Mobbing durch Nachbarschaft / Cybermobbing

15. Dezember 2022 Thema abonnieren
 Von 
Advice_Beggar
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)
Mobbing durch Nachbarschaft / Cybermobbing

Hallo,

die Telefonseelsorge konnte mir für den geschilderten Fall leider nur raten zunächst rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, jedoch gestaltet sich die Beweislage sehr schwierig. Nachfolgend also die Einzelheiten:

"... der hier geschilderte Fall beinhaltet keinerlei häusliche Gewalt, wohl aber psychische Druckausübung und Verstoß gegen das private Abhörverbot. Dahinter steckt einzig eine verdeckte Diskriminierung und die Unfähigkeit langjährige, persönliche Ärgernisse adäquat zu kommunizieren. Da ich die richtige Anlaufstelle nicht zu ermitteln vermag, wende ich mich u. a. an Sie (mein lokaler Ansprechpartner beim Weißen Ring scheint nicht zu reagieren).

Mobbing und Cybermobbing richten sich vor allem an Schüler und Angestellte, jedoch besitzt das Oper keine dieser Eigenschaften.Zudem erfolgte bereits der Versuch polizeiliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, ohne Beweise allerdings war dieses Vorgehen zwecklos.Parallel erging die nachfolgende Schilderung an eine Detektei sowie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die Veröffentlichung in sozialen Netzwerken ist in Planung.

Im Juni 2019 verließ ich meine Familie bzw. meinen Wohnort abrupt, wortlos ohne Vorankündigung. Es handelte sich um eine Flucht. Seitdem bin ich Reisender, ein so genannter Backpacker, der immer wieder für längere oder kürzere Zeit in Haushalten mithilft gegen Kost und Logis.
Doch wie kam es nun dazu? Im Jahre 2012 kündigte ich meine Anstellung als Industriekaufmann im Nachbarort, da ich zunehmend an Depressionen litt, eine wirkliche Hilfe allerdings bot sich mir, trotz Unterstützung durch die Arbeitsagentur, nicht. Nach einer ersten Welle der Arbeitslosigkeit, folgte nach relativ kurzer Therapiezeit eine selbstgewählte Ausbildung zum Gärtner am Botanischen Garten in Heidelberg, doch weiterhin kämpfte ich mit dunklen Gedanken und Melancholie, so dass nach erfolgreichem Abschluss im Jahr 2017 wiederum die Arbeitslosigkeit stand.

Ich zog wieder bei meiner Mutter ein, erhielt aber keinerlei behördliche finanzielle Unterstützung, wodurch ein sehr ungünstiges Abhängigkeitsverhältnis entstand, das in heftigen, lautstarken und aggressiven Streitereien innerhalb der Familie (auch in den sehr frühen Morgenstunden) resultierte, gelegentlich mit Handgreiflichkeiten. Während ich innerlich auf Rückzug war, nur sporadisch psychologische Hilfe beanspruchte und mich komplett von der dörflichen Gemeinschaft (insbesondere der Nachbarschaft) distanzierte, begann es in der Gemeinde zu rumoren. Mein einziger Lebensinhalt bestand nur noch aus meinem Garten und Fernsehen, dahinter stand eine fast vollständige Resignation.

Mit äußerster Argwohn beobachtete man mein "Schmarotzertum" und beschloss etwas dagegen zu unternehmen. Anfangs nur durch kleine Gesten, wie allmorgentliches Husten vor meinem Schlafzimmerfenster, um mich frühzeitig aus dem Schlaf zu reißen. Dies konnte ich natürlich noch ignorieren, allerdings haben Depressive ein großes Ruhebedürfnis, was auf Dauer durchaus eine Wirkung auf meinen Gereizheitszustand hatte. Da dies bei mir nichts zu nutzen schien, zogen es einige Nachbarn vor, morgens beim Weg zur Arbeit vor meinem Zimmer den Motor ihres Wagens laut aufheulen zu lassen. Ich ließ mir nichts anmerken. Ungefähr parallel lief aber auch eine Art übler Nachrede, es passierte z. B. beim Einkaufen oder auch auf der Straße irgendwo in der Umgebung immer wieder, dass fremde Leute mich von hinten anräusperten und husteten und Sie sich, sobald ich Ihnen den Blick zuwandte, von mir teilnahmslos wegdrehten (zum Teil war ein verkniffenes Lächeln zu erkennen). Dies ging mindestens ein Jahr so. Einmal auf dem Nachhauseweg vom Einkaufen, kam ich an einem älteren, mir unbekannten Paar im Wald vorbei, als die Frau plötzlich zu ihrem Mann meinte: "Das ist er!" Als ich die beiden ansah, verstummten sie.

Mit meinen Nachbarn sprach ich bereits kaum mehr ein Wort, vielmehr wich ich Ihnen aus. Es war auch so, dass wann immer ich mich im Garten betätigte, jemand aus den Nachbarhäusern pausenlos hustete und hustete, eine Stillarbeit war unmöglich. Die morgentlichen Autoattacken steigerten sich natürlich kontinuierlich - mehr Autos, Traktoren, Baumaschinen, die Einsatzintervalle verlängerten sich ebenfalls. Von ca. 5 Uhr morgens bis 7 oder 8 Uhr, zuletzt bis ich irgendwann notgedrungen aufgestanden war. Startschuss war immer ein kurzes Husten aus dem Nachbarhaus, in dem Augenblick, wenn ich mich morgens zum ersten Mal umdrehte.
Die Fahrweise war dabei komplett untypisch: lautes Anfahren, ein schleifendes Geräusch, nur bis zum Ende unseres Hauses, danach waren die Fahrzeuge teilweise nicht mehr zu hören, d. h. auch kein leiser werdendes, sich entfernendes Motorengeräusch. Das alles versuchte ich zu ignorieren, meine Familie nahm leider keine Notiz davon.
Viele Monate ging das so. Die nächste Stufe war dann, immer dann laut anzufahren, wann immer ich beispielsweise das Wohnzimmer betrat oder die Tür in andere Räume öffnete. Das ging den ganzen Tag so. Hielt ich mich in den zur Straße grenzenden Wohnräumen auf, fuhr man ohne Unterlass die Straße auf und ab, scheinbar in Schichten. Die Fahrzeuge hielten absichtlich an der Bordsteinkante entlang der kompletten Straße, um schnell einsatzbereit zu sein. Einer jeden Attacke ging ein kurzes Husten voraus, leider nahm außer mir nie jemand Notiz davon.

Besonders aggressiv und in richtigen Kolonnen fuhr man, sobald ich in den Garten ging oder mich um die Zimmerpflanzen an den Fenstern kümmerte, was einst beides meine Ruhepole bildete. Da ich allerdings nicht adequat zu reagieren schien, ich weiß äußerlich durchaus für lange Zeit die Contenance zu bewahren, griff man nun zum ultimativen Mittel, ein Halbstarker fuhr auf einem extrem lauten Motorrad ständig auf Abruf die Straße auf und ab. Man ließ mich nichts mehr in der Küche verrichten, nichts essen, nicht einmal der Toilettengang war mehr heilig, geschweige denn das Verlassen des Hauses. Es war eindeutig, dass das nur durch Abhörtechnik und Kameras zu bewerkstelligen war.

Ich versuchte meiner Familie meine Schlussfolgerungen zu erklären und diese von der Notwendigkeit eigener Überwachungskameras zu überzeugen, aber ohne Erfolg.(... Natürlich das ist doch nur der Verrückt, der der ständig ausrastet, jetzt fangen bei ihm auch noch die Psychosen an, der braucht doch Medikamente und Betreuung ...)
Die letzten Wochen vor meiner Abreise schlief ich notgedrungen auf einer Isomatte auf dem Badezimmerboden, dem einzigen Raum, der nicht einsehbar schien. Mit mäßigem Erfolg. Sobald ich mich umdrehte, begannen die Baumaschinen am Nachbarhaus zu lärmen, man sah oft jemanden auf sein Handy starren, ab und an gelang mir die stille Beobachtung, bevor sie mich bemerkten. Es sei darauf hingewiesen, dass viele Arbeiten von den Hauseigentümern und deren Verwandten selbst in Eigenregie ausgeführt wurden.
Außerdem nahm der Motorflugze***erkehr vom nahegelegenen Segelflugplatz immer mehr zu und die Flugkorridore verliefen sichtbar immer direkt über unserem Haus. Zum Teil wurde noch nach Mitternacht geflogen, auf Nachfrage bei der entsprechenden Landesbehörde teilte man mir mit, dass das unmöglich sei, da dies hierzulande verboten ist. Nun ja, ich durfte ja keine technischen Hilfsmittel einsetzen zur Dokumentation.Zuletzt stand in zwei Nächten jemand im Hof und warf kleine Steine ans Badezimmerfenster, die entsprechende Person konnte ich draußen schnaufen hören.

Über viele Wochen hatte ich mir im Vorfeld Wanderausrüstung besorgt, so dass ich an einem Sonntag im Sommer 2019 zu Freunden in der Nähe von Heidelberg floh, am folgenden Tag brachten diese mich dann über die französische Grenze, wo ich ziemlich verloren herumirrte bei über 30 Grad, in Strasbourg, dann in Colmar. Das viele Gewicht führte allerdings zu starken Knieschmerzen, weshalb ich nach Freiburg zurücklief, um mich untersuchen zu lassen, aber es war nur ein enorme Überlastung. Wiederum schaffte ich es nicht so recht aus Freiburg herauszukommen, doch dann gelangte ich in die Schweiz, wo ich für zwei Monate auf einer Farm arbeitete, von dort ging es nach Bamberg, dann in die Nähe von Schwäbisch Hall, nach Würzburg, in die Niederlande, nach Niedersachsen, nach Hessen.

Doch eine Sache änderte sich nie. Die oben beschriebenen Verhaltensweisen wurden an jedem Ort von einigen Ansässigen aufgegriffen, minutiös kopiert und für die Dauer meines jeweiligen Aufenthalts beharrlich fortgeführt zum Teil mit gewissen Anpassungen, welche sofort am darauf folgenden Zielort bekannt waren und praktiziert wurden. Etwa die komplette Überwachung meines Schlafes, meiner Atmung, um mich durch kurzes Räuspern oder Husten vom Weiterschlafen abzuhalten, mit Erfolg, den Tiefschlaf erreichte ich nicht mehr, dies wusste bzw. weiß man zu verhindern.

Neuerdings hält man mit schweren, motorstarken Fahrzeugen in Hausnähe und lässt die Maschine so laufen, dass eine permanente Vibration erreicht wird. Wiederum nur während ich schlafe, zudem erklingt ein sehr hohes Geräusch, dass auch Ohrenstöpsel nicht dämmen können, dieses wird punktuell immer wieder aktiviert. Die Vibration war in der Vergangenheit zum Teil so stark, dass mir übel wurde, da über Knochenleitung die Gehörflüssigkeit permanent mitschwingt und auch Magenschmerzen waren die Folge. Vom permanenten Infraschall bekam ich zudem einen dauerhaften Tinnitus.

Es muss eine Kommunikation zwischen meinen einzelnen Stationen stattfinden, die Wahrscheinlichkeit einer stetig wachsenden Mobbinggruppe (WhatsApp??) liegt nahe. Und eigentlich ist es momentan nur noch eben jener Informationsaustausch den ich zu zerschlagen versuche, mit meinem Heimatort habe ich komplett abgeschlossen. Jeder Besuch meiner Familie ist eine Zerreißprobe.

Derzeit bin ich wieder einmal zurück am Ursprungsort der ganzen Misere und frage mich, was mich wohl am nächsten Ziel erwarten wird.
Sicherlich kann ich mir finanziell nun keine permanente, stundenlange Observierung leisten, weshalb ich den Schritt mich an private Ermittler zu wenden bis vor Kurzem mied. Eine erste Kostenschätzung zur Oberservation wurde mit einem fünfstelligen Betrag im unteren Bereich beziffert, was für mich selbstverständlich unerschwinglich ist.
Die Unterstützung der Polizei suchte ich bereits zwei Male in der Vergangenheit, was mir fast den Aufenthalt in der Psychiatrie bescherte (dies könnte ein mögliches Motiv sein im Übrigen), als ich mich weigerte nach Hause zurückzukehren.
Eindeutige Beweise und direkte Hauptverantwortliche zu finden, um dann ggf. einen Prozess anzustrengen zur Erwirkung einer Unterlassung, scheint mir die einzige Möglichkeit, dem ganzen Irrsinn ein Ende zu setzen.Evtl. könnte es helfen, über öffentliche, regionale Plattformen einen eher neutralen Appell zu schalten, um Zeugen zu einer Aussage zu motivieren.

In jedem Falle beruhigt es mich, den Schritt nach außen gewagt zu haben, auch wenn ich mir Ihrer Bereitschaft meiner Geschichte Glauben zu schenken, nicht sicher sein kann.

Denken Sie, es ist sinnvoll einen anonymen Appell über "ebay-kleinanzeigen.de" im Umkreis meines Wohnortes zu schalten, um mögliche Zeugen zu gewinnen oder wird es die Urheber nur anspornen sich etwas Neues zu überlegen bzw. Warnungen in der Mobbinggruppe zu posten? ..."

-- Editiert von User am 15. Dezember 2022 17:34

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5 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119525 Beiträge, 39735x hilfreich)

Zitat (von Advice_Beggar):
nur sporadisch psychologische Hilfe beanspruchte

Das sollte man schnellstens und dringendst intensivieren.



Zitat (von Advice_Beggar):
Evtl. könnte es helfen, über öffentliche, regionale Plattformen einen eher neutralen Appell zu schalten, um Zeugen zu einer Aussage zu motivieren.

Zitat (von Advice_Beggar):
Denken Sie, es ist sinnvoll einen anonymen Appell über "ebay-kleinanzeigen.de" im Umkreis meines Wohnortes zu schalten, um mögliche Zeugen zu gewinnen

Zitat (von Advice_Beggar):
die Veröffentlichung in sozialen Netzwerken

Wenn man mal von der absoluten Sinnlosigkeit eines anonymen Appells absieht, dürften all diese Aktionen einem einem Aufenthalt in der Psychiatrie näherbringen.



Zitat (von Advice_Beggar):
auch wenn ich mir Ihrer Bereitschaft meiner Geschichte Glauben zu schenken, nicht sicher sein kann.

Da einige Sachen geschildert werden, die wohl nur mit außerirdischer Technologie zu bewerkstelligen sind, dürfte man mit der Einschätzung richtig liegen.

Ich gehe mal davon aus, dass - würde man neutrale Personen befragen - diese all das nicht wahrnehmen würden?


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
DeusExMachina
Status:
Lehrling
(1433 Beiträge, 290x hilfreich)

Also ich überlege mir jetzt seit zwei Std., ob ich auf diesen Beitrag antworte. Da mich Wortwahl und Darstellung an einen ehemaligen Fall erinnern, der fatal endete und bedauerlicherweise insbesondere die (hier ebenso zumindest vorhandene) Familie in Mitleidenschaft zog, möchte ich dies dann doch gerne tun.

Das Strafrechtsforum dient ja gar nicht allzu selten als Auffangbecken für jegliche, gefühlte Ungerechtigkeit, die einem widerfahren ist (womit ich verstehe, dass der Beitrag hier eingestellt wurde). Auch bin ich davon überzeugt, dass der TE die Begebenheiten sowie die resultierende, immense Belastung und Einschränkung der Lebensqualität - seinem Empfinden gemäß - wahrheitsgemäß geschildert hat. Wahrscheinlich hat er sich sogar stark zusammengerissen, um seine Gedankenwelt möglichst emotionsarm offenzulegen, richtig? Das respektiere ich. Nun zur eigentlichen Herausforderung, anhand eines Beispiels, dass für mich den Knackpunkt darstellt:

Zitat (von Advice_Beggar):
Mit äußerster Argwohn beobachtete man mein "Schmarotzertum" und beschloss etwas dagegen zu unternehmen.
Ich nehme an, dass dies niemand jemals geäußert hat, sondern aus den eigenen, konkludenten (und damit sicheren, logischen) Schlussfolgerungen hervorgeht, ja?

Und plötzlich ergibt alles in der Gesamtheit einen Sinn: früh morgens hustet jemand vor der Wohnung, das Verkehrsaufkommen nimmt zu sobald man in den Garten schreitet und die Motorengeräusche auf der Straße werden schriller. Hier noch ein interessanter Punkt:
Zitat (von Advice_Beggar):
Im Juni 2019 verließ ich meine Familie bzw. meinen Wohnort abrupt, wortlos ohne Vorankündigung. Es handelte sich um eine Flucht.
Das ist sehr schön formuliert und die nachfolgende Frage habe ich bei dem oben erwähnten Fall leider nicht gestellt: die Flucht wovor? Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass neben der Flucht vor den vermeintlichen Einflüssen, Eindrücken und Leiden (die immens sind, da sie 24/7 bestehen, also in jeder Sekunde eines jeden Tages einer jeden Woche einfach nicht aufhören wollen) man sich insbesondere seines Umfeldes, sogar seiner Familie - die einem eigentlich das Wichtigste ist - entziehen wollte, weil man nur mehr Belastung und keine Bereicherung darstellt.

Nun handelt es sich bei Depressionen (also tatsächlichen, nicht etwa nur "schlecht drauf sein") um ein Thema, bei dem ich mich endlich einmal ein wenig auskenne. Dass die gesuchte Hilfe (wie oben beschrieben) nicht gefunden wurde, ist m.E. katastrophal. Strafrechtlich können wir hier nicht weiterhelfen und ich gehe mit meiner bescheidenen Lebenserfahrung davon aus - auch wenn der TE es zum jetzigen Zeitpunkt (noch) nicht verstehen können wird - dass die geschilderte Verschwörung gg. ihn tatsächlich nicht existiert.

Viel interessanter ist aber doch die Frage: Wie soll es weitergehen? Das entscheidet man ganz allein selbst. Ein Happy End könnte sein, dass man einem fähigen Psychotherapeuten (Schwerpunkt Verhaltenstherapie, Schematherapie - in ein paar Großstädten kenne ich gute Adressen) sein Herz ausschüttet, so wie eben diesem Forum und schließlich wieder zu seiner Familie und einem gesunden Leben findet. Alternativ könnte man weiter auf der Flucht bleiben - die Entscheidung muss man aber selbst treffen.

Signatur:

Wahrheit ist Verhandlungssache.

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Advice_Beggar
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)

Zunächst einmal bedanke ich mich in aller Form für die konstruktiven Anfeindungen. :respekt:

Nun zur differenzierten Auseinandersetzung mit der Angelegenheit.

Zum einen neige ich eher weniger zu voreiligen Schlussfolgerungen, d. h. bevor ich überhaupt an irgendjemanden herantrat, habe ich mir die Sache über Monate bzw. Jahre angesehen. Und es waren kleine Schritte, die später zum echten Terror mutierten. Lange habe ich es ignoriert, um mich nicht angreifbar zu zeigen. Es begann mit übler Nachrede, die mich bedingt tangierte, da ich ohnehin kein besonderes Interesse mehr an der hiesigen Bevölkerung hegte. Und ja, ich distanzierte mich so stark von meinem Umfeld, dass mir deren gutbürgerliches Leben, in dem scheinbar keinerlei Veränderung mehr stattzufinden schien, widerstrebte. Vor meiner Mutter und vor Freunden kritisierte ich meine Nachbarschaft scharf. Ich suchte eigentlich den Minimalismus, Reduktion. das war mir auch äußerlich anzusehen. Nach meiner Ausbildung, die ich in einer Großstadt absolvierte, hätte ich komplett von zu Hause weggehen sollen, doch meine Mutter ist sehr konservativ und drängt zur bzw. verlangt die Ehrung Ihres hiesigen, ererbten und erwirtschafteten Besitzes und Eigentums. Andernorts ist ja alles schlecht. Soviel zum Hintergrund, weshalb es zur kontinuierlichen Distanzierung kommen musste.
Ebenfalls steht Homophobie im Raum, zu diesem Thema hatte ich mich nie geäußert, noch hatte ich ein Bedürfnis etwas auszuleben. Wohl aber erweiterte sich in den letzten Jahren mein Bekanntenkreis in diesem Rahmen. Dennoch konnte ich im Vorbeigehen hören, wie zwei Kleinkinder im Ort sich unterhielten und meinten: "Schau mal, da ist der Schwule." Natürlich es waren Kinder, doch zumindest konnte es doch ein Anhaltspunkt für die stattfindenden Anfeindungen sein. Allerdings fand ich diese Motivation lange Zeit als lächerlich in der heutigen Zeit, erst später erhärtete sich dieser Verdacht. Bis heute bleibt er jedoch ungeklärt.

Nun zum Vorwurf einer blühenden Fantasie, Halluzinationen. Mit einer Kamera hätte sich mühelos dokumentieren lassen, dass bestimmte Autos innerhalb von 20 Minuten bereits zum vierten oder fünften Mal am Haus vorbeirauschten, scheinbar im Kreis fuhren, dass sich immer kleine Fahrzeugkolonnen bildeten, die zeitgleich vorüberfuhren. Mit einem Mikrofon wäre die akustische Signalgabe aus der Nachbarschaft sofort aufgefallen, da diese "immer" mit dem lautstarken Anfahren zusammenfiel. Es wäre problemlos auf den Bildern zu sehen gewesen, dass die Wagen nach deren Einsatz wieder am Straßenrand entlang der gesamten Straßen hielten und auf den nächsten Einsatz warteten. Lächerlich war auch, dass wenn ich einmal genauer auf die Fahrer schaute, diese zum Teil ihr Gesicht mit der Hand beinahe verlegen versuchten zu verdecken. Aus Angst vor Wiedererkennung?
Und auch wenn man mir hier eine Psychose unterzuschieben versucht, die Straße war in der Vergangenheit ruhig, bis auf wenige landwirtschaftliche Fahrzeuge und Anwohner. Der restliche Durchgangsverkehr verursachte bei normaler Fahrweise nur ein leises Rauschen.

Mir geht es auch nicht mehr darum, das geschilderte affige Verhalten zu dokumentieren, sondern lediglich um die Unterlassung der Weitergabe und des Austauschs von Informationen bezüglich der zu ergreifenden Maßnahmen gegen mich sowie der üblen Nachrede.

Auch zu meiner daraus resultierenden Reise kann ich nur sagen, dass es anfänglich sehr schwer war, doch die vielen positiven Begegnungen, Zuspruch und neuen Eindrücke haben mich eigentlich eher gefestigt. Abträglich waren allein die anhaltenden Versuche mich wegzuekeln.

Zwischenzeitlich war ich im Übrigen in therapeutischer Behandlung und eine Psychose wurde kategorisch ausgeschlossen, nicht aber die bestehende Depression, die mich natürlich immer noch zeitweise beschäftigt. Keine Stimmen, keine Halluzinationen, lediglich gewisse Unsicherheiten im sozialen Miteinander.

Korrigieren möchte ich weiterhin meine Formulierung einen "anonymen" Appell zu starten. Damit war eigentlich gemeint, dass ein vertrauenserweckendes Pseudonym verwendet werden soll (etwa mit juristischem Titel versehen). Keinerlei Details tauchten auf, nur die Bitte um Hinweise zu einem schweren Fall übler Nachrede und privater Observation im Raum XY. Zudem könnte zusätzlich die Vermutung einer durch Homophobie motivierten Tat sowie des Cybermobbings Erwähnung finden. Relativ nüchtern gehalten also, keine Verschwörungen, keine Aliens, keine dunkle Magie.

0x Hilfreiche Antwort


#5
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(31967 Beiträge, 5629x hilfreich)

Konstruktive Anfeindungen? Ich kann keine finden.

Zitat (von Advice_Beggar):
Doch eine Sache änderte sich nie.
Du selbst hast diese Sache stets überall mit hingenommen, obwohl du das niemals eingestehen wirst. Schließlich hat man ja eine Psychose ausgeschlossen.

Ich meine, es bleibt für Strafrechtsfragen nicht viel /gar nichts übrig.

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

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