hier eine Situation die äußerst kompliziert und von sehr hoher Dringlichkeit ist. Es geht im weitesten Sinne auch um Leben und Tod.
Ich versuche einmal die Situation zusammen zu fassen.
Er, 33 Jahre alt, ist schwedischer Staatsbürger und lebt schon seit über 15 Jahren auf der Straße und ist seit ca. 1,5 Jahren, ohne jegliche Papiere hier in Deutschland. Mal hier, mal da.
Drogen und Alkohol sind ein großes Problem. Aufgrund dessen hat sich seine gesundheitliche Situation sehr stark verschlechtert und er ist mittlerweile nicht mehr in der Lage, sich zur schwedischen Botschaft zu bewegen, noch sonst irgendwas in seinem "Alltag" zu regeln. Magen, Herz- & Nierenprobleme und teilweise starke Verwirrheit kommen hinzu. Meines Erachtens schon ein Pflegefall.
Er lebt seit etwa 1 Jahr mit einem deutschen Mädchen zusammen, sie 22 Jahre, und sie hat seit dieser Zeit auf der Straße nun seit kurzem eine Wohnung nahe der dänischen Grenze und bezieht Sozialleistungen vom deutschen Staat.
Beide sind in einem Substitutionsprogramm, wobei er alles selber zahlen muss. Da auch noch Nebenkonsum dazu kommt, reicht das Geld vorne und hinten nicht.
Alle Elternteile sind damit vollkommen überfordert, da sie von keiner Seite Hilfe bekommen. Da er keine Papiere hat, eine Krankenversicherung ist zwar in Schweden vorhanden, ist eine Behandlung hier in Deutschland nur auf Notfälle beschränkt. Eine Behandlung in Schweden setzt meines Wissens nach eine Meldeadresse voraus. Zudem kommt man auch nicht einfach in eine Therapie. Und um nach Schweden zu gelangen und nicht schon in Dänemark abgewiesen zu werden, bedarf es einer Ausreisebescheinigung der Botschaft. So mein Wissensstand.
Seine Mutter lebt alleine in Schweden und ist nach Jahren der vergeblichen Unterstützung mittlerweile nicht mehr in der Lage, ihn aufzunehmen. Ich kann dies vollkommen nachvollziehen, da ich ihn / beide einige Zeit auch bei mir erlebt habe. Er ist das reine Chaos, sie unterstützt soweit es geht.
Sollte er nicht zeitnah in eine Therapieeinrichtung kommen, wird er, auch nach Aussagen der Ärzte, nicht mehr sehr lange leben.
Das junge Mädel ist mit der "Pflegesituation" und Beschaffung von Geld vollkommen überfordert.
Auch um weiteren Schaden von dem jungen Mädchen abzuwenden, hier nun die Ansätze / Fragen:
- Gibt es eine Möglichkeit für ihn einer weitergehenden Behandlung in Deutschland?
- Hat er eine Möglichkeit ins deutsche Sozialsystem eingegliedert zu werden? Evtl. Heirat?
- Gibt es, unter all den widrigen Umständen, eine Möglichkeit in Schweden?
Ich weiß. Vor diesem Hintergrund sind das sehr spezielle Fragestellungen. Aber wir bekommen da von keiner Seite konstruktive Unterstützung und sind mittlerweile vollkommen ratlos.
Viele Grüße
mr-right
EU Ausländer in auswegloser Situation
Bescheid anfechten?
Bescheid anfechten?
Wovon zahlt Er denn das alles?ZitatBeide sind in einem Substitutionsprogramm, wobei er alles selber zahlen muss. :
Seine Mutter kann und will offenbar nicht mehr. Sie muss auch nicht mehr. Ihre Eltern müssen auch nicht. Vermutlich haben alle Versuche von Hilfe und Unterstützung leider zu fast nichts geführt.ZitatAlle Elternteile sind damit vollkommen überfordert, da sie von keiner Seite Hilfe bekommen. :
Wenn deine Beschreibung kein Notfall ist, weiß ich auch nicht...Zitateine Behandlung hier in Deutschland nur auf Notfälle beschränkt. :
Die junge Frau bekommt Komplett-Hilfe vom deutschen Staat. Was sie sonst noch zur Beschaffung von Geld tut, möchte ich nicht wissen.
Zu deinen Fragen:
zu 1: außer Notfallbehandlung vermutlich nichts.
zu 2: Eheschließung mit einem EU-Ausländer ohne Papiere? Wird vermutlich nichts, da er nicht in der Lage ist, sich mind. zu einem Konsulat zu bewegen.
zu 3: Keine Ahnung, vermutlich gabs in S irgendwann nichts mehr für ihn. Warum sonst ist er nach D ?
Die Frau sollte sich so etwas nicht antun. Sie hat vermutlich selbst mehr als genug mit sich zu tun, um aus dem Sumpf rauszukommen.
Ich halte eine Eheschließung aus Gründen, ihn evtl. ins soziale Netz ziehen zu können, für die allerletzte Idee.
ZitatHat er eine Möglichkeit ins deutsche Sozialsystem eingegliedert zu werden? Evtl. Heirat? :
Davon rate ich ab. Ich halte diese Beziehung nicht für tragfähig. Die reissen sich beide nur tiefer rein....
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In einer akuten Situation wählt man die 112, dann kommt der Rettungsdienst und bringt ihn in ein Krankenhaus, die dortige Sozialberatung in Anspruch nehmen, welche Möglichkeiten es für ihn gibt.
Dann gibt es hier eine zentrale Nummer, 040-428285000 dort nachfragen, welche Hilfe er bekommen kann, kein Geld aber evtl. eine Unterkunft und Essen.
Ihn heiraten wäre die schlechteste Idee, zum, Glück geht das nicht, da er ohne Papiere ist.
Die Freundin ist vermutlich mit sich selbst beschäftigt und soll nicht für ihn da sein, schafft sich nur Probleme damit und keine Änderung.
Woher hat er Geld, wenn er zu nichts mehr fähig ist.
ZitatIn einer akuten Situation wählt man die 112, dann kommt der Rettungsdienst und bringt ihn in ein Krankenhaus, die dortige Sozialberatung in Anspruch nehmen, welche Möglichkeiten es für ihn gibt. :
Dann gibt es hier eine zentrale Nummer, 040-428285000 dort nachfragen, welche Hilfe er bekommen kann, kein Geld aber evtl. eine Unterkunft und Essen.
Ihn heiraten wäre die schlechteste Idee, zum, Glück geht das nicht, da er ohne Papiere ist.
Die Freundin ist vermutlich mit sich selbst beschäftigt und soll nicht für ihn da sein, schafft sich nur Probleme damit und keine Änderung.
Woher hat er Geld, wenn er zu nichts mehr fähig ist.
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Die Notaufnahme ist mehrfach das Ziel gewesen.
Der soziale Dienst kann da nichts machen, da in Schweden versichert.
Eine andere Unterkunft ist keine Option.
Das Geld bzw. Gutscheine kommen vom Amt und Familie.
-- Editiert von User am 19. Januar 2023 12:34
ZitatDavon rate ich ab. Ich halte diese Beziehung nicht für tragfähig. Die reissen sich beide nur tiefer rein.... :
Unabhängig ob das für die meisten sinnvoll erscheint oder dazu noch Papiere fehlen. Das klammere ich bei nächster Frage aus.
Hätte ein ausländischer EU-Bürger nach Heirat Ansprüche auf Sozial- und Krankenversicherungsleistungen?
Vermutlich Ja. Aber es geht nicht mit *Ausklammern*.ZitatHätte ein ausländischer EU-Bürger nach Heirat Ansprüche auf Sozial- und Krankenversicherungsleistungen? :
Das ist zB für vollkommen gesunde und erwerbstätige EU-Bürger in geregelten Verhältnissen und längst nachgewiesenen Deutschkenntnissen schon ein Behörden-Marathon mit erheblichem Aufwand an Kosten, Zeit und Nerven, die Dokumente für eine Eheschließung zu beschaffen.
Nachtrag zu meinem --vermutlich ja--
Nach der Schilderung, also sehr wahrscheinlich, wird der Mann nicht erwerbsfähig sein. Falls er oder die Frau das in einem Antrag bejaht, dürfte es eine unwahre Angabe sein.
So etwas fällt recht schnell auf und welcher Sozialleistungsträger (von den in Frage kommenden) dann evtl. leisten würde, wird vermutlich bis zur Entscheidung länger dauern.
ZitatDas junge Mädel ist mit der "Pflegesituation" und Beschaffung von Geld vollkommen überfordert. :
Das junge Mädel ist in einer toxischen Beziehung, scheint das aber nicht zu erkennen / nicht wahrhaben wollen.
ZitatHätte ein ausländischer EU-Bürger nach Heirat Ansprüche auf Sozial- und Krankenversicherungsleistungen? :
Nein, nicht unbedingt.
Zitater ist mittlerweile nicht mehr in der Lage, sich zur schwedischen Botschaft zu bewegen :
Und dort soll er was genau machen? Die werden ihn wohl nicht nach Schweden bringen und alleien schafft er es nicht ...
ZitatEine Behandlung in Schweden setzt meines Wissens nach eine Meldeadresse voraus. :
Dann wäre wohl zu überlegen, ihm eine solche zu besorgen. Dann ihn nach Schweden schaffen und dort entsprechend behandeln lassen.
Wobei das letztere wohl problematisch sein dürfte, denn die zahlreichen Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten der Vergangenheit hat er ja auch nicht zum Ausstieg genutzt?
Ganz ernsthaft: wenn jemand keine Hilfe will, keine Krankheitseinsicht zeigt, dann sollte man die Aussichtslosigkeit / negativen Auswirkungen der Unterstützung erkennen und einsehen. Und entsprechend handeln.
Wenn man die Vokabel "Beigebrauch" liest, dann ist doch alles klar. Wir haben es hier mit einem Abhängigen zu tun, bei welchem das Methadon-Programm gescheitert ist. Wovon diese Leute leben, das ist doch klar. Aber, ich will hier keine Gebrauchsanweisungen geben.
Der deutsche Staat ist nicht verpflichtet, diesen Zirkus zu finanzieren. Deshalb gibt es auch Gutscheine. Er ist also ernährungstechnisch versorgt. Medizinisch auch dann, wenn er ein Notfall ist. Was kann er tun, um seine Situation zu verbessern, wenn er es denn überhaupt will? Die Mutter sollte einen Termin für ihn in dem nächsten nordischen Konsulat vereinbaren. Soweit ich weiß, werden die teilweise gemeinsam von den drei nordischen Staaten betrieben. Mal klären, ob das in Flensburg ist. Jedenfalls muss er nicht bis Berlin fahren. Und, wenn dieser Termin steht, kann ja vielleicht der Fragesteller mitfahren, so dass das auch klappt. Er sollte dann zumindest insoweit Ersatzpapiere bekommen, die ihm die Einreise nach Schweden ermöglichen. Aber, das sollte die Mutter vorher von Schweden aus klären. Auch übernehmen zumindest alle Auslandsvertretungen für ihre Staatsbürger in Notfällen die Kosten für einen Transport nach Hause. Ich hab mal nachgeschaut, die Preise würden so bei etwa 60 € liegen. Das ist nun wirklich machbar. Könnte vielleicht sogar die Freundin zahlen.
Das Hauptproblem liegt doch ganz woanders. Er muss wollen, und zwar er und nicht sein Umfeld. Also überhaupt keine auswegslose Situation. Nicht mal im Ansatz.
wirdwerden
-- Editiert von User am 20. Januar 2023 10:01
ZitatDas Hauptproblem liegt doch ganz woanders. Er muss wollen, und zwar er und nicht sein Umfeld. Also überhaupt keine auswegslose Situation. Nicht mal im Ansatz. :
Auf den Punkt gebracht. Alle Hilfe und Mühe ist umsonst wenn sie von der Person nicht angenommen oder umgesetzt wird.
Dort ist es nicht. Das, was der Mann braucht, macht kein Honorarkonsul von Schweden.ZitatMal klären, ob das in Flensburg ist. :
Genau.ZitatEr muss wollen, und zwar er und nicht sein Umfeld. :
ER und nicht seine Mutter.
ER und nicht die Frau, bei der er haust.
ER und nicht andere Elternteile.
ER selbst kann offenbar so gut wie gar nichts mehr.
Manchmal ist das leider so und deshalb sind die hochfliegenden Ideen nichts wert. Damit ist die Situation ziemlich aussichtslos.
Nicht? Da der Mann offenbar seit 15 Jahren weder entscheiden kann, was und wie er was will, sondern auf der Straße lebt und nun *untergekommen* ist--- halte ich das Ganze doch für ziemlich aussichtslos.ZitatAlso überhaupt keine auswegslose Situation. :
Zur TE- Frage zur Eheschließung--- auch dazu müsste ER sich bewegen. Niemand anders kann das vorbereitend für ihn tun.
Zur TE-Frage der Sozialleistungen (hier ALG2/Bürgergeld oder Sozialhilfe)--- auch dazu müsste er sich bewegen.
Nichts würde ihm *gebracht*.
Einen gerichtl. bestellten Betreuer hat er wohl nicht.
Das wäre für mich auf lange Sicht noch ein Ausweg.
Es gibt durchaus Ersatzpapiere, die auch in Konsulaten ausgestellt werden. Das ist vorher zu klären. Es funktionier. Wie gesagt, es sind nicht die vollen Ausweise/Pässe. Nicht die Papiere, die man bekommt wenn man im Ausland seine Papiere verliert. Na ja, und bettlägrig ist der Mann ja nicht.
Keine Ahnung, ob man überhaupt Papiere benötigt, wenn man nach Schweden einreisen will. Jedenfalls ist dieses Problem zu managen.
wirdwerden
Anami, ich sehe noch etwas: wieso kann er seit 15 Jahren nichts mehr entscheiden? Er lebt seit 15 Jahren auf der Straße, ist seit 1,5 Jahren in Deutschland, und erst seit ca. einem Jahr hat er keine Papiere mehr. Wie kommt so etwas zustande?
wirdwerden
Daraus könnte man evtl. auch verstehen, dass er keinerlei Papiere hat und seit 1,5 Jahren in D lebt.Zitatund ist seit ca. 1,5 Jahren, ohne jegliche Papiere hier in Deutschland. :
Na, wenn du das auch vom schwedischen Honorarkonsulat weißt, dann kann man dort die Situation schildern.ZitatEs gibt durchaus Ersatzpapiere, die auch in Konsulaten ausgestellt werden. :
Wer sollte das dann machen?
Na ja, wenn du das auch weißt.ZitatNa ja, und bettlägrig ist der Mann ja nicht. :
Wer WILL denn überhaupt nach S einreisen?Zitatwenn man nach Schweden einreisen will. :
Eigentlich wurde die Frage des TE ja eingegrenzt auf: ...kann er durch Heirat ins dt. Sozialsystem?
Nun ja, das Einreisen nach Schweden war ja in der Frage durchaus als Option genannt, die man leider nicht wahrnehmen könne. Ich frage mich natürlich auch, warum er in dieser Situation aus Schweden ausgereist ist. Und wie er das so schwerkrank managen konnte. Und wieso gerade danach die Papiere verloren gingen, nachdem das 15 Jahre auf der Strasse nicht passiert ist. In Schweden wäre er krankenversichert. Könnte das Methadon-Programm finanziert bekommen. Hier steckt doch ganz was anderes dahinter.
wirdwerden
WANN ist er denn raus aus Schweden? War er zu der Zeit schon schwerkrank? WANN gingen denn die Papiere verloren?--- Alles unbekannt.ZitatIch frage mich natürlich auch, warum er in dieser Situation aus Schweden ausgereist ist. :
Das mag sein.ZitatHier steckt doch ganz was anderes dahinter. :
Es mag auch sein, dass der Mann gar nicht mehr en detail seine vielen Zeiten darlegen kann. Wozu willst du also nachfragen, was wann wo warum passierte? Ist doch alles gar nicht relevant.
Man könnte sich deshalb auf die möglichen Antworten zu den konkreten Fragen des TE beschränken.
Wenn es noch weitere TE-Fragen gibt, könnte man die evtl. beantworten.
ZitatKeine Ahnung, ob man überhaupt Papiere benötigt, wenn man nach Schweden einreisen will. :
Schengen-Staat ...
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