Hallo zusammen,
ärger mit o2 schein hier ja ein Dauerbrenner zu sein, deshalb wollte ich Euch meinen bisherigen Schriftverkehr mit o2 schildern.
Folgende Situation: Ich bin im März aus der Stadt in ein kleines Dorf, das im Tal zwischen zwei Weinbergen liegt, umgezogen. Hier bietet o2 keine Homezone an und der restliche Empfang hält sich auch sehr in Grenzen, sprich an einem Fenster im obersten Stock kann ich telefonieren, ansonsten bricht der Empfang überall im Haus ab. Ergo kann ich meine Mobilfunknummer mit Homezone zu Hause nicht nutzen.
Bei Hausbesichtigungen im vergangenen Jahr konnte ich im Ort noch das T-Mobile Netz nutzen und habe daher meinen Genion Vertrag im Oktober bedenkenlos verlängert.
Mittlerweile geht das National Roaming nicht mehr und ich habe oben beschriebene Empfangsprobleme.
Vor drei Wochen habe ich dann die Hotline angerufen um mich über die Möglichkeiten, die es gibt, zu informieren. Dort wurde mir direkt angeboten meinen Vertrag auf 5€ monatlich zu kürzen, bisher sind es 25. Die zweite Möglichkeit wäre eine Kündigung aus Kulanz, die ich dann auch gewählt habe, "den Tarif könne man ja wenn die Kündigung nicht durchgeht immer noch kürzen", so der Herr von o2.
Hier also meine erster Brief an o2:
quote:
Sehr geehrtes O2-Team,
an meinem neuen Wohnsitz bin ich leider nicht in der Lage, Ihr Netz zuverlässig zu empfangen. Dies wurde mir mehrfach in Gesprächen mit Ihrem Kundensupport bestätigt, zuletzt durch Herrn Gedel am 24.04.09.
Bei Besichtigungen der neuen Wohnung im vergangenen Jahr konnte ich mich noch alternativ im
T-D1 Netz anmelden und habe daher meinen Vertrag ohne große Bedenken bei Ihnen verlängert. Diese Möglichkeit besteht nun leider nicht mehr.
Unter diesen Umständen sehe ich als langjähriger zufriedener Kunde leider keine Möglichkeit, Ihren Service weiter zu nutzen, da ich sowohl privat als auch beruflich ständig erreichbar sein muss.
Ich bitte Sie daher um eine vorzeitige Vertragsauflösung aus Kulanz.
Mit freundlichen Grüßen
Am nächsten Tag kam dann auch schon die Antwort in Form einer SMS, dass mein Anliegen eingegangen wäre und ein o2 Mitarbeiter mich im Laufe des Tages anrufen werde.
Blauäugig wie ich bin habe ich also mein Handy so unter dem Fenster positioniert, dass es Empfang hat, und quasi wie ein Wachhund darauf gewartet dass es klingelt. Gar nicht so einfach, da mein tägliches Leben einen Stock tiefer, wo kein Handyempfang herrscht, stattfindet.
Es hat dann auch tatsächlich geklingelt, mit unbekannter Nummer, als ich jedoch an das Telefon ging war niemand auf der anderen Seite.
Das hat sich dann noch zwei Tage wiederholt, während ich täglich bei der Hotline versucht habe, dass sich die o2 Mitarbeiter doch bitte auf dem Festnetzanschluss melden sollten, da es Probleme mit meinem Handyempfang gibt. Die "Anrufe" kamen jedoch immer auf das Handy, erst die SMS dass sich ein Mitarbeiter bei mir meldet, dann der Anruf. Kein einziges Mal war jemand auf der anderen Seite am Telefon.
Nachdem dieses Spielchen 2 Wochen hin und her ging kam dann endlich eine Antwort in schriftlicher Form:
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Sehr geehrter Herr XXX,
vielen Dank für Ihr Schreiben. Bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort.
Wir haben Ihre Daten eingehend geprüft und können Ihrem Wunsch nach einer außerordentlichen Kündigung leider nicht entsprechen.
Um unseren Kunden in Zukunft eine nahtlose eigene Mobilfunkabdeckung anbieten zu können, optimieren wir momentan unser Mobilfunknetz. o2 treibt den Ausbau seines Mobilfunknetztes zügig voran. Durch den Ausbau und die Optimierung der Netzinfrastruktur wir o2 zunehmend das National Roaming mit T-Mobile reduzieren.
In Regionen, in denen Aus- und Umbauarbeiten vorgenommen werden, kann es in Gebäuden mitunter zu Einschränkungen der Mobilfunkdiensleistungen kommen.
Im Allgemeinen sind dies Einschränkungen recht schnell behoben. Selbstverständlich tun wir alles uns Mögliche, um Ihnen eine qualitativ hochwertige Mobilfunkversorgung zu bieten. Bitte beachten Sie aber, dass wir unseren Kunden bereits bei Vertragsabschluss in unseren AGBs darauf hinweisen, dass Mobilfunkdienstleistungen grundsätzlich aufgrund immanenter technischer und betrieblicher Besonderheiten Schwankugnen unterliegen können.
>Die Erbringung sowie die Qualität der Mobilfunkdienstleistungen können aus technischen oder betrieblichen Gründen, insbesondere durch funktechnische, atmosphärische oder geographische Umstände oder aus Gründen, die auch im Interesse des Kunden erfolgen, wie z. B. Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten, sowie in Fällen höherer Gewalt, zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten beeinträchtigt sein. o2 wird alle zumutbaren Anstrengungen unternehmen, um Störungen dieser Art baldmöglichst zu beseitigen bzw. auf deren baldmöglichste Beseitigung hinzuwirken.
Da mir in den zwei Wochen mehrfach in der Hotline bestätigt wurde dass ich kein Empfang habe und die Kündigung in meinem Fall sehr wahrscheinlich klappen würde war ich natürlich sehr überrascht über diesen Ausgang.
Also wieder die Hotline angerufen, dort wurde mir zum einen gesagt, dass mein aufgezeichnetes Telefonverhalten keine Kündigung rechtfertigt, und dass sich mittlerweile die Tarife geändert haben und die 5€ Grundgebühr im Monat nicht mehr möglich sind.
Da wurde mir dann schlagartig klar dass die Pseudo-Anrufe nur ein Test waren ob ich denn Empfang habe, was ist das denn für ein Test? Jedenfalls hat mir die Dame in der Hotline empfohlen noch eine Prüfung zu verlangen.
Hier also das nächste schreiben von mir, diesmal per Fax:
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Sehr geehrtes O2-Team,
mit Erstaunen nehme ich zur Kenntnis, dass Sie meine Bitte um eine vorzeitige Vertragsauflösung abgelehnt haben, vor allem da mir in Ihrer Kundenhotline mehrfache angedeutet wurde, dass dies in meinem Fall kein Problem sein sollte.
Wenn Sie der Meinung sind, dass mein bisheriges Telefonverhalten eine Auflösung nicht rechtfertigt, bitte ich zu berücksichtigen, dass die vielen Telefonate mit Ihrer Hotline zwar von zu Hause über mein Handy geführt wurden, dies aber nur im obersten Stock im Haus an einem Dachfenster möglich ist und nicht repräsentativ für den restlichen Empfang im Haus ist. Im Alltag kann ich mein Handy zu Hause nicht nutzen.
Noch dazu kann ich meine Homezone über mein O2-Online Portal nicht an meinen neuen Wohnort umlegen, da die Adresse nicht angenommen wird. Selbst wenn dies der Fall wäre, bin ich aufgrund des mangelhaften Empfangs nicht in der Lage diese Funktion zu nutzen.
In Absprache mit Ihrer Hotline bitte ich Sie erneut darum, eine Auflösung meines Vertrages zu prüfen.
Mit freundlichen Grüßen
Da es mir in der Hotline aber mittlerweile zu blöd wurde kam am nächsten Tag noch dieser Brief per einschreiben hinterher:
quote:
Sehr geehrtes O2-Team,
mit Erstaunen nehme ich zur Kenntnis, dass Sie meine Bitte um eine vorzeitige Vertragsauflösung abgelehnt haben, vor allem da mir in Ihrer Kundenhotline mehrfach bestätigt wurde, dass Kindenheim keine O2-Netzabdeckung hat und O2 in genau solchen Fällen gern „ein Auge zudrückt“.
Wenn Sie der Meinung sind, dass mein bisheriges Telefonverhalten eine Auflösung nicht rechtfertigt, bitte ich zu berücksichtigen, dass die vielen Telefonate mit Ihrer Hotline zwar von zu Hause über mein Handy geführt wurden, dies aber nur im obersten Stock im Haus an einem Dachfenster möglich ist und nicht repräsentativ für den restlichen Empfang im Haus und der näheren Umgebung ist. Im Alltag kann ich mein Handy zu Hause nicht nutzen. Empfang habe ich nur an besagtem Fenster im obersten Stock.
Noch dazu kann ich meine Homezone über mein O2-Online Portal nicht an meinen neuen Wohnort umlegen, da an der neuen Adresse keine Homezone Option möglich ist. Selbst wenn dies der Fall wäre, bin ich aufgrund des mangelhaften Empfangs nicht in der Lage diese Funktion normal zu nutzen.
Nach zahlreichen Gesprächen mit Ihrer Hotline haben Sie es tatsächlich geschafft, die Geduld eines bis dahin sehr zufriedenen Kunden auf äußerste zu strapazieren. Ihre ständige Weitervermittlung zur „nächsthöheren“ Ebene ist ein nicht endender Teufelskreis. Ich lasse mich durch solche zermürbenden Hinhaltetaktiken von Ihnen nicht länger für dumm verkaufen!
Da meine Vertragsverlängerung zu einem Zeitpunkt geschlossen wurde, als das T-Mobile Roaming in Kindenheim noch verfügbar war, möchte ich Sie auf das Urteil des Münchner Amtsgerichtes verwiesen, in dem der Kläger Recht bekam.
Urteil des Amtsgericht München: AZ 244 C 12693/07
Zitat:
Die Rechfertigung seitens O2, dass die Netzabdeckung nicht an jedem Ort gewährleistet werden kann, nutzte vor Gericht nichts. "Am Wohnort des Klägers wäre mobiles Telefonieren aber unproblematisch möglich, wenn die Beklagte dies nicht durch die Sperrung des D1-Netzes unterbinden würde", so das Gericht. O2 war jedoch nicht bereit, die T-Mobile-Sperre am Wohnort des Klägers wieder aufzuheben
Zitatende
Ich bin gerne dazu bereit, eine angemessene Nutzungsentschädigung für das subventionierte Handy zu bezahlen bzw. es aus dem Vertrag heraus zukaufen, damit Ihnen kein finanzieller Schaden entsteht. Jedoch bin ich nicht bereit Ihnen monatlich Geld für Dienste zu bezahlen, die Sie mir nicht bereitstellen können.
Ich fordere Sie daher auf, mir entweder eine vernünftige alternative zu meinem jetzigen Vertrag anzubieten, in Verbindung mit einer verbindlichen Zusage, wann Ihr Netz in Kindenheim ausgebaut wird, oder mir die fristlose Kündigung schnellstmöglich zu bestätigen.
Mit freundlichen Grüßen
Kenner des Forums werden merken dass ich mich an diesem Post orientiert habe: O2 verschlechtert Netzabdeckung -> kein Sonderkündigungsrecht
In Moment warte ich auf eine Antwort und das Anrufspielchen geht wieder von vorne los, lächerlich.
Mal sehen wie es weitergeht.
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