Wohnung verkaufen wg. WEG ?

9. April 2013 Thema abonnieren
 Von 
Newton36352
Status:
Beginner
(92 Beiträge, 47x hilfreich)
Wohnung verkaufen wg. WEG ?

Hallo,
nach unserer letzten ETV herrschen bei uns echte Zweifel, mit dem Kauf der Wohnung das Richtige getan zu haben:
es hat sich herausgestellt, dass die Miteigentümer logischen und vernünftigen Argumenten nicht zugänglich sind und diese teilweise mit echter Dummheit beantworten. Es hat sich auch gezeigt, dass die finanziellen Möglichkeiten der Miteigentümer mit dem Kauf der Wohnung absolut erschöpft sind: Reparaturen bzw. Modernisierungen werden nur befürwortet, wenn es kein Geld kostet. Ansonsten ist die Antwort "Gucken wir erstmal und warten das nächste Jahr ab, wie es sich entwickelt". Die Instandhaltungsrücklage beträgt 1000€ p.A. für 5 Wohnungen (Bj. 2010, ca. 400 qm Gesamtwohnfläche). Ein weiteres, erhebliches Problem ist der unglaubliche Filz, der hier herrscht: Bauträger, Hausverwalter, Verwaltungsbeirat und 3 Eigentümer sind über Vereine, Kirchengemeinde und Parteiarbeit kaum trennbar miteinander verwoben. Da wir nicht aus dieser Gegend stammen, wussten wir hiervon nichts. Manches erfährt man eben erst hinterher...
Nun stellt sich uns die Frage, ob es sinnvoll ist, die Wohnung wieder zu verkaufen. Gerade im Hinblick auf die schlechte finanzielle Ausstattung der Miteigentümer machen wir uns so unsere Gedanken: was, wenn in der nächsten Zeit einmal eine Sonderumlage fällig wird? Schon jetzt waren 600 € für zwei Parteien unmöglich aufzubringen.
Der HV betreibt die Verwaltung als Hobby, leider mit schlechtem Wissensstand, woraus viele Fehler (teilweise auch schlicht durch Überforderung begründet) entstehen. Die Betriebskostenabrechnung 2012 strotzte nur vor rechnerischen und sachlichen Fehlern. Er holt sich oft Rat bei "Verwalterkollegen", was das Ganze dann sogar noch verschlimmert. Es ist momentan recht kostenspielig, die Fehler dann nach Beratung durch einen Anwalt korrigieren zu lassen. Es wird auch oft ganz eindeutig gegen das WEG, die Teilungserklärung oder die Gemeinschaftsordnung verstoßen. Der HV wird im kommenden Jahr ganz sicher wiedergewählt werden (wurde in der letzten ETV schon angekündigt, siehe auch Filzproblem), so dass hier keine Besserung in Sicht ist.
Natürlich ist mir klar, dass wir unsere Entscheidung selbst treffen müssen, dennoch sind wir an Meinungen interessiert: würdet ihr die Wohnung wieder verkaufen?

Vielen Dank für Meinungen und
viele Grüße,
Newton36352

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4 Antworten
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#1
 Von 
Roland-S
Status:
Student
(2591 Beiträge, 1200x hilfreich)

quote:
...dennoch sind wir an Meinungen interessiert: würdet ihr die Wohnung wieder verkaufen?

Ich würde sie verkaufen - und wenn ich Dein Post richtig interpretiere, ist eigenlich die Einsicht, wenn nicht sogar die Entscheidung auch bei Dir schon gefallen.

Denn diese Gemeinschaft funktioniert nach ihren eigenen Regeln und als Neueindringling wirst Du erhebliche Probleme haben, diese Regeln in Frage zu stellen.

Es sieht mir auch nicht danach aus, als könntest -oder wolltest- Du dich mit den Gegebenheiten arrangieren, ganz abgesehen von dem schwebenden finanziellen Risiko durch die geringe Liquidtät (wenn es denn tatsächlich so ist) der anderen Miteigentümer.


VG
Roland




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"Das Problem bei Gerichtsbeschlüssen ist, dass regelmäßig nur eine Partei IHR Recht bekommt."

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#2
 Von 
biskini
Status:
Schüler
(164 Beiträge, 169x hilfreich)

Hallo,

ich denke Roland hat es ziemlich genau getroffen, dem man eigentlich nicht mehr viel hinzufügen muss.

Dein Post hört sich so an, als ob Du schon damit schon abgeschlossen hast, lediglich jedoch Meinungen willst, die dir bestätigen dass der Weg den du gehen willst, der richtige ist.

Genau diese Frage ist jedoch sehr schwer zu beantworten.

Stell dir folgende Fragen:

- Wie weit bist du bereit zu gehen, in Sachen Hausverwaltung?

- Wie weit kannst du finanzielle Sprünge machen?

- Bist du der "Typ" für Eigentumswohnungen oder besser für ein Haus?


Die Frage ist vor allem, kannst du mit Entscheidungen die entgegen deiner Meinung sind, auch leben? Denn in einer Eigentumswohnung wirst du immer Kompromisse finden müssen.

Du hättest viele rechtliche Möglichkeiten den Hausverwalter "loszuwerden", wirst dir aber unter Umständen dadurch keine Freunde machen, insbesondere, wenn deine Miteigentümer so eng mit dem HV verbunden sind.

Hoffentlich klar ist dir, wenn du den Schritt des Verkaufs der Wohnung gehen wirst, dass hier auch finanzielle Einbußen entstehen können, dass du vielleicht nicht den Preis bekommst, den du willst, oder dass der Verkauf sich lange hinzieht.

Auch hoffentlich klar ist, dass du vielleicht auch wieder in eine WEG kommst, wo es ähnliche laufen könnte oder auch besser/schlimmer.

Du wirst sicherlich die Erfahrung haben, jetzt anderem Blick eine ETW zu kaufen als zuvor, aber dass sind Fragen die du dir selber beantworten musst.

Sicherlich würde ich in einer solchen Situation, wenn die Lage aussichtlos ist, die Wohnung verkaufen und mich umorientieren, wenn ich dieses in sämtlichen Bereichen auch mittragen kann.

Grüße
bisk


PS:

Du musst immer denken:
Klick



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-- Editiert biskini am 09.04.2013 11:40

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#3
 Von 
Offerte
Status:
Schüler
(181 Beiträge, 121x hilfreich)

Ja, ebenfalls Zustimmung, und zwar weil Reparaturen und Modernisierungen erst noch anfallen und die finanziellen Möglichkeiten anderer Eigentümer offensichtlich erschöpft sind.

Was den Filz oder die Borniertheit anbelangt ist das wohl überall so.
Bei uns übrigens auch.
Der Unterschied zu Deiner WEG besteht darin, dass unser Mehr-Einheiten-Haus inzwischen renoviert ist und weitere Auseinandersetzungen nicht mehr anfallen. Ja, es gibt noch ein paar Themen, die man aus meiner Sicht verbessern könnte. Aber die neuen Mit-Eigentümer sind zu dumm oder zu faul, den Verwaltervertrag zu lesen und überhaupt mal mitzudenken.

Ich glaube allerdings, dass diese Probleme bei vielen WEGs bestehen.

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#4
 Von 
Thorsten D.
Status:
Student
(2193 Beiträge, 1380x hilfreich)

Auch von mir ein klares "Verkauf die Hütte"

Preise sind eh oben, Wohnungen sind gefragt, Zinsen sind billig.
Kleiner Tip : Verkauf so dass Du möglichst eben rauskommst, nicht auf Teufel komm raus noch verdienen wollen.
Verkauf ohne Makler und wenn dann nur ohne Bindung, d.h. der Makler darf aber wenn Du selber nen Käufer findest hat er Pech.
Nur einen, höchsten zwei Makler, mehr macht nen schlechten Eindruck, mach selber Fotos - die muss der Makler auch verwenden.
Viel Erfolg !!!

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"Wer nicht bereit ist für sein Recht als Eigentümer einzutreten , sollte besser zur Miete wohnen"

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