Ausweichen -> Unfall -> Totalschaden

2. Januar 2011 Thema abonnieren
 Von 
Requiem
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Ausweichen -> Unfall -> Totalschaden

Hallo Leute

Situation: Schneebedeckte rutschige Strasse. Angepasste Geschwindigkeit auf der dreispurigen Autobahn (die genaue Geschwindigkeit weiss ich leider nicht mehr. Wird wohl ca. 60 km/h gewesen sein). Ich fahre auf der mittleren Spur und habe weder vor- noch hinter mir Verkehr, rechts neben mir fahren etwa vier LKW auf die Autobahn auf. Plötzlich schert ein LKW auf meine Spur aus und ich ziehe instinktiv das Steuer nach links um einer drohenden Kollision auszuweichen und versuche dadurch auf die linke Spur zu fahren, verliere dann aber auf der glatten Fahrbahn die Kontrolle und knalle in die Leitplanke. Auto hat Totalschaden. LKW habe ich nicht berührt. Ich selber bleibe unverletzt. Mein Auto war in einwandfreiem Zustand (Neue Winterreifen, funktionierendes Licht usw.).

Folgen: Mein Auto wird abgeschleppt und lagert nun in einer Autodeponie. Da ich nur Teilkasko versichert bin, kommt meine Versicherung nicht für Kollisionen auf, ergo schicken die auch keinen Experten zu meinem Auto, um den Totalschaden zu bestätigen. Die Gegenversicherung ist nicht involviert, da ich den LKW nicht berührt habe. Für mein Auto bezahle ich nun eine tägliche Standgebühr. Würde ich es verschrotten lassen, würde mir wohl (?) bei einer Schuldsprechung des LKW Fahrers jegliche Schadensersatzansprüche verloren gehen, da das Beweisstück ja nicht mehr existieren würde. Wie lange es dauert, bis Recht gesprochen wird, weiss ich ja auch nicht.

Meine Vermutung ist, das ich zumindest eine Teilschuld auf mich nehmen muss, da ich das Auto nicht mehr kontrollieren konnte und die Beweislage leider nicht sehr ausreichend zu sein scheint (Die Gummiparagraphen "nicht beherrschen des Fahrzeuges" und "nicht angepasste Geschwindigkeit" kommen hier wohl zum Zug). Hätte mich wohl vom LKW abschiessen lassen müssen. Doch man handelt in so einem Schockmoment nur noch reflexartig.

Meine Hoffnung: Ein Zeuge hat den Unfall beobachtet und gesehen wie ich noch zum LKW Fahrer aufgeschaut habe, ehe ich die Kontrolle verloren habe. Der LKW Fahrer behauptet, ich sei bereits geschleudert als ich auf seiner Höhe war. Die Aussagen sind also widersprüchlich. Dazu kommt, dass der LKW ein höheres Betriebsrisiko hat und niemals die Spur hätte wechseln dürfen ohne einen Sicherheitsabstand zu halten, erst recht nicht bei diesem******rungsbedingungen.

Mein Auto hatte wohl noch etwa einen Wert von ca. 3000 – 4000 Euro. Anwaltskosten und Standgebühren summieren sich auf die Dauer und so frage ich mich, ob es sich überhaupt lohnt mein Auto für eventuelle Schadensersatzansprüche zu behalten oder ob ich am Schluss sowieso alles selber bezahlen muss.

Kann mir jemand einen Tipp geben wie ich nun weiter vorgehen soll?


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1 Antwort
Sortierung:
#1
 Von 
reckoner
Status:
Philosoph
(13699 Beiträge, 4354x hilfreich)

Hallo,

du musst den Schaden natürlich der gegnerischen(!) Versicherung melden; dass es keine Kollision gab, spielt dabei keine Rolle, er ist sicherlich der Unfallverursacher. Von der Versicherung kannst du dann auch erfahren, was mit dem Schrott geschehen soll.

Wenn es so war, wie du schreibst, und du das auch einigermaßen glaubhaft machen kannst, sehe ich die Alleinschuld bei dem LKW-Fahrer. Insbesondere wird der Zeuge doch aussagen können:
1. dass der LKW dir die Vorfahrt genommen hat (damit Hauptschuld bei ihm)
2. dass deine Geschwindigkeit angemessen war (damit fällt auch eine Teilschuld für dich so gut wie aus)

Maximal sehe ich eine geringe Mithaftung aufgrund der Betriebsgefahr.

Wie schnell fuhr denn der LKW? Insbesondere im Verhältnis zu dir, also wie viel langsamer war er?

MfG Stefan


-- Editiert am 03.01.2011 10:31

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