Schule schließt 1.Klässler teilweise aus....

27. Juni 2018 Thema abonnieren
 Von 
TF1970
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Lehrling
(1167 Beiträge, 314x hilfreich)
Schule schließt 1.Klässler teilweise aus....

Hallo,
ein Schüler/in der 1. Klasse fällt durch ständiges stören und gefährden der Mitschüler auf. Das Schulamt beschließt, dass das Kind nur noch 2 Stunden pro Tag unterrichtet wird und dann nach Hause gehen soll. Beide Eltern sind Berufstätig und können die Betreuung nicht organisieren.,

Geht das so einfach vom Schulamt ?
Was können wir tun ?

Mit dem Kind laufen bereits Hilfemaßnahmen im Rahmen einer Erziehungsberatung und einer anderen fachkundigen Stelle.

Im Behördendschungel oder einen Bescheid bekommen?

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27 Antworten
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#1
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Da müsste man in die Landesschulgesetze schauen, in die örtlichen Voraussetzungen, Verordnungen. Fakt ist, dass ein Kind aus verschiedensten Gründen (noch) nicht schulfähig sein kann. Letztlich hat die Schule eine Garantenstellung inne, d.h., es muss auch die anderen Kinder schützen.

Man kann gegen einen Bescheid vom Schulamt natürlich Widerspruch einlegen. Allerdings ist es doch wesentlich wichtiger, mit dem Kind so zu arbeiten, dass es beschulbar wird. Und da ist letztlich der Fachmann gefragt. Wie das funktioniert/funktionieren kann. Und, was die Ursachen sind, da gibt es ja auch ein breites Spektrum.

Das Argument, man könne wegen Berufstätigkeit das Kind nicht betreuen, das ist mit Sicherheit keines. Schule ist keine Kinderverwahranstalt.

wirdwerden

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#2
 Von 
eh1960
Status:
Senior-Partner
(6266 Beiträge, 1498x hilfreich)

Grundsätzlich geht das nicht, denn für das Kind besteht Schulpflicht, und daher muss die Schule es unterrichten. Ein teilweiser Ausschluss vom Unterricht ist nur kurzfristig als Disziplinarmaßnahme zulässig, die meisten Schulgesetze nennen als Höchstdauer 5 Tage.
Die Eltern sollten einen Rechtsanwalt konsultieren.

Signatur:

Eine "UG" gibt es nicht. Es gibt nur die "UG haftungsbeschränkt".

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#3
 Von 
TF1970
Status:
Lehrling
(1167 Beiträge, 314x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Allerdings ist es doch wesentlich wichtiger, mit dem Kind so zu arbeiten, dass es beschulbar wird. Und da ist letztlich der Fachmann gefragt. Wie das funktioniert/funktionieren kann. Und, was die Ursachen sind, da gibt es ja auch ein breites Spektrum.


Das wird ja schon seit 1,5 Jahren gemacht, die Eltern sind mit verschiedenen Fachstellen in Kontakt und kümmern sich darum.

Zitat:
Das Argument, man könne wegen Berufstätigkeit das Kind nicht betreuen, das ist mit Sicherheit keines. Schule ist keine Kinderverwahranstalt.


Dem stimmen wir ja zu, aber es ist nun mal so, dass beide Eltern berufstätig sind und es einfach nicht möglich ist, den Arbeitgebern (der Mann fängt am kommenden Montag eine neue Stelle an) einfach zu sagen, man kann halt nicht kommen. Würde eine fristlose Kündigung nach sich ziehen mit Sperre beim ALG und eine nicht unerhebliche finanzielle Schieflage verursachen.

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#4
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Was für Fachstellen sind denn das? Es gibt da ja ganz viel "Müll" auf dem Markt. Es gibt zumindest in meinem Land Behindertenzentren, in welchen Psychologen, Neurologen, und noch viele andere Fachbereiche zusammen arbeiten, die die Kinder über einen längeren Zeitraum anschauen, erst dann eine Diagnose stellen. Bei meinem Kind wurde da nach dem Ausschlußsystem gearbeitet, und dann letztlich eine Dyspraxie diagnostiziert, die man dann auch gezielt angehen konnte. Vorher war auch Ratlosigkeit allenthalben. Und - das "Kind" arbeitet heute als Wissenschaftler in der Forschung. Das mal zum Mut machen.

Es gibt zwar eine Schulpflicht in Deutschland, aber Voraussetzung für die ist eben die Schulfähigkeit. Und die scheint hier nur sehr eingeschränkt vorhanden zu sein. Mal mit dem Jugendamt etwa über eine Schulbegleitung gesprochen, zusätzlich über Unterbringungsmöglichkeiten nach der Schule? Mal über eine Schule für Kids mit besonderem Förderungsbedarf nachgedacht? Da sind die Klassen kleiner, es gibt zusätzlich Sozialarbeiter in der Schule, und zumindest bei uns stehen immer zwei Lehrer gleichzeitig vor der Klasse. Das wären so meine Ansatzpunkte.

wirdwerden

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#5
 Von 
TF1970
Status:
Lehrling
(1167 Beiträge, 314x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Was für Fachstellen sind denn das?


Es ist ein Sozialpediatrisches Zentrum hier in der Nähe mit Sozialpädagogen und Psychologen. Hier wurden bereits diverse Untersuchungen gemacht mit dem Ergebnis teilweise überdurchschnittlich begabt aber Defizite im Ausdauerbereich.

Zitat:
Es gibt zwar eine Schulpflicht in Deutschland, aber Voraussetzung für die ist eben die Schulfähigkeit. Und die scheint hier nur sehr eingeschränkt vorhanden zu sein. Mal mit dem Jugendamt etwa über eine Schulbegleitung gesprochen, zusätzlich über Unterbringungsmöglichkeiten nach der Schule?


Dazu muss ein Gutachten erstellt werden, was auch nicht von heute auf Morgen geht. Und es geht um 1 1/4 Stunden zwischen Schule und Hort. Jugendamt selber ist hier nicht zuständig und bei einer anderen Einrichtung sind wir bereits auf der Warteliste allerdings Termin erst in 6 Wochen.

Wir fühlen uns absolut alleine gelassen, opfern seit 2 Jahren sehr viel Zeit (auch gerne !) und sollen jetzt von heute auf morgen hier fallengelassen werden wie eine heiße Kartoffel...…

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#6
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Na ja, der Zirkus läuft jetzt doch schon lange bei Euch. Erst jetzt fällt Euch was ein? Doch, das Jugendamt könnte zuständig sein, ist es bei uns zumindest für Schulbegleitung und auch Nachweis von Betreuungsstellen. Ist das Kind denn jemals neurologisch untersucht worden? Ist mal überprüft worden, ob das Kind eine Behinderung hat, ein GDB ist auch für vieles von Interesse.

Natürlich seid Ihr alleine, glaub mir, ich weiss, wie das Gefühl in der Situation ist. Nur, Ihr habt es auch schluren lassen.Bitte nicht als Vorwurf gemeint. Fakt ist, dass das Kind in der Schule nur eine bestimmte Zeit "unter Kontrolle" gehalten werden kann. Fakt ist weiterhin, dass keine medizinische Betreuung stattfindet, die hat Euer Zentrum offensichtlich nicht. Und es gibt bisher auch kein Programm, die Defizite des Kindes abzubauen. Und auch keine Behandlung/Training.

Lasst Euch nicht abwimmeln, aber Ihr müsst Initiative ergreifen. Niemand muss mehr Interesse an Eurem Kind haben als Ihr selbst. Und ein "er ist ja so intelligent," das hilft gar nichts. Entwicklungsstörungen sind eine ganz andere Rille. Und das dumme Gerede von Nicht-Fachleuten "er könnte ja, wenn er wollte" ist auch Blödsinn. Euer Kind kann im Augenblick nicht. Und das ist abzustellen.

Sozialpädagogen, na toll. Eine Diagnose können und dürfen die nicht stellen. Das läuft nun mal nach drei Jahren Studium nicht. Die können eventuell auf Anweisung hin abhelfen. Mehr aber auch nicht.

wirdwerden

-- Editiert von wirdwerden am 28.06.2018 09:33

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#7
 Von 
eh1960
Status:
Senior-Partner
(6266 Beiträge, 1498x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):

Es gibt zwar eine Schulpflicht in Deutschland, aber Voraussetzung für die ist eben die Schulfähigkeit. Und die scheint hier nur sehr eingeschränkt vorhanden zu sein.

Die Betonung liegt auf "scheint". Die Schule kann das mitnichten einfach selber so entscheiden, nur weil sie mit einem Schüler "nicht fertig wird".

Signatur:

Eine "UG" gibt es nicht. Es gibt nur die "UG haftungsbeschränkt".

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#8
 Von 
eh1960
Status:
Senior-Partner
(6266 Beiträge, 1498x hilfreich)

Am Rande angemerkt: schon mal über ein Internat nachgedacht? Es gibt auch Internate für Grundschulkinder.

Signatur:

Eine "UG" gibt es nicht. Es gibt nur die "UG haftungsbeschränkt".

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#9
 Von 
TF1970
Status:
Lehrling
(1167 Beiträge, 314x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Na ja, der Zirkus läuft jetzt doch schon lange bei Euch. Erst jetzt fällt Euch was ein? Doch, das Jugendamt könnte zuständig sein, ist es bei uns zumindest für Schulbegleitung und auch Nachweis von Betreuungsstellen.


Bis jetzt hielt es sich auch im Rahmen, hat sich erst in den letzten 2 Wochen dramatisch verschlechtert......

Zitat:
Sozialpädagogen, na toll. Eine Diagnose können und dürfen die nicht stellen. Das läuft nun mal nach drei Jahren Studium nicht. Die können eventuell auf Anweisung hin abhelfen. Mehr aber auch nicht.


Es ist eine Stelle mit Ärzten, Sozialpädagogen und Psychologen, wo das Kind untersucht und beurteilt wurde. Emotionale Störung, leichte Anzeichen von ADS, überdurchschnittlich Intelligent. Wir werden überall als kooperativ eingestuft, nur jetzt plötzlich stehen wir komplett alleine da.

Es geht ja nicht um die Entscheidung an sich, diese können wir nachvollziehen, aber das man hier dann einfach so ohne jegliche Hilfestellung stehen gelassen wird, das ist nicht akzeptabel.

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#10
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Stand ich damals noch viel mehr, als es heute vorstellbar ist. Wie sieht denn die Therapie aus? Im Augenblick?

wirdwerden

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#11
 Von 
TF1970
Status:
Lehrling
(1167 Beiträge, 314x hilfreich)

Im Augenblick besucht das Kind eine Gruppentherapie 1x die Woche und im August ist ein Abschlusstermin beim Arzt dort.

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#12
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(16928 Beiträge, 5885x hilfreich)

Es ist nun einmal so, dass die Eltern in der Pflicht stehen sich um ihre Kinder zu kümmern. Wenn dadurch eines der Elternteile keine Arbeit aufnehmen kann, dann ist das nun einmal so. Das trifft gerade diejenigen Eltern die ein Kind mit einer Behinderung haben. Es gibt durchaus einige Anlaufstellen, aber ein Kind mit einer Behinderung bedarf nun einmal einfach einer intensiveren Betreuung als ein pflegeleichtes Kind. Ich würde mir hier überlegen das Kind einer speziellen Schule anzuvertrauen die sich mit solchen Fällen besser auskennt. Eine normale Schule scheint aktuell noch nicht das Richtige für dieses Kind zu sein. Dem Kind tut man sicherlich keinen Gefallen wenn es weiterhin diesem Stress aussetzt.

-- Editiert von -Laie- am 28.06.2018 13:26

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#13
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Also einmal die Woche Gruppentherapie, auf was denn? Okay, ich kann nur von meinem Kind rückschliessen. Mein Kind war schulfähig bzw. beschulbar. Trotzdem waren da am Anfang 3x die Woche Einzeltherapien angesagt, das wurde dann reduziert, ich bekam aber eine ganz genaue Anweisung, was ich täglich zu tun hatte, wirklich täglich. So ein Gehirn muss man trainieren wie einen Muskel. Das funktioniert schon, wenn man es tut. In Richtung Konzentration, Ausdauer, Motorik u.s.w. Meiner wurde immer schwierig/fassungslos mit allen Folgen, Agressivität, bitterliches Weinen, nach Hause abhauen u.s.w. wenn für ihn die Situation unübersichtlich wurde, was ja gerade in den Grundschulen schnell mal passieren kann.

Hier existieren offensichtlich keine tragfähige Diagnose, eine nebulöse Therapie (gegen was?) und ein Kind, was nur eingeschränkt beschulbar ist und die Eltern warten auf was?

wirdwerden

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#14
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3090x hilfreich)

Zitat (von -Laie-):
Es ist nun einmal so, dass die Eltern in der Pflicht stehen sich um ihre Kinder zu kümmern. Wenn dadurch eines der Elternteile keine Arbeit aufnehmen kann, dann ist das nun einmal so. Das trifft gerade diejenigen Eltern die ein Kind mit einer Behinderung haben. Es gibt durchaus einige Anlaufstellen, aber ein Kind mit einer Behinderung bedarf nun einmal einfach einer intensiveren Betreuung als ein pflegeleichtes Kind. Ich würde mir hier überlegen das Kind einer speziellen Schule anzuvertrauen die sich mit solchen Fällen besser auskennt. Eine normale Schule scheint aktuell noch nicht das Richtige für dieses Kind zu sein. Dem Kind tut man sicherlich keinen Gefallen wenn es weiterhin diesem Stress aussetzt.

-- Editiert von -Laie- am 28.06.2018 13:26
Stimme sehr zu. Alles geht so mehr oder weniger gut, bis das Maß (für das Kind) voll ist und dann "wehrt" es sich. Mit den jetzt auffälligen Folgen. Ich habe auch direkt beim ersten Beitrag die gleichen Gedanken wie Laie gehabt.

Viele Autisten sind hochintelligemt, können aber nicht in einer Regelschule beschult werden. Dafür gibt es halt spezielle Schulen.

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#15
 Von 
TF1970
Status:
Lehrling
(1167 Beiträge, 314x hilfreich)

Ja, das ist schon richtig, es geht ja jetzt um die akute Situation. Ein Schulwechsel ist ja nicht von heute auf morgen möglich.....

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#16
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Wir haben jetzt doch den Schuljahreswechsel, da sollte es möglich sein. Dyspraxie ist ja eine Form des Autismus bzw. kann es sein. Nur, hier haben wir doch nicht mal eine klare Diagnose. "Irgendwann wird es ihm zu viel" ist keine Diagnose. Das ist eine Beobachtung, mehr nicht. Das Kind muss lernen, seine Intelligenz eben zum Abpuffern seines Defizits einzusetzen. Und das lernt es nicht in einer Gruppentherapie einmal die Woche. Die kann unterstützend hilfreich sein. Da sind die Eltern gefragt, mit einem ganz festen Programm, täglich. Das waren etwa 15 Minuten vor dem Abendbrot bei mir, ich war ja auch immer voll berufstätig. Ich stellte z.B. bei meinem Kind fest (schon in der Vorschulzeit), dass er völlig außer sich war, mit hysterischem Gebrüll, wenn er hingefallen war, und dann einen blauen Fleck bekam. Nicht die Schmerzen des Sturzes waren es, sondern der für ihn unvorhersehbare blaue Fleck. Wenn ich ihm nach einem Sturz den blauen Fleck "voraussagte," war alles in Ordnung.

Anders ausgedrückt: so ein Kind muss lernen, sein Leben vom Kopf her zu planen, es muss trainiert werden, Unvorhergesehenes eben in sein Leben zu integrieren. Die Aufnehmbarkeit von externen Reizen schrittweise auszuweiten. Das dürfte Euer Programm für die Zukunft sein, zumindest für die nächste Zukunft. Ihr habt da schon viel Zeit verplempert.

Nochmals der Werdegang "meines" Autisten: 3 Jahre normale Grundschule, in der Zeit schon parallele Therapie, mit Schwerpunkt auf Konzentrationsübungen, erlernen von Mechanismen ("was mache ich wenn ...."). Parallel zum zu Hause Programm ein Schwimmkurs zwecks Lernen von Koordinierung von Bewegungen, Umgang mit anderen Kindern u.s.w. Dann drei Jahre Besuch einer Sonderschule, eben mit 2 Lehrern vorne, kleine überschaubare Klasse. Dann Wechsel auf eine Gesamtschule, Realschulzweig, dort dann fachweise Hocharbeiten auf den Gymnasialzweig, Vollabitur, Studium.

Allerdings hab ich von vornherein die Sache selbst in die Hand genommen, und nicht drauf gewartet, dass irgend jemand irgendetwas tut. Mensch, es ist Euer Kind und Ihr seid gefragt. Euer Kind hat eine Entwicklungsstörung, es ist nicht krank. Bei kranken Kindern zahlt die Kasse, ganz klar. Aber hier seid ihr dran!
Wenn Du mir per PN sagst, wo Du wohnst, kann ich vielleicht mit einer Fachadresse weiterhelfen. Wenn erst mal die Diagnose steht, dann gibt es mit Sicherheit auch in Eurer Nähe einen Fachpsychologen, der mit Euch ein Trainingsprogramm erarbeitet. Eine neurologische Untersuchung hat stattgefunden, ein Hirntumor (kann auch gutartig sein) ist ausgeschlossen?

wirdwerden

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#17
 Von 
TF1970
Status:
Lehrling
(1167 Beiträge, 314x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Wir haben jetzt doch den Schuljahreswechsel, da sollte es möglich sein.


Es geht doch um die konkrete Situation jetzt !
Ich fange am Montag einen neuen Job an und unser Kind steht ab 09:30 Uhr da und soll abgeholt werden...…
Meine Frau ist in der ambulanten Pflege tätig und kann auch nicht so einfach die Patienten unversorgt lassen.

PS: Kann Dir keine PM schreiben, musst Du da was frei geben ?

-- Editiert von TF1970 am 29.06.2018 09:01

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#18
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Es geht also gar nicht um die Entwicklungsstörung des Kindes, sondern um um die normale Versorgung des Kindes nach der Schule. Sorry, da hält sich jetzt mein Mitleid in Grenzen. Ob das Jugendamt heute noch eine Betreuung nachweisen kann, wahrscheinlich nicht. Aber da haben berufstätige Eltern eigentlich doch immer noch jemanden im Hintergrund, etwa die Nachbarin, die Mutter des allerbesten Freundes, was weiss ich. Nur für die Organisation seid Ihr verantwortlich. Zumal Du ja schon einige Zeit von der neuen Stelle weisst.

wirdwerden

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#19
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(16928 Beiträge, 5885x hilfreich)

Zitat (von TF1970):
Es geht doch um die konkrete Situation jetzt !
Wenn du niemanden für das Kind hast, dann wird, wohl oder übel, einer von euch beiden einspringen müssen. Eine andere Möglichkeit sehe ich jetzt nicht wenn ihr keine Tagesmutter für die nächste Zeit finden solltet.

Signatur:

Folgende Nutzer werden blockiert, ich kann deren Beiträge nicht lesen: AR377, Xipolis, Jule28

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#20
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

@ Laie: wir waren hier doch alle auf dem falschen Dampfer. Wir dachten, es gehe um das Kind, tut es aber gar nicht, es geht um die Eltern.

Zwar müssen die Kommunen inzwischen eine bestimmte Anzahl von Betreuungsplätzen bereit halten, allerdings nicht auf Abruf. Zumindest aus meinem Bundesland kenne ich zwei Entscheidungen, die ganz klar das Vorhalten von Plätzen einschränkt, eine Wartezeit ist zumutbar, auch haben die Eltern keine "freie Auswahl." Hier kommt ja noch das Problem des Abholens dazu. Wieso das Kind nicht selbst z.B. nach Hause gehen kann, keine Ahnung. Auch mein Autist konnte das vom ersten Schultag an. Und konnte ab Einschulung auch mal 1-2 Stunden allein zu Hause sein. Wusste, dass die Küche absolut tabu war, u.s.w. Und eine Nachbarin war immer da (Rentnerin). So etwas hat natürlich auch seinen Preis. Und gerade bei so einem Kind, da kann man sich doch auf niemanden verlassen außer auf sich selbst. Da sind die Ämter doch überfordert.

wirdwerden

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#22
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Nö, cabel, aber dass man so sehr ohne Benennung des eigentlichen Probs. hier auf die falsche Spur gebracht wird, das ist schon dolle. Ich wurde stutzig, als so nebenbei geschrieben wurde, die Maßnahme laufe schon ein Jahr. Man hat ein Jahr nichts getan, und erwartet nun von jetzt auf gleich eine umfassende Lösung von wem auch immer?

wirdwerden

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#23
 Von 
TF1970
Status:
Lehrling
(1167 Beiträge, 314x hilfreich)

Zitat:
Nö, cabel, aber dass man so sehr ohne Benennung des eigentlichen Probs. hier auf die falsche Spur gebracht wird, das ist schon dolle.


Gehts noch ?
Stand gleich am Anfang :

Zitat (von TF1970):
Beide Eltern sind Berufstätig und können die Betreuung nicht organisieren.,

Geht das so einfach vom Schulamt ?
Was können wir tun ?


Zitat (von cable):
Naja, dass es in vielen Fällen gar nicht um das Kind sondern eigentlich die Eltern geht ist ja nun auch keine wirkliche Neuheit hier im Forum, oder?


Es geht um die ganze Familie..... denn wenn die Eltern ihren Job verlieren, dann ist die Familie pleite.....

Zitat (von wirdwerden):
Ich wurde stutzig, als so nebenbei geschrieben wurde, die Maßnahme laufe schon ein Jahr. Man hat ein Jahr nichts getan, und erwartet nun von jetzt auf gleich eine umfassende Lösung von wem auch immer?


Ja, genau, seit einem Jahr nichts getan..... Seit über einem Jahr rennen wir neben der Arbeit zu dieser Hilfsstelle, zu der uns vom Kinderarzt geraten wurde. Schön für Dich, dass Du das alles schon hinter Dir hast. Wir stecken gerade mitten drin......

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#24
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3090x hilfreich)

Es hilft alles nichts - abgesehen davon, dass man Kinder sowieso nicht über einen Kamm scheren kann - Sie werden zu Mitteln wie "betreut.de" oder ähnlichem greifen müssen, wenn Sie keine Familie, Bekannte, Nachbarn oder Eltern von Schulkameraden haben, die bereit und fähig sind, kurzfristig einzuspringen.

Ich drücke die Daumen, dass es vielleicht doch noch klappt.

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#25
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

@ TF 1970: das Kind geht einmal die Woche, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, zu einer Gruppentherapie. Und das wars. Das ist so, als wenn man mit einem Fingerhut voll Wasser einen Zimmerbrand löschen wollte. Das ist doch gar nichts. Man hat ja noch nicht einmal eine Diagnose. Wenn sich die Eltern damit zufrieden geben, ich habs seinerzeit nicht getan. Und da gabs noch keine Schulbegleitung, keine Horte, nix. Und Du hast Dich doch offensichtlich hier an das Forum gewandt, weil eine Betreuungslücke da ist, rein auf der zeitlichen Schiene.

Wie bereits geschrieben, mit so einem Kind muss täglich "gearbeitet" werden. Trotz Berufstätigkeit. Und - heute wird die Therapie dieser Entwicklungsstörungen von der Krankenkasse bezahlt, das Jugendamt kann gratis eine Schulbegleitung zur Verfügung stellen, wenn eine Diagnose da ist, u.s.w. Ist alles viel besser geworden. Nur, man muss was tun!

Ein "huch, ab Montag hab ich andere Dienstzeiten, jetzt muss jemand die Betreuung des Kindes organisieren," so funktioniert das gar nicht. Das wäre auch bei einem nicht entwicklungsgestörtem Kind die primäre Aufgabe der Eltern. Von wem denn sonst?

Ihr habt ein Jahr lang den Schulausschluß hingenommen, nur jetzt stört Euch das wegen Eurer Belange. <ich werde ja immer noch ehrenamtlich von betroffenen Eltern herangezogen. War wohl eine der ersten, die da konsequent ein Programm durchgezogen hat. Ich musste seinerzeit den Psychologen privat bezahlen, 175 DM die Stunde. Heute zahlt so etwas teilweise die Krankenkasse, teilweise das Jugendamt. Für so Kids gibt es auch inzwischen einen Pflegegrad u.s.w. Es gibt möglicherweise finanzierte Transportkosten von zu Hause zur Schule und zurück. Aber, Ihr habt das alles doch schluren lassen.

Mal ein Beispiel in einem vergleichbaren Fall (aktuell): Diagnose wurde in einer Fachklinik während eines mehrwöchigen Aufenthalts gestellt (ich meine, es waren 2 Wochen, bin mir aber da nicht ganz sicher). Dort wurde das Kind auch beschult, so dass man die Grenzen herausfand. Es wurde medikamentös eingestellt, für den Anfang, es gab ein Programm mit nach Hause. Aufgrund der Diagnose wurde vom Jugendamt eine Schulbetreuung finanziert, die die letzten kritischen Stunden bei dem Kind in der Schule ist, das Kind nach Hause bringt, wenn sie nicht kann wird das Taxi bezahlt. Pflegegrad ist anerkannt, da kommt dann nach Hause am Nachmittag jemand, der mit dem Kind arbeitet. Die berufstätigen Eltern sind inzwischen so fit (war ich ja auch), dass das tägliche Training auf den Abend verlegt werden konnte, der Bedarf der Zweitbetreuung mehr eine Kontrollfunktion hat, alle drei Monate wird das Kind einem spezialisierten Psychologen vorgestellt.

Aber Euch geht es doch nur um die betreuungstechnische Überbrückung von einigen Stunden am Tag. Eine Problematik, die alle, wirklich alle berufstätigen Eltern in den Griff bekommen müssen.

wirdwerden

wirdwerden

-- Editiert von wirdwerden am 30.06.2018 08:39

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#26
 Von 
TF1970
Status:
Lehrling
(1167 Beiträge, 314x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Ihr habt ein Jahr lang den Schulausschluß hingenommen, nur jetzt stört Euch das wegen Eurer Belange. <ich werde ja immer noch ehrenamtlich von betroffenen Eltern herangezogen. War wohl eine der ersten, die da konsequent ein Programm durchgezogen hat. Ich musste seinerzeit den Psychologen privat bezahlen, 175 DM die Stunde. Heute zahlt so etwas teilweise die Krankenkasse, teilweise das Jugendamt. Für so Kids gibt es auch inzwischen einen Pflegegrad u.s.w. Es gibt möglicherweise finanzierte Transportkosten von zu Hause zur Schule und zurück. Aber, Ihr habt das alles doch schluren lassen.


Nochmal : Geht's noch ?

Der Schulausschluss wurde letzte Woche Mittwoch angekündigt, nicht seit einem Jahr...…
Das ist doch gerade das Problem. Wir haben ja sofort, als es angeraten wurde, einen Termin bei einer Tagesklinik abgesprochen, aber halt 6 Wochen Wartezeit. Es ist in der letzten Woche plötzlich alles dramatisch schlimmer geworden, wo es vorher hieß (von der betreuenden Stelle, der Schule und vom mobilen Sozialdienst !), alles auf einem guten Weg.

0x Hilfreiche Antwort

#27
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Sorry, Du hattest irgendwo geschrieben, dass das Problem ein Jahr bekannt ist, deshalb war ich auch von einem Jahr reduzierter Schulzeit ausgegangen. Was da auf gutem Weg sein kann, wenn man nicht mal eine Diagnose hat, das ist mir allerdings schleierhaft. Hoffentlich wird jetzt in der Klinik eine Diagnose gestellt, wieso ist das nicht längst passiert? Das alles ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Ich hab Dir Möglichkeiten aufgezeigt. Nur, eines ganz klar: für die Betreuung müssen berufstätige Eltern immer, wirklich immer selbst Sorge tragen. Es gibt ja auch Ferien, kranke Kinder, Schliessung ganzer Klassen von jetzt auf gleich wegen Kopfläusen (auch das hatte ich mehrfach erlebt). Und mein Kind hatte keinen Befall. Ich hatte immer zwei Pläne für den Fall, dass das Kind nicht zur Schule konnte. Das kommt noch ziemlich oft vor, glaub es mir mal.

wirdwerden

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