Einschüchterung vom Unternehmen

27. August 2021 Thema abonnieren
 Von 
ripolal
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)
Einschüchterung vom Unternehmen

Hallo,
Es geht um folgendes ich habe mir bei einer Online Druckerei ein Stempel bestellt, dazu muss ich sagen es handelte sich um einen Fake Stempel weder Name Adresse Telefonnummer stimmte überein mit so einem Unternehmen.
Im Bestellverlauf könnte ich dann sehen dass der Stempel produziert wird und versendet wurde und ich sollte ihn auch in ein paar Tagen erhalten, nach einer Woche habe ich mal nachgefragt ob Sie bitte schauen könnten wo mein Paket steckt daraufhin habe ich folgende Mail erhalten.

Zitat:
Sehr geehrter Kunde/Kundin,

ich hatte leider schon erfolglos versucht Sie telefonisch zu erreichen.

Wir haben Ihren Stempel bereits produziert und der Versand braucht, zum Versenden des Stempels, einen Nachweis vom xxx, inkl. einer Festnetzdurchwahl von der Leitung der des Unternehmen.
Druckereien sind verpflichtet, Bestellungen zu prüfen, den Kunden zu kontaktieren und beim Absenden des Stempels, die Kripo zu informieren.
Wir müssen dann Ihre Daten, wie Endgeräte-IP und Bankverbindungen auszuhändigen.
Bei unberechtigt bestellten Stempeln handelt es sich um Urkundenfälschung und bei allen Stempeln die mit xxx etc. zu tun haben, fängt das wohl inzwischen bei 2.000,-€ Strafe an.
In besonders schweren Fällen, oder bei Vorstrafen bis zu 5 Jahre Gefängnis.

Setzen Sie sich bitte dringend mit mir telefonisch in Verbindung, oder teilen Sie mir eine Nummer mit, unter der Sie zu erreichen sind.
 

Mit freundlichen Grüßen, 


Daraufhin habe ich auf die Mail geantwortet und folgendes geschrieben.

Zitat:
Hallo danke schön für Rückantwort,

wenn Sie die Bestellung geprüft hätten würden Sie feststellen dass dieses Unternehmen nicht existiert weder Telefonnummer oder name usw.

Ich frage mich dann warum sie erst produzieren und dann nachfragen?

Hätte ich nicht nachgefragt würde ich immer noch warten, warum haben sie mich nicht per E-Mail kontaktiert.

Und laut Bestellung wurde der Artikel schon verschickt und sollte am xx.xx.2021 eintreffen, was bisher ja noch nicht geschehen ist. 


Somit werde ich meinen Bestellung widerrufen, da es ja zu Missverständnisse kommt und eine Klärung anscheinend nicht möglich ist. 


Lg

Daraufhin wieder eine Mail erhalten von der Druckerei.

Zitat:
Sehr geehrter Kunde,

vielen Dank für Ihre Email.

Wir von der Kripo ganz klare Informationen und Anweisungen bekommen haben. Auch wenn dieser Unternehmen nicht existiert, handelt es sich um eine Urkundenfälschung, da man mit diesem Stempel z.B. xxx fälschen kann.
Die Produktion erfolgt automatisiert und wir haben erst beim Verpacken die Möglichkeit jeden Stempel zu prüfen und genau das haben wir getan.
Wir haben einige Male versucht Sie telefonisch zu erreichen und es ist nicht unser Fehler, wenn Sie eine falsche Telefonnummer hinterlegen.
Der Stempel wurde produziert und liegt mit bezahltem DHL-Label im Versand, somit könnten Sie nur stornieren, aber es kann keine Erstattung erfolgen.
Teilen Sie mir einfach mit, ob Sie die Bestellung ohne Erstattung stornieren wollen, oder ob wir versenden sollen.


Ich muss Sie darüber informieren, beim Versand sind wir verpflichtet Ihre Daten an die Kripo weiterzuleiten, des Weiteren behält sich die xxx GmbH vor, bei Bedarf  Strafanzeige gegen Sie zu erstatten.


Vielen Dank für Ihr Verständnis.


Soviel dazu zu den E-Mail Verkehr,
ich weiß ich habe sicherlich in diesem Fall Mist gebaut von mir aus können Sie den Stempel auch behalten.
Es geht mir jetzt aber um die Machenschaften von der Druckerei das hört sich alles sehr nach Erpressung an.
Ich bezweifle dass der Stempel produziert wurde und mit der Angst der Menschen wollen sie sich das Geld jetzt in die Tasche stecken.

Wenn die Druckerei schon von einem Fake Stempel ausgeht und es dann trotzdem versenden würde, macht es sich dann nicht selber damit strafbar?

Hat jemand für mich ein paar Tipps Tricks und Ratschläge parat danke.

MfG

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8 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
guest-12304.02.2022 23:25:13
Status:
Schüler
(161 Beiträge, 29x hilfreich)

Erpressung liegt nicht vor, denn sie „drohen" nur mit der Erfüllung ihrer Pflicht. Dass die Adresse erst nach Produktion geprüft wird, halte ich für nachvollziehbar bzw wäre es weit hergeholt dass die mit dieser Methode kassieren wollen. Sie darf wohl zu >99% davon ausgehen, dass eine Bestellung keine Straftat darstellt, daher kann diese Prüfung wirklich am Schluss erfolgen. Dass das DHL Label dann schon bezahlt ist, ist ärgerlich aber fällt nicht ins Gewicht.

Abgesehen davon haben sie doch ihre bestellte Leistung erfüllt.
Also ich würd da lieber kleinbei geben.

Ob das Bestellen eines „falschen" Stempels tatsächlich schon eine Urkundenfälschung darstellt, bzw die Pflicht der Druckerei habe ich nicht geprüft.

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#2
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119373 Beiträge, 39715x hilfreich)

Die Firma schreibt da einiges merkwürdige, mal abgesehen von dem schlechten Deutsch



Zitat (von ripolal):
Auch wenn dieser Unternehmen nicht existiert, handelt es sich um eine Urkundenfälschung,

Ein Fake-Stempel ist ist nicht per se verboten oder gar Urkundenfälschung.
Insofern ist das
Zitat (von ripolal):
Bei unberechtigt bestellten Stempeln handelt es sich um Urkundenfälschung

schlicht Unfug.

Die Frage wäre also, was konkret der Stempel abbildet.



Der Firma steht es natürlich frei, die Angelegenheit anzuzeigen und den Stempel etc. als Beweismittel zu übergeben.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
guest-12304.02.2022 23:25:13
Status:
Schüler
(161 Beiträge, 29x hilfreich)

Dieser Fall von 2009 ist ähnlich: https://www.frag-einen-anwalt.de/Stempel-faelschen--f58295.html


Zitat RA Maivogel: „ Sehr geehrter Fragesteller,

noch ist es nicht zu einer Straftat gekommen. Der von Ihnen unternommene Versuch einen Stempel der Schule zu bestellen ist eine bloße Vorbereitungshandlung. Die Schwelle zum strafbaren Versuchsstadium ist vorliegend noch nicht überschritten. Weder haben Sie in Ihrer Vorstellung unmittelbar zu einer Tatbestandsverwirklichung (Urkundenfälschung) angesetzt, noch ist irgendein Tatbestandsmerkmal einer Straftat verwirklicht worden.

Die Vorbereitungshandlung bei Urkundenfälschung ist grundsätzlich straffrei."

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
ripolal
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Danke schön für eure Antworten, also eine Straftat bzw. Urkundenfälschung liegt hier nicht vor, wie es die Online-Druckerei mir vorwirft.

Sie geben mir ja nur zwei Optionen.

Ich storniere die Bestellung und erhalte kein Geld zurück.
(wie schaut es überhaupt mit einem Widerruf aus der gilt ja 14 Tage lang nach Erhalt der Ware, da ich ja noch keine Ware erhalten habe könnte ich doch auch ein Widerruf machen, und man Geld zurückfordern, oder geht das in diesem Fall nicht da es sich um eine persönliche Anfertigung handelt.)

Oder Sie schicken mir den Stempel zu, und informieren dann die Kripo.


Meine Überlegung wäre noch sie sollen
die Druckplatte entfernen, und mir den Stempel zu schicken.

MfG

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
guest-12304.02.2022 23:25:13
Status:
Schüler
(161 Beiträge, 29x hilfreich)

Zitat (von ripolal):
also eine Straftat bzw. Urkundenfälschung liegt hier nicht vor, wie es die Online-Druckerei mir vorwirft.


so wie ich den RA aus der Quelle verstanden habe liegt nur eine Vorbereitung des Versuches vor, Das wäre dann noch kein „unmittelbares Ansetzen" zur Tat und somit straflos.

Zitat (von ripolal):
wie schaut es überhaupt mit einem Widerruf aus der gilt ja 14 Tage lang nach Erhalt der Ware,


gilt nicht für speziell Angefertigtes. Sie können diesen Stempel ja nicht an jemand anderes verkaufen.
Zitat (von ripolal):
Oder Sie schicken mir den Stempel zu, und informieren dann die Kripo.


Meine Überlegung wäre noch sie sollen
die Druckplatte entfernen, und mir den Stempel zu schicken.


Also ich weiß ja nicht um wieviel hundert € es hier geht. aber ich würde wirklich klein beigeben. Den Mist hat doch nicht die Druckerei gebaut.

Ich hab mir mal nen Stempel machen lassen (mit der verrückten Idee: meine eigene Adresse..) und das kostete jetzt eher so 10 Euro.

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119373 Beiträge, 39715x hilfreich)

Zitat (von ripolal):
oder geht das in diesem Fall nicht da es sich um eine persönliche Anfertigung handelt.

Ein gesetzliches Widerrufsrecht gibt es hier nicht.
Sollte unvorsichtigerweise ein Widerruf vertraglich vereinbart sein, dann würde der gelten.



Zitat (von ripolal):
Oder Sie schicken mir den Stempel zu, und informieren dann die Kripo.

Ja nach Inhalt des Stempels könnte das ein Problem werden. Es gibt nämlich auch Taten, bei denen bereits der Versuch / die Vorbereitung strafrechtlich relevant sein kann.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
ripolal
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

So nach langem hin und her überlegen habe ich jetzt meine Bestellung storniert, und verzichtet auf eine Rückerstattung.
Ich hoffe dass damit das Problem aus der Welt ist, nicht dass ich eventuell doch noch eine Vorladung erhalte.

LG

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
guest-12315.09.2023 08:23:49
Status:
Junior-Partner
(5465 Beiträge, 925x hilfreich)

Zitat (von ripolal):
Es geht um folgendes ich habe mir bei einer Online Druckerei ein Stempel bestellt, dazu muss ich sagen es handelte sich um einen Fake Stempel weder Name Adresse Telefonnummer stimmte überein mit so einem Unternehmen.
Zitat (von ripolal):
Ich muss Sie darüber informieren, beim Versand sind wir verpflichtet Ihre Daten an die Kripo weiterzuleiten, des Weiteren behält sich die xxx GmbH vor, bei Bedarf  Strafanzeige gegen Sie zu erstatten.
Das hört sich für mich aber eher so an, als würde die xxx GmbH, die auf dem "Fake Stempel" genutzt wurde, sehr wohl existieren.

(OFF TOPIC): Wozu braucht man ein professionell hergestellten Stempel mit Fakeangaben?

-- Editiert von bostonxl am 30.08.2021 14:50

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