Sonderkündigungsrecht Vertrag nicht einhaltbar

7. Oktober 2013 Thema abonnieren
 Von 
Yune358
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 3x hilfreich)
Sonderkündigungsrecht Vertrag nicht einhaltbar

Also ich schildere mal kurz die Situation und hoffe, dass es jemanden gibt, der mir da helfen kann.

Ich Betreibe seit einigen jahren Kampfsport in einem Verein. Da der eine Trainer den wir hatten es nicht mehr schaffte 2 mal die Woche für 2 1/2 Stunden Training zu geben, hat sich die Komplette Gruppe, Anfang dieses jahres, einem anderen Verband, einschließlich neuem Trainer, angeschlossen.
Dieser neue Trainer hat dann seinen eigenen Splitterverband gegründet der aber auch offiziell zu nem größeren Verband gehört.
Nun ist das Problem, dass nach einiger Zeit die Leute gemerkt haben, dass sie den neuen Trainer nicht mögen und nun beschlossen wurde, dass wir unsere Gruppe aus seinem Verband wieder rauslösen und zum alten Verband wechseln und selbst Leute von uns nen Trainerschein machen.
Das Training hatten wir immer in einer Kampfsportschule, wo sich der Trainer immer die Halle gemietet hat. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich werde das morgen mal in Erfahrung bringen, ich glaube er hat die Halle gar nicht mehr die Sportschule vermietet ihm die nicht mehr weil unsere Leute, die da seit jahren trainieren, da natürlich bessere Kontakte haben. Er trainiert unsere Gruppe von Leuten auf jeden Fall nicht mehr und bietet auch keine Halle mehr während der Trainingszeiten an, dass jemand anders Training geben kann. Außerdem weißt er daraufhin, dass wir keinen Versicherungsschutz mehr über seinen Verband haben etc.
Freundlicherweise *hust* räumt er jedem, dessen Vertrag zum 31. Jan 2014 ausläuft (ist auch bei mir der Fall), ein Sonderkündigungsrecht zum 31.12.2013 ein. Möchte dementsprechend natürlich für die 3 Monate Geld haben ohne das er Training anbietet.
Er beruft sich dabei auf seine AGB's wo drin steht, dass er sich vorbehält Trainingstage, -zeiten und -orte zu ändern. Kann er aber sagen an diesem Standort gibt es gar kein Training mehr? Und dafür weiterhin Geld verlangen? Ich habe einen Vertrag für diesen speziellen Standort unterschrieben, den es nun ja aber offenbar gar nicht mehr gibt.
Es gibt noch zwei weitere, die sind aber jeweils mind. 25 km weg und für mich unmöglich zu erreichen. Des weiteren steht in dem AGB Abschnitt noch, dass er sich vorbehält, bei weniger als 3 Anwesenden das Training ausfallen zu lassen. Man muss sagen bei ihm waren, da ihn wie gesagt viele nicht mochten, oft weniger als 3 da^^ Normalerweise sind wir 6-10 Leute die immer da sind, bei unserem alten Trainer. Wenn wir jetzt aber immer 3 Leute da hin stellen, müsste er dann nicht Training geben (was evtl. aufgrund einer fehlenden Halle gar nicht mehr geht)?

Hoffe ist halbwegs verständlich... Ich will also wissen, ob ich jetzt sagen kann, dass der Vertrag ungültig ist und da raus komme weil er gar kein Training mehr anietet (evtl. gar nicht anbieten kann), ich dafür aber weiter bezahlen soll.
Ich bin halt der Meinung, dass er das nicht machen kann. Einfach kategorisch einen Standort streichen und von den Mitgliedern, die einen Vertrag für diesen Standort abgeschlossen haben, weiter Geld verlangen. Aber ich bin da nicht so der Rechtsexperte.

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6 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16201x hilfreich)

quote:
Er beruft sich dabei auf seine AGB's wo drin steht, dass er sich vorbehält Trainingstage, -zeiten und -orte zu ändern. Kann er aber sagen an diesem Standort gibt es gar kein Training mehr? Und dafür weiterhin Geld verlangen? Ich habe einen Vertrag für diesen speziellen Standort unterschrieben, den es nun ja aber offenbar gar nicht mehr gibt.

Das ist in meinen Augen völliger Blödsinn. Natürlich kann er sich nicht auf solche Klauseln berufen in den AGB. Wenn er etwas nicht mehr anbieten kann, dann kann er es nicht mehr anbieten. Auch die Trainingszeiten so zu setzen, dass sie niemand mehr wahrnehmen würde (mitten in die Nacht beispielsweise) und sich so rauszureden kommt nicht in Frage.

Ihr habt aber ein völlig anderes Problem: Ihr habt einen Vertrag unterschrieben mit einer festen Laufzeit (bis Januar 2014). Ihr seid auch Schuld, dass das Training nicht mehr zustande kommt. Ich seid Schuld, wenn es keine richtig guten Gründe gibt, wie dass er euch permanent nur anpöbelt oder nieder macht, kein vernünftiges Training abhält (das müssen schon gravierende Gründe sein).
Insofern richtet ihr beim Trainer einen Schaden an und der Trainer kann darauf bestehen, dass ihr den Vertrag einhaltet bzw. von euch Schadensersatz verlangen.

Kann man denn irgendwo mit dem Trainer noch reden? Ihm erklären, dass er ja auch nichts mehr anbietet, sich die Kosten für die Hallenmiete spart usw., dass er das bitte berücksichtigen möchte und euch entgegenkommt?

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"Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Sicherheit gibts nur beim Anwalt."

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#2
 Von 
Yune358
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 3x hilfreich)

Vielen Dank schonmal für die Antwort.
Aber wieso sind wir Schuld, dass das Training nicht mehr zustande kommt? Er kann mangels Räumlichkeiten / Trainer ja gar kein Training mehr machen, das ist doch dann nicht meine Schuld. Wenn ihm z. B. die Sportschule die Halle nicht mehr vermietet, ist das doch nicht meine Schuld, dass er kein Training mehr geben kann. Dann hätte er doch wohl für Ersatzmöglichkeiten zu sorgen. Wenn er das nicht kann, kann er doch nicht von mir verlangen weiterhin zu bezahlen. Ich habe den Vertrag ja abgeschlossen wo festgehalten wird, dass ich Betrag x bezahle um am Training am Standort xyz teilnehmen zu können. Dort ist ein Training aber gar nicht mehr möglich. Also kann er seine Vertragspflicht, Training am Standort xyz anzubieten doch gar nicht mehr nachkommen oder sehe ich das falsch? Wieso soll ich dann weiter bezahlen?
Angepöbelt oder ähnliches wird natürlich niemand.
Das mit dem reden wird schwer werden, ist natürlich verständlich, dass wir ihm da natürlich auch Arbeit machen und einfach ein großteil der Mitglieder in seinem Verband wegbrechen. Wäre ich auch nicht sehr gesprächsbereit und würde da erstmal auf bockig stellen.

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#3
 Von 
Yune358
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 3x hilfreich)

Ich habs mir jetzt gerade nochmal angeguckt, es steht in den AGBs drin, dass der Vertrag Standortgebunden ist sowie dass ich das Recht habe die Trainingsräume während der Trainingszeiten zu nutzen usw.
Wenn mein Vertrag Standort gebunden ist und es ist Standort nicht mehr gibt, ist der Vertrag doch ungültig oder nicht?

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#4
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16201x hilfreich)

quote:
Aber wieso sind wir Schuld, dass das Training nicht mehr zustande kommt?

Das sind doch deine Worte?!? Ihr habt ihn nicht gemocht, deswegen habt ihr ihn abgesägt, den Verband gewechselt und trainiert euch selbst (einige von euch machen den Trainerschein).

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#5
 Von 
Yune358
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 3x hilfreich)

Ja das stimmt so, aber solange wir laufende Verträge haben, müsste er nicht trotzdem Training anbieten? Dafür bezahle ich ja. Selbst wenn absolut niemand kommt, muss er nicht trotzdem die Möglichkeit bieten? Er bietet jetzt ja nichtmal die Möglichkeit überhaupt am Training teilzunehmen. Wer sagt denn, dass kein Training zustande kommt, vielleicht wären mind. 3 Leute da. Aber es gibt ja gar nicht mehr die Möglichkeit.
Es gibt ja zwei Vertragspartner, ich habe die Pflicht zu bezahlen und er dafür mir die möglichkeit zum Trainieren zur Verfügung zu stellen. Wieso muss ich jetzt meinen Vertrag erfüllen, wenn er es nicht tut und grundsätzlich kein Training mehr anbietet?

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#6
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16201x hilfreich)

Natürlich hast du auch Recht. Wenn er einfach seine vertragliche Leistung nicht erfüllt, braucht niemand bezahlen. Ich wollte dir klar machen, dass ein "Kein Bock" weder ein Grund für eine Sonderkündigung ist noch euch wirklich weiterhilft.
Nehmen wir man an, ihr zahlt einfach nicht mehr. Der Trainer würde dann das Geld einklagen wollen, wendet sich dazu an einen Anwalt. Der Anwalt wird dann vielleicht auf diese Argumentation gehen, dass ihr den Verband gewechselt habt, nicht mehr erschienen seid und deswegen Schuld tragt, dass das Training nicht mehr zustande kam. Also was genau macht ihr dann? Was würde man dagegen setzen? Ich wüsste wenig.

Insofern: Wenn euch das Risiko bewusst ist, also klar ist, dass es so eindeutig vielleicht nicht ist, wie ihr annehmt, dann ist in Ordnung. Mehr kann ich dazu aber auch nicht sagen. Ich würde mir nur dreimal überlegen, ob es mir den Stress Wert ist und ob ich das Risiko eingehen würde.

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