Seit ca. 8 Wochen lebe ich praktisch von Nichts. Meine "Betreuerin" sitzt auf meiner Kontokarte und gibt sie nicht heraus. Die Aufstockung meiner Rente vom Bezirk geht auch auf dieses Konto und ich komme nicht an das Geld. Wenn man diese "Dame" dann mal telefonisch erreicht wird man vertröstet, und das seit Wochen.
Sie hat jetzt erst die Miete überwiesen (angeblich), dieses Geld war aber gar nicht auf dem Konto vorhanden. Ich habe keine Ahnung ob sie 2 Konten benutzt oder woher sie dieses Geld genommen hat. Zudem weiß ich nicht ob meine Rente schon "umgeschrieben" ist. Ich bekomme keinerlei Bescheide von Ämtern (hier Bez. Niederbayern) oder Rentenanstalt, jegliche Post wird von ihr kassiert und nicht weitergegeben für meine Unterlagen.
Fakt ist ich habe seit 2 Monaten oft nur 3 Euro am Tag oder gar nichts zum leben. Ich bin Diabetiker, das geht einfach nicht.
Was kann ich hier machen? Ich bin total verzweifelt und werde überall nur vertröstet. Nur von Trost werde ich nicht satt.
Untätiger Betreuer
Bescheid anfechten?
Bescheid anfechten?
Beschwerden über die gesetzliche Betreuung sind an das zuständige Betreuungsgericht zu richten.
Das zuständige Betreuungsgericht ist noch in Erding. Ich selbst bin aber in Straubing. Auch hier sagt die Betreuerin seit Wochen dass sie einen Betreuerwechsel beantragt hat.
Telefonisch kann ich da nichts machen und dass ich von hier nach Erding komme fehlt... tätää... Geld.
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Dann würde ich die Beschwerde schriftlich einreichen, was ohnehin mehr Sinn macht, als dort persönlich zu erscheinen.
Wird mir wohl nichts andres übrig bleiben. Allerdings dauert dass dann auch wieder Wochen.
Vielleicht sollte ich mich in dieser Zeit vor eine Kirche oder in die Fussgängerzone zum betteln setzen.
Jedenfalls vielen, vielen Dank für die Hilfe.
@Lohlo:
Ich würde zweigleisig fahren, nämlich der Betreuerin schreiben und sie - unter Fristsetzung - auffordern, Deine Kontokarte herauszugeben und Dir sämtliche bei ihr eingegangenen Schriftstücke, insbesondere Bescheide von Behörden in Kopie zukommen zu lassen sowie dafür Sorge zu tragen, dass Du diese zukünftig direkt in Kopie erhälst. Weise ruhig auch darauf hin, dass insbesondere gegen Bescheide - wenn diese fehlerhaft sein sollten - innerhalb einer bestimmten Frist (meistens 1 Monat) Widerspruch einzulegen wäre und Du Dir für den Fall von Fristversäumnissen die Geltendmachung von Regressansprüchen gegen die Betreuerin vorbehälst.
Eine Kopie dieses Schreibens würde ich - worauf in dem Schreiben an die Betreuerin hingewiesen werden sollte - an das zuständige Betreuungsgericht schicken mit der Bitte um Kenntnisnahme und ggf. weitere Veranlassung.
Zitat:Vielleicht sollte ich mich in dieser Zeit vor eine Kirche oder in die Fussgängerzone zum betteln setzen.
Als Notfallplan durchaus eine Überlegung wert. Zielführender ist es vielleicht aber sich direkt an den örtlichen Pfarrer, die Diakonie, Caritas oder ähnliche Einrichtungen zu wenden.
Gruß,
Axel
Häufig bekommt man bei einer Betreuung keine Kontokarte.
Bei der Bank am Schalter nachfragen, wie viel Geld sie abheben dürfen.
Betreuer hinterlegen in der Regel bei den Banken wie viel Geld ausgezahlt werden darf. Häufig geschieht das wöchentlich.
Also ohne Geld, das geht gar nicht.
Entweder muß Betreuer(in) das Geld vorbeibringen oder einen anderen Weg finden. So eine Person wurde vom Betreuungsgericht, Amtsgericht etc. eingesetzt.
Dort die Beschwerde einreichen, hilfsweise einen Antrag auf Wechsel der Betreung stellen.
Wieso können Sie da telefonisch nichts machen? Können Sie eine Mail verschicken? Angesichts der Notsituation sollten Sie das Gericht zeitnah kontaktieren! Mir scheint da ein persönliches Aufsuchen des Gerichts am erfolgversprechensten.
Wenn das Vertrauensverhältnis zu der Betreuung gestört ist, was ja nachvollziehbar wäre, dann teilen Sie das dem Gericht auch gleich mit. Sie müssen sich sowas wirklich nicht gefallen lassen
-- Editiert von altona01 am 15.08.2019 22:52
Ich fasse hier einmal die letzten 3 Antworten zusammen:
1. Das Konto ist komplett gesperrt, ich kann nichts abheben.
2. Diese Frau und Geld vorbeibringen, die ist ja nicht einmal in der Lage auf meine Anrufe eine Reaktion zu zeigen.
3. Natürlich kann ich eine Mail schreiben, allerdings kann das jeder. Ich muss beweisen dass ich, ich bin. Das geht scheinbar am AG Erding nur wenn man persönlich erscheint oder einen Anwalt einschaltet was ich mir nicht leisten kann. Wie gesagt zuständig ist das AG Erding, ich bin aber in Straubing, das sind ca. 80 oder gar 100 km zu fahren. Wie ohne Geld? Schwarzfahren ist die einzige Möglichkeit.
Zu Antwort 5 von AxelK:
Diesen Tipp habe ich umgesetzt und wird per Einschreiben morgen an die Betreuerin und das Gericht rausgehen.
Die Fristversäumnisse (soweit es Einsprüche geben sollte) sind wohl schon geschehen, denn ich bekomme seit 3 Monaten schon keinerlei Bescheide mehr.
Ehrlich gesagt hab ich irgendwie schon aufgegeben. Das ist kein Leben das ist die Hölle, das können Sie mir glauben.
@Lohlo:
Zitat:Das Konto ist komplett gesperrt,
Wenn das Konto gesperrt ist, dann hilft Dir allerdings auch die Karte nicht weiter, denn dann bekommst Du am Automaten auch kein Geld. Warum ist das Konto gesperrt? Auf Veranlassung der Betreuerin?
Man müsste vielleicht auch mal wissen, welchen Umfang die Betreuung hat. Stehen z.B. Geldgeschäfte oder auch andere Willenserklärungen die Du tätigst unter Einwilligungsvorbehalt? Das müsste dann in der Betreuungsurkunde stehen.
Auf wessen Veranlassung ist die Betreuung eigentlich eingerichtet worden? Wolltest Du das selber?
Zitat:Die Fristversäumnisse (soweit es Einsprüche geben sollte) sind wohl schon geschehen, denn ich bekomme seit 3 Monaten schon keinerlei Bescheide mehr.
Naja, man bekommt ja jetzt nicht unbedingt monatlich neue Bescheide, weder von der Rentenversicherung, noch vom Sozialamt. Von daher muss da noch gar nichts passiert sein. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass Dir zumindest Zweitschriften der Bescheide zustehen.
Zitat:Ehrlich gesagt hab ich irgendwie schon aufgegeben. Das ist kein Leben das ist die Hölle, das können Sie mir glauben.
Eigentlich sollte ein Betreuer Dir den Alltag erleichtern und nicht noch zusätzlich erschweren. Aber jetzt warte erstmal die Reaktion des Betreuungsgerichts ab und dann sieht man weiter.
Gruß,
Axel
Hier ist doch einiges widersprüchlich und unklar. Da regt sich der Fragesteller auf, dass die Miete gezahlt wird, obwohl kein Geld da sei, andererseits bekommt er kein Geld, dann müsste doch Geld für die Miete da sein. Oder bekommt er einen Teil seines Unterhalts in Naturalien?
Ich kann nur dringend empfehlen, mit allen Unterlagen, die man hat, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Dann kommt mit deren Hilfe vielleicht mal Ordnung in die Angelegenheit.
wirdwerden
Bisher ist nicht zu lesen, was diese Betreuerin alles macht--- wozu sie beauftragt und berechtigt und verpflichtet wurde.
Man kann uU herauslesen, dass es einen Umzug von Erding nach Straubing gab und deshalb die Betreuerin einen Wechsel beantragt hat. Das dauert halt.
Untätig sieht das wohl nur aus Sicht des TE aus--- offenbar wird die Miete gezahlt, die Rente mit Grusi aufgestockt.
Warum nur ca 100,-mtl. zur Verfügung stehen--- und seit wann---und wer sonst für den Unterhalt sorgt--- liest man hier nicht.
Seit wann ist das eigentlich so mit dem knappen Geld? Seit wann bist du in Straubing? Seit 3 Monaten? Lebst du dort in einer eigenen Wohnung?
Das Konto hat die Betreuerin eingerichtet und auch sofort gesperrt.
Ich wollte selbst eine Betreuerin da ich vorher auf Sozio-Therapie war und die mit den Menschen Schindluder trieben (Krankschreibungen vom Arzt wurden nicht akzeptiert, Mitbewohner unter dem Deckmäntelchen Praktikum an Firmen verliehen für 4 € die Stunde, davon hat das Haus dann noch 2 € kassiert usw.)
Eigentlich sollte sie meine Finanzen überhaupt nicht bekommen, aber mir wurde gesagt sie würde mir bei der Privatinsolvenz helfen.
Das Geld für die Miete hat sie angebl. letzten Donnerstag überwiesen, bis jetzt ist nichts auf dem Konto des Betreuungsvereins.
Ich lebe in einer Therapeutischen WG.
Die 100 € bekomm ich auch vom Verein als Hilfe zum Überleben sozusagen. Wie eingangs geschrieben geht das jetzt seit 8 Wochen so. Die Betreuung besteht seit 3 Monaten.
Nicht auf mich einprügeln, ich weiß doch selber nicht mehr was ich machen soll, wenn ihr zusätzliche Infos braucht geb ich sie ja gerne. Wenn ihr das durchmachen müsstet dann wärt ihr auch neben der Spur und würdet einiges zu schreiben vergessen.
Dann wird das Betreuungsgericht das so festgelegt haben. Sie verwaltet auch deine Finanzen.Zitataber mir wurde gesagt sie würde mir bei der Privatinsolvenz helfen. :
Darüber musst du dich bitte nicht aufregen. Der Verein kann sich an die Betreuerin wenden. Das wird dann zwischen denen ausgemacht.Zitatbis jetzt ist nichts auf dem Konto des Betreuungsvereins. :
Für mich sieht das alles jetzt recht klar und deutlich und richtig aus.
Du brauchst nichts machen. Es wird für dich gesorgt, gezahlt, organisiert, betreut.Zitatich weiß doch selber nicht mehr was ich machen soll, :
Es dauert wohl nur etwas länger durch Ortswechsel und evtl. Betreuerwechsel.
Das mit den ca. 100,- Taschengeld ist so festgelegt.
Ich meine, diese Summe orientiert sich auch bei dir und deiner Wohnform an den Sätzen für Heimbewohner. Diese liegen bei monatlich 27% der Sozialhilfe/Grusi), das wären dann 114,48 ( von 424,-).
Zitat:Das mit den ca. 100,- Taschengeld ist so festgelegt.
Ich meine, diese Summe orientiert sich auch bei dir und deiner Wohnform an den Sätzen für Heimbewohner. Diese liegen bei monatlich 27% der Sozialhilfe/Grusi), das wären dann 114,48 ( von 424,-).
Von diesen 100 € soll ich aber Lebensmittel, Toilettenartikel, Medikamente usw. bezahlen.
Hier ist keine Verpflegung sondern Selbstversorgung. Ich lebe nicht unter der Armutsgrenze sondern unter der Grasnabe.
Zitat:Du brauchst nichts machen. Es wird für dich gesorgt, gezahlt, organisiert, betreut.
Es dauert wohl nur etwas länger durch Ortswechsel und evtl. Betreuerwechsel.
Davon merke ich aber nichts, meine Therapeutin hat sich am Freitag beim AG Erding erkundigt, der dringend benötigte Betreuerwechsel wurde noch nicht einmal beantragt. Den Wechsel habe ich selbst am Freitag beantragt, plus Beschwerde gegen die Betreuerin (schriftlich an das Gericht und die Betreuerin, wie mir oben geraten wurde.
Von 100 € kann kein Mensch leben wenn er sich selbst versorgen muss.
-- Editiert von Lohlo am 18.08.2019 16:09
Das ist natürlich schlecht.Zitatmeine Therapeutin hat sich am Freitag beim AG Erding erkundigt, der dringend benötigte Betreuerwechsel wurde noch nicht einmal beantragt :
Na, dann kann ja nichts mehr schief gehen.ZitatDen Wechsel habe ich selbst am Freitag beantragt, plus Beschwerde gegen die Betreuerin (schriftlich an das Gericht und die Betreuerin, wie mir oben geraten wurde. :
Ich hatte dieses gelesen. Und dass du evtl. in Privatinsolvenz bist oder bald gehst und jetzt in einer therapeutischen WG lebst...Zitatda ich vorher auf Sozio-Therapie war :
Nur deshalb bin ich auf die Sozialhilfe-Taschengeld-Variante gekommen.
Ich denke, du wirst so oder so zunächst abwarten müssen, was das Betreuungsgericht zu deinem Antrag und der Beschwerde ermittelt und entscheidet.
Beschwerden sind schnell geschrieben---- aber wann wird Abhilfe geschaffen?
Ich hoffe, du hast dir damit nicht noch mehr selber geschadet, zumindest was die Dauer des ganzen Wechsels betrifft.
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