400EUR-Job: Steuerhinterziehung?

18. Juni 2004 Thema abonnieren
 Von 
Curl
Status:
Schüler
(153 Beiträge, 37x hilfreich)
400EUR-Job: Steuerhinterziehung?

Hi,

nehmen wir mal an, jemand hätte eine Einzelfirma.

Nehmen wir weiterhin an, er stellt zusätzlich zu diversen Aushilfen auf 400 EUR-Basis eine weitere Aushilfe ein. Mit dieser Aushilfe trifft er die Abmachung, dass sie 6 EUR pro tatsächlich gearbeiteter Stunde an Lohn erhält.

Die Aushilfe schreibt also brav alle tatsächlich geleisteten Stunden auf und am Ende des Monats wird dann tatsächlich nur das gezahlt, was sie tatsächlich gearbeitet hat. Sie bekommt aber nie die vollen 400 EUR, weil sie nicht auf die volle Stundenzahl kommt, die diesen Lohn rechtfertigen würde.

Sie erhält nie eine Abrechnung.

Daher möchte sie sich eines Tages ihre Abrechnungen kopieren, die in einem ihr frei zugänglichen Ordner vorhanden sind. Sie stellt fest, dass ihr Arbeitgeber jeden Monat 400 EUR abgerechnet hat, obwohl er diese nie wirklich bezahlt hat. Weiterhin stellt sie fest, dass für den laufenden Monat bereits 400 EUR abgerechnet wurden, obwohl der Monat a, noch nicht vorüber ist und b, dem Chef nicht bekannt ist, wie viele Stunden tatsächlich gearbeitet wurden.

Ist diese Vorgehensweise korrekt? Was, wenn der Aushilfe eine Kopie der Lohnabrechnung aus dem Ordner vorliegt sowie eine handschriftliche Stundenauflistung des gleichen Monats mit Ausrechnung des Geldbetrages, der zu zahlen ist, mit eigenhändiger Unterschrift des Chefs? Könnte sie dann dagegen vorgehen?

Danke und ciao,
Curl.

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8 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Curl
Status:
Schüler
(153 Beiträge, 37x hilfreich)

Huch, kann denn hier niemand was zu sagen? *wunder*

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#2
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47655 Beiträge, 16843x hilfreich)

Ich vermute das Gleiche, wie Du auch. Ein richtiger Beweis für eine Steuerhinterziehung ist das aber noch nicht.

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#3
 Von 
Curl
Status:
Schüler
(153 Beiträge, 37x hilfreich)

Und wenn der Chef nun in Gegenwart der Aushilfe bei der monatlichen Abrechnung den vollen Betrag (den, den er abrechnet) aus seinem Safe zu Hause entnimmt, der Aushilfe ihren Anteil gibt, den Differenzbetrag in die eigene Tasche steckt und den höheren Betrag abrechnet?



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#4
 Von 
alida
Status:
Student
(2695 Beiträge, 637x hilfreich)

Wen hat er jetzt betrogen?
Wahrscheinlich nur sich selbst, nur merkt das niemand.
Angenommen, er hat 300 € ausgezahlt und 400 € aufgeschrieben. Auch für die Differenz von 100 € zahlt er Abgaben. Die Steuerersparnis bei 100 € "Betriebsausgaben" dürfte geringer sein als die pauschalen Steuern und Sozialabgaben, die er darauf zu zahlen hatte.
Es ist immer dieser blöde Spruch "kann er doch von den Steuern absetzen". Er kann es steuerlich absetzen, damit verringert sich der zu versteuernde Betrag um diese Summe, aber noch lange nicht die Steuer um die gleiche Summe.
Für Curl:
Wenn du keinen zweiten Mini-Job hast und dein Einkommen nicht für etwas anderes relevant ist (Unterhalt, Sozialhilfe, Kindergeld, Wohngeld), dann entsteht dir kein Schaden. Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass sehr oft diese Falschberechnung über die Mitarbeiter von Steuerberatern durchgeführt wurde, dein Arbeitgeber daher vielleicht unschuldig ist.

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#5
 Von 
Curl
Status:
Schüler
(153 Beiträge, 37x hilfreich)

Was zahlt er denn für Abgaben? Ich dachte, der muss nur die pauschalen soundsoviel % Steuern zahlen.

Und außerdem habe ich gelernt, dass sich seine Steuerschuld vermindert, je mehr Betriebsausgaben er hat.

Außerdem wüsste ich gern mal, was es richtiger macht, wenn der Steuerberater sowas ausfüllt? Was, wenn der Steuerberater das in gutem Glauben macht, weil der Chef ihm sagt, dass er soundsoviel bezahlt hat?

Mann, ist das kompliziert...

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#6
 Von 
alida
Status:
Student
(2695 Beiträge, 637x hilfreich)

Der Arbeitgeber zahlt pauschal
2% Lohnsteuer
12% Rentenversicherung
11% Krankenversicherung



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#7
 Von 
Curl
Status:
Schüler
(153 Beiträge, 37x hilfreich)

Okay, sagen wir mal, er zahlt 400 EUR aus und rechnet 610 ab.

Er hat also Betriebsausgaben von 610 EUR + 152,50 (Lst. und Co.) = 762,50, die er bei der Steuer absetzen kann, richtig? Dazu noch die knapp 200 EUR pro Monat, die er in die eigene Tasche steckt. Wäre zwar bei einem Minijobber nicht soooo viel, aber bei mehreren könnte sich das schon summieren.

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#8
 Von 
Lekaylee
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 1x hilfreich)

Hi
Selber Fall, aber es sind noch wie im Beispiel, welches nicht weiter verfolgt wurde andere Einkünfte da?
Der Abrechnungsbetrag ist also von Wichtigkeit, bzw dass der stimmt auf der Abrechnung.
Was dann?

Grüße Lekaylee

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