Guten Tag,
als Krebspatient wurde ich von einem Rechtsanwalt außergerichtlich, aber unter Androhung eines Gerichtsverfahren, zur Übersendung von Daten über meine Krankheit aufgefordert. Er zeigte in dem Schreiben an, mein Fitness-Studio zu vertreten.
Darf ich einem solchen Schreiben ohne die Vollmacht des Fitnessstudios vertrauen? Darf ich den Rechtsanwalt um eine Vollmacht bitten? Es handelt sich um ganz persönliche und auch sensible Daten, die ich nicht missbraucht sehen möchte. Wie soll ich sonst die Legitimierung dieses Anwalts erkennen? Das Schreiben könnte doch von jedem aufgesetzt oder sogar gefälscht sein. Es wurde nicht einmal per Einschreiben geschickt.
Verlängert sich in diesem Fall die mir gesetzte Frist um die Zeit bis zum Erhalt der Vollmacht?
Ich fühle mich bedrängt und verunsichert und würde mich sehr über eine kompetente Antwort freuen.
Beste Grüße!
Vollmacht vom Rechtsanwalt für Auskunft über persönliche Daten
Fragen zu Ihrem Verfahren?
Fragen zu Ihrem Verfahren?
Nach der (mangelhaften Schilderung) sehe ich zunächst keinen Grund der Aufforderung zu entsprechen.
Allerdings nehme ich an,. dass in dem Schreiben auch steht, warum diese Auskünfte nötig sind und mit welcher sie verlangt werden.
Warum darüber in der Schilderung nichts steht, verstehe ich nicht.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Inhaltlich geht es um die Prüfung der Rechtmäßigkeit meiner außerordentlichen Kündigung beim Fitnessstudio aufgrund meiner Krebserkrankung. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen einzuwenden und würde auch antworten, aber der Rechtsanwalt muss doch seine Legitimation für die Befragung nachweisen...
Was wäre, wenn ich morgen ein Schreiben eines anderen Anwalts mit gleichem Inhalt bekäme? Welcher von beiden wäre dann legitimiert?
Jeder Polizist muss doch bei einer Befragung durch seine Dienstmarke seine Legitimation nachweisen; eine Hausdurchsuchung erfordert einen Durchsuchungsbeschluss, den der Besuchte einsehen darf...
Eigentlich hatte ich doch nur eine ganz allgemeine Frage gestellt, und ich dachte, dass jeder Rechtsanwalt auf Rückfrage eine Vollmacht seines Auftraggebers beistellen muss, zumindest bei Privatpersonen und außergerichtlich, wenn es um die Übermittlung von sensiblen Daten geht.
Ich habe bereits gelesen, dass der Rechtsanwalt eine Vollmacht vom Auftraggeber für seine Arbeit benötigt, und ich habe selbst bereits solche Vollmachten erteilt, weil die Anwälte mich darum gebeten haben. Deshalb ging ich davon aus, dass die Gegenseite bei außergerichtlichen Schriftwechsel ein Recht auf Einsicht in die Vollmacht hat.
Gern würde ich eine zusätzliche Orientierung erhalten.
Vielen Dank!
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Ganz einfach, fordere ihn auf eine schriftliche Vollmacht vorzulegen, damit du seiner Bitte folge leisten kannst. Mach das schriftlich, Brief.
Zitat :und ich dachte, dass jeder Rechtsanwalt auf Rückfrage eine Vollmacht seines Auftraggebers beistellen muss,
Nein, das muss er nicht.
Allerdings muss man dann auch nicht unbedingt mit diesem Anwalt kommunizieren.
Auch wenn der Mandant bereits angekündigt hat, das man von Anwalt X hören würde, ist die Vollmacht durchaus entbehrlich.
Hallo,
da die Kündigung der Wirklichkeit entspricht kannst du davon ausgehen, dass der Anwalt das nur wissen kann wenn er wirklich von dem Fitnessstudio beauftragt wurde. Also, was soll das Theater?
Stefan
Zitat :Darf ich den Rechtsanwalt um eine Vollmacht bitten?
Selbstverständlich.
Unter Juristen (also im Schriftverkehr zwischen Anwälten) wird gern die Formel verwendet: "Vorliegen der Vertretungsvollmacht wird versichert" - man geht davon aus, daß sich Anwälte in diesem Punkt nicht anlügen. (Weil's doof für sie wäre...)
Aber wenn ein Anwalt erklärt "Ich vertrete den Mandanten X!", dann darf man selbstverständlich eine Kopie der Vollmacht verlangen, bevor man sich überhaupt weiter äußert.
Nur bringt das wenig: anscheinend geht es hier um die Kündigung eines Vertrages mit einem Fitness-Studio aus gesundheitlichen Gründen.
Der Fitness-Studio-Betreiber scheint das so nicht einfach hinnehmen zu wollen und hat einen Anwalt beauftragt, seine Interessen zu vertreten.
Also macht der Anwalt das Naheliegendste: er möchte einen Nachweis vom Kunden des Fitness-Studios, daß tatsächlich hinreichende gesundheitliche Gründe vorliegen, um den Vertrag vorzeitig zu kündigen.
Das ist nett von dem Anwalt, er hätte die Sache auch gleich vor Gericht bringen können. Der Kunde muss da gar nichts vorlegen, nur wird er dann damit rechnen müssen, daß die Sache vor Gericht geht, und da muss er dann entweder die nötigen Unterlagen vorlegen - oder aber die Gegenseite bekommt Recht, weil der Kunde nicht hinreichend dargelegt hat, wieso er zur vorzeitigen Kündigung berechtigt war.
Der Kunde will hier etwas vom Fitness-Studio - also muss der Kunde ggf. die nötigen Nachweise liefern.
Zitat :Das ist nett von dem Anwalt, er hätte die Sache auch gleich vor Gericht bringen können.
Wir wissen doch gar nicht, was der Kunde dem Fitness Center vorgelegt hat.
Zitat :Eigentlich hatte ich doch nur eine ganz allgemeine Frage gestellt, und ich dachte, dass jeder Rechtsanwalt auf Rückfrage eine Vollmacht seines Auftraggebers beistellen muss
... und so ist es auch, (Nachtrag) da hier personenebezogene Daten angefordert werden.
-- Editiert von Solan196 am 11.10.2020 14:40
Zitat:Übersendung von Daten über meine Krankheit aufgefordert.
Für die Berechtigung der Kündigung ist beispielsweise von Bedeutung, ob es diese Krankheit schon bei Abschluss
des Vertrages mit dem Fitness-Studio gab. Auch andere Gesichtspunkte könnten Bedeutung haben.
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