24,77 % Beitragserhöhung bei der PKV

29. November 2024 Thema abonnieren
 Von 
guest-12302.12.2024 06:48:01
Status:
Beginner
(85 Beiträge, 7x hilfreich)
24,77 % Beitragserhöhung bei der PKV

Ich werde nächstes Jahr 60. Die Erhöhungen bisher waren immer im Bereich 3-10 %. Jetzt aber wird der Beitrag in 2025 um fast 25 % steigen. Da bekommt man Angst, dass man in ein paar Jahren die Beiträge gar nicht mehr erwirtschaftet bekommt. Ich versuche jetzt über eine Umwandlung meiner Firma von einer Einzelfirma in eine GmbH wieder in die GKV zu kommen (als Geschäftsführer). Darf die Krankenkasse so drastisch die Beiträge erhöhen und wie muss sie das begründen um rechtlich nicht anfechtbar zu sein. Dass der Gesetzgeber hier leider auch wieder einmal untätig diese Entwicklungen entstehen lässt, enttäuscht.

-- Editiert von Moderator topic am 29. November 2024 11:28

-- Thema wurde verschoben am 29. November 2024 11:28

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10 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
galabaer
Status:
Praktikant
(692 Beiträge, 458x hilfreich)

Zitat (von Halowo):
Dass der Gesetzgeber hier leider auch wieder einmal untätig diese Entwicklungen entstehen lässt, enttäuscht.


Der Gesetzgeber enttäuscht hier nur damit, dass er den Wechsel aus der PKV in die GKV durch irgendwelche Tricks und Schachereien überhaupt zulässt...

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
smogman
Status:
Bachelor
(3040 Beiträge, 982x hilfreich)

Zitat (von Halowo):
Darf die Krankenkasse so drastisch die Beiträge erhöhen
Dazu musst du wohl mal in deine Unterlagen schauen. Ist schließlich eine private Krankenversicherung.

Zitat (von Halowo):
Dass der Gesetzgeber hier leider auch wieder einmal untätig diese Entwicklungen entstehen lässt, enttäuscht.
Welcher der 359 Paragraphen im Versicherungsaufsichtsgesetz reicht dir denn nicht aus?

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
cirius32832
Status:
Richter
(8279 Beiträge, 1730x hilfreich)

Zitat (von Halowo):
Darf die Krankenkasse so drastisch die Beiträge erhöhen und wie muss sie das begründen um rechtlich nicht anfechtbar zu sein.


Dazu kann ein Blick in die Versicherungsbedingungen helfen. Vielleicht hilft auch dieser Link:
https://www.finanztip.de/pkv/pkv-rentner/

Signatur:

https://www.antispam-ev.de

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#4
 Von 
Loni12
Status:
Bachelor
(3855 Beiträge, 624x hilfreich)

Zitat (von Halowo):
Die Erhöhungen bisher waren immer im Bereich 3-10 %. Jetzt aber wird der Beitrag in 2025 um fast 25 % steigen.

Erhöhungen wurden seit längerer Zeit angekündigt, somit keine Überraschung. Sie können doch in den Basistarif wechseln, der ist billiger und ähnelt eher den ges. KK.
Außerdem steigen mit dem Alter auch die PKW Versicherungen.

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
guest-12302.12.2024 06:48:01
Status:
Beginner
(85 Beiträge, 7x hilfreich)

galabaer...danke für diese tolle Antwort - überaus hilfreich! Ich habe mich vor 40 Jahren selbständig gemacht weil ich durch einen unverschuldeten Unfall meine Anstellung beim BGS kurz vor Dienstantritt verloren habe. Seitdem maloche ich wie blöd aber war so gut wie nie krank. Klar, Einzelfälle interessieren nicht aber die Tatsache, dass etliche privat Versicherte wenn es ihnen nicht gelungen ist, entsprechendes Vermögen aufzubauen im Alter oft die PKV kündigen müssen und gänzlich ohne KV-Schutz dastehen ist schon ein schwieriges Thema. Aber da gehen die Meinungen auseinander - es gibt ja auch Leute, die den "Generationsvertrag" in der gesetzlichen Rente auch heute noch verteidigen (siehe Bernd W. Klöckner "Die Rentenlüge"...gelesen vor rund 43 Jahren). Außerdem ist die Umwandlung einer Einzelfirma in eine GmbH mit erheblichem Aufwand verbunden und die Bezeichnung "Tricks und Schachereien" in diesem Zusammenhang halte ich für wenig geistreich.

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#6
 Von 
smogman
Status:
Bachelor
(3040 Beiträge, 982x hilfreich)

Zitat (von Halowo):
Einzelfälle interessieren nicht
Was für ein Einzelfall?

Zitat (von Halowo):
und gänzlich ohne KV-Schutz dastehen
Ist das so? Wohl eher nicht.

Zitat (von Halowo):
Bernd W. Klöckner
Du beschwerst dich über die private KV ohne deine Police mal zu lesen. Du beschwerst dich über den Gesetzgeber ohne ein Gesetz zu kennen. Aber du hast das Buch eines Gesichts der Versicherungsbranche gelesen, der sich an privaten Krankenversicherungen (über die du dich ursprünglich beschwert hast) und mit seinem Gelaber eine goldene Nase verdient. Schon während meinem Studium haben solche Leute den Untergang der GRV für morgen angekündigt. Und doch existiert sie noch immer.

Wer dem Staat misstraut, kann und darf ja private Wege einschlagen. Sich dann aber über den Staat zu beschweren, dass der diesen privaten Sektor nicht noch mehr reguliert als es bereits passiert, ist ja geradezu grotesk.

Was willst du denn dazu in einem Rechtsforum hören oder lesen? Ob deine Beitragsanpassung zulässig ist, kannst du einen Rechtsanwalt fragen oder z.B. die Verbraucherzentrale.

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(125992 Beiträge, 40578x hilfreich)

Zitat (von Halowo):
Dass der Gesetzgeber hier leider auch wieder einmal untätig diese Entwicklungen entstehen lässt, enttäuscht.

Warum sollte er da eingreifen?
Das war doch die eigene Fehlentscheidung, die "billige" PKV zu wählen und dann keine ausreichenden Rücklagen zu bilden.
Das der Gesetzgeber den Versicherten da keine Rosinenpickerei erlaubt, ist absolut in Ordnung.



Zitat (von Halowo):
Darf die Krankenkasse so drastisch die Beiträge erhöhen

Wenn die Bedingungen (z.B. Abweichung der kalkulierten von den tatsächlichen Kosten) eingetreten sind ja.



Zitat (von Halowo):
und wie muss sie das begründen um rechtlich nicht anfechtbar zu sein.

Das muss sie gerichtsfest begründen.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
TobiM78
Status:
Beginner
(113 Beiträge, 24x hilfreich)

Zitat (von Halowo):
Seitdem maloche ich wie blöd aber war so gut wie nie krank. Klar, Einzelfälle interessieren nicht aber die Tatsache, dass etliche privat Versicherte wenn es ihnen nicht gelungen ist, entsprechendes Vermögen aufzubauen im Alter oft die PKV kündigen müssen und gänzlich ohne KV-Schutz dastehen ist schon ein schwieriges Thema.


Hättest man nicht dem Spartrieb unterlegen und den Versprechungen der PKVen geglaubt, so hätte man auch freiwillig gesetzlich versichert bleiben können und hätte nun kein Problem.
Auf Kosten der Solidargemeinschaft 30 Jahre Beiträge sparen und nun jammern.
Bei so etwas habe ich kein Mitleid...

-- Editiert von User am 29. November 2024 16:49

0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(35070 Beiträge, 5990x hilfreich)

Zitat (von Halowo):
Ich habe mich vor 40 Jahren selbständig gemacht
Das ist ein untaugliches Argument. Auch Selbstständige durften und dürfen sich in einer GKV versichern.
Zitat (von Halowo):
und die Bezeichnung "Tricks und Schachereien" in diesem Zusammenhang halte ich für wenig geistreich.
Das mag sein. Aber offenbar hast du aus xy Gründen ganz einfach nicht rechtzeitig gewechselt.

Zitat (von Halowo):
Ich versuche jetzt über eine Umwandlung meiner Firma von einer Einzelfirma in eine GmbH wieder in die GKV zu kommen (als Geschäftsführer).
Ich vermute, das gelingt nicht.
Zitat (von Halowo):
aber war so gut wie nie krank.
Noch so´n nicht taugliches Argument. Sowohl die PKVen als auch die GKV sind Solidarversicherungen.

Bei beiden Systemen werden Versicherte, ob krank oder nicht, drastische Beitragserhöhungen hinnehmen müssen.
Wir haben grundsätzlich zu viele *Alte* und zu wenig Beitragszahler.

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

0x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
vundaal76
Status:
Junior-Partner
(5083 Beiträge, 1969x hilfreich)

Zitat:
Da bekommt man Angst, dass man in ein paar Jahren die Beiträge gar nicht mehr erwirtschaftet bekommt.


Die Beiträge müssen gar nicht erwirtschaftet werden.
Du nimmst einfach Deine Rücklagen, die Du seit 40 Jahren aufgebaut hast, und zahlst davon die erhöhten PKV-Beiträge.

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