Vandalismus, Vermeintlicher diebstahl und Vorwurf eines Versicherungsbetrugs

25. August 2019 Thema abonnieren
 Von 
Ramification
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Vandalismus, Vermeintlicher diebstahl und Vorwurf eines Versicherungsbetrugs

Hallo ihr lieben.
Mir ist total was dummes passiert und jetzt bin ich auch noch verdächtigt worden.
Freitag nachmittag wollte ich einen Kollegen (1h Fahrzeit) entfernt besuchen, da ich ihm den Umgang mit einer Videokamera beibringen wollte. Leider wurde daraus nichts, da eine dritte Person zu mir nach Hause kam und dieser dann bis spät abends bei mir blieb und ich ihn nach Hause fuhr. Es war ein lustiger Abend unter Kollegen und ich hatte die Kamera samt Speichermedium im Kofferraum liegen gelassen... Was ich bisher nie gemacht hatte.
Gestern, am späten Samstagnachmittag, bin ich aus dem Haus um einzukaufen, als mir auffiel, dass das Schloss der Fahrertür unseres Autos beschädigt wurde. Was heißt beschädigt. Es war zerstört. Ich war total panisch und habe nicht klug reagiert. Ich bat einen Passanten, sein Handy zu benutzen um die Polizei zu rufen, da ich mein Handy Samstag nicht benutze (Kunden haben teilweise auch die privaznummer). Ich bin am Auto geblieben bis mir einfiel, dass doch die blöde Kamera da drin war. Ich hatte richtig Angst, den auf der Speicherkarte waren noch Hochzeitsvideos, die ich nicht doppelt abgesichert hatte. Ich lief hoch um zu schauen, ob sie an ihrem Platz war... Fehlanzeige. Das ware mein Todesurteil gewesen. Wollte zurück zum Auto als an der Haustür die Polizei stand. In meinem Kopf war nur noch ein kopfkino, was jetzt alles passieren konnte. Gleichzeitig befragten mich die Polizisten und wollten wissen, ob etwas entwendet wurde. Hab ihnen erklärt, dass das Schloss defekt war und da im Kofferraum die Kamera verdeckt und von außen nicht sichtbar gelegen hatte. Ich sollte die Unterlagen der Kamera besorgen und wurde dann gefragt, ob die Kamera den versichert sei. Ich bejahte es (4500 Euro kostet die Kamera, wird beruflich verwendet und muss versichert sein). Die Polizisten gaben mir einen Brief mit, den ich samt Auto am Montag zur spurensicherung bringen sollte.
Keine 5 Minuten später kam mein Bruder heim, ich erzählte ihm was war und dann die Erleichterung: er hatte die Kamera am Vortag aus dem Auto genommen, in einem anderen Zimmer abgestellt (muss ja nicht jeder wissen, dass man so ein Gerät daheim hat), und vergessen es mir zu sagen.
Ich habe sofort auf der wache angerufen und ihnen das Missgeschick erklärt. Ich war heilfroh, dass die Speicherkarten da waren. Das wäre mein größtes und nicht nur wirtschaftliches Problem gewesen.
Habe Anzeige wegen Vandalismus gestellt.

2 Stunden später ruft mich der Polizist, der die Anzeige aufnahm, an und bittet mich sofort in die wache zu kommen um diese Wendung zu erklären, da es sich hier um schweren Diebstahl und Versicherungsbetrug handelt.
5 Minuten später dort angekommen, wollte er wissen wo die Kamera her kam. Hab ihm gesagt mein Bruder hatte die aus dem Wagen genommen gehabt und war zu dem Zeitpunkt draußen.
Polizist schaute mit dem "willst du mich ver*******" Blick an. Er meinte, dass der Fall jetzt an die Kriminalpolizei geht und die in den kommenden 9 Monaten wegen betrugsversuch sich melden werden. Vlt aber auch nicht. Er hat nach den Personalien meines Bruders gefragt.
Ob es eine spurensicherung gibt damit bewiesen werden könne, dass ich die Türe nicht selbst beschädigt habe, wollten sie nicht einrichten. Ich hatte gehofft, dass man vlt Fingerabdrücke etc findet, die mich entlasten können. Aber das wollten die nicht machen.

Jetzt stehe ich als verdächtige da und habe Angst, dass ich jetzt als Betrüger abgestempelt werde und ein Verfahren eingeleitet wird. Meinen einzigen Beweis der Unschuld, dass ich nicht die Tür zerstört habe, will man nicht überprüfen....

Ich habe die Versicherung nicht kontaktiert. D.h. Die wissen gar nix von einem vermeintlichem Diebstahl.
Ich bin nur froh, dass die Speicherkarte da ist.

Ich bin so aufgeregt gerade.

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8 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119993 Beiträge, 39812x hilfreich)

Zitat (von Ramification):
Ich bin so aufgeregt gerade.

Dann komm erst mal wieder runter.



Zitat (von Ramification):
Hab ihnen erklärt, dass das Schloss defekt war und da im Kofferraum die Kamera verdeckt und von außen nicht sichtbar gelegen hatte.

Also kamen weder Du noch die Fachleute der Polizei auf die Idee erst mal nachzusehen?



Zitat (von Ramification):
wegen betrugsversuch sich melden werden. Vlt aber auch nicht.

Wenn die sich tatsächlich melden sollten, dann erklärt man denen schriftlich die Situation, wie es dazu kam.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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#2
 Von 
NaibaF123
Status:
Student
(2124 Beiträge, 328x hilfreich)

Zitat (von Harry van Sell):
Also kamen weder Du noch die Fachleute der Polizei auf die Idee erst mal nachzusehen?

Im Zimmer des Bruders (oder wo er sie auch sonst abgelegt hatte)?
Das halte ich für weltfremd. Im Gegenteil: Sie werden nachgesehen haben, mit der Feststellung "Mist, die blöde Kamera ist nicht mehr da (Kofferraum) wo ich sie abgelegt hatte".

@TE ich sehe die Situation sehr entspannt und würde mir da keine Sorgen machen. Die Geschichte ist plausibel. Da einen (versuchten) Versicherungsbetrug zu konstruieren wird schon sehr abenteuerlich. Zumal der Bruder als Zeuge sicherlich die gleiche Geschichte wiedergeben dürfte.

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#3
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119993 Beiträge, 39812x hilfreich)

Zitat (von NaibaF123):
Sie werden nachgesehen haben, mit der Feststellung "Mist, die blöde Kamera ist nicht mehr da (Kofferraum) wo ich sie abgelegt hatte".

Lesen und verstehen ...
Zitat (von Ramification):
ich hatte die Kamera samt Speichermedium im Kofferraum liegen gelassen



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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#4
 Von 
NaibaF123
Status:
Student
(2124 Beiträge, 328x hilfreich)

Zitat (von Harry van Sell):
Lesen und verstehen ...

nennt man dann wohl "klassisches Eigentor"...
Zitat (von Ramification):
kam mein Bruder heim, ich erzählte ihm was war und dann die Erleichterung: er hatte die Kamera am Vortag aus dem Auto genommen



-- Editiert von NaibaF123 am 27.08.2019 12:36

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#5
 Von 
BigiBigiBigi
Status:
Junior-Partner
(5398 Beiträge, 1814x hilfreich)

Ich sehe da auch weit und breit keinen Ansatzpunkt. Was glaubt der Polizist denn, daß man erst bewußt wahrheitswidrig einen Diebstahl behauptet, dann unmittelbar danach kalte Füße bekommt und das wieder zurücknimmt?
Vielleicht gehört das ja dort zum Standardrepertoire, so etwas zu unterstellen in der Hoffnung, wenn wirklich ein Versicherungsbetrug geplant war, daß derjenige dann vor Schreck gleich gesteht...

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#6
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119993 Beiträge, 39812x hilfreich)

Zitat (von NaibaF123):
nennt man dann wohl "klassisches Eigentor"...

Nö. Versuchs einfach noch mal ...

Kleiner Tipp: relevant ist nicht was erst später beim Gespräch mit dem Bruder rausgekommen ist. Sondern wovon sie zum Zeitpunkt der Aussage ausgegangen ist.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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#7
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10684 Beiträge, 4205x hilfreich)

Zitat (von BigiBigiBigi):
Vielleicht gehört das ja dort zum Standardrepertoire, so etwas zu unterstellen


Ja gehört es.
Wir hatten in der Firma bereits mehrere kleine, aber auch größere Brände.
Das erste was kommt ist die Kripo, die die Bude versiegelt gefolgt von einer Vorladung als Beschuldigter.
Da geht man dann hin, erklärt den Herren, dass man für einen Schaden von 10.000€ nicht die Versicherung belästigt, da man in dieser Branche froh sein kann überhaupt eine zu bekommen, die solche Risiken abdeckt.
Wird notiert, abgeheftet und Akte geschlossen.

Zitat (von Ramification):
Ich bin so aufgeregt gerade.


Mach dir nicht ins Hemd, es passiert im Endeffekt genau NICHTS.

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#8
 Von 
NaibaF123
Status:
Student
(2124 Beiträge, 328x hilfreich)

Zitat (von Harry van Sell):
Nö. Versuchs einfach noch mal ...

Ich weiß nicht, was du da wieder wild rumspekulierst...
Das Auto war augenscheinlich "aufgebrochen", die Kamera war nicht mehr im Auto, obwohl der TE sie dort positionierte. Insofern liegt die Schlussfolgerung eines Diebstahls nahe. Dass der Bruder sie irgendwann zwischen TE legt Sie ab und Polizei ist vor Ort entnahm, spielt zu diesem Zeitpunkt keine Rolle, da dies eben erst im späteren Verlauf herauskommt. Da gibt es nichts weiter zu diskutieren.

-- Editiert von NaibaF123 am 28.08.2019 11:28

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