Fahrzeug & Führerschein beschlagnahmt

18. Juni 2019 Thema abonnieren
 Von 
oicres
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Fahrzeug & Führerschein beschlagnahmt

Moin,
Mein Fall ist etwas komplizierter ich versuche mein bestes es zu schildern :

Ganze Geschichte :
Vor ca 6 Wochen stand ich auf einer Linksabbiegerspur und stellte fest das ich doch geradeaus fahren musste. Ich muss zugeben das dass darauffolgende sehr undurchdacht gewesen ist von mir.
Neben mir stand ein Kombifahrzeug auf der Geradeausspur. Als die Ampel von Rot auf Gelb schaltete gab ich Vollgas auf der Abbiegespur mit der Absicht vor dem Kombifahrer neben mir einzuscheren. Es ist mir klar das das nicht die feine englische Art ist aber da mein Fahrzeug ca 200ps hat und immens gut beschleunigt sah ich in dem Manöver kein größeres Problem. Dummerweise hatte der Kombifahrer neben mir ebenfalls Vollgas gegeben so das wir Parallel nebeneinander fuhren, ich mittlerweile auf der Gegenspur und er neben mir leicht nach hinten versetzt. Ich war völlig überrascht und da ich von der Gegenspur ein Fahrzeug sah scherte ich nach rechts auf seine Spur und hatte somit leider den Kombifahrer geschnitten was ich wirklich bedauere und mit einer Handgeste versuchte zu endschuldigen.
Der Kombifahrer jedoch ist komplett ausgerastet und hupte wie ein verrückter konstant ca 10 sek und blinkte wie wild hinter mir mit der Lichthupe. Natürlich habe ich eine Rüge verdient aber alles hat seine Grenzen. Ich bemerkte wie der Kombifahrer über die rechte Busspur versuchte mich zu überholen in der Hoffnung mich ebenfalls zu schneiden was ich jedoch nicht zulies und es durch starkes beschleunigen verhinderte. Es kam merfach zu kritischen Momenten wobei es beinahe gekracht hätte da er vor mir vorm einscheren war und ich über die Gegenspur durchziehen musste.
Ich hätte natürlich auch nachgeben und ihn durchlassen können aber in dem Moment war ich einfach nur panisch und hatte auf gut Deutsch "schiss" das er vor mir anhielt und irgendwelche Faxen macht.
Da der Kombifahrer mehrfach versuchte mich zu überholen / schneiden hatte ich irgendwann "die Faxen dicke" und gab Vollgas und raste die Straße herab aber ohne irgendwen zu gefährden. Ich schätze das ich für ca 300m um die 80-90 kmh innerorts fuhr. Es sei ehrwähnt das ich wirklich kein Raser bin und sowas zur Seltenheit gehört.
Aufjedenfall hatte ich ihn nicht mehr im Rückspiegel gesehen und ging davon aus das die Sache sich erledigt hatte also fuhr ich normal weiter.
Etwa 5 minuten später in einem völlig anderen Bezirk sah ich wie im Rückspiegel ein Funkwagen mit Blaulicht aus der Ferne angerast kam. Ich hielt rechts an mit der Absicht es neben mir passieren zu lassen da ich davon ausging das es einen Einsatz hatte. Mich wunderte es bloß das er mir mittels Lichthupe Signale gab.
Das Polizeifahrzeug hielt quer vor mir Reifenquietschend und einkeilent vor meinem Fahrzeug an und ich sah wie ein Polizeibeamter auf mich zurannte mit gezogener (!) Schusswaffe auf meine Person zielend mit der Auffordung sofort aus meinen Auto auszusteigen. Ich war völlig schockiert und befolgte die Anweisung mit der Gegenaufforderung die Schusswaffe nicht mehr gegen mich zu richten. Ich wiederholte mehrfach den Satz " nehmen sie bitte ihre Waffe runter, ich bin unbewaffnet und leiste keinen Widerstand".
Der Polizist drückte mich gegen die Motorhaube meine Fahzeugs und befahl mir meine Hände oben zu halten.
Innerhalb einer Minute kamen ingesamt 5-6 Funkwagen + 1 Zivilfahrzeug mit insgesamt ca 12 (!) Polizeibeamten allesamt wohlgemerkt wegen mir.
Ich war völlig schockiert von den Einsatz und verstand die Welt nicht mehr. In der Annahme das alles ein Missverständnis sei und aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird fragte ich frech nach ob noch ein Helikopter im Anflug sei. Die Polizeibeamten schienen meinen Humor nicht zu teilen und wurden immer unhöflicher. Ich fragte nach was das ganze sein soll und überhaupt der Anlass für so ein "Großeinsatz" ist.
Keiner der 12 Polizisten wollte mit mir kommunzieren und mir wurde gesagt es sei besser wenn ich die "Klappe" halten würde. Ich gebe zu das mein Verhalten vor der Polizei etwas frech war da ich mir keiner ernsthaften Schuld bewusst war bzw ich es nicht fassen konnte das ich in den Lauf einer Schusswaffe gucken musste nur weil ich jemanden unglücklich geschnitten hatte.
Ich war die ganze Zeit über kooperativ und versuchte deeskalierent die Sache aus der Welt zu schaffen da ich von einer Verwarnung ausging.
Die Polizisten fingen an mein Fahrzeug komplett zu durchsuchen und fanden bei mir 3 Handys.. das eine wird von mir Privat genutzt und die anderen beiden geschäftlich da ich ein Ebay-Onlinversand habe und natürlich nicht meine Private Whatsapp nr zur Verfügung stelle.
Einer der Polizisten stellte eine Theorie auf das ich angeblich in Drogengeschäften verwickelt sein muss wegen den 3 Handys, und den 250€ an Bargeld was als "größere Summe Bargeld" ins Protokoll aufgenommen wurde. Aufgrund meines Südländischen Aussehens anscheinend wurde mir sogar die Frage gestellt zu welcher Arabischen Großfamilie ich denn angehöre. Ich antwortete frech das ich Türke bin und die Frage absolut lächerlich / rassistisch ist.
Allgemein fand ich die Atmosphäre der Polizei doch krass schikanierent bzw absolut überzogen. Klar hatte ich ein Fehlverhalten aber es gibt eine Verhältnismäßigkeit und jemanden eine Schusswaffe vors Gesicht zu halten wegen eines Fahrfehlers ist meiner Meinung nach unnötig.
Bis hierhin war ich noch sicher das die ganze Aktion glimpflich für mich ausgehen sollte. Ich scherzte locker dahin "mir ist klar ihr macht euren Job aber bitte nicht auf Komissar gandenlos oder Komissar Rambo"
Dummerweise fand einer der Polizisten im Kofferraum meines Fahrzeug eine ungeladene Schreckschusswaffe die ich (so blöd es auch klingt) noch vom Silviester da drinnen vergessen hatte.
Ich weiss noch genau wie der Poilzist seinen Kollegen die um mich herum standen einen Code zurief glaube irgendwas mit "vier-einundfünzig" wie in einem Hollywoodfilm.
Ich erinnere mich nur noch wie ich einen Tritt in die Beine bekam und somit rückwärts umkippte mit dem Aufprall auf mein Hinterkopf und daraufhin bekam ich Handschellen angelegt. Ich hatte gar keine Zeit die Sachlage zu erklären bzw den Polizisten klarzumachen das das keine echte Schusswaffe sei.
Und ja.. ich hatte eine fette Beule auf dem Hinterkopf falls es einen Interessiert..
Es folgte eine Belehrung und mir wurde mitgeteilt das ich mit zum Revier kommen muss und Fingerabdrücke usw abgeben muss.
Ich war für ca 6 std im Revier eingesperrt bis mir Fingerabdrücke und Speichelproben entnommen wurden. Ich durfte niemanden anrufen oder überhaupt Fragen stellen. Allgemein wurde ich völlig überzogen wie ein Schwerstkrimmineller behandelt um nicht weiter ins Detail zu gehen.

Kurzfassung :
Mein Führerschein wurde beschlagnahmt und mein Fahrzeug auch.

Tatvorwürfe sind:
Schwere Nötigung
Gefährlicher Eingriff in Straßenvehrker
Verstoß Waffengesetz
illegale Teilnahme an einem Straßenrennen (?!?!) <-- Absolut nicht wahr
Beleidigung <-- Absolut nicht wahr

Widerstand Staatsgewalt <--- kein einziges mal Anweisung widersprochen bis auf die "bitte nicht mit Schusswaffe auf mich zu zielen" Sache


Im Revier verlangte ich sofort das auch eine Gegenanzeige an den Kombifahrer aufgenommen wird da er immerhin auch versuchte mich zu schneiden / nötigen und ausserdem er teilweise viel gefährlicher im Straßenverkehr fuhr als ich.
Der Polizeibeamte fragte mich ob ich das Kennzeichen habe was ich verneinte und daraufhin sagte er mir dreist das somit keine Anzeige möglich ist.
Da platzte mir der Kragen und ich sagte in einem aggressiven Ton das ich nicht Blöd sei oder ein dummer Kanake und ich auch ohne ein Kennzeichen eine Anzeige gegen Unbekannt aufgeben kann welches sich später aus dem Protokoll erfassen lässt.
Der Polizist packte mich daraufhin fest am Oberarm und drückte mich in die Ecke des Raumes mit der Aussage "ich würde mir sehr gut überlegen ob du einen Kollegen von uns Anzeigen möchtest, dass kann ganz schnell nach hinten losgehen".
Da war mir klar was die ganze Sache auf sich hat. Der Kombifahrer ist ebenfalls ein Polizist gewesen. Alles andere würde auch dementsprechend wenig Sinn machen rückblickend auf den Unverhältnismäßigkeit des Einsatzes.
Ich bin mittlerweile echt ratlos und verliere jede Hoffnung das die Sache noch "gut" für mich ausgeht. Ich stehe ohne Führerschein da und mein Fahrzeug befindet sich auch in der Beschlagnahme.
Laut Aussage der Sicherstellungsstelle wird ein Auftrag zur technischen Überprfung meines Fahrzeuges abgewartet da unter mein Fahrzeug ein Öltropfen entdeckt wurde. Ich finde das völlig unangemessen da mein Fahrzeug vor ca 3 monaten völlig ohne Mängel einen neuen Tüv bekommen hatte.
Niemand ist in der Lage mir eine Auskunft zu geben wann wo etwas geschieht. Meinen Führerschein werde ich laut Amtsanwaltschaft frühestens im März (!) 2020 sehen da dass Verfahren erst in 6 Monaten eröffnet wird & mindestens ein Fahrverbot von 3 monaten zu rechnen sind die sich darauf addieren.
Das allerschärfste finde ich jedoch das mein Fahrzeug zu unrecht beschlagnahmt wurde aufgrund "eines Ölflecks" unterm Motor. Ich hatte tatsächlich am selben Tag etwas Öl nachgefüllt und etwas daneben verschüttet falls das der Auslöser ist.
Jeden Tag wo mein Fahrzeug bei denen auf dem Hof steht kostet mich das eine Verwaltungsgebühr von 5€. Hinzu kommen die Abschleppgebühren von ca 352€.
Ich telefoniere seit Wochen mit jeder erdenklichen Behörde hier in Berlin und versuche zu erreichen das wenigstens mein Fahrzeug freigegeben wird da mich jeder Tag 5€ kostet.
Die Sachlage ist folgende :
Sicherstellungsstelle sagt sie wartet auf ein Auftrag vom Gericht, Gericht sagt sie wüssten von keinem Fahrzeug bescheid bzw die Beschlagnahme hat nichts mit dem Verfahren der Nötigung usw zu tun, und Polizeiabschnitt sagt aufgrund meines Widerspruchs den ich gegeben hatte zur Beschlagnahme können die nichts machen und mein Auto steht solange auf deren Hof bis ich den Widerspruch zurücknehme.
Nur bin ich nicht doof und weiss das wenn ich den Widerspruch zurückziehe und die im Gutachten festellen das mein Blinker z.B nicht geht oder irgendeine andere Banalität, dann darf ich die vollen kosten vom Gutachten/Abschlepper/Standgebühren Zahlen in Höhe von ca 1500€.
Meine Bitte das ich doch die Kennzeichen abmachen darf um das Fahrzeug abzumelden damit ich die 120€ Versicherungskosten im Monat spare wurde mir auch verweigert.

Mir wurde dringend nahegelegt einen Anwalt einzuschalten da meine Vorwürfe doch schon schwerwiegender Natur sind jedoch bin ich leider nicht Rechtschutzversichert und einen Anwalt aus der Tasche zu zahlen kann ich mir echt nicht leisten.
Ein bekannter hat mir Prophezeit das mich diese ganze Geschichte um die 4500-5000€ kosten werden wenn man Bußgelder + Gericht + Abschleppgebühren usw zusammenrechnet.

Ich bitte es zu lassen mir vorzuwerfen das ich selber schuld sei und den Typen nicht hätte schneiden sollen. Mir ist klar das ich mich fehlerhaft verhalten hatte aber ich kann von mir ehrlich behaupten ein guter / defensiver Fahrer zu sein der das einzige mal vor 4 jahren geblitzt wurde aber *hitstorm wird trotzdem i guess...
Ich würde mich über jeden Ratschlag freuen da ich echt am Ende mit den Nerven bin und der Verlust vom Führerschein und meines Fahrzeuges mich Beruflich auch sehr belastet.
Mir ist klar das ich mich natürlich gerichtlich nicht gegen einen Polizisten anlegen kann und ich nicht straffrei oder gar glimpflich aus der Geschichte rauskomme aber meine Fahreignung sollte dennoch vorhanden sein.
Laut Polizeiaussage wollen sie mir gerichtlich eine Fahruneignungsbescheinigung geben und somit die Aufforderung zur MPU zu gehen was für mich nochmal ca 1000€ bedeuten würde.

Ich bedanke mich im Vorraus an jeden der mir in meinem Fall behilflich sein möchte!





-- Editiert von sercio am 18.06.2019 22:52

-- Editiert von sercio am 18.06.2019 22:54

-- Editiert von sercio am 18.06.2019 23:03

-- Editiert von sercio am 18.06.2019 23:47

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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
lesen-denken-handeln
Status:
Richter
(8512 Beiträge, 4060x hilfreich)

Hallo

Zitat:
Ich würde mich über jeden Ratschlag freuen
Nimm dir nen Anwalt!

Ansonsten lass dir mal gesagt sein, du hast da einige der genannten Dinge auch begangen! Das war definitiv kein Schneiden, sondern deutlichst mehr!

Zitat:
Vor ca 6 Wochen stand ich auf einer Linksabbiegerspur und stellte fest das ich doch geradeaus fahren musste.
Möchte, wäre die richtige Wortwahl! Wenn du das Wort müssen verwendest, dann lass dir gesagt sein, du hättest links abbiegen MÜSSEN, geradeausfahren war alleine schon verkehrswiedrig!

Zitat:
aber da mein Fahrzeug ca 200ps hat und immens gut beschleunigt sah ich in dem Manöver kein größeres Problem.
Mit diesen 200PS "Nuckeln" sollte man sich doch noch gut übelegen, ob solche Manöver gut gehen. Da sollte es schon deutlich mehr was unter der haube geben!

Zitat:
Ich bemerkte wie der Kombifahrer über die rechte Busspur versuchte mich zu überholen in der Hoffnung mich ebenfalls zu schneiden was ich jedoch nicht zulies und es durch starkes beschleunigen verhinderte.

Zitat:
Da der Kombifahrer mehrfach versuchte mich zu überholen / schneiden hatte ich irgendwann "die Faxen dicke" und gab Vollgas und raste die Straße herab aber ohne irgendwen zu gefährden. Ich schätze das ich für ca 300m um die 80-90 kmh innerorts fuhr.
Vorwurf Strassenrenenn sehe ich damit auch erfüllt.

Gefährlicher Eingriff in den Strassenverker, erfüllt, alleine damit schon, dass du nicht links abgebogen bist wie du es hättest müssen, sondern geradeausgefahren bist.

Wiederstand gegen Staatsgewalt, dass sehe ich eher als nicht gegeben, die Bitte die Waffe runterzunehmen halte ich für keinen Wiederstand.

Beleidigung, naja, dein Verhalten kann evtl schon beleidigend aufgefasst werden.

Zitat:
Ich finde das völlig unangemessen da mein Fahrzeug vor ca 3 monaten völlig ohne Mängel einen neuen Tüv bekommen hatte.
Also vor 3 Monaten und dass war dann auch nur ein momentander Zustand. kann gut sein, dass dein Fahrzeug die letzten tage schon nicht mehr ok war!

Zitat:
aber meine Fahreignung sollte dennoch vorhanden sein.
Aha, darf ich dir nochmal dein Verhalten welches du selber angegeben hast in Erinnerung bringen!

Zitat:
Als die Ampel von Rot auf Gelb schaltete gab ich Vollgas auf der Abbiegespur mit der Absicht vor dem Kombifahrer neben mir einzuscheren.

Zitat:
da ich von der Gegenspur ein Fahrzeug sah scherte ich nach rechts auf seine Spur und hatte somit leider den Kombifahrer geschnitten
Zitat:
was ich jedoch nicht zulies und es durch starkes beschleunigen verhinderte.
USW!

Das ist keine Eignung für den Strassenverkehr...



-- Editiert von lesen-denken-handeln am 19.06.2019 00:00

2x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119644 Beiträge, 39758x hilfreich)

Zitat (von sercio):
Mir wurde dringend nahegelegt einen Anwalt einzuschalten da meine Vorwürfe doch schon schwerwiegender Natur

Ein guter Rat - falls man sich nicht schon um Kopf und Kragen geredet hat, könnte der Anwalt sich rechnen.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

1x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16474 Beiträge, 9287x hilfreich)

Zitat:
Mir wurde dringend nahegelegt einen Anwalt einzuschalten da meine Vorwürfe doch schon schwerwiegender Natur sind

Dem kann man sich nur uneingeschränkt anschließen.

Es sind nicht nur die schwerwiegenden Vorwürfe, sondern auch die verschiedenen "Baustellen", die Sie haben:
Das beschlagnahmte Auto, der Führerschein, die Straftat (Nötigung!), später die Fahreignungszweifel, ...

Signatur:

Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

1x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Demonio
Status:
Bachelor
(3585 Beiträge, 971x hilfreich)

Zitat (von sercio):
Schwere Nötigung
Kann mir nicht vorstellen, dass das so irgendwo niedergeschrieben wurde. Den Straftatbestand der schweren Nötigung kennt das StGB nicht. In Frage kommt hier nur eine Nötigung gem. § 240 StGB . Da gibt es dann auch die Nötigung in besonders schwerem Fall, der in der Regel dann vorliegt, wenn eine Schwangere zum Schwangerschaftsabbruch genötigt wird, oder wenn der Täter seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger mißbraucht. Beides liegt hier ja offenkundig nicht vor.

Zitat (von sercio):
Gefährlicher Eingriff in Straßenvehrker
Wie wird das begründet? Aus der Sachverhaltsschilderung ist für mich ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr nicht zu erkennen.

Zitat (von sercio):
Verstoß Waffengesetz
Auch wenn dieser Straftatbestand möglicherweise nicht erfüllt ist, so ist ein Anfangsverdacht ja nicht unbegründet.

Zitat (von sercio):
illegale Teilnahme an einem Straßenrennen
Dieser Straftatbestand ist definitiv erfüllt. Auch wenn Du das anders siehst. Deine eigene Sachverhaltsschilderung lässt keinen anderen Schluß zu.

Zitat (von sercio):
Beleidigung
Lässt sich hier nicht beurteilen. Da müsste man wissen, wie die Beamten diesen Vorwurf begründen.

Gleiches gilt dann auch für den Vorwurf des Widerstandes gegen die Staatsgewalt.

Alleine das illegale Straßenrennen gem. § 315d StGB kann neben einer Geld-, in schweren Fällen auch Freiheitsstrafe, den Entzug der Fahrerlaubnis und die Einziehung des Tatwerkzeugs (Fahrzeug) zur Folge haben. Von daher würde ich eher kleine Brötchen backen und den Polizisten nicht gleich Rassismus vorwerfen.

Der Rat einen Anwalt zu konsultieren ist sicherlich nicht verkehrt. Wobei ich mich frage wie es möglich ist, dass man kein Geld für einen Anwalt hat, sich aber eine KFZ-Versicherung für 120€ im Monat leisten kann.

Zitat (von sercio):
Ein bekannter hat mir Prophezeit das mich diese ganze Geschichte um die 4500-5000€ kosten werden wenn man Bußgelder + Gericht + Abschleppgebühren usw zusammenrechnet.
Gericht und Abschleppkosten dürften noch die kleinsten Positionen sein. Ein Bußgeld wird es vermutlich nicht geben, sondern eher eine Geldstrafe. Deren Höhe richtet sich nach dem nettoeinkommen und lässt sich daher nicht in Euro formulieren. Aber 30-60 Tagessätze (1-2 Monatsnetto) sehe ich als realistisch an.

Zitat (von sercio):
Laut Polizeiaussage wollen sie mir gerichtlich eine Fahruneignungsbescheinigung geben
Das habe sie so bestimmt nicht gesagt. Aber eine Entziehung der Fahrerlaubnis durch das Gericht ist durchaus wahrscheinlich.

Zitat (von sercio):
und somit die Aufforderung zur MPU zu gehen
Eine solche Aufforderung kommt nicht vom Gericht. Aber wenn, wovon ich ausgehe, die Fahrerlaubnis durch das Gericht entzogen wird, dann kann es durchaus sein, dass die Fahrerlaubnisbehörde vor Neuerteilung einer Fahrerlaubnis die Beibringung eines bestandenen MPU-Gutachtens fordern wird.

2x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
radfahrer999
Status:
Unparteiischer
(9031 Beiträge, 4876x hilfreich)

Zitat (von sercio):
Es ist mir klar das das nicht die feine englische Art ist aber da mein Fahrzeug ca 200ps hat und immens gut beschleunigt sah ich in dem Manöver kein größeres Problem.
Prinzipiell kommt mein Verständnis hier schon ins Wanken. Warum biegt man nicht ab, wenn man sich zuvor falsch eingeordnet hat, und sucht sich eine zum Ziel? Dieses "wo ich bin ist vorne" gehabe führt zu vielen Unfällen, Verletzten und Toten auf den Straßen...

Signatur:

Wenn dir die Antwort nicht gefällt, solltest du die Frage nicht stellen... ;-)

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
nyr
Status:
Schüler
(465 Beiträge, 79x hilfreich)

Zitat (von radfahrer999):
Warum biegt man nicht ab, wenn man sich zuvor falsch eingeordnet hat, und sucht sich eine zum Ziel?

Alternativ - wenn man es nicht lassen kann und nicht zu viel Verkehr ist - könnte man drüber nachdenken, nach rechts zu blinken und an den rechten Rand der eigenen Spur zurollen, in der Hoffnung, dass jemand von dieser nett ist und einen vorlässt. Ist zwar auch nicht legal, würde aber gefährliche Situationen (zumindest mit hohen Geschwindigkeiten) vermeiden.

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Loni12
Status:
Bachelor
(3514 Beiträge, 557x hilfreich)

Zitat (von radfahrer999):
Prinzipiell kommt mein Verständnis hier schon ins Wanken. Warum biegt man nicht ab, wenn man sich zuvor falsch eingeordnet hat, und sucht sich eine zum Ziel? Dieses "wo ich bin ist vorne" gehabe führt zu vielen Unfällen, Verletzten und Toten auf den Straßen...


Bei 200 PS meint man halt, sich vieles erlauben zu können. Die Stvo gilt nur für andere.

sercio, du solltest froh sein, dass durch dein Fahrverhalten niemand zu Schaden. Die Kosten welche auf dich zukommen, sollten dir aufzeigen, sich zukünftig an die Stvo zu halten. Manche sind nur über den Geldbeutel belehrbar.
Da das Auto Tatwerkzeug war, ist der Einzug korrekt. Den Polizisten zu erklären, dass man die Schreckschusspistole seit Silvester im Kofferraum vergessen hat, hört sich nicht glaubwürdig an.

Fahre dein Verhalten eine Spur runter und zeige Reue. Nehme dir einen Anwalt, verkaufe das Auto sobald zu es bekommst und wenn du irgendwann mal wieder einen Führerschein hast, kaufe dir ein Auto mit weniger PS, dann sind solche Situationen ausgeschlossen.

Und suche die Schuld nicht bei den Polizisten, durch dein Verhalten mussten diese aktiv werden. Es war deren Pflicht so zu handeln.
Rassismus vorwerfen anstatt das eigene Handeln zu überdenken, kommt nie gut an.

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