Grundlage für Verlängerung von GWA (2.-€ Job)

8. Januar 2009 Thema abonnieren
 Von 
Filmsammler
Status:
Schüler
(292 Beiträge, 91x hilfreich)
Grundlage für Verlängerung von GWA (2.-€ Job)

Hallo,
ich betreue insgesamt 15 GWA Kräfte (2.-Euro Jobber). Ich stelle immer wieder fest, dass es irgendwo bei der ARGE ein geheimes Gesetzbuch gibt, nach dem gehandelt wird, nämlich das WGBD (Willkürgesetzbuch Deutschland). Je nach Gusto weren mal Stellen erneuert, abgebrochen usw.

Ich benötige mal einen Tip, nach welchen Gesetzen sich die Verlängerung von GWA Stellen richtet.

Das Problem ist folgendes :
Meine GWA Kraft Rainer hat eine GWA Stelle bis 15.2.2009. Er ist hoch motiviert, hat sich in diesem Jahr wahnsinnig entwickelt und Freude am sozialen Dienst, den er tut. Für den ersten Arbeitsmarkt ist er aber aus verschiedenen Gründen noch nicht fit. Weiterhin gibt es momentan in seinem Bereich hier auch kaum die Chance einen Job zu bekommen.
Das wovor er sich am meisten fürchtet ist jedoch wieder zu Hause zu sitzen, zu veröden , eventuelle wieder anzufangen zu trinken.....
Er möcvhte weiter für 2.-Euro die Stunde in unserer Maßnahme arbeiten. Zudem habe ich ihn nun ein Jahr angelernt und ernte erstamals die Früchte der Ausbildung, nämlich, dass er seine Aufgaben eigenständig gut meistert.

Wie ist es nun mit Gemeinwohlarbeit ? Ist generell nach einem Jahr schluss und ich schicke die Leute wieder ins nichts, oder gibt es irgendeine Möglichkeit, die Maßnahme nach dem SGB II zu verlängern, um die Menschen nicht wieder abstürzen zu lassen ?
Viele Grüße
Claus

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2 Antworten
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#1
 Von 
AxelK
Status:
Philosoph
(13036 Beiträge, 4438x hilfreich)

@Filmsammler:

Sorry, aber beim lesen Deines Beitrageshat es in mir so nach und nach kräftig angefangen zu brodeln. Wenn der Mann so gute Arbeit leistet und Du ihn unbedingt weiter beschäftigen willst, dann stell ihn fest ein, zu einem anständigen Lohn, von dem er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Wo bitte liegt denn in diesem Fall die gesetzlich vorgeschriebene Zusätzlichkeit des Jobs?

Arbeitgeber/Institutionen, die einen oftmals nicht unerheblichen Teil Ihrer Arbeit durch sogenannte 1-Euro-Jobber (auch wenn er 2 Euro die Stunde bekommt) erledigen lassen, dafür die entsprechenden finanziellen Mittel der ARGE abgreifen und Ihren Gewinn maximieren, sind meinen Augen nicht besser, wie die ARGEn, die die Leute - oftmals zwangsweise - in diese sogenannten Eingliederungsmaßnahmen hinein stecken.

Meines Erachtens sind sämtliche 1-Euro-Jobs unzulässige Zwangsarbeit und gehören sofort abgeschafft.

Gruß,

Axel

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"Jeder meiner Beiträge stellt ausschließlich meine persönlich Meinung, und keine Rechtsberatung, dar "

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#2
 Von 
Filmsammler
Status:
Schüler
(292 Beiträge, 91x hilfreich)

Hallo, Axel
sorry, aber ich denke, Du tust mir Unrecht. Meine GWA Maßnahme gehört zu den wenigen, die wirklich GWA sind, nämlich absolut zusätzlich und gemeinnützig. Ich bin voll auf Deiner Seite, wenn GWA Mitarbeiter dazu ausgenutzt werden gewerbliche Arbeit zu machen, wie in Krankenhäusern, auf dem Friedhof oder auf dem Bau.
Ich habe die Maßnahme vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Unsere Mitarbeiter unterstützen kleine Vereine, wenn sie ein Vereinsfest planen oder organisieren Kinderfeste in unserem Stadtteil. Die Maßnahme ist vollkommen eigenständig ohne Anbindung an irgendeinen Profit.Wir können auch keine festen Jobs schaffen, weil wir "unseren" Kunden, die ja auch nichts haben alles umsonst anbieten und sie nur bei Arbeiten unterstützen, die sie alleine nicht hinbekommen würden. Ein Beispiel : Du als Privatmann möchtest in Deiner Straße ein Kinderfest durchführen. Dann nehmen Dir meine Leute alles ab, wofür Du keine Zeit hast oder keine Ahnung, das heist, sie organisieren die Genehmigungen, helfen beim Plakate aufhängen usw. Wir haben dadurch wirklich was bei den kleinen, armen Initiativen erreicht, die sich gar keine Kosten leisten können, aber Ideen haben. Mein Ziel war es, meine Leute aus den Trinkhallen zu zerren oder vom Fernseher weg, Ihnen einfach eine Aufgabe zu geben, damit sie nicht ganz abrutschen. Ich erlaube mir die Arroganz zu sagen, das ist mir gelungen. Ich bin stolz auf meine Leute und sie haben sogar Spaß bei der Arbeit, aber vor allem wieder ein Selbstbewußtsein entwickelt.
Klar würde ich jetzt gerne zur Stadt gehen und sagen "schaut mal, was wir alles positives leisten", richtet bitte 15 feste Stellen bei der Stadt ein. Das wäre wohl doch Utopie, weil dann das Ganze sterben würde.
Mein problem ist wirklich, dass die Leute nach einem Jahr hoch motiviert sind, ein gesundes Selbstbewußtsein haben, aber bei 23% im Umfeld Arbeitslosigkeit keinen Job finden,weil sie nichts gelernt haben (das ist bei der Zuweisung ein kriterium). Obwohl ich jedem einen richtigen Job zutraue, fallen sie bei bewerbungen durch das Erstrasterr. Diese Leute schicke ich jetzt nach inem Jahr nach Hause, ohne Job und was passiert ? nach 2 Monaten sitzen sie wieder in der Trinkhalle oder vor dem Fernseher. Das tut mir weh.
Falls Du im Ruhrgebiet wohnst, lade ich Dich gerne ein, uns einmal zu besuchen und Dir ein Bild zu machen. Sende dann mal eine Antwort und ich schreibe dann hier meine Kontaktdaten rein.
Um das Thema abzuschliessen : ich bin voller Verfechter dieser hartz Regelung, aber so wie Peter Hartz es damals wollte (lassen wir Brasilien mal außer acht). Seine Idee war : Jeder, der arbeitslos wird, bekommt sofort eine Maßnahme am nächsten Tag. Ich denke, wenn die regierung das nicht verwässert hätte, wäre vieles besser, denn die Leute kämen nicht aus dem Arbeitsprozess raus.
meine Idealvorstellung ist, dass jeder Arbeitslose sofort einen Job in einem öffentlichen Bereich bekommt, bezahlt 25% unter dem derzeitigen Durchschnittslohn. Hierzu müßten genaue "Firmendefinitionen" geschaffen werden. Sagen wir mal ein Maurer wird arbeitslos. Er erhält sofort eine Stelle, sagen wir mal als Hausmaurer in einer Schule, wo er die kleinen Ausbesserungsarbeiten macht, die jetzt gar nicht gemacht werden und die letztlich zu den großen Schäden führen. Bezahlt wird er 25% unter dem Durchschnittslohn der Maurer in der Region. Wenn nun wieder irgendwo Maurer gesucht werden, wird er sich doch sofort bewerben, weil er im 1. Arbeitsmarkt ja rund 25% mehr bekommt. Damit würde der Markt sich selbst regeln und wir würde die Leute nicht zu Hause veröden lassen. Gleichzeitig tut er was für die Allgemeinheit, denn viele große Schäden an unserem gemeinsamen Eigentum entstehen doch, weil kleine Reparaturen gar nicht beauftragt werden.
So , genug der Rechtfertigung. Wie schaffe ich es jetzt, dass mein Peter ab 16.2. weiter in meiner Maßnahme ist und nicht zu Hause sitzen muß, weil er wirklich keinen Job bekommt ?

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