Ich habe eine Frage zur Quellensteuer.
Wenn man eine USA Aktie kauft, die eine Dividende ausschüttet, sagen wir 1 Euro. Dann werden 15cent Quellensteuer laut Abrechnung abgezogen und man bekommt nur 85cent raus. Eigentlich wären es ja 30cent Abzug aber nun ja nur die 15 wegen des reduzierten Quellensteuersatzes, mit der USA, was der Broker direkt umsetzt. Die Differenz der 15% wird demnach wie ich es verstehe direkt mit dem Freistellungsauftrag oder den Verlusten im Depot verrechnet?
Nun landen diese 15cent im Quellsteuerverrechnungstopf wo steht "Nicht anrechenbare ausländische Quellensteuer, die mit der Kapitalertragssteuer verrechnet wird."
Was ich irgendwie nicht wirklich verstehe, was passiert damit? Spielt es eine Rolle, wenn im Depot auch Verluste vorhanden sind, also im Verlusttopf? Spielt ein Freistellungsauftag eine Rolle? Kriege ich diese 15cent zurück oder muss man sich diese zurückholen?
Sollten diese 15cent dann nicht mit dem Freistellungsauftrag oder den Verlusten verrechnet werden? Spielt der FSA hier generell irgendeine Rolle? Da ja sowieso erst die Verluste zur Verrechnung genutzt werden.
Ich hoffe meine Frage ist irgendwie nachvollziehbar und es kann mir jemand erklären?
-- Editiert von User am 15. August 2023 11:24
Frage zur Quellensteuer USA
Haben Sie sich versteuert?
Haben Sie sich versteuert?



Hallo,
Diesen Topf gibt es nicht.Zitat:"Nicht anrechenbare ausländische Quellensteuer, die mit der Kapitalertragssteuer verrechnet wird."
Du meinst aber bestimmt "Anrechenbare noch nicht angerechnete ausländische Steuer".
Die Quellensteuern warten auf inländische Steuern, und werden dann mit diesen verrechnet (sprich: du musst sie dann nicht zahlen).Zitat:Was ich irgendwie nicht wirklich verstehe, was passiert damit?
Und dabei spielt der Sparer-Pauschbetrag eine große Rolle. Und zwar für alle, die weniger Kapitaleinkünfte haben und damit gar keine Abgeltungssteuer zahlen müssen (keine Steuern=keine Anrechnung der ausländischen Quellensteuern).
Und der Quellensteuertopf wird auch nicht - wie andere Steuertöpfe - vorgetragen, falls unverbraucht verfällt der Inhalt zum Jahresende.
Stefan
Hallo und danke für die Antwort!
Okay verstehe ich das richtig: da ich nun Verluste bereits im Depot habe, werden die restlichen 11,55% oder wie viel es genau sind, Dt. KEST+SOLI aktuell auch von meinem Verlust abgezogen, die 15% US Steuern von der Abrechnung fließen daher in den Quellsteuertopf und würden da warten bis meine Verluste weg wären.
Wenn ich nun ein Depot hätte wo ich keine Verluste drin hab (auch keinen FSA) wäre es so, dass die 11,55% der erhaltenen Dividende direkt mit den 15% verrechnet werden und diese auch nicht im Quellensteuertopf landen. Somit wäre diese Option günstiger, weil die Quellensteuer direkt verrechnet wird und ich die Verluste für später realisierte Gewinne wie Aktien oder ETF Verkäufe aufsparen könnte?
Generell wäre es aber egal, wenn ein FSA drin wäre, falls ich den wo anders sowieso nicht ausschöpfe oder? Der würde dann nur als erstes verwendet werden. Allerdings wenn man auf einem separatem Konto noch Aktien regelmäßig verkaufen würde, wäre es wiederum sinnvoller den FSA dort zu hinterlegen, da für die Dividenden die Quellensteuer verrechnet werden könnten.
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Hallo,
Bitte nicht durcheinander bringen. Verrechnet oder in die Töpfe eingestellt werden immer Gewinne oder Verluste, niemals Steuern. Nur der Quellensteuertopf ist da eine Ausnahme.Zitat:Okay verstehe ich das richtig: da ich nun Verluste bereits im Depot habe, werden die restlichen 11,55% oder wie viel es genau sind, Dt. KEST+SOLI aktuell auch von meinem Verlust abgezogen, die 15% US Steuern von der Abrechnung fließen daher in den Quellsteuertopf und würden da warten bis meine Verluste weg wären.
Daher landet die komplette* Dividende in deinem Sonstiges-Topf (der im Minus steht, also bei dir ein Verlusttopf ist). Und wenn irgendwann mal die Dividenden den Topf ins Plus gehoben haben, auch über die 1.000 Euro Sparer-Pauschbetrag, dann werden Steuern fällig. Und erst diese werden dann mit den Quellensteuern verrechnet.
*komplett bedeutet wirklich komplett, also incl. Quellensteuer
Ich weiß nicht von welchen 11,55% du sprichst, die Abgeltungsteuer beträgt 25%. Und davon würden 15% direkt verrechnet, die restlichen 10% wären fällig. Darauf dann noch Soli, macht 10,55%.Zitat:Wenn ich nun ein Depot hätte wo ich keine Verluste drin hab (auch keinen FSA) wäre es so, dass die 11,55% der erhaltenen Dividende direkt mit den 15% verrechnet werden und diese auch nicht im Quellensteuertopf landen. Somit wäre diese Option günstiger, weil die Quellensteuer direkt verrechnet wird und ich die Verluste für später realisierte Gewinne wie Aktien oder ETF Verkäufe aufsparen könnte?
Aber richtig ist: Verluste kannst du aufbewahren, Quellensteuern nicht. Daher kann es in bestimmten Fällen sinnvoll sein, mit einem Verlustdepot zu arbeiten (ein Depot, welches nur zum Verkaufen von Verlustpositionen genutzt wird, dank den - sogar kostenlosen - Depotüberträgen ist das relativ einfach realisierbar). VORSICHT: Bei wirklich unterschiedlichen Banken.
Ich denke das ist egal. Denn im Rahmen der Einkommensteuererklärung kann man auch Quellensteuerguthaben mit anderen Banken verrechnen.Zitat:Generell wäre es aber egal, wenn ein FSA drin wäre, falls ich den wo anders sowieso nicht ausschöpfe oder? Der würde dann nur als erstes verwendet werden. Allerdings wenn man auf einem separatem Konto noch Aktien regelmäßig verkaufen würde, wäre es wiederum sinnvoller den FSA dort zu hinterlegen, da für die Dividenden die Quellensteuer verrechnet werden könnten.
Viel wichtiger ist imho aber, dass man seine Kapitaleinkünfte möglichst so gestaltet, dass man entweder immer unter dem Sparer-Pauschbetrag bleibt (und dann eher keine Anlagen mit ausländischer Quellensteuer), oder eben immer mehr als 1.000 Euro. Mal so und mal so verschenkt Teile von Sparer-Pauschbetrag.
Stefan
-- Editiert von User am 16. August 2023 14:46
Alles klar super, das hat mir sehr geholfen, war genau das was ich wissen wollte. Ich danke dir sehr für deine Hilfe.
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